Hier ist Angeln Programm
Dass Simone und ich Florida-Fans sind, habt Ihr ja schon mitbekommen. Aber nicht nur wir. Auch Michael Mauri, den ich von vielen Ausgaben der EWF in Fürstenfeldbruck in seiner Tatigkeit als Casting Instructor kenne, zog es nun bereits vor ein paar Jahren in das beliebte Urlaubsrevier an Atlantik- und Golfküste. Also planten wir unseren Roadtrip so, dass wir ein paar Tage in Stuart, nördlich von Miami, mit ihm fischen können. Zusammen mit seiner Familie genießen wir die warmen Maitage – Mai und Juni sind übrigens Topmonate für die Fischerei – und lauschen Live-Musik mit kühlem Bier oder essen Fisch in Waterfront-Restaurants.
Schöner Start mit Live-Musik und kühlen Getränken
Die Fischerei spielt sich meist abends ab und wir haben als Ziel die vielen grünen Lampen an den Docks. Im Lichterschein sammeln sich kleine Fische und Shrimps. Darunter lauern Snooks und Jacks. Erstgenannte machen sich durch lautes Schmatzen bemerkbar. Da keine extrem weiten Würfe mit der #8 oder 9 nötig sind, findet auch Simone Spaß an dieser Fischerei. Jeden Abend landen wir diverse Snooks und Jacks. Keine Riesen, aber trotzdem ordentliche Gegner. Meist knoten wir helle Shrimpimitationen oder weiße Fischchennachbildungen ans Vorfach. Die Größe bewegt sich zwischen 1/0 und 6.
Michael bindet wieder neue Muster
Fluorocarbon und kleine Happen für Snook und Jack
Grünes Licht lockt! Simone im Drill
Jack auf Fischchenimitat
Erfolg in der Dämmerung
Hier reicht es förmlich nach Fisch!
Der Snook stand an einer Brücke
Der hier lauerte unter einem Steg
Manchmal servieren wir unsere Muster auch im Bereich von Brücken- oder Fahrwasserbeleuchtungen oder Lichtern an Spundwänden. Überall dasselbe Spiel: Licht lockt Futter und Fisch. Zum Glück kennt sich Michael in seiner Tätgkeit als Guide zwischen den ganzen Brücken und Pfeilern mittlerweile top aus.
Natürlich fischen wir auch am Tage. Je nach Tide mal früher oder später.
Immer flexibel mit Boot, Trailer und Truck
Vor dem Strand (hinter mir) raubte ein Snook und bis. Die Glasrute arbeitet super
Eine tolle Fischerei auf die hübschen Snook bei bestem Wetter
Die Versuche auf Tarpon bleiben leider ohne Biss. Aber wir sehen große Fische am Boot vorbeiziehen. Hier ist besonders das Saint Lucie Inlet zu erwähnen. Die vorgelagerte Steinpackung zieht die XXL-Silberlinge magisch an. Große Streamer an der #12-Rute landen zwar optimal, doch das letzte Quentchen Glück fehlt. Irgendeinen Grund braucht man ja, um wiederzukommen …
An der Steinpackung ziehen Tarpon entlang. Bereit für den Biss
Michael fischte auch mal mit. Ansonsten gibt er als Guide nur Anweisungen
An einem Tag wird Michael hektisch am Heck und ruft: „Große Jacks, sehr große Jacks direkt vor uns!“ Es ist wirklich unglaublich, wie viele Fische unter der Wasseroberfläche ziehen. Schnell habe ich die Glasrute in #10 in der Hand und versuche mit dem Wind auf der Wurfhand den Streamer vor den Schwarm zu bekommen. Immer, wenn es klappt, kommt von hinten die Auforderung: „Schneller strippen!“ Ich dachte schon, ich bin schnell, aber um die Jacks zum Biss zu reizen, fehlt noch Tempo! Zwar klemme ich mir die Rute unter den Arm und gebe richtig Gas, doch es reicht ncht. Irgendwann liege ich völlig fertig im Bug – ohne Biss … Die nächste Rechnung, die beglichen werden muss.
"Beifang": Ein rund drei Meter lange Hammerhai schnappte zu, schlitzte aber später aus. Eine unglaubliche Kraft!
Da wir während unseres Aufenthaltes unseren Hochzeitstag feiern, starten wir mit den Mauris in ein typischen Fischrestaurant mit allerlei Meeresgetier in Schalen. Frisch aus dem Meer auf den Tisch. Wahnsinnig lecker. Nur Michael steht mehr auf Steak
Gehört auch dazu. Mal die Rute ablegen und lecker Essen
Da wir an der Slippe immer wieder Fische sehen, starten Simone und ich auch mal zum gemütlichen Lebendköderangeln. Ein paar Shrimps im Eimer reichen, um Spaß am Steg zu haben. Meist sind es nur kleinere Snapper & Co, doch wir bekommen von einheimischen Angeln auf dem Smartphone auch andere Kaliber zu sehen. Yepp, die Rechnung wird um einen dicken Uferräuber erweitert
So gut wie überall möglich: Uferangeln
Nach einer Woche im floridianischen easy living-Modus setzen wir unsere Reise fort und sind ein wenig neidisch auf die Mauris, dass sie hier in unserem Lieblingsreiseland sich ein schönes – aber auch unglaublich hart erkämpftes – Leben aufgebaut haben.
Mit Fernweh im Kopf grüßt Euch, Elmar