Forschung: Alpen-Flüsse erwärmen sich

Pressemeldung

Forschende der Uni Insbruck weisen nach, dass sich alpine Flüsse besonders im Winter schneller erwärmer, als erwartet.

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Alpine Fließgewässer erwärmen sich schneller als erwartet (Bild @pixabay)

Eigentlich sollte die Erwärmung von Gebirgsflüssen aufgrund des Kaltwassereintrags durch Schnee oder Eis gedämpft werden. Doch die Lufttemperaturen in Gebirgsregionen steigen deutlich schneller als im weltweiten Durchschnitt. Die Erwärmungseffekte für kalte Flussökosysteme sind dadurch drastischer, als erwartet.
Forscher der Uni Insbruck wiesen diese Erwärmungen sowohl in Hochgeirgsflüssen, wie auch in tiefer liegenden Strömen wie dem Inn und der Großache nach. Die Vergleichsdaten reichen bis zu 45 Jahre zurück. Besonders im letzten Jahrzehnt sei der Temperaturanstieg allerdings signifikant, so die Wissenschaftler. Seit mehreren Jahre habe die Wassertemperatur des Inn den Gefrierpunkt nicht mehr erreicht.

Erwärmung schlecht fürs Ökosystem
Diese Erwärmung habe drastische Auswirkungen auf die winterliche Entwicklung von Kaltwasserorganismen, wie beispielsweise der Bachforelle. Laut den Wissenschaftler begünstigt eine steigende Wassertemperaturen das Einwandern gebietsfremder Arten oder auch Parasiten. Durch die hohe Geschwindigkeit der Erwärmung des Alpenraums seien viele Folgen und Wechselwirkungen noch weitestgehend unbekannt.



Quelle: https://www.uibk.ac.at/de/newsroom/2023/alpine-fliessgewasser-werden-warmer/
 
Zuletzt bearbeitet:
Einige der größeren Alpenflüsse sind tatsächlich heute kälter als vor 100-200 Jahren. Liegt aber nicht am Klima, sondern an der Kanalisierung und Einengung der Flüsse, Das Wasser ist tiefer und fließt schneller ab als früher und kann sich deshalb nicht mehr so schnell erwärmen. Ein weit mäanderner Fluss ist im Sommer tagsüber wärmer als ein kanalisierter Strom.
Die Struktur der Gewässer passt immer weniger zur Wassertemperatur, da alles mittlerweile so stark vom Menschen überformt ist.
 
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