Forellenpuff - moralische Stellung

Georg Baumann

Well-Known Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Georg, du wohnst ja in meiner Nähe.
Magst Du mir den Teich verraten?


Gerne: Ich bin gerne auf der Anlage in Rottstock. Die Angelei ist an den Kiloteichen nun wirklich alles andere anspruchsvoll, aber ich mag den Betreiber Matthiaas Engels sehr gerne, das Essen ist wirklich sehr gut und wir haben dort immer eine Menge Spaß. Die Forellen sind von ausgezeichneter Qualität - er beliefert zahlreiche Sternerestaurants in Berlin.



Die schönsten Seen habe ich sonst in Dänemark gesehen, aber auch in Deutschland gibt's große und tiefe Forellenseen. Die sind dann wiriklich anspruchsvoll zu beangeln. Und immer die Chance auf eine Riesenforelle ... Ich kann da beim besten Willen keinen wirklichen Unterschied zu den hiesigen Vereinsteichen/-seen erkennen. Die werden doch meistens auch besetzt.
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Hallo,

ich selbst habe keinerlei Erfahrung mit Forellenpuffs,

Ich schon.

Da ich als Jugendlicher erst 1,5 Jahre Casting werfen musste, bevor ich die erste Angelkarte bekam, war das zwischenzeitlich die einzige Möglichkeit legal Fische zu fangen.

Mittlerweile ist das aber auch nicht mehr mein Ding.

Deshalb befische ich auch schon seit Jahren unsere vereinseigenen Salmonidenstrecken nicht mehr, weil die einem "Forellenpuff" nicht unähnlich geworden sind.

Auch an slowenischen Flüssen konnte ich beobachten, dass es scheinbar regelmäßigen Nachschub an ReBos in z.T. beachtlicher Größe gab.

Aber grundsätzlich sehe ich das wie Andal.

Diese Gewässer haben m.E. schon ihre Daseinsberechtigung und entlasten auch die Strecken, wo ich selber noch gerne angle.

Und beileibe nicht alle "Puffangler" sind plumpe Zeitgenossen.

Ein Bekannter, der leidenschaftlicher Fliegenfischer ist und an klangvollen Fliegenstrecken im In- Ausland fischt, fährt auch immer wieder mal an so eine Anlage nach Dänemark um mit der Fliege auf große ReBos und Saiblinge zu angeln. Und obwohl er schon Ahnung vom Fischen hat, ist der Erfolg oft sehr wechselhaft.

Für Nichtangler ist das aber sicher schwer vermittelbar, warum man die Fische nicht gleich ab Aquarium kauft.
 

Windelwilli

Schönwetterangler
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Gerne: Ich bin gerne auf der Anlage in Rottstock. Die Angelei ist an den Kiloteichen nun wirklich alles andere anspruchsvoll, aber ich mag den Betreiber Matthiaas Engels sehr gerne, das Essen ist wirklich sehr gut und wir haben dort immer eine Menge Spaß. Die Forellen sind von ausgezeichneter Qualität - er beliefert zahlreiche Sternerestaurants in Berlin.



Die schönsten Seen habe ich sonst in Dänemark gesehen, aber auch in Deutschland gibt's große und tiefe Forellenseen. Die sind dann wiriklich anspruchsvoll zu beangeln. Und immer die Chance auf eine Riesenforelle ... Ich kann da beim besten Willen keinen wirklichen Unterschied zu den hiesigen Vereinsteichen/-seen erkennen. Die werden doch meistens auch besetzt.

Vielen Dank! Muss ich dann auch mal mit der Family einplanen. #6
In Dänemark sind wir auch ziemlich oft. Aber nur zum Brandungs-/Meerforellenangeln. Für einen Teich war bis jetzt keine Zeit...
 
G

Gelöschte Mitglieder 136077

Guest
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Für mich ist das auch kein so wirklich richtiges angeln am FoPu.

Die Teiche hier sind meist recht hässlich, dazu sitzt man oft sehr dicht zusammen. Da wird gern mal übern Teich gebrüllt, beim Fang einer Forelle werfen viele in die gleiche Richtung und teils kreuzen sich dann die Schnüre womit man dann nur Arbeit und Stress hat. Im Sekundentakt klatschen die Wasserkugelbomben aufs Wasser, von Natur kann keine Rede sein, die Forellen werden teils lieblos mit der Schubkarre ins Wasser geschüttet usw.

Das ist mir einfach zu primitiv hier und der "Spaß" kostet 10 -25 Euro am Tag oder eben nach KG. Am Kiloteich fängt man die Forellen wie Heringe, sogar auf blanken Haken, wenn man ihn bewegt. Für die reine Fischbeschaffung ok, aber mehr auch nicht.
 

Lajos1

Well-Known Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Und noch was: Es bringt doch nichts, dass wir Angler uns gegenseitig runterziehen. Ist der Fliegenfischer moralisch höher stehend als der "Plumpsangler", der seinen Wurm auf Grund legt und einfach mal ausspannen will und seine Ruhe haben möchte? Natürlich nicht!


Hallo



runterziehen sollte man erstmal keinen und wie gesagt warum nicht, wenn man sich schnell mal ein paar Forellen fangen will.
Aber wenn dann jemand, wie vom Threadersteller dargelegt, damit auch noch groß angibt, das werde ich nie begreifen.
Ich habe ja selbst einen Bekannnten welcher da so ist. Der erzählt mir dann, dass er 3 Forellen mit über 2 Kilo oder mehr gefangen hat uns ist noch stolz darauf. Ich habe bisher vermieden ihm zu sagen, dass ich das für völlig belanglos halte (der ist sonst eigentlich in Ordnung). Aber in Fließgewässern fängt der unterdurchschnittlich.|rolleyes


Petri Heil


Lajos
 
L

Lommel

Guest
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Schon mal überlegt, dass auch an Wildbächen zu 99% Satzforellen rumschwimmen? Ist somit eigentlich auch nichts anderes als ein kommerzieller Forellenteich.


Auch hier muss man differenzieren. Wenn ich an Bächen an Forellen angeln will muss ich bei uns ins Bergische (Agger, Sülz, Bröl). Der Besatz erfolgt hier mit fingerlanger Brut und Käfigen mit befrruchteten Eiern. Die normalen Satzforellen kämen mit den Bedingungen nicht klar und wären ruckzuck weggefangen. Nebenbei machen die auch am Wanderfischprogramm mit, ich habe grossen Respekt vor den Jungs. Jede Menge Arbeit und der Ertrag ist überschaubar.


Dann gibt es hier auch kommerzielle Forellenbäche, als Beispiel sei hier die Aar von Boris Wagner genannt. Das ist dann wirklich ein fliessender Forellenpuff. Wer da nichts fängt ist selber schuld.
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Hallo

Aber in Fließgewässern fängt der unterdurchschnittlich.|rolleyes


Petri Heil


Lajos

Hallo,

aber auch die großen ReBos in Fließgewässern sind nicht alle als Fingerlinge besetzt worden und dann dort abgewachsen.

Auch die können erst wenige Tage im Fluss sein.

Dafür ist das Umfeld meist schöner.
 

Georg Baumann

Well-Known Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

@Lajos: Dann begleite ihn doch mal an den Forellenteich. Wie gesagt muss man unterscheiden zwischen Kiloteich und pauschal. Am Kiloteich wird nach gefangenen Kilos bezahlt. Heißt, der Betreiber verdient nur, wenn die Angler ausreichend fangen. Bei dem anderen Konzept zahlt man am Anfang eine pauschale Summe und darf dann soviel mitnehmen, wie man fängt. DAs ist sozusagen eine Wette auf das eigene anglerische Können bzw. Glück. Auch wenn ich's schon mehrfach gesagt habe: Es ist wirklich nicht so leicht, regelmäßig gut zu fangen. TEichforellen sind da nicht anders als andere Fische und können richtig zickig sein.

Wie gesagt: Wir waren letztes Jahr in Dänemark. Da konnte die gesamte Redaktion (alles wirklich gestande Angler, nur halt keine Forellenprofis) an zwei Tagen gerade mal eine Handvoll Forellen überlisten, während einige Cracks das alleine in zwei Stunden schafften.
 

ralle

Leichtangler
Teammitglied
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Wer weiß was die Reglementierungswut uns Anglern noch bringt ?
Wer weiß was der Klimawechsel mit unseren Forellenbächen und Flüssen noch macht.

usw.

Vieleicht sind solche "Anlagen" mal die großen Gewinner ?
 

Nemo

Heckbremser
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Wenn ich einen Fopu besuche, dann suche ich mir nicht den billigsten aus, sondern eine schöne, natürliche oder naturnahe Anlage. Das merkt man dann auch an der Qualität der Fische, die im Handel nur sehr schwer zu bekommen ist.

Das kann ich absolut und guten Gewissens empfehlen, die Tiere werden gut gehalten und dann ganz gezielt für die Verwertung gefangen, ohne unnötige Beeinträchtigung anderer Arten oder untermaßiger Fische und ohne Ausschuss/Verderb im Großhandel oder der Fischtheke.

So 1-2 mal im Jahr fülle ich meinen Vorrat im Froster auf.

Und nein, ich bilde mir dann nicht ein, dass ich ein großartiger Angler bin, aber freue mich über jeden Fang.
 

sesticaba

New Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

ZF, naja entweder, Du hast einen schlechten Tag oder du fühlst dixh richtig attackiert durch meine Aussagen.. #c

Mein Versuch, deeskalierend auf deinen Beitrag zu reagieren, ist auch gescheitert. Stattdessen werde ich weiter attackiert. Na gut, dann soll es so sein und dann belasse ich es dabei, nur ein paar kurze Anmerkungen noch:

Du sagst, ich differenziere nicht.
Für mich fällt es schwer, innerhalb der Thematik zu differenzieren, wenn ich nur schwer Pro und Contras erkennen kann. Das einzige Pro, das ich auf den ersten Blick erkenne, ist, wie einige andere auch schrieben, das schnelle Beschaffen von Fisch.
Dass man seine Kindern eine Freude bereiten will, finde ich ja auch noch ok.

(Mod: Gelöscht. Du sagst ja selber, es soll keine CR-Dikussion werden. Dafür gibt einen eigenen Thread)

Finde es halt schade, wenn in meiner Frage ein Anreiz zum Streit gesehen wird. Andere user haben es auch geschafft, mir sachlich ihren Standpunkt dazu zu erklären.
So ist das Ganze für mich dann auch greifbarer, denn bei uns in Oberbayern, wo alles weitestgehend naturbelassen ist, sind solche Anlagen nicht verbreitet.

Für Kinder ist es mit Sicherheit ein guter Ausgleich, aber wie einige schon schrieben, darf es ihnen nicht implizieren, dass ein Angler an jeglichem Gewässer leichtes Spiel hat und garantiert mit Fisch nach Hause geht.
Denn das wäre falsche Wertevermittlung und kann nach hinten losgehen, wenn die Kids dann an einem Riesenstausee sitzen und das ganze Wochenende über keinen einzigen Biss bekommen :)

Dass die meisten Forellen, die in anderen Gewässern gefangen werden, auch Zuchtforellen sind, weiss ich. Allerdings akklimatisieren sich diese Fische mit der Zeit auch an das Gewässer und gleichen mit der Zeit vom Verhalten her eher einem wildem Fisch (sofern sie nicht früh rausgefischt werden). Viele Vereine lassen die besetzten Fische ja auch erst mal einige Wochen im Gewässer, bevor das Gewässer zum Angeln freigegeben wird, damit diese lernen, sich an die natürliche Umgebung anzupassen (Besatzsperre).
Ich glaube kaum, dass das bei Teichforellen auch so ist...
 
A

angelnrolfman

Guest
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Und noch was: Es bringt doch nichts, dass wir Angler uns gegenseitig runterziehen. Ist der Fliegenfischer moralisch höher stehend als der "Plumpsangler", der seinen Wurm auf Grund legt und einfach mal ausspannen will und seine Ruhe haben möchte? Natürlich nicht!

Nein Georg, aber viele Fliegenfischer fühlen sich so , weil sie ihrer Meinung nach in der „Königsdisziplin“angeln..... und ich gebe dir vollkommen Recht, denn wo in unseren Angelgewässern ( egal ob Fluss oder See etc.) reproduzieren sich denn noch Fische? Der weit aus grössere Teil ist Besatz aus Zuchtanlagen o.ä. So ein grosser Unterschied zu einem Forellenteich sehen ich da nicht.......
Soll aber jeder für sich entscheiden , wo er angelt
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Hallo,

Viele Vereine lassen die besetzten Fische ja auch erst mal einige Wochen im Gewässer, bevor das Gewässer zum Angeln freigegeben

in Bayern ist die Besatzsperre nach §14 AVFiG Pflicht, also müssten das alle Vereine so handhaben, soweit es sich nicht um ablassbare Teiche handelt.

Ob sich Zuchtforellen innerhalb von zwei Wochen bereits ans Gewässer anpassen kann man aber bezweifeln.

Allerdings kann man hier argumentieren, dass der Besatzfisch eben etwas Druck von den Wildfischen nimmt.

So wie eben kommerzielle Angelteiche Angeldruck von anderen Gewässern nehmen.

Übrigens verkauft unser Besatzfischlieferant auch Speiseforellen und Saiblinge direkt ab Zuchtanlage.

Trotzdem fahren die Vereinsmitglieder lieber die doppelte Fahrstrecke an den Forellenbach um dort die frisch besetzten Fische wieder rauszufangen.

Was bis September dann nicht gefangen ist, landet übern Winter größtenteils in Kormoranmägen.

Also bleibt dem Verein kaum eine andere Möglichkeit, als fangfähige Fische zu besetzen, wenn genügend Biomasse für alle Angler vorhanden sein soll.

Ich persönlich würde da eine vereinseigene Teichanlage mit mehreren Teichen für sinnvoller halten. Da könnte man dann im Wechsel immer einen anderen Teich freigeben.
 

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Bis vor einigen Jahren sah ich diese Anlagen auch sehr kritisch an, vielleicht auch weil ich mehrere Forellenbäche mit sich selbst erhaltenden Bestand vor der Haustür hatte. In Zeiten von Kormoran und Otter werden mittlerweile 4 Wochen vor Ende der Schonzeit maßige Bafos gesetzt, um überhaupt eine Chance auf einen Fisch zu haben. Ist für mich mittlerweile das gleiche wie eine Anlage.
Wenn ich nicht selbst einen Teich mit Forellen hätte, wäre ich mittlerweile froh, wenn einer in der nähe wäre.
Aus einem anderen Grund würde ich es mir dennoch wünschen: Weil man mit mehreren Leuten einfach mal ein paar Stunden angeln kann und der mit den wenigsten Fischen zahlt die Maß Bier danach.
Als in unserer Gegend noch mehrere Hegefischen das Jahr abgehalten wurden haben wir oft in unseren Vereinsgewässern zu dritt oder viert trainiert. Leider ist dies auch nicht mehr möglich, weil nach 2 Satzkarpfen das Angeln einzustellen ist und so ein spaßiger Vergleich um ne Maß Bier wo anders als in der Anlage gar nicht mehr möglich ist.
Für mich würde nicht der Fang, sondern das Gesellschaftliche mit mehreren Anglern im Vordergrund stehen
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Allerdings kann man hier argumentieren, dass der Besatzfisch eben etwas Druck von den Wildfischen nimmt.

Nur wenn sie nicht im selben Gewässer schwimmen.
Früher fand ich die Puffs auch nicht so toll, aber eigentlich ist das viel besser, als maßige Fische in ein ungeeignetes Gewässer zu setzen, wo sie die Kormorane füttern und der Ausfang im Vergleich zum Besatz doch eher bescheiden ist. Das ist wie frische Nahrungsmittel zu kaufen und die Hälfte auf dem Weg in die Küche verlieren.
 

Arenberger

Active Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

hi,
ich finde gerade diese Anlagen nehmen auch viel Angel Druck von Gewässern.
Wenn ich sehe wieviele da Angeln, wenn diese Angler sich noch auf die Teiche Flüsse verteilen müssten wäre da sehr viel los.
In unserer Gegend gibt es leider nicht viele Seen nur den Rhein ;)
Gruß
 

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Wenn ich ans Board vor ein paar Jahren denke so hat in den letzten Jahren ein Umdenken in Sachen Fopu stattgefunden (anscheinend haben Kormoran, Otter und Co ganze Arbeit geleistet). Früher waren mindestens 80 Prozent Kontra Fopu, heute sieht es anders aus...
 

Fantastic Fishing

Well-Known Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Ich finde diese Anlagen nicht verkehrt. Nimmt Druck von natürlichen Gewässern oder schließt dort Lücken, wo keine Angelmöglichkeiten vorhanden sind.

Ganz zynisch:

Die meisten besetzten Rentnerteiche mit Karpfenbesatz in Pfannengröße sind nichts anderes. Ich sehe da keinen Unterschied. Die Moraldebatte ist am Ende sowieso niedlich, ein Haar finde ich in jeder Suppe.
 
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