Fortpflanzung Karpfen.

Fantastic Fishing

Well-Known Member
Klar, gar keine Frage. Kenne auch etliche Gewässer von früher die es heute so nicht mehr gibt.
Was ich bei uns mehr als Problem sehe ist der große beangelbare Gewässerpool und deren weitreichende Sichselbstüberlassung.
Zumindest in meinem Umkreis isses eher so, daß du zwar sehr viel Auswahl hast, davon aber nur sehr wenige interessant aus Sicht des Anglers sind, unabhängig von Fischart u. Angelmethode.
An den allermeisten Gewässern hier passiert seit Ewigkeiten nix mehr und du gehst 10x öfter einfach als Schneider nach Hause.
Da wird, simpel ausgedrückt, Geld seit Jahren zum Fenster für Pacht rausgedonnert, nur um den ach so tollen Gewässerpool künstlich hoch zu halten, wohlwissend, daß dabei locker 25-30% Gewässer dabei sind, die seit Jahren weder beangelt wurden geschweige denn überhaupt noch erreichbar sind.

Das ist dann halt die Kehrseite unseres oftmals betitelten Schlaraffenlandes

Das Problem ist doch, das du mancherorts nichts mehr machen darfst. Bei uns gibt es Gewässer, die haben Teilweise Schutzstatus aus irgendeiner Verordnung, da darf nicht mal ein umgestürzter Baum entfernt werden. Biber setzt nen Damm, Graben trocknet aus, ist halt so. Gewässer schilft zu, darfst du nicht schneiden. Macht nichts, die Reiher können ja fressen. Hafen verschlammt zusehends, kostet halt Geld, machen wir nicht. Kleiner Fluss liegt beim Fischer, muss der halt Regeln. Muss er nicht, geht ja mit Boot und Reusen rauf.

Das kannst du bei jedem zweiten See so feststellen, da gibt es ja teilweise hanebüchen Regelungen/Situationen. Jetzt kommt Natura 2000 noch obendrauf, da hat man bei uns auch nen Loch in der Mitte geteilt und den Schutzstatus erhoben, ergo darfst du dort auch nichts mehr anpacken. Den Anglern zugesprochener Bereich ist natürlich die strukturarme weniger von den Fischen besuchte Seite.

Opa hat mir erzählt, das in der DDR früher die "Melioration" angerückt ist und überall Hand anlegte. Heute gehst du für nen Seitenschneider am Wasser schon in den Bau. Ich bin mal gespannt, wenn von den Gewässern nur noch "Moorwiesen" überbleiben, wie es mit den "seltenen Vögeln" aussieht. Die Hauen dann ab, zum Angeln bleibt dann aber nichts mehr. Haben wir auch schon so an 2 Löchern. Flach, verschlammt, die Elbe flutet es bei Hochwasser und im Sommer sterben die Fische dann wieder.
 

Lajos1

Well-Known Member
Man, bin ich froh in Sachsen-Anhalt zu wohnen. Bei Euch ist Angeln ja richtiger Luxus. :)

Hallo,

allerdings fängt man schon ganz gut Fische bei uns.
Zu den Preisen, geh mal nach Österreich an eine gute Salmonidenstrecke, da sind rund 100 Euro am Tag (!) fast normal. Geht auch billiger, wenn man sich auskennt, in zweieinhalb Wochen fahre ich nach Österreich, da zahle ich für eine Woche 200 Euro. Gilt aber als sehr günstig.
Mitte bis Ende Juni fahre ich nach Slowenien, ein Traumwasser, 300 Euro die Woche. Da kommen seit Jahren österreichische Bekannte mit, weil bei denen so ein Wasser etwa 600 Euro die Woche kosten würde. Was für mich schon teuer ist (300 Euro), wird von denen als günstig angesehen.
Ich kenne auch etliche Österreicher, welche zum Angeln gern nach Bayern fahren (Salmoniden). Denn bei uns hören die Tageskartenpreise da auf (etwa 40 Euro),wo diese in Österreich anfangen.
Andere Länder- andere Preise. Teurer als Österreich ist eigentlich nur noch England mit seinen Kreideflüssen. Da würde ein Gewässerbewirtschafter einen Lachkrampf bekommen, wenn jemand für 100 Euro eine Tageskarte wollte.

Petri Heil

Lajos
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Geh Lachsangeln, am besten nach Island. Da kriegst du dann eine Vorstellung, was wirklich teuer ist.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Aber um mal wieder auf die Reproduktion von Karpfen zu kommen. Warum ist wohl der Beruf des Teichwirtes eine mehrjährige Angelegenheit mit Abschlussprüfung?

Wen es näher interessiert. Dieses Buch gilt nach wie vor als die Bibel der Teichwirtschaft.......

https://www.amazon.de/s?k=lehrbuch+der+teichwirtschaft&adgrpid=52792623483&hvadid=259106235087&hvdev=c&hvlocphy=9068878&hvnetw=g&hvpos=1t1&hvqmt=b&hvrand=7139159438231808749&hvtargid=kwd-299631906689&tag=googhydr08-21&ref=pd_sl_3sl3mqjq4h_b
 

nostradamus

Well-Known Member
hi,
also wenn es etwas günstiger sein soll kann man zum "Der teichwirt" raten.
Gutes einfaches Buch.
gruß
mario
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Ich vermute mal die Satzfische fast jeder, andere Fische eher diejenigen, die wissen wie es geht?
Da es ja um Karpfen geht, ist in D praktisch fast jeder Karpfen mal gesetzt worden. Und ich muss ehrlich sagen, dass gerade jetzt im Frühjahr die ganz leichte Fischerei, 1.00 lbs. Rute...., eine unglaublich kurzweilige Fischerei darstellt. In so einem K2 - K4 steck doch auch viel mehr Leben, der geht ab!
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Aus einer Sau wird auch kein Pferd, nur weil man sie lebenslang im Roßstall einsperrt.

Karpfen werden nun mal gezüchtet, damit man sie in irgend einer Weise verwertet. Sonst würde das ja auch wenig Sinn machen. Und bedroht sind sie ja nun wahrlich nicht.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Das Problem ist doch, das du mancherorts nichts mehr machen darfst. Bei uns gibt es Gewässer, die haben Teilweise Schutzstatus aus irgendeiner Verordnung, da darf nicht mal ein umgestürzter Baum entfernt werden. Biber setzt nen Damm, Graben trocknet aus, ist halt so. Gewässer schilft zu, darfst du nicht schneiden. Macht nichts, die Reiher können ja fressen. Hafen verschlammt zusehends, kostet halt Geld, machen wir nicht. Kleiner Fluss liegt beim Fischer, muss der halt Regeln. Muss er nicht, geht ja mit Boot und Reusen rauf.

Das kannst du bei jedem zweiten See so feststellen, da gibt es ja teilweise hanebüchen Regelungen/Situationen. Jetzt kommt Natura 2000 noch obendrauf, da hat man bei uns auch nen Loch in der Mitte geteilt und den Schutzstatus erhoben, ergo darfst du dort auch nichts mehr anpacken. Den Anglern zugesprochener Bereich ist natürlich die strukturarme weniger von den Fischen besuchte Seite.

Leider ist das ein Trend der nicht abzuebben scheint.
Gewässer sind gepachtet, Ortsverbände bekommen sie als Pflegegewässer und brauchen dann von 3 unterschiedlichen Stellen ne Befahrgenehmigung um überhaupt ans Gewässer zu kommen.
Pflegeeinsätze sind dann nochmal nen Thema, fürs Transportfahrzeug brauch man wieder extra was.
Besatz bekommen kleinere Ortsverbände nur spärlich oder erst nach Jahren, in vielen Gewässern ist nen Altbestand drin und wenn der weg ist ist das Gewässer halt leergefischt....da kommt langfristig auch nix mehr rein.
Einzig Karpfen werden fröhlich Jahr für Jahr vom MAV reingefeuert, und das seit ü30 Jahren konstant.
Befischen tut die aber fast gar keiner hier, ich sehe eher selten wirklich Karpfenangler. Die Angler die ich so an den Gewässern treffe sind zu weiten Teilen Spinnangler, der Rest sind Ansitzangler auf Aal/Zander/Wels.

Opa hat mir erzählt, das in der DDR früher die "Melioration" angerückt ist und überall Hand anlegte. Heute gehst du für nen Seitenschneider am Wasser schon in den Bau. Ich bin mal gespannt, wenn von den Gewässern nur noch "Moorwiesen" überbleiben, wie es mit den "seltenen Vögeln" aussieht. Die Hauen dann ab, zum Angeln bleibt dann aber nichts mehr. Haben wir auch schon so an 2 Löchern. Flach, verschlammt, die Elbe flutet es bei Hochwasser und im Sommer sterben die Fische dann wieder.

Ich kenne Melioration auch noch aus meiner Kindheit, hat mein Opa damals auch regelmäßig machen müssen im Drömling...dort gab es damals sehr viele Entwässerungsgraben die auch schnell zuwuchsen.
Die waren alle voll mit guten Fischbeständen, Weißfische reichlich, schöne Schleien und auch richtig gute Hechte. Meine Großeltern hatten direkt hinterm Garten damals so einen Graben, bin ich als kleener Lausbub immer hin mit Haselnussgerte....gab immer Fisch da. Erinnert ein wenig an die Polder in den Niederlanden.
Heute gibt es viele dieser Gräben gar nicht mehr, entweder zugewachsen, verlandet oder zugeschüttet (Bauland zb)
Selbst mal eben freischneiden darfste ja auch nicht als Angler (nur die Angelstelle im kl. Rahmen ist erlaubt), das kann sonst richtig Ärger geben.
Hab hier zb ein sehr naturbelassenenes Kleinstgewässer, welches auch durch Grundwasser und Elbpegel abhängig ist.
Ringsherum stehen sehr alte Baumbestände und deren Laub fällt seit Dekaden ins Gewässer...demzufolge auch sehr viel Faulschlamm (ich schätze locker nen Meter, wenn nicht sogar mehr).
Müßte man eigentlich ausbaggern, der Ortsverband kann das aber nicht finanziell stemmen und von höherer Stelle kommt nix. Also geht der Teich den Bach runter, Fischbestände nehmen dort seit Jahren schon ab. Vor gut 10 Jahren war das mal eins meiner besten Hecht-und Barschgewässer, heute biste schon froh überhaupt noch irgendwas dort zu fangen. Ich kann mich nicht entsinnen das dort in den letzten 30 Jahren mal nen Besatz stattfand...das Ergebnis sieht man dann halt irgendwann.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Hallo,

Mitglieder so rund 750. Davon etwa 500 Aktive, 170 Passive, 50 Ehefrauen von Mitgliedern (zahlen nur die Hälfte, zwecks Sicherung des Familienfriedens:laugh2) und 30 Jugendliche. Der Vereinsbeitrag liegt bei aktiven Mitgliedern bei 230 Euro im Jahr. Passive und Jugendliche zahlen 80 bzw 65 Euro. Ehefrauen, wie schon erwähnt 115 Euro. Die Aufnahmehebühr liegt bei 400 Euro. Beschränkungen hinsichtlich der Gewässerbesuche gibt es nicht, aber Fangbegrenzungen.

Petri Heil

Lajos

Sicher sind bei euch unten die Beträge deutlich über denen bei uns hier. Aber wenn man deine Zahlen einfach mal grob zusammenrundet, käme man auch "nur" auf etwa 50.000.
Wahrscheinlich sind eure Vereine eher in der Lage entsprechende Rücklagen zu bilden.
Natürlich isses dann auch verständlich, das die Vereine eher angehalten sind, ihre Mitglieder übers Jahr gesehen auch einigermaßen glücklich zu machen (auf die Fangquote bezogen).
Schließlich zahlen Mitglieder und Neuaufnahmen einen recht hohen Betrag aus der Sicht vieler anderer Angler. Klar, Nachfrage und Angebot spielen dabei sicherlich auch ne große Rolle.;)

Hier kann quasi kein Verein auch nur nen Hauch von Rücklage bilden, die Gewässer gehören ihnen auch nicht, sind alle nur angepachtet oder zur Pflege.
In meinem Verein sind weit über 2000 Mitglieder, in Pflegeverträge sind durch ihn ca. 30 kleine bis große Gewässer. Davon werden einige regelmäßig besetzt mit etwa 70% Karpfen, die restlichen 30% teilen sich zwischen Hecht/Zander/Aal und alle Jubeljahre mal Schleie/Karausche auf, Forellen werden in den von meinem Verein betreuten Gewässern nicht besetzt (bringt eh nix, gab es Anfang der 90er mal und die waren nach nem Jahr alle wieder rausgeangelt).
Flüsse und Kanäle werden generell niemals besetzt, Besatz findet nur in stehenden Gewässern statt.
Gebühren für Aufnahme und Jahreskarte sind quasi überall gleich hier, egal ob in Stendal, Halle oder Magdeburg...da kann kaum ein Verein seine eigene Suppe kochen (Ausnahme VDSF im Harz und echte Vereinsgewässer).
Im Gegenzug gibt es halt kaum Limitierungen bei der Aufnahme neuer Mitglieder, ich wüßte jedenfalls nicht wo das bei uns sein sollte mit Ausnahme der Harzregion).
Neuaufnahme kostet 20 Flocken, Jahresbeitrag für Erwachsene 84, Mitglieder müssen 4 Arbeitsstunden ableisten. Wer diese nicht ableistet zahlt pro Stunde nen Zehner.
Ich darf sie direkt vorab bezahlen, da ich in eine Sondergruppenregelung falle und auch keine Arbeitsstunden ableisten darf/kann. Folglich zahle ich 124€ und könnte damit fast das ganze Bundesland beangeln, fahre dafür aber in 9 von 10 Ansitzen auch als Schneider nach Hause.

~Man kann halt nicht alles haben~
 

Pokolyt

Active Member
Hallo Bimmelrudi, verräts du uns wo dein Revier ist?
Ich komme aus Calbe.
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
@Bimmelrudi, irgendwie must du dich verrechnet haben. Bei den Mitgliederzahlen kommen bei meinem Rechner 136300 Euro raus, das heißt bei 100000 Ausgaben für Teiche und Fische bleiben noch 36000 für Kleinkram übrig. Schätze, das viele kleine Vereine hier im Norden davon träumen würden.
 

Lajos1

Well-Known Member
@Bimmelrudi, irgendwie must du dich verrechnet haben. Bei den Mitgliederzahlen kommen bei meinem Rechner 136300 Euro raus, das heißt bei 100000 Ausgaben für Teiche und Fische bleiben noch 36000 für Kleinkram übrig. Schätze, das viele kleine Vereine hier im Norden davon träumen würden.

Hallo,

Deine Rechnung ist richtig.
Bei der Bildung von Rücklagen muss man aufpassen, da hat man schnell das Finanzamt am Hals und man muss Rücklagen begründen. Die hängen sich nicht hin wegen 20.000 Euro, aber bei 80.000 ohne ausreichende Begründung kann es schon Probleme geben: Ein gemeinnütziger Verein darf keinen Gewinn erwirtschaften.

Petri Heil

Lajos
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
@Lajos, wem sagst du das, Gott sei Dank kann man sich dann noch einen Sonderbesatz mit Saiblingen, Seeforellen oder sonstigem gönnen.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Forellen werden in den von meinem Verein betreuten Gewässern nicht besetzt (bringt eh nix, gab es Anfang der 90er mal und die waren nach nem Jahr alle wieder rausgeangelt

Wäre das bei ReBo für viele Angler nicht auch Sinn der Sache?

Flüsse und Kanäle werden generell niemals besetzt, Besatz findet nur in stehenden Gewässern statt.

Bieten diese Gewässer genug natürliche Reproduktion oder hat das andere Gründe?
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Hallo,

Wäre das bei ReBo für viele Angler nicht auch Sinn der Sache?

Bieten diese Gewässer genug natürliche Reproduktion oder hat das andere Gründe?

Wer bei uns Rebo's fangen will, kann durchaus andere Möglichkeiten nutzen. Auch innerhalb der Stadt Magdeburg gibt es ein entsprechendes Gewässer, wo man sich nach Bezahlung seine Forellen fangen kann. Machen sicherlich auch einige, für mich ist das allerdings nix.

Elbe, Saale, Milde usw. bieten sicherlich genug Eigenpotenzial um nicht Besetzen zu müssen. Und viele kleinere Flussläufe münden letztlich in die großen und beziehen ihren Bestand dadurch auch daher.
Ich kann mich jedenfalls nicht dran erinnern, das in der Elbe mal wirklich was besetzt wurde...einzige Ausnahme sind Welse Anfang der 90er Jahre soweit ich weiß.;)
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
@Bimmelrudi, irgendwie must du dich verrechnet haben. Bei den Mitgliederzahlen kommen bei meinem Rechner 136300 Euro raus, das heißt bei 100000 Ausgaben für Teiche und Fische bleiben noch 36000 für Kleinkram übrig. Schätze, das viele kleine Vereine hier im Norden davon träumen würden.

In der Eile des Gefechts (oder zwischen Bratpfanne und Schmartphone :laugh) passiert sowas schonmal das man sich bissl derb verrechnet
 
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