Fluss im (anglerischen) Wandel

Salmoniden-Fan

Well-Known Member
Hallo zusammen,

ich fische fast seit seit Beginn meiner Anglerkarriere vor ca. 30 Jahren am selben Fluss.
Da macht man zwangsweise die ein oder andere Veränderung mit.
Über die Jahre hat es mehrfach gravierende Änderungen gegeben, die natürlich auch die Angelei beeinflussen.
Die letzte Änderung hat die anglerischen Erfolge nahe Null gehen lassen.

Mir geht es bei der knappen Zeit am Wasser nicht um Rekordfische und ich habe auch kein Problem mit Schneidertagen, aber ab und zu darf es gerne auch mal Fisch sein.
Es ist inzwischen so zäh, dass ich kurz davor bin, dem sehr schönen Flüsschen den Rücken zuzukehren.
Vielleicht hat ja jemand eine Idee für mich oder hat selber schon solche Veränderungen am "Hausgewässer" mitgemacht.

Vor ca. 30 Jahren war der Fluss recht warm (Kraftwerkskühlung), die Ufer größtenteils befestigt (große Steine als lose Schüttung), die Strömungsgeschwindigkeit eher hoch und der Fluss durch die befestigten Ufer eher tief in das platte Land drumherum eingegraben. Der Verlauf ist stellenweise moderat begradigt worden.
Entlang der Ufer gab es im passenden Tiefenbereich 2-3m breiten Seerosen-Streifen, in weiten Kurven auch große Felder. Das Wasser war weder besonders trüb, noch besonders klar.
Der Fischbestand war üppig. Riesige Schwärme Lauben, gute Barsche, viele (eher kleine) Hechte, gute Plötzen, einige Barben und Sonnenbarsche.
Hat man abends ins Wasser geleuchtet, hat das Wasser vor lauter Jungfischen nur so gekocht.

Vor ca. 20 Jahren gab es neue Auflagen für die Kraftwerke und das Wasser wurde deutlich kälter.
Die Seerosen, Lauben und Sonnenbarsche sind verschwunden. Dafür kamen jetzt reichlich Barben und Döbel.
Wenn man es drauf angelegt hat, konnte man auf wenigen 100m Strecke an einem Nachmittag 5-10 Döbel beim Spinnfischen mit sehr guten Durchschnittsgrößen (ca. 45-50cm) fangen.
Barben im Ansitz mit irgendwelchen popeligen Tele-Grundruten und Wurm auch so 3-5 ähnlicher Größe pro Abend.
Jungfische waren immer noch reichlich da.

Vor ca. 10 Jahre sind dann auf "meinem" Abschnitt die Ufer "entfesselt" und Flachwasserbereiche geschaffen worden.
Aus grob geschätzten 10m Flussbreite sind 15m geworden, wovon 5m "alte Rinne" und 2x5m Flachwasserzone sind.
Die Strömungsgeschwindigkeit ist deutlich gesunken, die Schwebstoffe haben sich überall abgelagert und es ist deutlich klarer geworden (Sichttiefe mind. >2m - schwer zu schätzen) und es ist verkrautet. 2 verschiedene Laichkräuter-Arten, Valisneria, Hornkraut, Tausendblatt, Quellmoos und Wasserstern haben den kompletten Fluss erobert.
Es ist fast kein Hartgrund mehr vorhanden, alles ist versandet und zu einer Unterwasser-Wüste geworden.
Spinnfischen ist ab dem späten Frühjahr nicht mehr möglich (und genau im Frühjahr ist meine Lieblingsstrecke gesperrt wegen Vogelschutz), aber auch Naturköderangeln mit treibender Pose oder mit ein paar Schroten treiben auf Grund ist kaum möglich.
Die Fische sind aber sowieso auch verschwunden. Ab und an sieht man mal einzelne Rapfen, die die im Vergleich zu vorher lächerlich wenigen Jungfische aufs Ufer schieben, aber das war es dann auch.
Einmal habe ich beim Spinnfischen eine Schule Nasen vor meinen Füßen gesehen - vermutlich auf der Durchreise.
Nennenswerte Fänge seitdem: 1x Zander Zufallstreffer 75cm (Mittags, pralle Sonne, >30°C, 6g Effzett Blinker), 1x Rapfen ca. 50cm.
Ansonsten einige Mini-Barsche und heute Grundeln auf Mais (war seit längerem mal wieder nicht mit Kunstködern los).
Ich komme leider eher selten ans Wasser - aber trotzdem ist die Bilanz 1x Rapfen, 1x Zander sehr ernüchternd auf mehrere Jahre gesehen.
Anderen Anglern scheint es auch nicht besser zu gehen. Die früher mal gut ausgetretenen Trampelpfade gibt es nicht mehr.
Jeder Weg ans Wasser ist ein Kampf mit dem Grün...

Wie würdet ihr den beschriebenen Fluss beangeln?
Bolo-Rute mit treibender Pose zielgenau zwischen den Krautfahnen dürfte (mangels passender Rute) so ziemlich das einzige sein, was ich noch nicht versucht habe.
Aber auch an kürzerer Rute mit weniger Kontrolle habe ich es (etwas weniger kontrolliert) zwischen den Fahnen versucht und nichts erwischt.
Mich vom Fluss trennen und was anderes suchen möchte ich ungern. An anderen Abschnitten des Flusses habe ich auch nicht wirklich mehr gefangen in den letzten Jahren und dort ist mehr "Publikumsverkehr".
Leider gibt es in der Nähe wenig Wasser und weit fahren ist für meine eher kurzen Ausflüge ans Wasser eher blöd.
Außerdem haben der Fluss und ich fast 30 Jahre gemeinsame Geschichte...

Lasst mal eure Geschichten hören und vielleicht ist ja auch der ein oder andere Tip dabei, wie ich mal wieder zu Fisch kommen könnte :)
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,
Lasst mal eure Geschichten hören und vielleicht ist ja auch der ein oder andere Tip dabei, wie ich mal wieder zu Fisch kommen könnte
Ging mir ähnlich wie Dir.

Das Gewässer wo ich früher regelmäßig zum Barbenangeln war, hat durch ähnliche Umbaumaßnahmen aus meiner Sicht schwer gelitten.

Auch die Ufervegetation ist nur noch spärlich vorhanden und bietet kaum noch Einflugschutz gegen fischfressende Vögel oder Sichtschutz für den Angler.

Wasserbaumaßnahmen orientieren sich oft nicht unbedingt an fischereilichen Kriterien.

Tipps kann ich Dir leider keine geben, da ich das Angeln dort eingestellt habe.

Nicht nur wegen der stark rückläufigen Bestände an Fischen der Barben/Äschenregion.

Kriterium Nummer 1 ist für mich ruhig und ungestört angeln zu können, und das war nach dem Umbau nicht mehr gegeben.

Ich wünsche Dir mehr Erfolg und evtl. kriegts Du hier ja doch noch einen brauchbaren Tipp.

Also Thema ab nach oben.
 

Taxidermist

Well-Known Member
. Ab und an sieht man mal einzelne Rapfen, die die im Vergleich zu vorher lächerlich wenigen Jungfische aufs Ufer schieben, aber das war es dann auch.
Das habe ich auch erlebt, als vor ca.40 Jahren die Rapfen verstärkt auftauchten am Mittelrhein, war es ziemlich schnell vorbei mit den zuvor massenhaft vorkommenden Lauben.
Für mich unverständlich, werden diese Invasoren im Rheinsystem in manchen Bundesländern auch noch geschont und mit Mindestmaß versehen, wie z.B. in Bayern und Baden Württemberg.

Einen Tipp habe ich allerdings, du könntest dir mit einer Krautharke etwas Platz verschaffen, erfahrungsgemäß brauchst du dann unmittelbar dannach nicht mal etwas anfüttern, denn alle Fische aus der Umgebung kommen, um sich das temporär verfügbare Nahrungsangebot schmecken zu lassen.
Eine Fahrradfelge von einem Kinderrad ist dazu am Besten zu gebrauchen.
Jede zweite Speiche abgeknipst und um 90 Grad verbogen und ein 10-15m langes Seil machen den Job, eventuell musst du die Oberseite noch mit irgendwas beschweren.
Aber Achtung; dies ist nicht überall erlaubt!
Schau in der Fischereiverordnung nach, wie du schreibst darfst du ja sowieso im Frühjahr nicht dort Angeln und später wirst du auch keinen eventuellen Fischlaich vernichten, zudem reicht es ja auch wenige Quadratmeter zu beharken.

Jürgen
 
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UMueller

Well-Known Member
Vor ca. 10 Jahre sind dann auf "meinem" Abschnitt die Ufer "entfesselt" und Flachwasserbereiche geschaffen worden.
Aus grob geschätzten 10m Flussbreite sind 15m geworden, wovon 5m "alte Rinne" und 2x5m Flachwasserzone sind.
Die Strömungsgeschwindigkeit ist deutlich gesunken, die Schwebstoffe haben sich überall abgelagert und es ist deutlich klarer geworden (Sichttiefe mind. >2m - schwer zu schätzen) und es ist verkrautet. 2 verschiedene Laichkräuter-Arten, Valisneria, Hornkraut, Tausendblatt, Quellmoos und Wasserstern haben den kompletten Fluss erobert.
Es ist fast kein Hartgrund mehr vorhanden, alles ist versandet und zu einer Unterwasser-Wüste geworden.
Spinnfischen ist ab dem späten Frühjahr nicht mehr möglich (und genau im Frühjahr ist meine Lieblingsstrecke gesperrt wegen Vogelschutz), aber auch Naturköderangeln mit treibender Pose oder mit ein paar Schroten treiben auf Grund ist kaum möglich.
Die Fische sind aber sowieso auch verschwunden. Ab und an sieht man mal einzelne Rapfen, die die im Vergleich zu vorher lächerlich wenigen Jungfische aufs Ufer schieben, aber das war es dann auch.
Einmal habe ich beim Spinnfischen eine Schule Nasen vor meinen Füßen gesehen - vermutlich auf der Durchreise.
Nennenswerte Fänge seitdem: 1x Zander Zufallstreffer 75cm (Mittags, pralle Sonne, >30°C, 6g Effzett Blinker), 1x Rapfen ca. 50cm.
Ansonsten einige Mini-Barsche und heute Grundeln auf Mais (war seit längerem mal wieder nicht mit Kunstködern los).
Ich komme leider eher selten ans Wasser - aber trotzdem ist die Bilanz 1x Rapfen, 1x Zander sehr ernüchternd auf mehrere Jahre gesehen.
Anderen Anglern scheint es auch nicht besser zu gehen. Die früher mal gut ausgetretenen Trampelpfade gibt es nicht mehr.
Jeder Weg ans Wasser ist ein Kampf mit dem Grün..

Lasst mal eure Geschichten hören und vielleicht ist ja auch der ein oder andere Tip dabei, wie ich mal wieder zu Fisch kommen könnte :)

Flussumbau zum negativen würde ich sagen. Wieso macht man aus einer Barbenregion eine Brassenregion ? Jetzt wurde ja viel renaturiert infolge der Wasserrahmenrichtlinie. Es ging u.a. darum Staustufen zu schleifen um Wanderfischen den Aufstieg in Laichregionen zu ermöglichen. Was an vielen Bächen und Flüssen auch geschah und positiv zu werten ist. Die anderen Umbauten wie Verbreiterungen wirken ja wie eine Sedimentfalle oder Sandfang. Dessen muß sich der Planer solcher Renaturierungsmaßnahmen im klaren sein. Gerade den Arten denen man helfen wollte wie den Kieslaichern hilft man so eben nicht wirklich.
Wie du da wieder mehr Fisch fangen kannst weiß ich auch nicht, wenn du schreibst das Angeln aufgrund der vielen Wasserpflanzen eingeschränkt ist. Ich würde falls erlaubt eine Stelle entkrauten und Ansitzangeln praktizieren oder anderes Gewässer suchen.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,
Dessen muß sich der Planer solcher Renaturierungsmaßnahmen im klaren sein.
An vielen Flüssen wurde in der Vergangenheit nicht wegen Renaturierung umgebaut.

Und nicht jeder Planer hat wirklich viel Ahnung von Wasserbau und von Fischereiökologie vermutlich noch weniger.

Beispiel 1 : Wehr abgerissen und durch Sohlschwelle ersetzt, 150m unterhalb der Schwelle kommt ein Betriebsgelände, deshalb 90° Kurve eingebaut, .

Nach kurzer Zeit hatte sich der Abstand zum Betriebsgelände halbiert, weil die Strömung den Prallhang immer weiter abgetragen hat. Dann musste aufwändig nachgebessert und massiv befestigt werden.

Beispiel 2:

Problem: Hufeisenförmiges Altwasser hat stromab Verbindung zum Fluss, Fluss gräbt sich tiefer ein, Altwasser droht zu verlanden.

Maßnahme: Am stromauf gelegen Ende Zugang gebuddelt und kurz danach eine Sohlschwelle eingebracht, damit ein Teil des Flusses in den Altarm fließt.

Muss man wohl kein Prophet sein um zu wissen, was dann im ehemaligen Altarm passiert ist.
 
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Lajos1

Well-Known Member
Hallo,

bei mir die Rednitz und in weiterem Verlauf, nach dem Zusammenfluss mit der Pegnitz, dann die Regnitz, in welchen Wasser von der fränkischen Seenplatte seit so rund 25 Jahren für den Main übergeleitet wird (Anmerkung: die Regnitz mündet in Bamberg in den Main).
Besagte Rednitz und im weiteren Verlauf die Regnitz haben dadurch einen deutlich höheren Wasserstand als früher und viele gute Stellen wie Überläufe, Gumpen, Züge und Rückläufe gibt es nicht mehr. Was heute als Niedrigwasser gilt, war früher der normale Wasserstand und heute steht man da fast immer an einem relativ schnellfließenden Gewässer mit kaum lokalisierbaren wirklich guten Plätzen für das Angeln. Wenn ich da so 30 Jahre oder auch mehr zurückdenke ist da, fischereilich gesehen, nur noch ein Abklatsch übriggeblieben - dafür hat halt der Main etwas mehr Wasser. Aber ob das das Kraut fett macht, ich glaube nicht.

Petri Heil

Lajos
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

ber ob das das Kraut fett macht, ich glaube nicht.

Ich glaube schon, dass Nordbayern gerade in trockenen Sommern ohne die Überleitung ziemlich aufgeschmissen wäre.

Besagte Rednitz und im weiteren Verlauf die Regnitz haben dadurch einen deutlich höheren Wasserstand als früher

Was heute als Niedrigwasser gilt, war früher der normale Wasserstand
Davon nochmal 60% - 80% Überleitungswasser abziehen. Das wäre dann wohl echtes Niedrigwasser.

Über den Rothsee hast Du Dich m.W. auch noch nie beschwert. Obwohl der nicht zum Angeln gebaut wurde, sondern für die Überleitung. :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 215641

Guest
moin,

was für den Fluss und damit zusammenhängende Areale gut ist - das muss nicht gut für den Angler sein.
Hier scheiden sich dann die Geister auf das heftigste. "...Jeder Weg ans Wasser ist ein Kampf mit dem Grün...", ja wollt Ihr jetzt Natur oder die asphaltierte Zufahrt zum Wasser mit Pommes-Bude und W-Lan?
Renaturierung wird für die Natur gemacht, mit Vorteilen für Alle. Mal den Kopf heben, dann kann man besser über den Teller-Rand schauen. Seid doch froh, dass Ihr überhaupt noch angeln könnt, bei der Wasserknappheit.

Gruß

Elbtrottel
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo,



Ich glaube schon, dass Nordbayern gerade in trockenen Sommern ohne die Überleitung ziemlich aufgeschmissen wäre.




Davon nochmal 60% oder noch mehr Überleitungswasser abziehen. Das wäre dann wohl echtes Niedrigwasser.

Über den Rothsee hast Du Dich m.W. auch noch nie beschwert, obwohl der nicht zum Angeln gebaut wurde, sondern für die Überleitung. :)
Hallo,

Na ja, der Rothsee entwässert über den Kanal und hat mit der Rednitz erstmal nichts zu tun. Wenn ich zwischen Rednitz früher und heute und dem Rothsee zu wählen hätte, nun da wäre mir die frühere Rednitz aber lieber. Das frühere echte Niedrigwasser hatte aber bei uns (ich befische die Rednitz seit 1960) noch nie ein Fischsterben ausgelöst.
Außerdem ist das Angeln in der Rednitz für mich klimaneutraler als im Rothsee :laugh2 - zur Rednitz kann ich laufen, zum Rothsee habe ich 37 Kilometer (diesen Satz bitte nicht ganz ernst nehmen:)).
Ich habe eben nur ein Beispiel gebracht, das ich gut kenne, dass eben scheinbare Verbesserungen durchaus auch Nachteile nach sich ziehen könnenab51.

Petri Heil

Lajos
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,
Na ja, der Rothsee entwässert über den Kanal und hat mit der Rednitz erstmal nichts zu tun.
Vielleicht nochmal schlau machen woher der größte Teil des Wassers kommt, der in Rednitz / Regnitz geleitet wird?

Das frühere echte Niedrigwasser hatte aber bei uns (ich befische die Rednitz seit 1960) noch nie ein Fischsterben ausgelöst.

Im jahr 2003 kam es am Hochrhein wegen Überhitzung / Sauerstoffmangel zu einem massiven Äschensterben. Das hatte esc dort bis dahin m.W. zuvor auch noch nicht gegeben.

Wie Rednitz/Regnitz in manchen Sommern mit 80% weniger Wasser klarkämen kann man aber tatsächlich nur mutmaßen.

Ich hätte aber keine Lust es tatsächlich rauszufinden.
 

Lajos1

Well-Known Member
Wie Rednitz/Regnitz in manchen Sommern mit 80% weniger Wasser klarkämen kann man aber tatsächlich nur mutmaßen.

Ich hätte aber keine Lust es tatsächlich rauszufinden.
Hallo,

wie schon geschrieben ich befischte ja, vor den Überleitungen, schon 35 Jahre lang die Rednitz, da hat es nie Probleme wegen Niedrigwasser gegeben. Aber der heute stetige, doch höhere, Wasserstand hat eben die fischereiliche Situation deutlich verschlechtert.
Ich habe ja auch nichts gegen die Seen, aber es hat eben alles seine zwei Seiten. Wenn wir früher Niedrigwasser an der Rednitz hatten, so war der Wasserstand vielleicht einen halben Meter unter normal. Heute ist er fast ständig einen halben Meter über normal und dadurch gibt es eben rund 90 Prozent der früheren "guten Stellen" nicht mehr und mit einem Spinner runterzukommen ist nicht mehr drin. Ein Mepps hüpft, wegen der stärkeren Strömung nur noch oben herum:rolleyes:.
Zum Fang von Hechten ist der Rothsee natürlich besser, da die Rednitz allgemein gesehen zwar ein gutes Gewässer war, aber nie ein wirklich gutes Hechtgewässer :laugh2 ;).

Petri Heil

Lajos
 

Salmoniden-Fan

Well-Known Member
moin,

was für den Fluss und damit zusammenhängende Areale gut ist - das muss nicht gut für den Angler sein.
Hier scheiden sich dann die Geister auf das heftigste. "...Jeder Weg ans Wasser ist ein Kampf mit dem Grün...", ja wollt Ihr jetzt Natur oder die asphaltierte Zufahrt zum Wasser mit Pommes-Bude und W-Lan?
Renaturierung wird für die Natur gemacht, mit Vorteilen für Alle. Mal den Kopf heben, dann kann man besser über den Teller-Rand schauen. Seid doch froh, dass Ihr überhaupt noch angeln könnt, bei der Wasserknappheit.

Gruß

Elbtrottel

Ich habe überhaupt nichts gegen den Weg durchs Grüne - ganz im Gegenteil.
Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass es andere Angler wohl schon aufgegeben haben.

Dass die Renaturierung sich nicht an den Bedürfnissen der Angler orientiert ist klar und auch kein Problem.
Was mich dann aber ärgert ist, dass das Umfeld ignoriert wird oder halbherzig/unzureichend betrachtet wird.
Die unbewirtschafteten Ufer-Randstreifen sind verbreitert worden, aber die Feld-Entwässerungsgräben bringen bei jedem Regenschauer reichlich Dünger und Sediment von den angrenzenden Feldern mit. Das Ergebnis sind dann Sandwüsten und überproportional viel Grünzeug.
Die Rinderherden, die an verschiedenen Stellen die Ufer komplett zertreten und Sediment und Nährstoffe einbringen, sind auch alles andere als hilfreich oder natürlich.
Dazu die Fehleinschätzung, dass Flachlandflüsse "sandgeprägt" sein sollten und oft als Leitbild der Renaturierung dienen.
Da gibt es ein interessantes Heftchen über die Renaturierung des Wümme-Einzugsgebiets und dem Einfluss auf die Wiederansiedlung von Lachs/Meerforelle.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,
Dazu die Fehleinschätzung, dass Flachlandflüsse "sandgeprägt" sein sollten und oft als Leitbild der Renaturierung dienen.

Nicht alles was manche Planer unter Renaturierung verstehen, wirkt sich positiv auf die Fischbestände aus.

Wenn sich dadurch Strömungsverhältnisse ändern und Gewässer versanden, haben z.B. Kieslaicher ein Problem.

Ich habe überhaupt nichts gegen den Weg durchs Grüne - ganz im Gegenteil.
So geht es mir auch.

An meinem Barbenflüsschen hatte man dicht bewachsene , steile Ufer und dadurch besten Sichtschutz und die schwarzen Vögel kamen auch nicht so leicht ran.

Dann wurden die Ufer abgeflacht und statt Bäumen und Büschen findet man da jetzt meist Gras oder Sandflächen.

aber nie ein wirklich gutes Hechtgewässer
Wenn man sich diverse Fangbilder im Netz so anschaut, werden da anscheinend schon recht ordentliche Hechte in der Rednitz gefangen. Aber aus solchen Einzelfängen kann man natürlich nicht drauf schließen, wie es für jemand aussieht , der eher auf Frequenz aus ist.

Rednitz1


Rednitz2

Rednitz3
 
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Lajos1

Well-Known Member
Wenn man sich diverse Fangbilder im Netz so anschaut, werden da anscheinend schon recht ordentliche Hechte in der Rednitz gefangen. Aber aus solchen Einzelfängen kann man natürlich nicht drauf schließen, wie es für jemand aussieht , der eher auf Frequenz aus ist.

Rednitz1


Rednitz2
Hallo,

na ja, ich hatte auch schon mal ein Jahr mit zwei metrigen aus der Rednitz (ich befischte sie ja auch oft, habe da nur 500 Meter bis zum Fluss smile01), aber das waren Ausnahmen. Da waren schon öfters Nullnummern auf Hecht normal während es in unserer Wörnitz, Altmühl und großen Baggersee schon schwierig ist, da mal keinen Hecht zu fangen. So auf Frequenz bin ich auch nicht aus, Hechte unter 60 cm zähle ich gar nicht und wenn ich einen Siebziger dran habe, bin ich froh, wenn der sich vor dem Kescher verabschiedet, ist besser für den Hecht und ist keine "Arbeit" für mich:).

Petri Heil

Lajos
 

Salmoniden-Fan

Well-Known Member
Soo, ich habe mal versucht "Bestandsaufnahme" zu machen, nachdem Raubfische offensichtlich keine mehr da sind...
2x war ich mit der Postenrute und einem Döschen Mais unterwegs.
Beim 1. Mal nur Grundeln, beim 2. Mal immerhin 1 Rotauge und 1 Döbel neben den Grundeln.
Heute nochmal mit der leichten Spinne versucht - nada.
Bei dem extrem klaren Niedrigwasser konnte ich aber eine Schule Nasen beobachten.
Vielleicht muss ich mal eine der leichten Mefo-Ruten als Behelfs-Feeder-/Grundrute versuchen....

Insgesamt aber eher ernüchternd, ich hatte mir mehr von den Naturköder-Versuchen erhofft.
 
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