Gefährlicher Abfall: Zigarettenkippen schaden unseren Gewässern

Zigarettenstummel gehören nicht in die Umwelt. Und doch landen sie dort, oft auch in der Nähe von Gewässern.

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Viele Zigarettenkippen landen im Wasser oder in der Nähe von Gewässern. Die giftigen Inhaltsstoffe können bei Regen dann dort hineingespült werden. (Bild @pixabay)

Wie eine Untersuchung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) gezeigt hat, finden sich in vielen Berliner Gewässern erhebliche Mengen an Nikotin, das auch für Wasserlebewesen giftig ist. Eine neue Studie des IGB zeigt nun, dass einige Organismen indirekt davon profitieren könnten: giftige Cyanobakterien. Denn Zigarettenkippen im Wasser schädigen ihre Parasiten. Die Studie ist in der Fachzeitschrift Ecotoxicology and Environmental Safety erschienen.

Weltweit werden jährlich etwa 5 Billionen Zigaretten konsumiert, von denen Studien zufolge etwa 90 Prozent (4,5 Billionen) unsachgemäß entsorgt werden. Damit gehören Zigaretten zu den weltweit häufigsten Abfallarten.

Nikotin gelangt vor allem durch Niederschläge in die Berliner Gewässer

Zigarettenstummel werden am Ufer weggeworfen oder sogar im Gewässer entsorgt. Selbst in die Kanalisation geworfene Zigarettenkippen können in Süßwasser-Ökosystemen Schaden anrichten: Denn Nikotin ist sehr gut wasserlöslich. Bei Regen ist bereits nach 30 Minuten etwa die Hälfte der Substanz aus der Kippe gelöst.

Ein Team um IGB-Forscher Dr. Markus Venohr hat im Sommer 2019 die Nikotinkonzentration in verschiedenen Berliner Gewässern gemessen. Die Forschenden beprobten dazu vier Seen, neun Teiche, acht Kanäle und zwei kanalisierte Bäche. „Nach Regenfällen stieg die Nikotinkonzentration in fast allen untersuchten Gewässern deutlich an, am stärksten in den Kanälen mit Anschluss an die Kanalisation, dort im Durchschnitt um das 16-fache. Im Sommer bei Trockenheit waren die Nikotinwerte in Badeseen wie der Krummen Lanke erhöht“, sagt Markus Venohr.

Für Süßwasserlebewesen gilt die Unbedenklichkeitsschwelle von 400 Nanogramm pro Liter als „Konzentration ohne schädliche Wirkung“ bei kurzfristiger Exposition (PNEC: predicted no effect concentration). Die mittlere Konzentration in allen im Untersuchungszeitraum beprobten Gewässern lag bei 28 Nanogramm pro Liter – also überwiegend unterhalb der Unbedenklichkeitsschwelle. Nach Regenfällen lagen sie jedoch im Mittel bei 148 Nanogramm pro Liter, am höchsten im Teltowkanal mit 1.470 Nanogramm pro Liter nach Regenfällen.

Gelöste Chemikalien aus Zigarettenkippen schädigen „positive Parasiten“, die giftige Cyanobakterien in Schach halten

Es ist bereits bekannt, dass Nikotin und andere Inhaltsstoffe von Zigarettenkippen verschiedene Wasserorganismen wie Fische, Weichtiere, Krebstiere und Phytoplankton schädigen können, indem sie das Überleben, das Wachstum, die Mobilität oder die Entwicklung beeinträchtigen.

Dr. Erika Martinez-Ruiz, eine Forscherin in der Arbeitsgruppe „Disease Evolutionary Ecology" der Professorin Justyna Wolinska, hat in einer Laborstudie eine überraschende Entdeckung gemacht: Sie untersuchte die Wechselwirkungen zwischen Parasiten und ihren Wirten am Beispiel von Pilzen und Cyanobakterien. Dabei fand sie heraus, dass Verbindungen, die aus Zigarettenkippen ausgewaschen werden, darunter Metalle und Nikotin, die Infektion von Cyanobakterien durch parasitische Chytridpilze hemmen können. „Diese Hemmung wiederum fördert indirekt das Wachstum der Cyanobakterien und zeigt damit bisher unbekannten ökologischen Auswirkungen von Zigarettenabfällen auf die aquatische Umwelt", erklärt Erika Martinez-Ruiz.

„Toxische Cyanobakterien können ein Problem für die Herstellung von Trinkwasser oder für die Nutzung von Freizeitgewässern darstellen. Ihr Wachstum wird durch verschiedene Faktoren wie Temperatur und Nährstoffverfügbarkeit, aber auch durch Parasitismus und Fraßdruck reguliert. Chytridpilze sind wichtige Parasiten, die eine entscheidende Rolle bei der Regulierung von Cyanobakterienpopulationen spielen, indem sie die von ihnen infizierten Cyanobakterienzellen abtöten", so Justyna Wolinska.

Komplexe Schadstoffgemische wirken auf Artengemeinschaften

Herkömmliche Ökotoxizitätstests konzentrieren sich in der Regel auf die Auswirkungen einzelner Schadstoffe auf einzelne Arten. Die aktuelle Studie zeigt, dass dies zu kurz greift: Schadstoffe kommen in der Umwelt meist in Gemischen vor und wirken auf Systeme mit mehreren Arten. Dies zu berücksichtigen, würde die realen Bedingungen besser widerspiegeln und ein tieferes Verständnis der Auswirkungen von Schadstoffen auf aquatische Ökosysteme ermöglichen.




-Pressemitteilung IGB-
 
Ich weiss es klingt verrückt, aber man könnte auch eine Kippendose benutzen.

Zwischen können, wollen und wirklich auch machen, liegen oft Welten....

Ich bin selber oft (negativ) überrascht wie viele Angler ihre Kippen einfach wegwerfen, auch da wo sie selber wieder zurückkehren.
Ein Nachbar beim Bootsanliegeplatz raucht oft am Boot (welches am Platz liegt) und schmeisst seine Kippen einfach daneben sins Meer.
Ich mein, man sagt doch, dass man nicht dort isst wo man sch***** und er macht es aber trotzdem.
 
Ich bin selber oft (negativ) überrascht wie viele Angler ihre Kippen einfach wegwerfen, auch da wo sie selber wieder zurückkehren.
Ich habe dies bisher auch so gemacht und auf die vorgeschlagene Dose verzichtet, weil ich der Annahme war, dass hauptsächlich die fast unvergänglichen Zellstoff Filter das Problem sind?
Ich drehe selbst und meine Kippen ohne Filter haben sich spätestens nach drei Wochen in nichts aufgelöst, eher schneller.
Außerdem verteile ich großzügig :cool: .
Über den Taschenaschenbecher werde ich mal nachdenken.

Jürgen
 
Ich habe dies bisher auch so gemacht und auf die vorgeschlagene Dose verzichtet, weil ich der Annahme war, dass hauptsächlich die fast unvergänglichen Zellstoff Filter das Problem sind?
Ich drehe selbst und meine Kippen ohne Filter haben sich spätestens nach drei Wochen in nichts aufgelöst, eher schneller.
Außerdem verteile ich großzügig :cool: .
Über den Taschenaschenbecher werde ich mal nachdenken.

Jürgen

Ich rauche seit 9 Jahren nicht mehr, würde es aber auch bei löslichen Zigaretten so handhaben wie mit Essensresten und diese einfach mitnehmen.

Verteile meine halb gegessenen Wurstsemmel, Chipsreste, Schokolade usw normal auch nicht am Angelplatz, auch wenn diese sehr schnell kompostieren würden, da ich meinen Angelplatz so hinterlasse wie ich ihn auch selber gerne vorfinden würde. Natürlich haben Essensreste auch andere negative Eigenschaften wie Geruch, aber vom Prinzip sehe ich auch auf Dauer verderblichen und löslichen Abfall als Abfall an, welchen ich persönlich nicht um mich herum liegen haben will.
 
Verteile meine halb gegessenen Wurstsemmel, Chipsreste, Schokolade usw normal auch nicht am Angelplatz, auch wenn diese sehr schnell kompostieren würden, da ich meinen Angelplatz so hinterlasse wie ich ihn auch selber gerne vorfinden würde. Natürlich haben Essensreste auch andere negative Eigenschaften wie Geruch, aber vom Prinzip sehe ich auch auf Dauer verderblichen und löslichen Abfall als Abfall an, welchen ich persönlich nicht um mich herum liegen haben will.
Ich will mich jetzt nicht weil ich meine Selbsgedrehten in der Gegend verteile zum Umweltfrevler degradieren lassen.
Selbstverständlich halte ich meinen Angelplatzt sauber, selbst die Kacke verschwindet in Müllbeuteln und wird entsorgt, auch habe ich in Auto und Zelt einen Aschenbecher.
So und Ende mit dem Thema für mich.

Jürgen
 
Als ich vor kurzem das erste mal an Rhein zum Spinnfischen war habe ich schnurreste und alte Wurmdosen anderer Leute mitgenommen.
Bin selbst ich würde sagen starker Raucher und auch meine Kippen kamen erst in die Jackentasche und später am Auto in nen Gefrierbeutel . Frage mich wo das Problem ist seinen Scheixx einfach wieder einzupacken. Ich als "Neuling" schaffe es ja selbst mit abgeschnittenen Schnurstückchen. Was auch ein wneig abartig war das wohl überall hingeschixxen wird, zumindest liegt es nahe da bei "Parkbuchten" jede menge Klopapier liegt :poop Für HUnde soll man alles eintüten aber der Mensch schafft es nicht seinen eigenen Schixx einzutüten ? PortaPotty wäre doch ne möglichkeit, kostet auch ned viel so n Teil.

:speechless
 
Ich weiss es klingt verrückt, aber man könnte auch eine Kippendose benutzen.
Hallo,

machte mein alter Angelkumpel auch so. Von dem (starker Raucher) flog keine Kippe in die Gegend, egal ob am Wasser oder sonstwo. Der hatte immer so einen Taschenaschenbecher dabei. Leider ist er mit 67, standesgemäß, an Lungenkrebs verstorben :rolleyes: .

Gruß

Lajos
 
Was auch ein wneig abartig war das wohl überall hingeschixxen wird, zumindest liegt es nahe da bei "Parkbuchten" jede menge Klopapier liegt :poop Für HUnde soll man alles eintüten aber der Mensch schafft es nicht seinen eigenen Schixx einzutüten ? PortaPotty wäre doch ne möglichkeit, kostet auch ned viel so n Teil.
Möglich das sich das bald drastisch ändern wird, denn ein Menschheitstraum scheint wahr zu werden. https://www.derstandard.de/story/30...-unternehmen-will-flugzeuge-mit-kot-antreiben
Die Subventionsgeier fangen beim Gedanken an steuerfreies Kerosin aus Kagga an zu sabbern und selbst für den Durschschnittsflaschensammlerarmutsrentner könnte das eine oder andere Häufchen abfallen.
 
Möglich das sich das bald drastisch ändern wird, denn ein Menschheitstraum scheint wahr zu werden. https://www.derstandard.de/story/30...-unternehmen-will-flugzeuge-mit-kot-antreiben
Die Subventionsgeier fangen beim Gedanken an steuerfreies Kerosin aus Kagga an zu sabbern und selbst für den Durschschnittsflaschensammlerarmutsrentner könnte das eine oder andere Häufchen abfallen.

Die Japaner sind da deutlich weiter !


Die haben vor über 10 Jahren schon leckerste Burger aus Sch**ße gemacht :roflmao
 
Also nach der Kneipe und Bahnhof, jetzt auch Rauchverbot am Wasser?

Jürgen
Wäre ich sofort dafür. oder noch besser: 2 Euro Pfand auf jede Kippe. Wenn ich an den Verbandsgewässern an den Slippstellen auf den Boden schaue, könnte ich kotzen. Alles voll mit Kippen und die Slippen werden überwiegend von Anglern genutzt. Es scheint für manche auch ganz normal zu sein, dass die Zigarettenkippe im Wasser landet.
 
Wäre ich sofort dafür. oder noch besser: 2 Euro Pfand auf jede Kippe. Wenn ich an den Verbandsgewässern an den Slippstellen auf den Boden schaue, könnte ich kotzen. Alles voll mit Kippen und die Slippen werden überwiegend von Anglern genutzt. Es scheint für manche auch ganz normal zu sein, dass die Zigarettenkippe im Wasser landet.
Und auf Kronkorken, dann aber auch!
Gibt bei dehnen eine Belastung, durch Mikroplastik.;)
 
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