Fragen zum Baglimit

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Gelöschtes Mitglied 150887

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20 Kutter, 180 Millionen Euro Umsatz p.a., 4000 Arbeitsplätze

Zum Vergleich die Deutsche Fischerei gemäß Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung: 1000 Fangschiffe, 500 Beschäftigte

Wenn man liest, das es sich um 180 Mio Umsatz handeln soll, kann man nur mit dem Kopf schütteln, das da noch Gelder von Anglern gesammelt werden müssen, um den zuerwartenden Verlust abzuwenden.

Da sollte es doch im eigenen Interesse der betroffenen Unternehmen sein, dies nicht ohne Widerspruch hinzunehmen und selbst gerichtlich dagegen vor gehen.
Oder aber einem großen Teil ist der dadurch entstehende Ausfall gar nicht bewusst.

Wer so unbekümmert mit seiner Geschäftsgrundlage umgeht, muss sich da wohl selbst an die Nase fassen, wenn das Kind mit dem bade ausgeschüttet wurde.
 
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Gelöschtes Mitglied 150887

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Toni_1962

freidenkend
20 Kutter, 180 Millionen Euro Umsatz p.a., 4000 Arbeitsplätze

Zum Vergleich die Deutsche Fischerei gemäß Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung: 1000 Fangschiffe, 500 Beschäftigte

Alleine direkt auf den Hochseeangelschiffen sind 2016 rund 400 Arbeitsplätze durch die zu erwartenden Einschränkungen gefährdet gesehen. So wurde die aktuelle Entwicklung natürlich auch für den Tourismus als ein schwerer Schlag prognostiziert. Die Betriebe der Hochseeangelfahrt haben pro Jahr bis 2016 rund 580.000 Gäste an Bord begrüßen dürfen. Hierdurch wurde eine Kaufkraft von rund 41,2 Mio. € in die strukturschwachen Küstenregionen gelenkt. Dadurch lässt sich ein Beschäftigungseffekt von rund 2.600 Arbeitsplätzen durch die Hochseeangelfahrt errechnen.

Laut @tortsenhtr sind es max 10 Kutter, eine andere Antwort habve ich auf meine Frage, um wieviele Kutter es sich handelt nicht bekommen. Ich glaube @torstenhtr, er ist immer sehr fundiert. Dachte die 10 hat auch Anglerdemo geshrieben, oder aber es war anderes gezählt worden.

Auf den Schlag für den Tourismus brauche ich in Anbetracht der enormen Entwicklungzahlen der Tourismusbranche nicht eingehen.

"Zehn" ist unsere traurige Zahl der Woche! Populismus wurde uns von vielen im Sommer 2017 vorgeworfen, als wir ein Bild vom leeren Kommunalhafen von Heiligenhafen veröffentlicht haben. Als Schwarzmaler wurden wir bezeichnet und das wird schon nicht so schlimm werden.

So gucken wir wehmütig zurück in die Vergangenheit. Wir haben bereits 2016 darauf hingewiesen, dass alleine direkt auf den Hochseeangelschiffen rund 400 Arbeitsplätze durch die zu erwartenden Einschränkungen gefährdet sind. So ist die aktuelle Entwicklung natürlich auch für den Tourismus ein schwerer Schlag. Die Betriebe der Hochseeangelfahrt haben pro Jahr rund 580.000 Gäste an Bord begrüßen dürfen. Hierdurch wurde eine Kaufkraft von rund 41,2 Mio. € in die strukturschwachen Küstenregionen gelenkt. Dadurch lässt sich ein Beschäftigungseffekt von rund 2.600 Arbeitsplätzen durch die Hochseeangelfahrt errechnen. Und heute?

Das sind die Fakten. Fakt ist aber auch, dass die verbliebenen Schiffe Euch Angler hier oben weiterhin bei Wind und Wetter zum Fisch bringen. Die Fänge sind so gut wie seit Jahren nicht mehr!

Bitte habt Verständnis, dass wir weiterhin keine Namen der Hochseeangelschiffe veröffentlichen, die aufgeben mussten. Auf der Seite von www.Erlebnis-Meer.de könnt Ihr hingegen selbstverständlich alle Informationen zu den noch in Fahrt befindlichen Schiffen abrufen und zum Beispiel die Kontaktdaten abrufen, um Plätze für Eure Angeltour zu reservieren.
 
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Toni_1962

freidenkend
OK, stimmt dann, ihr habt die Zahlen von 'Ostsee gesamt' genannt
und @torstenhtr ?

Die Daten aber zum Tourismus sind für die gesamte Ostsee rekord gestiegen (Statista nennt eine Ausnahme, was zwar geminderten Zuwachs zeigt, aber dennoch einer ist).
Mag sein, dass Arbeitsplatzwanderung stattfindet.
 

torstenhtr

Active Member
Bin da etwas verwundert, wo hab ich das geschrieben? Ich meine mal etwas von 34 Kuttern gelesen zu haben - Anglerdemo kennt bestimmt die aktuelle Statistik.
Die 180 Mio € Umsatz dürften sich auf die Ostseeangler insgesamt beziehen. Vergleich mit der Berufsfischerei ist meines Erachtens nicht so einfach, weil dort auch fischverarbeitende Industrie und Einzelhandel dran hängt; hier eine (etwas ältere) Studie von 2014:
http://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/note/join/2014/514010/IPOL-PECH_NT(2014)514010_DE.pdf
Es scheint mir auch nicht sinnvoll zu sein Angler gegen Berufsfischer auszuspielen; nicht in allen Fällen ist die Berufsfischerei ursächlich für Bestandsrückgänge.

Laut @tortsenhtr sind es max 10 Kutter, eine andere Antwort habve ich auf meine Frage, um wieviele Kutter es sich handelt nicht bekommen. Ich glaube @torstenhtr, er ist immer sehr fundiert. Dachte die 10 hat auch Anglerdemo geshrieben, oder aber es war anderes gezählt worden.
 

Anglerdemo

Well-Known Member
Es geht um die Anzahl der Kutter, das sind 20 (Stand 01.10.2019). Wir haben eine Datei mit allen Kuttern mit Namen seit 2011 in SH und MVP, Termin der Aufgabe inkl. Begründung. Die Zahlen sind zuverlässiger als die der zuständigen Behörde. Unsere Zahlen zur Wirtschaft sind per 30.09.2019, Quelle deutsche Behörde, somit offiziell und belegbar.
 

Toni_1962

freidenkend
OK

Korrigiere meine Zahl der Kutter in den Postings von 10 auf 20, ohne aber dies nun dort zu editieren, sofern nicht erwünscht.

Die Aussagen zur Rekord-Entwicklung im Tourismus der deutschen Ostseeküste bleibt bestehen,
und somit meine Aussage dazu, dass wegen des Baglimits nicht politisch der Rechtsrechtaußensruck zu befürchten ist (was ja Anlass meines Postings war und nicht, Anglerdemo anzuzweifeln).
 
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torstenhtr

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Habe die Quelle wieder gefunden Netzebandt/Bild hatte das geschrieben:

https://www.bild.de/politik/inland/...das-hochsee-angeln-sterben-65130058.bild.html

"50 Angelkutter mit entsprechender Lizenz gibt es nach den Zahlen der Berufsgenossenschaft Verkehr noch in Deutschland. Nach Recherchen von BILD sind aber wegen der anhaltenden Krise nur noch 34 in Betrieb. Und selbst denen droht das Aus, wenn die EU-Fischereiminister nächste Woche der Vorgabe aus Brüssel folgen."
 

Anglerdemo

Well-Known Member
Deshalb der Hinweis, dass unsere Daten zuverlässiger sind,als die der zuständigen Behörde. In der Liste mit den 34 Schiffen sind einige abgewrackte Schiffe dabei, die zum Beispiel noch als Fischbrötchenkutter an einer Mole liegen oder auch schon mal auf dem Grund eines Hafenbecken. Die BG Verkehr sollte das eigentlich besser wissen und die Zahlen haben uns auch überrascht.
 

torstenhtr

Active Member
Das kann ich mir gut vorstellen, auf der anderen Seite erschreckend, dass nur noch 20 übrig sind. Habt ihr mal hochgerechnet wieviel t Dorsch / Jahr von den Anglern auf den Kuttern gefangen wird?
 

Laichzeit

Well-Known Member
Die Situation der Berufsfischerei sähe unter den Rahmenbdingungen der Angelkutter, also weitegehend? unsubvenitoniert komplett anders aus. Das kann man wirtschaftlich nur schwer gegeneinander aufwiegen.
 

Anglerdemo

Well-Known Member
Habt ihr mal hochgerechnet wieviel t Dorsch / Jahr von den Anglern auf den Kuttern gefangen wird?

Ja, haben wir. Ohne genaue Zahlen hier zu veröffentlichen, sind es mittlerweile deutlich weniger als 20% der Anglerfänge. Allerdings sind ja auch die Anglerfänge deutlich rückläufig. Wurde im ICES Advice für 2020 noch der 3-Jahres-Mittelwert auf 2140 Tonnen angesetzt, so werden es in diesem Jahr voraussichtlich nur noch 1458 Tonnen sein, im kommenden Jahr <1000 Tonnen.

Übrigens teilen wir auch nicht die Meinung, dass ein Großteil der Kutter im kommenden Jahr aufgeben muss. Wir sehen einen Teil der Betriebe lediglich als gefährdet an, aber können heute noch nicht die Folgen durch das Baglimit sowie das Verhalten der Angler einschätzen. Es ändern sich durch den eventuellen Wegfall der Angeltouren auf Dorsch in Polen die kompletten Bedingungen im Angeltourismus, niemand kann heute sagen, welche Regelungen im kommenden Jahr in ICES SD 24 gelten oder was mit Dorschangeln auf Bornholm ist. Wie verhalten sich die Angeltouristen? Andere Zielfische? Norwegen? Gelbes Riff?

Die WiSH e.V. steht aktuell mit vielen Verantwortlichen im Austausch, um die Weichen für das kommende Jahr für die Betriebe in SH und MVP zu stellen.

Übrigens werden wir uns auch nicht gegen die deutschen Küstenfischer stellen. Schließlich haben die ein Roll-over beim Baglimit gefordert.
 

geomas

Swing is mein Ding
2 Sachfragen:
- wo genau ist das SD24? Ich habe nur sehr ungenaue Übersichtskarten gefunden.
- Kann jemand etwas präzises zur 4 Seemeilen-Grenze/Zone im SD24 (es wurde auch eine 6 Kilometer-Grenze/Zone genannt) sagen?
Nur innerhalb dieser Zone gilt das Baglimit, außerhalb dieser Zone ist wohl die Dorschentnahme im SD 24 komplett untersagt?

Danke!
 

Uzz

Active Member
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