Das Problem ist doch, das du mancherorts nichts mehr machen darfst. Bei uns gibt es Gewässer, die haben Teilweise Schutzstatus aus irgendeiner Verordnung, da darf nicht mal ein umgestürzter Baum entfernt werden. Biber setzt nen Damm, Graben trocknet aus, ist halt so. Gewässer schilft zu, darfst du nicht schneiden. Macht nichts, die Reiher können ja fressen. Hafen verschlammt zusehends, kostet halt Geld, machen wir nicht. Kleiner Fluss liegt beim Fischer, muss der halt Regeln. Muss er nicht, geht ja mit Boot und Reusen rauf.
Das kannst du bei jedem zweiten See so feststellen, da gibt es ja teilweise hanebüchen Regelungen/Situationen. Jetzt kommt Natura 2000 noch obendrauf, da hat man bei uns auch nen Loch in der Mitte geteilt und den Schutzstatus erhoben, ergo darfst du dort auch nichts mehr anpacken. Den Anglern zugesprochener Bereich ist natürlich die strukturarme weniger von den Fischen besuchte Seite.
Leider ist das ein Trend der nicht abzuebben scheint.
Gewässer sind gepachtet, Ortsverbände bekommen sie als Pflegegewässer und brauchen dann von 3 unterschiedlichen Stellen ne Befahrgenehmigung um überhaupt ans Gewässer zu kommen.
Pflegeeinsätze sind dann nochmal nen Thema, fürs Transportfahrzeug brauch man wieder extra was.
Besatz bekommen kleinere Ortsverbände nur spärlich oder erst nach Jahren, in vielen Gewässern ist nen Altbestand drin und wenn der weg ist ist das Gewässer halt leergefischt....da kommt langfristig auch nix mehr rein.
Einzig Karpfen werden fröhlich Jahr für Jahr vom MAV reingefeuert, und das seit ü30 Jahren konstant.
Befischen tut die aber fast gar keiner hier, ich sehe eher selten wirklich Karpfenangler. Die Angler die ich so an den Gewässern treffe sind zu weiten Teilen Spinnangler, der Rest sind Ansitzangler auf Aal/Zander/Wels.
Opa hat mir erzählt, das in der DDR früher die "Melioration" angerückt ist und überall Hand anlegte. Heute gehst du für nen Seitenschneider am Wasser schon in den Bau. Ich bin mal gespannt, wenn von den Gewässern nur noch "Moorwiesen" überbleiben, wie es mit den "seltenen Vögeln" aussieht. Die Hauen dann ab, zum Angeln bleibt dann aber nichts mehr. Haben wir auch schon so an 2 Löchern. Flach, verschlammt, die Elbe flutet es bei Hochwasser und im Sommer sterben die Fische dann wieder.
Ich kenne Melioration auch noch aus meiner Kindheit, hat mein Opa damals auch regelmäßig machen müssen im Drömling...dort gab es damals sehr viele Entwässerungsgraben die auch schnell zuwuchsen.
Die waren alle voll mit guten Fischbeständen, Weißfische reichlich, schöne Schleien und auch richtig gute Hechte. Meine Großeltern hatten direkt hinterm Garten damals so einen Graben, bin ich als kleener Lausbub immer hin mit Haselnussgerte....gab immer Fisch da. Erinnert ein wenig an die Polder in den Niederlanden.
Heute gibt es viele dieser Gräben gar nicht mehr, entweder zugewachsen, verlandet oder zugeschüttet (Bauland zb)
Selbst mal eben freischneiden darfste ja auch nicht als Angler (nur die Angelstelle im kl. Rahmen ist erlaubt), das kann sonst richtig Ärger geben.
Hab hier zb ein sehr naturbelassenenes Kleinstgewässer, welches auch durch Grundwasser und Elbpegel abhängig ist.
Ringsherum stehen sehr alte Baumbestände und deren Laub fällt seit Dekaden ins Gewässer...demzufolge auch sehr viel Faulschlamm (ich schätze locker nen Meter, wenn nicht sogar mehr).
Müßte man eigentlich ausbaggern, der Ortsverband kann das aber nicht finanziell stemmen und von höherer Stelle kommt nix. Also geht der Teich den Bach runter, Fischbestände nehmen dort seit Jahren schon ab. Vor gut 10 Jahren war das mal eins meiner besten Hecht-und Barschgewässer, heute biste schon froh überhaupt noch irgendwas dort zu fangen. Ich kann mich nicht entsinnen das dort in den letzten 30 Jahren mal nen Besatz stattfand...das Ergebnis sieht man dann halt irgendwann.