Geht jetzt der Ofen ganz aus? Stilllegungsprämien für Ostseefischer

Hering.JPG

Der Hering ist nicht nur bei Anglern äußerst beliegt, sondern auch für Berufsfischer ein enorm wichtiger Brotfisch. Die Fangqoute wurde für das nächste Jahr um 65 Prozent gesenkt

Am Montag, den 16. Dezember 2019, einigten sich die Europäischen Fischereiminister auf eine Stilllegungsprämie für Fischereibetriebe. Damit der Beschluss umgesetzt werden kann, ist noch die Zustimmung des EU-Parlaments notwendig. Um die Regelung in Kraft zu setzen, ist noch eine Einigung mit dem Europaparlament und der EU-Kommission nötig.
Wie hier auf dem Anglerboard berichtet, wurden im Oktober die Fangquoten für die Ostsee dramatisch reduziert. Für den östlichen Teil herrscht ab 2020 praktisch ein Fangverbot für Dorsch und Hering. In der westlichen Ostsee sinkt die Quote um 65 Prozent für den Hering und um 60 Prozent für den Dorsch. Zahlreiche Fischereibetriebe und Angelkutter stehen vor dem Aus. Die EU-Kommission hatte zunächst finanzielle Hilfen für Fischer der östlichen Ostsee vorgeschlagen. Deutsche Betriebe, die hauptsächlich in der westlichen Ostsee fischen, hätten davon nicht profitiert. Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatte die Einbeziehung der westlichen Ostsee gefordert und sich nun offensichtlich damit durchgesetzt. Wie hoch die jeweilige Förderung pro Betrieb ist, hängt von der Größe und den Fangemengen ab. Bereits
Quellen: Die Welt, nTV,

Kommentar: Ich hoffe, dass die Prämie den betroffenen Betrieben helfen wird. Aber der Anlass ist und bleibt traurig: Das Kuttersterben wird weitergehen und ist ganz offensichtlich politisch gewollt. Darüber kann auch ein solches "Trostpflaster" nicht hinwegtäuschen.
 
Lars was ist daran falsch zu verstehen, wenn dort steht, das mehr als Empfohlen entnommen wurde?

Komm streng dich an.

Da muss ich mich gar nicht anstrengen, sondern nur erneut Deine Aussage zitieren:

Heute der Beschluß, die Quote geht um 41% hoch, der Bezug zur Bestandsentwicklung ist für mich nicht erkennbar.

Ein weiteres Beispiel das Beschlüsse nicht von der Vernunft gesteuert werden, sondern den Wählern gefallen sollen, ihn nicht beunruhigen. Selbst wenn man dabei existenzielle Grundlagen gefährdet.

Du bemängelst, dass die Erhöhung für Dich nicht zur Bestandsentwicklung passt. Die Wissenschaft (ICES) hat die Empfehlungen korrigiert, Du hast als Empfehlung einen veralteten Link gepostet, der nur bis 09/2019 Gültigketi hatte. Dem Link nach ist die Situation bei der Makrele natrülich nicht so gut, wie in der Neubewertung. Aber auch egal...

Viel spannender ist einmal mehr, dass es innerhalb kürzester Zeit eine Neubewertung vieler Bestände gibt, ähnlich wie in der Ostsee beim 2016'er Jahrgang, wo plötzlich 50% eines Jahrgangs und 40% der Laicherbiomasse verschwunden sind. Gerade der 2016'er Jahrgang beim Dorsch wurde erst hoch geschätzt, in einer Neubewertung sogar noch weiter nach oben gerechnet und plötzlich war alles ganz anders und 40.000 Tonnen Dorsch sind verschwunden? Ich denke nicht, dass die Fischerei 40.000 Tonnen illegal angelandet hat oder Schweisnwale und Kormorane das schaffen.

Einmal mehr stellt sich die Frage, wie zuverlässig die Datenbasis eigentlich ist. Kein Vorwurf an die Wissenschaft, da es sicherlich nicht einfach ist, hier bessere Zahlen zu liefern, jedoch fraglich, ob bei dieser Datenbasis die Opfer gebracht werden - also Existenzen vernichtet werden - müssen. Wenn man über 50% der Betriebe im Angeltoruismus in 3 Jahren vernichtet und ähnliche Zahlen bei der Fischerei vorliegen, sollte man schon zuverlässige Fakten erwarten dürfen.

Mein Bauch sagt mir das hier ganz andere Kräfte wirken!

Ja, und eine Frage sei erlaubt- wenn die Ökos die Fischerei rechtlich nicht aus den Schutzgebieten bekommen (siehe verlorene Klage/ Verbändeklage vor dem EuGH zu den Schutzgebieten AWZ 2017), wird dann so die Fischerei vernichtet?

Es ist auffällig, dass Fischerei und Angler seit 2016/2017 - zumindest in Deutschland - gezielt beseitigt werden!
 
Übrigens geht eine ganz wichtige Botschaft in der Diskussion unter- wenn ich das richtig überblicke, sind 2020 mit Ausnahme des Kabeljaus alle wirtschaftlich genutzten Fischbestände in der Nordsee entsprechnd den Zielen der CFP nachhaltig bewirtschaftet, also im grünen Bereich. Dazu müsste ich mir allerdings noch einmal die MAPs anschauen, sollte aber aus dem Gedächtnis her so passen. Das wäre doch mal eine Schlagzeile wert!
 
Guckt euch doch mal an, was die Fischer anlanden!
War gestern beim Fischer (Bodden) unh hab die Weihnachtsschmankerl bestellt.
Hecht wird verramscht, Barsch auch. Bodden-Zander kostet 20Eus/kg. Die Fische, in der Auslage, waren so gross wie Makrelen!
Die Ostsee-Schollen waren so gross wie ne Hand!
Jeder Angler würde sich schämen, solche "Kinder" mitzunehmen! Ich kaufe solche Fische auch nicht!
Im Restaurant heissen die Lütten dann Jungscholle, Jungdorsch oder wie auch immer.
Hauptsache der Kunde ist König!
VG
 
Guckt euch doch mal an, was die Fischer anlanden!
War gestern beim Fischer (Bodden) unh hab die Weihnachtsschmankerl bestellt.
Hecht wird verramscht, Barsch auch. Bodden-Zander kostet 20Eus/kg. Die Fische, in der Auslage, waren so gross wie Makrelen!
Die Ostsee-Schollen waren so gross wie ne Hand!
Jeder Angler würde sich schämen, solche "Kinder" mitzunehmen! Ich kaufe solche Fische auch nicht!
Im Restaurant heissen die Lütten dann Jungscholle, Jungdorsch oder wie auch immer.
Hauptsache der Kunde ist König!
VG
Früher haben sie die kleinen auch tot wieder über Bord geworfen, jetzt werden sie auf die Quote angerechnet
 
G
Wenn die kleinen angerechnet werden, werden dadurch weniger große gefangen. Früher hätte man die kleinen so lange über Bord geschmissen, bis manb mit den großen die Quote voll gemacht hat.

Man stelle sich vor, ein Schäfer schießt die Osterlämmer mit einer abgesägten Schrotflinte, und hält so lange auf die Herde, bis die gewünschte Zahl Lämmer mit gefallen ist. die Muttertiere wäre hier Kollateralschäden. So doof ist kein Mensch. In der Fischerei lang gepflegte Praxis, der Fisch wurde nur geschätzt, wenn er sich in bare Münze verwandeln lies, Beifang war ohne Wert.

Heute ist es also immer noch nicht gut, aber immerhin besser.
 
Oben