Fusion: "Einheit" durchs Hinterzimmer??

Thomas9904

Well-Known Member
Vorabveröffentlichung Magazin November

Fusion: "Einheit" durchs Hinterzimmer??

Mehrheiten unsicher
Nach Meinung informierter Kreise in den Verbänden und Gremien ist momentan komplett offen, ob der Übertritt des DAV in den VDSF/DAFV wie von der Initiative gewünscht noch am 16./17.11. diesen Jahres durchgedrückt werden kann, da wohl in beiden Bundesverbänden das Abstimmungsverhalten der jeweiligen Mitglieder nicht mehr im Voraus nachvollziehbar ist.

Die Veröffentlichungen des LSFV-Niedersachsen und seines Präsidenten Klasing zeigen, dass es durchaus Landesverbände und Verbandsfunktionäre gibt, welche diese vor allem von der Initiative so vorangetriebene Übernahme des DAV in den VDSF in dieser Art nicht wollen:
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=250142


Sowohl würde es an Konzeption wie an Inhalt und Organisation fehlen.

Wichtiger waren aber letztlich wohl die finanziellen Ungereimtheiten, die auch der von beiden Verbänden gemeinsam bestellte Wirtschaftsprüfer bemängelte und der deswegen auch nicht sah, dass so der angestrebte niedrige Beitrag der Landesverbände für den dann einheitlichen Bundesverband längerfristig zu halten sei.

Und bei einen rechtlich notwendigen Quorum von jeweils 75% in den beiden Dachverbänden pro Übernahme des DAV in den VDSF traut sich da niemand mehr sicher zu sein über das Ergebnis..


Verantwortlich, haftbar oder unverantwortlich?
Sollte innerhalb der nächsten paar Jahre dann fast zwangsläufig in den Landesverbänden darüber abgestimmt werden müssen, dass der Bundesverband mehr Geld braucht und das von den Landesverbänden dann ja zu finanzieren ist, werden sicherlich noch mehr Vereine als jetzt schon überlegen, in wie weit ihre Landesverbandsfunktionäre sich da über den Tisch ziehen liesen mit der so genannten Fusion im Jahre 2012 und ob die dann noch tragbar sind.

Eventuell fragen sie sich dann auch, ob man da Schadensersatz verlangen kann, wenn die Landesverbandsfunktionäre trotz der vorliegenden Dokumente dann der Übernahme so wie jetzt geplant zustimmen - denn Dank des LSFV-NDS ist es ja nun öffentlich, dass das wohl kaum so hinhauen wird mit der angedachten niedrigen Beitragshöhe..

Und es werden sicherlich dann noch mehr als jetzt schon Angler und Vereine den Verbänden den Rücken kehren, als das aktuell schon der Fall ist (fast 300.000 organisierte Angler weniger seit der Wende).

Das große Problem für diejenigen, die die Fusion jetzt noch durchdrücken wollen ist ja nun, dass laut den Gesetzen zu einer rechtlich sicheren Übernahme nun nur die offengelegten und ausgelegten Dokumente ohne Änderungen angestimmt werden können.


Erneut im Hinterzimmer
Allerdings verhandelt momentan wohl wieder die Initiative (bzw. der noch vorhandene Teil) mit dem DAV, um im November bei den gemeinsamen Hauptversammlungen weitere Vorschläge machen zu können.

Um bei den zweifelnden - in meinen Augen ja auch durchaus zurecht - Landesverbänden beider Seiten die Zustimmung zu der Fusion genannten Übernahme des DAV in den VDSF noch hinzukriegen.
Da scheint der Leidensdruck zu steigen.

Da das alles wieder nur in den Hinterzimmern ausgemauschelt wird und eigentlich überhaupt nicht mehr rechtzeitig den Anglern zu Gehör kommen kann und die Fristen zur Auslegung der abzustimmenden Dokumente ja verstrichen sind, kann man sich sicherlich fragen, was da am Schluss in den Hinterzimmern wieder ausgemauschelt wurde..

Vor allem da durch die verstrichenen Fristen zur Auslegung fusionsrelevanter Dokumente nun neue Papiere rechtlich keine Rolle spielen werden können.
Das können also nicht mehr als Absichtserklärungen sein, aber keine juristisch bindenden Papiere für die Übernahme....

Hier machen dann auch wieder der beim DAV-Verbandsausschuss diskutierte Verzicht auf Klagen gegen eine Fusion, sollte diese erfolgen, plötzlich wieder Sinn...

Wer seinen Landesverbänden und Funktionären wirklich vertraut, wird damit kein Problem haben......

Es gibt ja aber auch Leute - auch in den Verbänden - welche die Dokumente auch gelesen haben.

In denen der Notar ja klar schrieb, dass die Mitgliedschaft des umbenannten VDSF/DAFV in den Organisationen, in denen bisher nur der DAV organisiert war, NICHT sichergestellt ist.

Und der Wirtschaftsprüfer eindeutig auf die finanziellen Ungereimtheiten und Unsicherheiten hingewiesen hat!

Wie gesagt:
Das behaupte nicht ich, das schreiben ja Notar und Wirtschaftsprüfer, die ja auch von beiden Seiten gewählt wurde...



Wir werden also sehen....
Sicherlich werden aber wenigstens alle Landesverbände noch rechtzeitig über das informiert, was die Initiative nun mit dem DAV ausmauschelt, um die Fusion genannte Übernahme des DAV in den VDSF/DAFV noch 2012 durchdrücken zu können.

Und die werden dann rechtzeitig ihre Vereine informieren, damit diese die veränderte Situation mit ihren Anglern absprechen und die dann ihre jeweiligen Delegierten entsprechend instruieren können..

Oder so ähnlich........................

Thomas Finkbeiner
 
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