Frage Forellensterben im Teich

franken_fischer

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Hallo liebe Angler und Fischliebhaber,

ich bin noch neu hier und bräuchte mal eure Hilfe/Meinung zu einem Fischsterben in meinem Teich. Ich hatte Ende April 2021 60 Regenbogenforellen und 20 Bachsaiblinge in meinen Teich gesetzt. Dieser wird auch schon seit Jahren bewirtschaftet und auch mit diesen Mengen besetzt. Bisher gab es nie größere Probleme außer natürlich mit Fischreiher und Kormoran...

Bei diesem Besatz allerdings starben im Laufe der Zeit fast alle Fische, sodass ich aktuell lediglich 7 RBF und 6 BS entnehmen konnte. Weitere 10 BS hatten innerhalb dieser doch sehr langen Zeit so gut wie kein Wachstum, weshalb ich sie nach dem Ablassen in einen anderen Teich verfrachtete (der aktuell nicht besetzt ist). Es fing am Anfang an, dass nach und nach fast ausschließlich RBF starben. Im Laufe eines Monats verlor ich so bereits über 50 Stück, wobei hier täglich immer um die 2 bis 3 Fische verendeten, an Hochtagen auch mal 4 bis 5. Die Verluste stagnierten dann recht zügig ab Mitte Mai bis nur noch ab und an mal ein toter Fisch aufzufinden war (Es waren ja auch nicht mehr viele da). Ich untersuchte die toten Fische, wobei ich keine Auffälligkeiten feststellen konnte. Die Wasserqualität ist sehr gut: Das Wasser kommt direkt aus einer Quelle und ich habe nach den ersten toten Fischen regelmäßig Sauerstoffgehalt, PH-Wert, NH3-Werte usw. geprüft, wobei diese Werte alle i.O. waren. Die Wassertemperatur habe ich sowieso immer im Blick, welche zum Zeitpunkt des Massensterbens um die 6 Grad hatte, was ja aber für Salmoniden kein Problem sein sollte. Ich hatte angefangen mich zu den unterschiedlichen Fischkrankheiten zu belesen, wobei ich aber keine fand die ich dahinter vermutet hätte. Wobei wie gesagt, die Fische an und für sich keine Symptome hatten, bis auf vereinzelt abstehende Kiemendeckel (Sauerstoffmangel kann ich durch die Wasserproben ausschließen).

Beim Ablassen des Teiches vor ein paar Tagen fand ich nun aber doch einige Spuren(siehe Bilder) an den Fischen. Jedoch ausschließlich an den Saiblingen, welche eig. kaum vom Massensterben betroffen waren bloß eben tlw. so gut wie nicht wuchsen. Die Kiemen sind aus den Kiemendeckel herausgewuchert und zerfranst. Zudem sind die die Saiblinge sehr schleimig und haben merkwürdig gerochen. Die Forellen hingegen haben keinerlei dieser Anzeichen. Ich hatte zum ersten mal Saiblinge gesetzt, welche wie oben bereits geschrieben so gut wie nicht wuchsen. Natürlich habe ich täglich gefüttert mit entsprechender Körnung.

Hat hier jmd. evtl. einen Tipp ob oder was ich falsch gemacht habe? Oder kennt jmd. eine Krankheit die solch hohe Verlustzahlen bedingt, aber relativ symptomlos verläuft. Außerdem würde mich interessieren ob ihr die Saiblinge noch essen würdet? Die Forellen haben keinerlei äußere und (soweit ich das beurteilen kann) inneren Symptome.

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!!!
 

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Bilder sind nicht immer zu 100% überein mit Symptomen. Das Wasser/Keimdichte etc. etc. spielt da auch eine Rolle wie sich Krankheiten oder Befall äussern/aussehen.
Als beispiel: Schuppenflechte..bei einem ist sie Rot bei anderen Weiß, bei einem sehr Schuppig, bei anderen leicht angerauht...usw.

Es gibt viele Möglichkeiten wie sich ein und die selben Krankheiten etc. andeuten/äussern/aussehen.

Wenn du die Möglichkeit hast das Gewässer vom Wasser frei zu bekommen, dann lass Dezember/Januar das Wasser ab und lass alles durch trocknen/frieren (Boden/Grund) und wenn möglich nimm Schlamm raus bis Du wieder festen Boden hast (bißchen Schlamm in einer ecke ist ok der dient als Puffer). Danach besorg dir Branntkalk und verteile mit einer Schaufel (Dünne Schicht,einfach mit der Schaufel werfen) im ganzen Gewässer ...lass alles 3-6 Wochen ruhen und füll dann wieder langsam Wasser auf. Das ganze kannst du aber auch im Sommer machen,dann trocknet der Grund/Boden schneller.

Ach ja entweder hast du schon beim Kauf Befall gehabt, oder deine Keimdichte im Gewässer ist sehr hoch und darum der Befall.
Darum wie oben beschrieben Vorgehen... Durchfluss vom Wasser erhöhen wenn möglich hilft auch um Keimdichte zu verringern, weniger Füttern um Keimdichte nicht Künstlich hoch zu treiben (auch wenn es schön ist zu sehen wie sie fressen). Gilt halt für alle Betreiber von Teichen selbst wenn nur Goldfische drin sind ^^ :)

So genug sehr langes Thema :)

lg
 
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franken_fischer

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Die Temperatur des Wassers ist eig. ganzjährig relativ kühl. Der Teich liegt im Wald und hat selten direkte Sonneneinstrahlung. Im Sommer wenn es wirklich mal heiß ist, erreicht er dann auch mal die 16-18 Grad aber mehr eig. nicht. Ich habe dort zwei Teiche. Der eine wird direkt von einer Quelle gespeist bzw. ist eig. die Quelle. Der andere wird dann aus dem oberen gespeist. Ich habe ehrlich gesagt noch nie die exakte Menge an Zulauf des Wassers gemessen. Es ist aber so, dass normalerweise aus dem oberen Teich immer "genug" in den unteren nachläuft. In solchen Trockenperioden wie gerade eben wirds aber auch eng und es tröpfelt mehr wie das eine richtige Menge an Wasser nachläuft. Deshalb habe ich die Fische jetzt auch herausgenommen, da mir das einfach zu wenig Wasser war, welches "umgewälzt" worden ist und der Sauerstoffgehalt auch langsam kritisch wurde.

Mir ist grundsätzlich schon bewusst, dass das Wasser aus einer Quelle nicht unbedingt das sauerstoffreichste ist, aber ich messe regelmäßig den Sauerstoffgehalt und der sollte so i.O sein.

Ja, die Bedingungen sind katastrophal. Aufgrund das die Teiche relativ schattig liegen will ich mich da aber nicht beschweren, da bei einigen anderen hier in der Umgebung schon lange nichts mehr geht.

Brille zieh ich auf. Vielen Dank für den Tipp!
 
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