Fortpflanzung Karpfen.

Bimmelrudi

Well-Known Member
Gleiches Gewässer, ein paar Jahre vorher direkt während der Hochzeit vor den Füßen
Karpfen_im_Hochzeitsrausch-1.jpg Karpfen_im_Hochzeitsrausch-2.jpg Karpfen_im_Hochzeitsrausch-3.jpg
 

dawurzelsepp

2. Ükelchampion
Im Jahr 2012 oder wars 2013 war bei uns in Bayern ein richtiges Hochwasser wo sich der Fluß sehr weit auf die Wiesen verlagert hat.
Als das Wasser zurückging blieben viele Fische in den tieferen Bereichen der Wiesen/Gräben zurück. Ich kann mich noch erinnern das es nach diesem Hochwasser sehr warm wurde und das Wasser in den "Pfürzen" der Wiesen lau warm wurde. Damals wurde zwar eine Fisch nacheile gemacht jedoch nciht alle erwischt, was auch verständlich ist. Mit den warmen Temperaturen ging daraufhin das Wasser immer weiter zurück und es wurde auch entsprechend warm. Ich bin dann durch zufall auf die ganze Brut aufmerksam geworden die in den Wiesen zurückgeblieben ist.
Mit einem Kescher hab ich mir dann einen kleinen Eimer vollgemacht und einige dieser Fische in mein Aquarium getan.
Es waren damals ausnahmslos Spiegelkarpfen und Giebel. Die Giebel haben haben damals alle überlebt nur die Spiegelkarpfen sind gestorben.

Im nachhinein hätte ich mehr dieser Brut holen und im Fluß aussetzen sollen.

Auf jedenfall denke ich schon das die Karpfen unter bestimmten Bedinungen bei uns Laichen solange die Wassertemperatur passt.
 

Christian.Siegler

Administrator
Teammitglied
Sehr passend gerade das Thema. Ich habe gestern mit unserem Kassenwart darüber gesprochen. Er wollte mir das nicht so richtig abnehmen, dass Karpfen bei uns keine Brut durchbringen. Interessant, Eure Erfahrungen dazu jetzt hier zu lesen.
Wir haben in unserem Verein auch sehr flache Teiche, die eigentlich gute Bedingungen bieten. Jedoch wird der Knackpunkt die Höhenlage sein. Wir liegen auf ca. 400 Meter im Thüringer Mittelgebierge - da wird's im Herbst und Winter schon mal recht frisch. Ich denke nicht, dass hier was durchkommt. Gefangen habe ich jedenfalls beim Köfi-Stippen noch keine kleinen Karpfen (was ja nicht heißen muss, dass es sie nicht gibt)...
 

angler1996

36Z Löffelschnitzer
wieso kommt die Karpfenbrut nicht durch?
Jede Menge an Züchtern produziert Karpfen zum Verkauf, Karpfenbesatz der in unseren Teichen landet stammt zum teil aus der selben Quelle.
Das hat mit Ursprungskarpfen gar nix mehr zu tun, die sind m.E. immer besser an die Verhältnisse in Dland angepasst- weil in die Richtung gezüchtet und das seit Jahrhunderten . Da möge die Brut zur Zeit nur bedingt durchkommen, aber das ist nur eine Frage der Zeit
 

Kochtopf

Chub Niggurath
wieso kommt die Karpfenbrut nicht durch?
Jede Menge an Züchtern produziert Karpfen zum Verkauf, Karpfenbesatz der in unseren Teichen landet stammt zum teil aus der selben Quelle.
Das hat mit Ursprungskarpfen gar nix mehr zu tun, die sind m.E. immer besser an die Verhältnisse in Dland angepasst- weil in die Richtung gezüchtet und das seit Jahrhunderten . Da möge die Brut zur Zeit nur bedingt durchkommen, aber das ist nur eine Frage der Zeit
Zu später schlupf durch zu niedrige Temperaturen.
Ich glaube btw nicht dass die Züchter wert drauf legen, dass sich Karpfen leichter reproduzieren lassen und wenn man guckt wie lange der Karpfen schon gezüchtet wird (erstes Jahrhundert vor Christus ca.) Dann glaub ich eher nicht dass diesbezüglich ein Durchbruch ansteht, viel interessanter ist da die Klimaerwärmung
 

Pokolyt

Active Member
Hallo.
Ich möchte vorausschicken, das ich erst seit einem Jahr meinen Schein habe und in Sachsen-Anhalt angle.
Bin nun doch etwas erstaunt über das Karpfen angeln. Da gibt es ja wirklich sehr viele Angler, die nur auf Karpfen angeln. Und das ganze Wochenende lang mit X kg Futter zum anfüttern. Und das für einen Fisch, der erstmal ins Gewässer gesetzt werden muss. Das finde ich eigentlich schon etwas merkwürdig. Auch wenn mich nun viele steinigen möchten. Ist meine persönliche Meinung.
 

Christian.Siegler

Administrator
Teammitglied
Hallo.
Ich möchte vorausschicken, das ich erst seit einem Jahr meinen Schein habe und in Sachsen-Anhalt angle.
Bin nun doch etwas erstaunt über das Karpfen angeln. Da gibt es ja wirklich sehr viele Angler, die nur auf Karpfen angeln. Und das ganze Wochenende lang mit X kg Futter zum anfüttern. Und das für einen Fisch, der erstmal ins Gewässer gesetzt werden muss. Das finde ich eigentlich schon etwas merkwürdig. Auch wenn mich nun viele steinigen möchten. Ist meine persönliche Meinung.

Nix anderes beim Raubfisch- oder Forellenangeln an vielen Gewässern. Sackteures Tackle und besetzte Fische. So weit, so normal! Da sind Karpfenangler nun echt nix besonderes!
Zurück zum Thema:
wieso kommt die Karpfenbrut nicht durch?
Jede Menge an Züchtern produziert Karpfen zum Verkauf, Karpfenbesatz der in unseren Teichen landet stammt zum teil aus der selben Quelle.
Hier must Du unterscheiden! Karpfenbrut in Zuchtanlagen kommt sicher durch. In normalen Gewässern aber eben nicht. Zuchtanlage und Naturgewässer kann man da wirklich nicht vergleichen.
 

angler1996

36Z Löffelschnitzer
ja ich mache die Unterscheidung, nur in ähnlichen Voraussetzungen gibt es das heute schon, dass da 10 cm lange Kärpflinge rumschwimmen, die definitiv keiner besetzt hat.
Nun kann man das mit dem Klimawandel erklären oder einfach mit Anpassung , wahrscheinlicher ist beides.
Flächendeckend funktioniert das sicher noch nicht.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Der Angler würde ganz und gar sparsam aus der Wäsche schauen, wenn alle Gewässer wirklich naturbelassen und ohne jeden Besatz wären. Artenarm, kaum zugänglich und auch an den Stückzahlen und Stückgewichten würde es bitter gebrechen!

Da klaffen die Vorstellungen der Angler und die Tatsachen wirklich meilenweit auseinander.
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo,

mein Vater hatte früher zwei Teiche, welche auch sehr schön lagen, mehr aus Spaß an der Freud als um damit Geld zu verdienen. Im Herbst beim Abfischen waren da jedesmal jede Menge kleiner Kärpflein drin. Ablaichen und bis zum Herbst wachsen tun die schon, aber dann ist Schluss. Trotz Überwinterungshälteranlage ist da kein kleiner Karpfen hochgekommen. Auch habe ich früher, als ich noch öfters auf Karpfen angelte niemals einen kleinen Karpfen gefangen- Also Ablaichen ja, überleben, bis auf wenige Gewässer, nicht.

Petri Heil

Lajos
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Der Angler würde ganz und gar sparsam aus der Wäsche schauen, wenn alle Gewässer wirklich naturbelassen und ohne jeden Besatz wären. Artenarm, kaum zugänglich und auch an den Stückzahlen und Stückgewichten würde es bitter gebrechen!

Da klaffen die Vorstellungen der Angler und die Tatsachen wirklich meilenweit auseinander.

So schauen die Angler hier seit gefühlten Jahrzehnten aus der Wäsche. Ich kenne hier nur sehr wenige Gewässer die besetzt werden und noch weitaus weniger, wo dies in gewisser Regelmäßigkeit passiert.

Oben gezeigtes Gewässer wurde zb das letzte Mal 2004 besetzt mit ein paar Aalen und Zandern. 2006 wurde dort nochmal abgefischt um die damals extreme Giebelpopulation zu reduzieren.
Heute sind dafür die Karpfen die dominante Art.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Man, der Angler, muss auch in Fischgenerationen rechnen, nicht mit dem eigenen Empfinden. Einige der ehemals respektablen Weiher, die ich als junger Mensch befischt habe, sind heute nur noch feuchte Stellen in Wiesen. Das ist halt der Lauf der Dinge, hier der von kleineren Stillgewässern.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Klar, gar keine Frage. Kenne auch etliche Gewässer von früher die es heute so nicht mehr gibt.
Was ich bei uns mehr als Problem sehe ist der große beangelbare Gewässerpool und deren weitreichende Sichselbstüberlassung.
Zumindest in meinem Umkreis isses eher so, daß du zwar sehr viel Auswahl hast, davon aber nur sehr wenige interessant aus Sicht des Anglers sind, unabhängig von Fischart u. Angelmethode.
An den allermeisten Gewässern hier passiert seit Ewigkeiten nix mehr und du gehst 10x öfter einfach als Schneider nach Hause.
Da wird, simpel ausgedrückt, Geld seit Jahren zum Fenster für Pacht rausgedonnert, nur um den ach so tollen Gewässerpool künstlich hoch zu halten, wohlwissend, daß dabei locker 25-30% Gewässer dabei sind, die seit Jahren weder beangelt wurden geschweige denn überhaupt noch erreichbar sind.

Das ist dann halt die Kehrseite unseres oftmals betitelten Schlaraffenlandes
 

Lajos1

Well-Known Member
Das ist dann halt die Kehrseite unseres oftmals betitelten Schlaraffenlandes

Hallo,

ja, von nichts kommt nichts. Bei uns, im Verein werden jährlich etwa 50.000 Euro für den Besatz ausgegeben (für 15 verschiedene Gewässer bzw. Gewässerteile), das sind nur die reinen Fischkosten, die damit verbundenen Arbeiten werden von den Gewässerrwarten ehrenamtlich erledigt. Dann nochmal etwa die gleiche Summe für Gewässerpachten und dies ist auch nur so "günstig", weil die Hälfte der von uns befischten Gewässer unser Eigentum ist.

Petri Heil

Lajos
 

Laichzeit

Well-Known Member
wieso kommt die Karpfenbrut nicht durch?
Jede Menge an Züchtern produziert Karpfen zum Verkauf, Karpfenbesatz der in unseren Teichen landet stammt zum teil aus der selben Quelle.
Das hat mit Ursprungskarpfen gar nix mehr zu tun, die sind m.E. immer besser an die Verhältnisse in Dland angepasst- weil in die Richtung gezüchtet und das seit Jahrhunderten . Da möge die Brut zur Zeit nur bedingt durchkommen, aber das ist nur eine Frage der Zeit

Die Zuchtteiche werden erst kurz vor dem Ablaichen der Karpfen mit Wasser gefüllt, damit das Plankton in der richtigen Größe für die winzige Karpfenbrut ist. In Naturgewässern hat das Plankton meistens Wochen bis Monate Vorsprung und ist für die Karpfenbrut zu groß. Die kann dann selbst zur Beute werden.
 

Pokolyt

Active Member
Hallo,

ja, von nichts kommt nichts. Bei uns, im Verein werden jährlich etwa 50.000 Euro für den Besatz ausgegeben (für 15 verschiedene Gewässer bzw. Gewässerteile), das sind nur die reinen Fischkosten, die damit verbundenen Arbeiten werden von den Gewässerrwarten ehrenamtlich erledigt. Dann nochmal etwa die gleiche Summe für Gewässerpachten und dies ist auch nur so "günstig", weil die Hälfte der von uns befischten Gewässer unser Eigentum ist.

Petri Heil

Lajos
Für Pachten und Besatz 100000 Euro im Jahr für einen Verein? Wau. Wieviele Mitglieder habt ihr? Wie ist euer Vereinsbeitrag?
 

MarkusZ

Well-Known Member
Für Pachten und Besatz 100000 Euro im Jahr für einen Verein?

Ist bei uns der Gegend Standard. Mitgliedsbeiträge inkl. Erlaubnisschein so zwischen 200 - 300 € im Jahr. Anzahl der Besuche pro Gewässer natürlich beschränkt, besonders stark an Salmonidensrecken.

Ich habe in einem Wörnitzaltwasser tatsächlich mal nen Karpfen von ca. 20cm gefangen. Besetzt wurden dort nur K3 ab ca. 35cm.

War aber ein einmaliges Erlebnis. Passen halt auch bei uns nur in Ausnahmejahren und ganz wenigen Gewässern alle Parameter zusammen.

Karpfenbesatz in Weihern finde ich noch o.k. und auch wirtschaftlich sinnvoll.

Warum in MFr auch fast jedes Fließgewässer damit beglückt wird, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Da sind auch die Rückfangquoten deutlich schlechter als in den Weihern.
 

Lajos1

Well-Known Member
Für Pachten und Besatz 100000 Euro im Jahr für einen Verein? Wau. Wieviele Mitglieder habt ihr? Wie ist euer Vereinsbeitrag?

Hallo,

Mitglieder so rund 750. Davon etwa 500 Aktive, 170 Passive, 50 Ehefrauen von Mitgliedern (zahlen nur die Hälfte, zwecks Sicherung des Familienfriedens:laugh2) und 30 Jugendliche. Der Vereinsbeitrag liegt bei aktiven Mitgliedern bei 230 Euro im Jahr. Passive und Jugendliche zahlen 80 bzw 65 Euro. Ehefrauen, wie schon erwähnt 115 Euro. Die Aufnahmehebühr liegt bei 400 Euro. Beschränkungen hinsichtlich der Gewässerbesuche gibt es nicht, aber Fangbegrenzungen.

Petri Heil

Lajos
 

Pokolyt

Active Member
Hallo,

Mitglieder so rund 750. Davon etwa 500 Aktive, 170 Passive, 50 Ehefrauen von Mitgliedern (zahlen nur die Hälfte, zwecks Sicherung des Familienfriedens:laugh2) und 30 Jugendliche. Der Vereinsbeitrag liegt bei aktiven Mitgliedern bei 230 Euro im Jahr. Passive und Jugendliche zahlen 80 bzw 65 Euro. Ehefrauen, wie schon erwähnt 115 Euro. Die Aufnahmehebühr liegt bei 400 Euro. Beschränkungen hinsichtlich der Gewässerbesuche gibt es nicht, aber Fangbegrenzungen.

Petri Heil

Lajos
Man, bin ich froh in Sachsen-Anhalt zu wohnen. Bei Euch ist Angeln ja richtiger Luxus. :)
 

MarkusZ

Well-Known Member
Man, bin ich froh in Sachsen-Anhalt zu wohnen. Bei Euch ist Angeln ja richtiger Luxus. :)

Wenn man bedenkt, dass bei einigen hiesigen Vereinen die Anfahrten zum Gewässer meist zwischen 30 -130 km einfach sind, könnte deine Einschätzung schon zutreffen.

Deshalb wollen einige Angler natürlich auch mindest so viel Fisch heimbringen, wie die Spritkosten waren.
 
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