Mutter: „Ach guck mal Schatz, da angelt Einer!“

Vater (beäugt mich bereits seit einiger Zeit genau): „ Hmm…“

Sohn: „Und du hast deine Angel nicht dabei, Papa!“


Solche Szenen tun sich fast schon regelmäßig auf, wenn ich am Nachmittag noch mal kurz an einen der besser zugänglichen (und damit stärker von Touristen frequentierten) Einstiege meines Hausgewässers radle, um es noch ein paar Stunden auf die Salmoniden des Gebirgsflusses zu probieren.

Wäre die beschriebene Touristenfamilie an die Ostsee oder an den Campingplatz direkt an der Isar gefahren, hätte der Angler in der Familie mit Sicherheit seine Ausrüstung mitgenommen – die weniger bekannten Gebirgsflüsse in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz finden bei Reisenden meist jedoch nur wenig bis keine Beachtung.

Aus meiner Sicht ein großer Fehler. Damit ihr nicht auch irgendwann dieselbe Situation wie unsere Familie erfahrt, habe ich hier die Grundsätze der Fischerei am grob umrissen.


1. Die Fischarten und ihre Nahrung

In der starken Strömung der sommerkalten, oft vom Schmelzwasser geprägten Gebirgsflüssen und Seen finden sich in den allermeisten Fällen fast ausschließlich Salmoniden. Der Leitfisch ist die Bachforelle, zusätzlich kommen Bachsaiblinge, Äschen und oft auch Regenbogenforellen vor. Letztere vermehren sich in vielen klaren Flüssen auch selber, auch wenn dies meist nirgends erfasst wird.

1.jpg


2.jpg


Zwei schicke Bachbewohner. Oben Bachforelle, unten Regenbogenforelle.

Die Hauptnahrungsquelle stellen Insekten in Form von Nymphen, Fliegen und Terrestrials (also Käfer, Heuschrecken etc.) dar. Zusätzlich ernähren sich gerade die großen, räuberischen Bachforellen von Koppen, die sich am Gewässergrund hinter und unter Steinen verbergen. Mühlkoppen sind übrigens auch ein ganz ausgezeichneter Bachforellenköder, angesichts ihres schwindenden Lebensraumes sollte man allerdings, falls möglich, auf Imitate zurückgreifen. Trotzdem ist das Koppenfangen bzw. -stechen in vielen Regionen Bayerns noch gang und gäbe, da sie als Köder einfach nicht zu übertreffen sind.

1. Das Gerät

3.jpg

Fliegen- und Spinnrute. Die Klassiker am Bach.

Entgegen der oftmals gehegten Vermutung, die Fischerei an solchen Gewässern sei nur mit der Fliegenrute mögliche, ist auch die Fischerei mit der Spinnrute eine tolle Alternative, da sich die Fische aufgrund der Nahrungsknappheit oft auch vehement auf Kunstköder stürzen.

4.jpg

Hier hat sich eine wilde Bachforelle auf einen Spinner gestürzt


Deshalb muss unbedingt mit:

Spinnrute:

  • Eine Spinnrute, WG 0 – mindestens 20 g (Strömung); zu leichte und feine Ultraleichtruten sind nicht geeignet
  • Eine Rolle der Größe 1000 bis 2000
  • Schnur, monofile ab 0,22 mm – einer 0,20er halt Felsen und Strömung schechter aus, ich persönlich fische bis ins Vorfach 0,25er!!!, der Schnurdurchmesser hat wegen der starken Strömung meist keinen Einfluss auf die Bisse, da die Fische die Köder nur kurz zu Gesicht bekommen
  • Gute Wirbel, am besten Doppel- oder Dreifachwirbel
  • Köder: Spinner 0-3, Wobbler 2-6 cm, Gummifische 2-8 cm, Twister, Blinker 3 – 20 g.

5.jpg


Geheimtipp: Sogenannte Haarwaschl, Federwaschl oder Koppenstreamer, eine Art Bleikopfstreamer für die Spinnrute, nur schwer zu beziehen. Sie imitieren perfekt eine Koppe (s.o.) und werden ähnlich wie Gummifische geführt.



Es sind zur Schonung der unteren Glieder der meist naturnahen Alterspyramide unbedingt die Widerhaken anzudrücken, oder Schonhaken zu verwenden (mache ich mit Erfolg )!

Fliegenrute:
  • Eine Rute der Klasse 4-6, ideal 5, 8-9 Fuß
  • Schnur: Schwimmschnur
  • Vorfach: 270-290 cm für Trockenfliege, minimal 0,16 mm, besser 0,18 mm (hohe Tragkraft!), für große Steinfliegen (Gr. 6) oder Hopper/Käfer 0,20 mm, beim Nymphenfischen an die Tiefe anpassen
  • Trockene: große Fliegen, wo ihr zuhause eine 14er nehmt, solltet ihr hier zu einer 10er oder 12er greifen, da es sich bei der starken Strömung für die Fische lohnen muss, zu steigen!
  • Sedges, Adams etc., ich fische eigentlich fast nur Buck Caddis
  • Die Fliege muss seehhr gut gefettet werden, da sie sonst kurz nach dem Ablegen absinkt
  • Nymphen: Prince, Hares Ear, Caddis Pupa, Pheasant Tail, einfache Muster
  • Unbedingt auch Tungstennymphen
  • Streamer: Wooly Bugger, Muddler Minnow

6.jpg


Diese Forelle nahm eine klassische Buck Caddis der Größe 12


2. Die Fischerei

7.jpg
8.jpg

Spots am Bach


Die Fische stehen meist in tiefen Gumpen mit verminderter Strömungsgeschwindigkeit. Der Köder muss nun schnell auf Tiefe; Fischen gegen die Strömung empfiehlt sich aufgrund der Geschwindigkeit. Die Fische beißen nach einem Fehlbiss oft nochmals.

9.jpg
10.jpg


Oft ist auch die Fischerei auf Sicht möglich: Wer findet die Fische?


Hinweis zum Waten:

11.jpg

Die starke Strömung wird oft unterschätzt


Die starke Strömung wird oft unterschätzt. Beim Waten in Gebirgsflüssen mit Schottergeschiebe und starker Strömung muss man gerade als Ortsunkundiger extremste Vorsicht walten lassen, um sich nicht in gefährliche Situationen zu bringen. Die massive Kraft des Wassers wird oft unterschätzt. Während ihr zuhause u.U. problemlos waten könnt, bis euch das Wasser bis zur Brust steht, könnte das hier im schlimmsten Falle das Letzte sein, das ihr tut.


Ich hoffe, ich konnte euch die Fischerei an unseren Gebirgsflüssen etwas näher bringen. Bei Fragen stehe ich selbstverständlich Rede und Antwort .

Wenn jemand mal im Urlaub einen Gebirgsfluss beangeln möchte, dann darf er sich gerne bei mir melden!

12.jpg
 
Aber das ist doch mein Reden!
Die setzen die ReBos doch, was mich wirklich und nicht seit gestern ärgert!

Das stimmt. Und die Regenbogenforelle zeigt hier wirklich nicht, dass sie eingebürgert wäre. An den Undeutschen Traunen wird auch besetzt, obwohl die Bestände als vollständig naturverlaicht und selbst erhaltend angepriesen werden.
 
Hallo miteinander,

es ist immer gut wenn man eine fundierte Theorie hat. Und wenn die Theorie dann auch noch die herrschende Lehrmeinung widerspiegelt ist das doppelt gut. Noch besser ist es wenn man die Theorie mit der vorgefundenen Realität vergleicht. Geht also ans Wasser und schaut ob das alles so passt wie ihr das aus der Theorie suggeriert bekommt.

Ich habe am Wasser nicht bestätigt gefunden, dass die Regenbogenforelle die Bachforelle signifikant vertreibt. Wenn überhaupt, dann steht die Regenbogenforelle mit der Äsche in Konkurrenz. Aber das auch nicht wirklich.
Wir haben mehr als 100 Jahre Erfahrung mit der Regenbogenforelle und ich finde die Bilanz nicht so negativ. Aber das mag jeder für sich entscheiden.

Wenn jemand auch mal eine etwas umfangreichere andere Sichtweise zur Regenbogenforelle nachlesen will, dem empfehle ich den nachfolgend verlinkten Beitrag:

https://www.g-feuerstein.com/de/regenbogenforellen-info.html

Wie gesagt: Geht ans Wasser und beobachtet und vergleicht ob das mit der vorherrschenden Theorie übereinstimmt.

Servus
Fischer am Inn
 
Ichabe bei den mopsköpfigen Quastenflossern jedenfalls keine Hemmung, sie zu entnehmen. Was bei Exemplaren mit klar ausgebildeter Maulpartie und vollen Flossen sehr viel eher der Fall ist und gar bei echten Bachforellen.
 
Wenn jemand auch mal eine etwas umfangreichere andere Sichtweise zur Regenbogenforelle nachlesen will, dem empfehle ich den nachfolgend verlinkten Beitrag:

https://www.g-feuerstein.com/de/regenbogenforellen-info.html

Der Name ist mir bekannt, so wie die Schweizer Gewässer, die der Herr befischt. Es geht hauptsächlich um den Alpenrhein und die angeschlossenen Binnenkanäle. Die Gewässer sind nicht mit der Traun, Ammer oder Isar vergleichbar und deshalb ist das Geschriebene für den Besatz von Refos in potentiellen Bachforellengewässern relativ belanglos. In nahezu der kompletten Tallage hat die Bafo schon lange vor den Regenbogenforelle den Kürzeren gezogen. Die Situation zwischen Bach- und Regenbogenforelle ist dort komplett umgedreht. Regenbogenforellen stellen den angestammten und selbst erhaltenden Bestand an Salmoniden. Die Bachforelle ist der künstlich eingebrachte und gestütze Besatzfisch, da in den Talgewässern quasi keine Naturverlaichung mehr stattfindet und aufgrund der Schweizerischen Besatzregelungen nur Salmo trutta ausgesetzt wird.
 
@ Fischer am Inn

Wir reden hier von Isar, Traun in Forellen-/Äschenregion, nicht von Talsperren.

Und wir haben Erfahrungen am Wasser durch wissenschaftliche Untersuchungen der an Isar ansässigen Hochschule schon seit letztem Jahrtausend.
 
Hallo Toni_1962
Hallo miteinander

Und wir haben Erfahrungen am Wasser durch wissenschaftliche Untersuchungen der an Isar ansässigen Hochschule schon seit letztem Jahrtausend.

Das ist mir neu, dass die TU München zu dem Thema Bachforelle vs. Regenbogenforelle forscht. Was die tun kann man gut hier nachlesen:

http://fisch.wzw.tum.de/index.php?id=10

Und ein Schwerpunkt der letzten 10 Jahre Forschungstätigkeit lag bzw. liegt an unseren Vereinsgewässern. Das nur so nebenbei.

Ich habe geschrieben, dass man sich selbst einen Eindruck verschaffen soll ob und wie weit die Regenbogenforelle die Bachforelle oder aber die Äsche verdrängt.

Gute wissenschaftliche Erkenntnisse erkennt man nämlich daran, dass sie sich in der Praxis bewähren.

Servus
Fischer am Inn
 
Wobei man aber auch nicht ganz übersehen darf, dass sich in vielen Bachläufen, wegen zunehmender Erwärmung, einfach keine Bachforellen mehr gut halten wollen. Da ist dann der Ersatz mit Regenbogenforellen verständlich. Und mal ganz ehrlich. Lieber eine Rebo fangen, als gar keine Forelle ans Schnürl zu bekommen.
 
Das ist mir neu, dass die TU München zu dem Thema Bachforelle vs. Regenbogenforelle forscht. Was die tun kann man gut hier nachlesen:

Servus,
vll. solltest du dir die Zeit nehmen, meine Postings zu lesen, da steht, auch im verlinkten Posting- drinnen, wer und wann.
Deutlicher aber, da ja Goggle Recherche immer wichtiger wird im AB als das Hirn einzuschalten und zu überlegen, was in dem Postings als Zeit und Person stand: Prof. Stein vom TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN Department für Tierwissenschaften hatte diese Forschung zur Bachforelle, Äsche generell zur Salmonide, bevorzugt in Isar und anderen bayerischen Flüssen, als sein Steckenpferd.
Er war begeisterter Salmonidenangler, seine Vorträge zur Forschung waren immer beindruckend!

Leider ist er -wie im verlinkten Posting geschrieben- verstorben und deswegen nicht mehr auf der aktuellen TU Seite aufgeführt.

Was du als Praxis anräts, nämlich am Wasser eigen zu beobachten, ist etwas absurd.

Petri
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf grund der Forschungen von der TU MÜnchen, die auch zu Teilen (z.B. entsprechende Dissertationen) vom Ministerium bezahlt und unterstützt wurden, gab es Vorträge und Empfehlungen für Fischbesatz auch an der Isar.
Zwischen den Vereinen gab es heftige Diskussionen und Auseinandersetzungen, weil ein Verein auf Regenbogenbesatz setzte, der anschließende flussaufwärtige Verein auf heimische Bachforelle und Äsche. Die Begründung der Vereine, die auf ReBos setzten, waren reine Kosten-Nutzenüberlegungen, Vernunft aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen wurde weggefegt: Offen geäußert: Mitgliederwunsch ReBos im Schnitt mit 1 KG setzen, deren Schonzeiten aufheben (Begründung: "Keine nachgewiesene zuverläßige Reproduktion"; wurde behördlich nicht gewährt), und da günstiger als Bachforellen größere Besatzzahlen. Später wurde dann Wasserklarheit, Bachforellensterben usw. angebracht als im Raum stand, dass der Besatz mit ReBos behördl. verboten werden sollte.
Der Bachforellenbestand in anderen Vereinen nahm zunehmend ab, Äschenbestand ging ein: ein Verdrängungsprozess bis die anderen Vereine aufgaben und zunehmend auf ReBos dann setzten im Sinne der Mitglieder und deren Beiträge.

Habe die Problematik damals im AB auch mal vor Jahren angerissen, einfach mal bitte in Ruhe lesen:
AW: fischsterben in der isar

Aha .. die Mossburger [Mossburger Verein, der die Isar nördlich von München bewirtschaftet; Anmerkung des Autors] ...

naja .. wer in die Isar, weil es die Mitglieder so fordern, mehrfach im Jahr Regenbogenforellen in der Größe nördlicher Forellenpuff setzt, braucht sich nicht wundern, dass diese andere Fische verdrängen, besonders leider eben auch die Bachforellen ...

die Mossburger haben von natürlichem Gewässerbesatz leider keine Ahnung oder ignorieren dies, weil ihnen der Fang von übergroßen Rebos bis Mitte Dezember wichtiger ist ...

AW: fischsterben in der isar

[Posting gerichtet an Mossburger Verein, der die Isar nördlich von München bewirtshaftet; Anmerkung des Autors]
Richtig und danke für den Link (http://www.anglerverein-moosburg.de/fanglisten/statistik_2009.htm) #6 Ahnungslos, denn es ist ja noch schlimmer, als schon gesagt und gedacht!

Wenn man die Fangstatistik der Isar ansieht und das Verhältnis der Regenbogenforelle zu den Bachforellen ... unglaublich, wie für einen Fluß, in dem Bachforellen heimisch sein sollten, Regenbogenforellen die Fangstatistik DOMINIEREN.

Da stehe in der Isar für das Jahr 2009 sagenhafte 1008 Regenbogenforellen genau 53 Bachforellen gegenüber!
Das durchschnittliche Gewicht einer Regenbogenforelle war 1102 Gramm !!


Aber sich über den Fischrückgang heimischen Fische wegen des "sauberen Wassers" beschweren und nicht erkennen und wahrhaben wollen, dass gesetzte Regenbogenforellen die heimischen Fische in einen Fluß wie die Isar verdrängen!

Gute, dass den Vorstand, wie in dem Bericht ja zu lesen ist, kein Verantwortlicher ernst nimmt!

AW: fischsterben in der isar

Das Bachforellensterben ist keine Sache mehr ... die zuständige Fischbiologische Stelle hat schon lange wegen des EINMALIGEN Vorgangs ("schwarze Forellen") Entwarnung gegeben ... an den meisten Strecken ist der Bachforellenbestand wieder ganz natürlich ...
der Besatz des Vereins mit ReBo liegt schon weit vor dem o.g. Forellensterben, welches natürlich willkommen auch für die Jahre vor dem Problem als Argument nun vergewaltigt wird.

Es ist ein fauler Kompromiss, weil man zu Lasten der Natur die Mitgliederzahlen mit großen ReBo befriedigen muss

der Freisinger Verein hat deswegen nun auch das erste Mal für Rebo in der Isar votiert und beschlossen, weil 1. die ReBo größer und stärker im Drill sind + 2. bis Mitte Dez. beangelt werden dürfen + 3. billiger sind ...

ich halte dies für falsche Entscheidungen
und mit mir eine ganze Menge Sportfischer, die gerne in der Isar waten für eine Getupferte und nicht Würmer am Blei versenken um Fleisch mit KiloReboforellen zu machen ....

noch was, was zu bedenken ist, aber eben wegen der 3 Gründen, die ich oben gesagt habe, gerne vergessen ist:
ReBo verdrängen Bachforellen und Äschen, vernichten Brut, pflanzen sich aber selbst in der Isar nicht fort ... das wird von dem Beauftragten der fischbiologischen Stelle andauernd mahnend gesagt ...
wollen wir einen Put and Tace Fluss oder natürlichen Bestand?

Wenn sich Vorstände eben für ReBo ausprechen, dürfen sie aber über an sich allgemein bekannte negative Konsequenzen nicht quammern.
 
Hallo Toni_1962,
Hallo miteinander,

ohne jetzt all zu weit auszuholen: Wir haben in Teilen der Wissenschaftslandschaft vor rund 50 Jahren einen Paradigmenwechsel erlebt. Es haben sich also das Grundverständnis und die Erklärungsmuster grundlegend geändert. Das alte System stützte sich auf ein kausales Erklärungsmuster. Das neue Erklärungsmuster ist ganzheitlich-systemisch.

Der Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie an der TU München verfolgt diesen neuen Ansatz (wie der Name schon verrät). Das ist ein anderes Herangehen und Verstehen als es damals Prof. Stein verfolgte.

Das gleiche mit dem Fischereifachberater: Wie @Toni_1962 oben geschrieben hat, hätte der Fischereifachberater was gegen Regenbogenforellen. Kann das sein, dass das auch der vor-vorletzte Fischereifachberater war?

In einem systemischen Erklärungsmuster sind so Begriffe wie " gut oder schlecht" und "richtig oder falsch" nicht mehr so tragend. Dafür ist die Sichtweise "es kommt darauf" tragend. Alles hat Konsequenzen aber man kann sie nicht genau vorhersagen weil die Zusammenhänge so komplex sind ("Blackbox"). Man arbeitet im systemischen Ansatz mehr mit Erfahrungen, Erwartungen, Wahrscheinlichkeiten.

Und weil das so ist macht man z.B. den Gewässerwarten auf Schulungen die Vorgabe mit "heimischen" , bewährten Fischen zu besetzen. Alles andere wäre eine Überforderung der meisten Gewässerwarte.

Daraus folgt aber nicht dass die Regenbogenforelle irgendwelche größeren Schäden anrichtet.

Soweit der Kurzdurchgang zu einem komplexen Thema.

Servus
Fischer am Inn
 
Naja .. die Diskussionen und weitere Forschung, die auf Prof. Stein in Bayern aufbauen, sind erste wenige Jahre alt, der obig angeführte "Paradigmawechsel vor rund 50 Jahren" ist in der Wissenschaft eben wohl überholt.
Prof. Stein hat äußerst differenziert argumentiert.
Was mir in der Diskussion fehlt, ist die klare Differenzierung von Fischer am Inn auf die spezifischen Fischregionen; hier im Thread wird von der Forellenregion geredet, hier bei uns soll/muss besatzmäßig gewässerspezifisch die Barbenregion der Isar zugerechnet werden.

Der Begriff "systemischen Erklärungsmuster" wird, anders kann ich es nicht mehr ausdrücken, vergewaltigt.

Es soll tatsächlich in der im Thread relevanten Fischregion mit "heimischen" Fischarten besetzt werden; unsere Fischwarte sehen die Regenbogenforelle nicht damit, zu recht!
Die Regenbogenforelle gilt als "nicht heimisch" (das hat Prof. Stein in der Fischberatung so durchgsetzt und die Diskussion um Besatzverbot in Bayern wie im benachtbarten Regionen Österreichts(!) angestoßen).

Fischer am Inn, bitte zeige mir die Stelle, wo ich pauschal sage, der Fischereifachberater hätte etwas gegen ReBos.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Toni_1962,

ich habe nicht vor hier eine fruchtlose Diskussion darüber zu führen was im Wissenschaftsbereich der Biologie "State of the Art" ist. Meine Aussage steht. Punkt.

Und zu der Fischereifachberatung: Wenn man - wie Du schreibst - dort eigentlich gegen den Besatz von Regenbogenforellen in der Traun ist - und dann trotzdem den Besatz genehmigt, dann können wir uns glücklich schätzen, dass wir eine so großzügige Fischereifachberatung haben.

Servus
Fischer am Inn
 
ich habe nicht vor hier eine fruchtlose Diskussion darüber zu führen was im Wissenschaftsbereich der Biologie "State of the Art" ist. Meine Aussage steht. Punkt.

Als Bewirtschafte mit der Materie seit sehr lange Zeit beschäftigt, zudem aktuell durch den Malachitgrünvorfall involvierter (was u.a. viele Diskussionen mit Fachkundigen weitergehend auch mit Wissenschaftlern beinhaltet hat und tatsächlich einen kleinen Hoffnungsfunken des Umdenkens manchen Vereins bezüglich dieser Thematik für die hier diskutierten FORELLEN-/ÄSCHENREGION aufkommen ließ) ist nur fruchtlos mit sich überschätzenden Regenbogenklopper zu diskutieren. Ansonsten sind diese Diskussionen immer wertvoll, jedoch auch Prof. Stein ist ja seinerzeits schon an den Vorstand eines Isarvereins und dessen durch Arroganz überspieltes mangelndes Dialogverhalten verzweifelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben