Fliegenfischen im Sitzen?

G

Gelöschtes Mitglied 77693

Guest
Moin Zusammen, ich hab schon alles gemacht, aber Fliegenfischen gehört bisher nicht dazu. Vor ca. 10 Jahren wollte ich einen Kurs belegen, bin aber aus gesundheitlichen Gründen dort wieder ausgestiegen. Aktuell kann ich nur im Sitzen angeln.
Wie seht ihr das, auf einer Skala von 0=geht gar nicht, bis zu 10=macht Sinn, würde ich gerne Eure Meinung hören ob ich das Fliegenfischen im Sitzen am Ufer doch noch betreiben kann, oder ob ich besser die Finger davon lasse.
Danke schonmal für die Antworten
Gruß Reinhard
 
G

Gelöschtes Mitglied 62693

Guest
Wenns auf den Knien oder halb im liegen geht (beim anschleichen ), wirds ja auch im sitzen gehen.
Im Boot hab ich es schon im sitzen gemacht .
Oder aufm Steg vom Hocker aus.
Wo ein Wille ist , ist auch ein Gebüsch.
In dem man seine Fliegen versenken kann.angler1
 

fluefiske

Well-Known Member
Ich würde Dir empfehlen,einen Kurs zu machen.Im Vorfeld schon mit dem Instruktor über Dein Problem reden und dann gleich im Sitzen den Kurs absolvieren.
Als Sitzmöglichkeit fällt mir da eine Art Sitzkiepe ein wie von den Stippfischern verwendet wird.Da hast Du optimale Bewegungsfreiheit,was ja Voraussetzung ist.Die Schwierigkeit, im Sitzen zu werfen,ist der Rückwurf.Der Abstand zum Boden ist geringer,besonders am Ufer,da es ja meißt ansteigt.Im Boot ist das einfacher,da hast Du eine ebene Fläche.Beim Rückwurf bist Du gezwungen,immer den Rutenarm nach oben zu führen,damit die Schnur ansteigt,dann klappt es auch im Sitzen.Je nach Rückraum wären Überkopfwurf und Rollwurf mit abgestimmten Gerät gut möglich.Wenn der Instruktor darauf eingeht und Du gewillt bist,auch nach dem Kurs etwas zu Üben,kann das für Dich eine schöne und spannende Alternative sein.
Gruß Erich
 
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daci7

Käpt'n Iglo
Also, im Bellyboot geht das schon - aber zum Einstieg ins Fusselpeitschen finde ich den tiefen Sitzpunkt erschwerend.
Also vl besser erdtmal Steg oder Boot probieren und am allerbesten jemanden organisieren, ders kann. Also ein Kurs wäre optimal
Groetjes
David
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Moin Zusammen, ich hab schon alles gemacht, aber Fliegenfischen gehört bisher nicht dazu. Vor ca. 10 Jahren wollte ich einen Kurs belegen, bin aber aus gesundheitlichen Gründen dort wieder ausgestiegen. Aktuell kann ich nur im Sitzen angeln.
Wie seht ihr das, auf einer Skala von 0=geht gar nicht, bis zu 10=macht Sinn, würde ich gerne Eure Meinung hören ob ich das Fliegenfischen im Sitzen am Ufer doch noch betreiben kann, oder ob ich besser die Finger davon lasse.
Danke schonmal für die Antworten
Gruß Reinhard
Ich habe vor Jahren an einem Brandenburger Forellenflüsschen immer wieder zwei ältere Herren beobachtet, die von kleinen Klapphockern aus mit der Fliege geangelt haben, eben weil sie schon wirklich sehr alt waren.

Dazu muß man sagen, das das Flüsschen schmal, von sehr zahmer Strömung sowie relativ tief und durch ein weitgehend freies Ufer gut zu beangeln war, und Forellenmässig auch gut besetzt war, kleine Bissanzeiger kamen zum Einsatz: Im Grunde also eine Art Treibangelei.

Sie haben mit langen 10ft Ruten mit der Nymphe geangelt, die Sie oberhalb Ihrer Position einwarfen und innerhalb von 10-15 min an sich vorbei trieben liessen, und dann das ganze widerholten, also eine niedrge Wurffrequenz. Ich weiss nicht genau ob sie für die seltenen Würfe aufstanden. Dabei blieben sie weitgehend stationär und wechselten kaum die Stelle oder wenn erst nach ner Stunde oder so.

Aber ja, die beiden angelten mit Flugschnur im Sitzen.

Hg
Minimax
 
G

Gelöschtes Mitglied 77693

Guest
Moin Leute, erstmal vielen Dank für eure Antworten und Vorschläge.
Wenns auf den Knien oder halb im liegen geht (beim anschleichen ), wirds ja auch im sitzen gehen.
Das habe ich bisher noch nie gesehen, aber wenn das funktioniert, dann bin ich mit dem Sitzen nicht unbedingt ein Außenseiter.

Im Knien hab ich schon oft vom Ufer mit der Fliegenrute gefischt.
Auch sitzend am Boden.

Wenn der Gewässerrand es zulässt geht es sicher.

Du brauchst bisl Bewegungsfreiheit obenrum.
Also ne hohe Lehne wird wahrscheinlich etwas stören.
Sonst wird es funktionieren.
Wie macht man das im Knien oder Sitzen? Hast Du dabei nicht das Problem, das die Schnur immer mal den Boden trifft? Ich hab schon beim Matchangeln das Problem, das ich kein langes Vorfach fischen kann und der Waggler vor dem Auswerfen, direkt unterhalb an der Rutenspitze liegt. Das macht das Auswerfen recht schwierig. Der Köder liegt dabei oft am Boden
Ich würde Dir empfehlen,einen Kurs zu machen.Im Vorfeld schon mit dem Instruktor über Dein Problem reden und dann gleich im Sitzen den Kurs absolvieren
Das werde ich auf jeden Fall machen, hatte schon damals einen Kurs gebucht, aber genau da haben meine Probleme begonnen und ich musste abbrechen. Ich wäre sogar bereit einen Instructioner nur für mich zu buchen.
Als Sitzmöglichkeit fällt mir da eine Art Sitzkiepe ein wie von den Stippfischern verwendet wird.Da hast Du optimale Bewegungsfreiheit,was ja Voraussetzung ist.Die Schwierigkeit, im Sitzen zu werfen,ist der Rückwurf.Der Abstand zum Boden ist geringer
So sehe ich das auch, habe auch heute bereits immer einen Hocker dabei, als Ergänzung zum Stuhl. Nutze ich dann, wenn viel Action am Angelplatz ist, und ich dauernd auswerfen muss.

Also, im Bellyboot geht das schon - aber zum Einstieg ins Fusselpeitschen finde ich den tiefen Sitzpunkt erschwerend.
Also vl besser erdtmal Steg oder Boot probieren
Boot muß ich ausschließen, hab zwar vier Führerscheine, aber eben auch kein Gleichgewicht mehr, die dafür nötigen Nerven wurden komplett zerstört.
aber zum Einstieg ins Fusselpeitschen finde ich den tiefen Sitzpunkt erschwerend.
So habe ich das bisher auch gesehen. Was mir so durch Kopf geht, ist auch der Blickwinkel. Ihr schleicht Euch an und werft wohl oft auf Sicht in Richtung Fisch. Wenn ich auf dem Hocker oder Stuhl sitze, dann ist der Blickwinkel ein ganz anderer und ich kann die Fische nicht sehen
 
G

Gelöschtes Mitglied 77693

Guest
Ein wenig Fliegenerfahrung habe ich schon, war damals am Twistesee, ein Staubecken bei Bad Arolsen. Da steht man mit dem Reisemobil direkt am Wasser. Ein Fliegenfischer hat da in ca. einer Stunde 5 Forellen gefangen. Ich war dann angefixt, und habe am nächsten Tag eine Montage mit nem 6g schwimmenden Spiro gebastelt und da zunächst eine Trockenfliege drangehängt. Hab die Fliege regelmäßig gewechselt, aber nach einigen Stunden und einer kleinen Forelle entnervt aufgegeben.
Da war mein Wissen bezüglich Fliegen aber noch ganz rudimentär. Die Fliegen hab ich mir damals zum Kurs gekauft, ohne richtig Ahnung zu haben.
Schaut Euch das mal an und sagt mir, ob man damit fischen kann
 

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Hanjupp-0815

Well-Known Member
Dann kann ich ja Hoffnungen haben?
Für mich war Fliegenfischen immer verbunden mit Anglern die Bauchtief im Wasser stehen
Im Wasser und vllt. auch noch recht tief stehend, macht man eher um sich günstiger zu platzieren z.B. wenn der Fluß sehr schmal ist um sich Rückraum zu verschaffen, näher ran zu kommen, weil das Ufer nicht begehbar ist oder auch mal um einem Fisch folgen zu können, der in starke Strömung geflüchtet ist.

Es wurde ja schon die Stillwasserangelei als Möglichkeit genannt, Forellenseen haben sicher brauchbare Bereiche um im Sitzen zu werfen, ebenso gibts eine steigende Zahl von Leuten die gern auf Karpfen mit der Fliegenrute fischen. Aber auch Fließgewässer fallen nicht völlig raus. Wo es halbwegs ebenerdig ans Wasser geht und ne Mindestbreite von ca. 15 m vorhanden ist (um genug Abstand zur Vegetation des gegenüberliegenden Ufers und potentiellen Fischstandplätzen zu haben) könnte man theoretisch stundenlang Streamer, Nassfliege oder Nymphen stromab fischen. Notfalls auch komplett ohne Rückraum, ein Switchcast diagonal stromab ist nicht schwer, man müsste nur nahe genug am Wasser sitzen.

Kopfzerbrechen würde mir eher das Thema Hänger machen. Egal, wo, wie, wann, die wird es geben und vor allem am Anfang zuhauf :please. Wie geht man damit um wenn es mit dem Laufen nicht mehr so klappt ? Ich hab selbst 2 steife Halswirbel weil die Bandscheiben hinüber sind, kann also meinen Rückschwung nicht beobachten und muß deshalb den Rückraum immer vorher abschätzen. Schon diese vglw. kleine Behinderung nervt oft unsagbar, auch wenn ich mit mehr oder weniger viel Einsatz 95% meiner Fliegen retten kann. Ich weiß nicht wie leidensfähig du in dieser Hinsicht bist und ob du evtl. ne Hilfe beim Angeln dabei hast.

Es gibt nen schönen Spruch eines bekannten FF (ka wer es war). "Es gibt keine teurere, kompliziertere und uneffektivere Methode um einen Fisch nicht zu fangen als das Fliegenfischen ". So oder so ähnlich, da ist ne Menge dran, einen gewissen Schlag muß man schon haben . Mit einer erheblichen körperlichen Einschränkung toppst du das dann noch ein ganzes Stück.
Nicht unmöglich mM, aber ambitioniert, deshalb auf der gewüschten Skala von mir ne 3 und viel Glück arjey .:)
 
G

Gelöschtes Mitglied 77693

Guest
Nicht unmöglich mM, aber ambitioniert, deshalb auf der gewüschten Skala von mir ne 3 und viel Glück
Vielen Dank, auch an Dich und Deine offenen Worte.
So zwischen 2 und 3 hätte ich mich persönlich auch eingestuft. Meine Leidensbereitschaft ist ziemlich groß, da das Angeln mein letztes verbliebenes Hobby geblieben ist.
Schon diese vglw. kleine Behinderung nervt oft unsagbar,
Das kann ich nachvollziehen, vieles das vorher selbstverständlich war, geht auf einmal nicht mehr.
Kopfzerbrechen würde mir eher das Thema Hänger machen. Egal, wo, wie, wann, die wird es geben und vor allem am Anfang zuhauf :please. Wie geht man damit um wenn es mit dem Laufen nicht mehr so klappt ?
Das weiß ich leider nicht, da muss ich wohl schauen und die Plätze suchen die Hänger frei sind. Auch heute nehme ich ein Grundblei (Wurfthermometer) und taste den Angelplatz ab. Trotzdem kommt es immer mal wieder zu einem Hänger.
Da muss ich wohl mit Leben
 
G

Gelöschtes Mitglied 77693

Guest
Zum Thema Leidensbereitschaft, ich bin schon viermal unfreiwillig im DEK geschwommen, 1 Mal in der Ems und 1 Mal im Brandlechter See. Im Kanal habe ich dabei auch meine Ausrüstung versenkt. Also Behinderung kostet auch noch Geld und vielleicht auch irgendwann das Leben
 
G

Gelöschtes Mitglied 77693

Guest
Kommen wir mal zum Tackle... Was macht denn Sinn für einen Anfänger? Sollte man schon seine eigene Ausrüstung zu einem Kurs mitbringen, oder erstmal abwarten und nach dem Kurs kaufen?
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Das weiß ich leider nicht, da muss ich wohl schauen und die Plätze suchen die Hänger frei sind. Auch heute nehme ich ein Grundblei (Wurfthermometer) und taste den Angelplatz ab. Trotzdem kommt es immer mal wieder zu einem Hänger.
Da muss ich wohl mit Leben
Ähm, das mit den Hängern war anders gemeint ;). Nicht nur beim Vor- oder Rückschwung, du hast ja auch ständig die Wurfschnur am Boden oder auf dem Wasser, und an ner 100 Euro Schnur die bspw zwischen Steinen oder Ästen hängt , einfach zerren würde ich nicht machen. FF ist auch äußerst windanfällig, dein "Wurfgewicht" befindet sich nicht auf 3cm sondern auf mehreren Metern verteilt.
Hänger mit der Fliege im Fluß sind wieder eine eigene Sache, in den leichten Klassen mit dünnen Vorfächern, muß man hin laufen oder eben abreißen.
 
Ich denke, es wird ein sehr schwieriges Unterfangen, da eine Fliege sehr wenig Fläche 'absucht' und du so doch sehr eingeschränkt bist. Ich hätte jedoch ergänzend zu den anderen tollen Vorschlägen hier noch eine eher ungewöhnliche Idee: könnte eine leichte 2h oder Seitchrute nicht für das Vorhaben fast besser geeignet sein? Zwar verliert man sicher viel Wurfweite, da man in der Regel die Rute nicht mit Schnur im Wasser 'laden' kann, aber Reiz und Stärke des Fliegenfischens liegt ja nicht im Erreichen von Rekordweiten. Das wäre jetzt echt nicht nach Lehrbuch, aber die gehen ja auch nicht von arjeys Situation aus. Vielleicht kann ja mal jemand, der schon praktische Erfahrung mit 2h-Ruten gemacht hat, ein paar Takte dazu sagen.

Zum Thema Fliegenwahl: Falls du Englisch sprichst, kann ich dir da diverse Videos von Orvis zu Forellen empfehlen. Es ist oft einfach auch eine Sache der Erfahrung. Die kann kein Kurs und Video der Welt vermitteln.
 
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