Gesunde Fische in der Dresdner Elbe

Einer Analyse zufolge sind Fische aus der Elbe und der Mulde nur gering mit Schadstoffen belastet.

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Vorsicht: Raubfische - besonders die Großen - könnten belastet sein! (Bild RR-Archiv)

Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie ließ im Herbst 2021 insgesamt 92 Elbfische und 20 Tiere aus der Mulde untersuchen. Dabei seien lediglich nur bei neun Fischen aus der Elbe (große Hechte, Barben und Bleie) der zulässige Höchstwert für Polychlorierte Biphenyle überschritten gewesen. Diese giftigen organischen Chlorverbindungen können Krebs auslösen. Außerdem wurden bei acht Fischen, vorwiegend Rapfen, zu hohe Quecksilberwerte nachgewiesen.
Die Werte anderer Schadstoffe wie Cadmium, Blei, Hexachlorbenzol und Dioxine liegen deutlich unter den zulässigen Höchstmengen. Bei Mulde-Fischen waren alle, tatsächlich alle Befunde unter den angegebenen Höchstwerten.

Vorsicht beim Verzehr​

Beim Verzehr von Elbfischen gilt, dass die Schadstoffbelastung mit dem Gewicht zunimmt. Besonders die fettreichen Fische lagern Schadstoffe im Fettgewebe an. Außerdem weisen Raubfische und Fischarten, die sich am Boden ernährten, höhere Schadstoffgehalte als Fische aus dem Freiwasser auf.
Für große Rapfen, Zander, Barben, Bleie, Welse und Döbel empfiehlt die Behörde, diese nur gelegentlich zu verzehren und nicht mehr als ein Kilogramm Fisch pro Person im Monat zu sich zu nehmen.


Esst Ihr Eure gefangenen Fische selber? Oder befischt Ihr Gewässer, an denen Ihr Euch Gedanken wegen Schadstoffen macht? Schreibt es uns in die Kommentare!



Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wissen/....urn-newsml-dpa-com-20090101-230223-99-707781
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Esst Ihr Eure gefangenen Fische selber?
Ja klar, wobei ich bei manchen Arten, insbesondere wenn die am "Ende der Nahrungskette" stehen, darauf verzichte, die Großen auf den Teller zu bringen.
Oder befischt Ihr Gewässer, an denen Ihr Euch Gedanken wegen Schadstoffen macht?
Auch darauf ein klares Ja. Es gibt wohl keinen größeren Fluss in D, der nicht belastet ist mit irgendetwas.
Wenn ich allerdings 35 Jahre zurückblicke, als die Saale bei Halle vor allem Karbid-Aale und Phenol-Barsche beherrbergte, sind die heutigen Schadstoffbelastungen geringfügiger und sicher auch anderer Herkunft.
 
Ich entnehme/esse nur Fische aus relativ unbelasteten Gewässern (Weiher, Zenn, Regnitz). Allerdings mache ich mir Gedanken um die Stoffe, die Kläranlagen nicht herausfiltern können.
Das sind überwiegend Medikamenten- und Drogenrückstände, darüber stand vor kurzem ein großer Artikel in der Zeitung.

Das nehmen Fische auch auf und speichern es im Gewebe. Je größer/älter die gefangene und zum mitnehmen gedachte Art, umso höher die Konzentration!
Berücksichtigen muß man allerdings die Verdünnung mit dem Flußwasser, welche die Schadstoffbelastung im Fischfleisch nicht immer gleich über Grenzwerte schießen lässt....

Mein Fischkonsum (wenn Fang) liegt in der Woche deutlich unter einem Kilo, mein Entnahmefenster liegt von der Fischgrößen eher im mittleren Bereich.

Allerdings sind Fischarten, die man unterhalb von Einleitungen fängt, trotz minimalster oder keinster Schadstoffbelastung oft ungenießbar. So habe ich mal unterhalb einer Papierfabrik geangelt, da roch es stark nach Zellulose und danach schmecken auch viele Fischarten.
Ich hatte aber Glück und meine Fänge schmeckten ganz normal und waren äußerst lecker!

Wenn ich da an die Standorte der Schwer- und Chemischen Industrie wie der BASF, Sandoz und Ludwigshafen am Rhein denke, wo viele Grundfischarten nach Phenol und anderen Chemikalien schmecken oder sich der Geruch danach schon bei der Zubereitung ausbreitet, wird mir ganz übel... :-(
 
Hallo,

bei uns hält sich die Schadstoffbelastung meist sehr in Grenzen und bei den, vielleicht 15/20 Forellen, ein paar Hechte und vielleicht zwei Karpfen, die ich so das Jahr über esse, mache ich mir da überhaupt keine Gedanken, auch nicht über den vielleicht einen Waller oder Zander, welcher da noch dazu kommt.
Wenn ich denke was schon alles als krebserregend eingestuft wurde - da dürfte man ja fast nichts mehr essen; nicht Geräuchertes, nichts Gepökeltes, nichts Gegrilltes, rotes Fleisch sowieso nicht, keine Lebkuchen etc. da kann man sich ja gleich aus dem Kellerfenster stürzen ab51.
Wenn ich da alles glauben würde, müsste ich, bei meinen jahrzehntelangen Essgewohnheiten, gerade als bekennender Fleischesser, mich schon längst vom Acker gemacht haben. Ich merke aber nicht darauf und erfreue mich, auch im Alter, immer noch bester Gesundheit.
Meine Philosophie: "Die Krankheit(en) welche man sich einbildet, die bekommt man auch". Da ich mir da keine einbilde, habe ich auch keinesmile01.

Gruß

Lajos
 
Ich sehe das ähnlich. Wenn jemand Beschwerden hat und danach googelt, wird er immer kränker, je mehr er über das vermeintliche Leiden liest.

Sei froh, dass du fit bist. Es gibt genügend Leute deiner Generation denen es nicht so gut geht.

Die Argumentation ist trotzdem Nonsens! Als würde man Helmut Schmidt als Beleg fürs unbeschwerte Kettenrauchen hernehmen.
 
Ich sehe das ähnlich. Wenn jemand Beschwerden hat und danach googelt, wird er immer kränker, je mehr er über das vermeintliche Leiden liest.

Sei froh, dass du fit bist. Es gibt genügend Leute deiner Generation denen es nicht so gut geht.

Die Argumentation ist trotzdem Nonsens! Als würde man Helmut Schmidt als Beleg fürs unbeschwerte Kettenrauchen hernehmen.
Hallo,

ist vielleicht etwas überspitzt formuliert gewesen, aber sagen wir mal so, die Wahrscheinlichkeit steigt, das man die Krankheit(en) bekommt, welche man sich einbildet.
Ist übrigens auch die Meinung zweier Mediziner aus der Bekanntschaft.
Helmut Schmidt starb letzten Endes auch an PAVK (Raucherbein), also an den Folgen des Rauchens.

Gruß

Lajos
 
Danke für den Artikel. Ich verfolge das Thema sehr genau, da ich gut und gerne Zander und Hecht aus der Elbe entnehme. Vor zwei Jahren wurde Anglern aus Niedersachsen geraten, gar keinen Fisch mehr aus ihren Gewässern zu entnehmen. Grund hierfür waren die vielen PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen). Diese werden aber im Artikel nicht benannt. Das heißt nach ihnen wurde in den Kontrollfischen gar nicht erst gesucht? Das wäre ja witzlos...
 
moin,

im Gegensatz zu den Jahren, in denen Elbe und Mulde dezent beschrieben echte Kloaken waren, hat sich in meinem Angel - Bereich eine Menge zum Positiven geändert.
Natürlich werden verwertbare Fänge gegessen. Da sich die mess- und verwertbaren Fänge in Grenzen halten, wird die sinnigerweise empfohlene Verzehrmenge nicht überschritten.
Dazu noch der Gedanke: wirklichen Schaden an Gesundheit durch Schadstoffe könnte ich nur ausschließen, hätte ich die analytischen Möglichkeiten. Das begrenzt sich (leider) nicht nur auf Fische aus Mulde oder Elbe - ich befürchte, die Gewässer sind weltweit mit allen erdenklichen Schadstoffen verseucht. Und damit auch die Fische...

bis später
 
Wenn ich allerdings 35 Jahre zurückblicke, als die Saale bei Halle vor allem Karbid-Aale und Phenol-Barsche beherrbergte, sind die heutigen Schadstoffbelastungen geringfügiger und sicher auch anderer Herkunft.
Es ist mir ein Rätsel, wie man zu dem Schluss kommen kann, dass die heutigen Schadstoffbelastungen geringer sind, als vor 35 Jahren. Damals gab es nämlich noch Aale in rauen Mengen, auch wenn die nach Karbid geschmeckt haben. Was auch für viele andere Fischarten gilt, dass deren Bestände massiv abgenommen haben. Die Frage ist doch, ob auf alle modernen Gifte und Schadstoffe, z.B. auch aus der Landwirtschaft, überhaupt getestet wird?
Man sollte sich auch im Klaren darüber sein, dass Fische über die Nahrungskreisläufe eben auch Gifte aus dem Gewässer entfernen können (Algen-Zooplankton-Kleinfische-Raubfische), nicht umsonst sind große Raubfische am Ende der Nahrungskette "Unterwasserlebensraum" am höchsten mit Schadstoffen aller Art belastet.

Ich persönlich verzehre durchaus noch Fisch aus heimischen Gewässern, wenn diese meine Kriterien für einen relativ intakten Lebensraum entsprechen. An anderen Gewässern versuche ich mein Glück schon garnicht mehr.

Gruß Sven
 
Es ist mir ein Rätsel, wie man zu dem Schluss kommen kann, dass die heutigen Schadstoffbelastungen geringer sind, als vor 35 Jahren
Die Saale (Sachsen-Anhalt) wurde u.a. gespeist von diversen Chemie- und Schuhfabriken. Das war kein Wasser mehr, sondern eine stinkende graue Kloake, die (zumindest ab Weißenfeld bzw. Leuna und Buna) weitestgehend keinen Fischbestand aufwies. Erst nach der Wiedervereinigung...
im Gegensatz zu den Jahren, in denen Elbe und Mulde dezent beschrieben echte Kloaken waren, hat sich in meinem Angel - Bereich eine Menge zum Positiven geändert.
wurde es, wie Minimax2 schrieb, merklich besser.
 
...wobei die Saale noch heute nachgewiesen hoch belastet ist, mit Chemikalien, die jeden Fan der im Wasser enthaltenen Stoffe enthusiastisch frohlocken lassen dürfte. Wenn's in Detail geht, sind andere Bäche sicher auch nicht sauberer - da sind allerdings tatsächlich (tuen und Sachen bestimmen) die Fachleute gefragt. Für mich als "Wasserwanderer" macht z.B. die Werra einen mopsfidelen Eindruck, was Wasser, Fischbestand und Pflanzen angeht. Medial verschrien ist sie als "tot".

bis später
 
davon ausgehend das es kaum noch unbelastete Gewässer gibt mach ich mir
darüber keine Gedanken , den Fisch hat es nicht umgebracht - warum sollte es mich -
ob ich ihn esse oder nicht - wenn meine Katzen die beim schlachten immer anwesend
sind ihre Häppchen ablehnen würde ich ihn kompostieren , wenn er zubereitet ist
und mir nicht schmeckt - meine Hühner sind da nicht so mäkelig , einmal
Fisch in der Woche beeinträchtigt auch nicht den Geschmack der Eier .
 
Es ist mir ein Rätsel, wie man zu dem Schluss kommen kann, dass die heutigen Schadstoffbelastungen geringer sind, als vor 35 Jahren. Damals gab es nämlich noch Aale in rauen Mengen, auch wenn die nach Karbid geschmeckt haben. Was auch für viele andere Fischarten gilt, dass deren Bestände massiv abgenommen haben. Die Frage ist doch, ob auf alle modernen Gifte und Schadstoffe, z.B. auch aus der Landwirtschaft, überhaupt getestet wird?
Ja ich erinnere auch noch die Elbe in den 80er Jahren, völlig verdreckt aber viele viele Fische. Aale in Massen, aber viele mit Blumenkohlgeschwüren.
Dass es heute weniger Fische gibt, im besonderen die Aale, liegt wohl weniger an der Wasserqualität als am stetig gewachsenen Fischereidruck durch den gewachsenen Bedarf an Fisch als Nahrungsmittel. Ebenso wird es vielen Arten nicht leichter sich zu vermehren, Stichwort Klimawandel.
 
Ja ich erinnere auch noch die Elbe in den 80er Jahren, völlig verdreckt aber viele viele Fische. Aale in Massen, aber viele mit Blumenkohlgeschwüren.
Dass es heute weniger Fische gibt, im besonderen die Aale, liegt wohl weniger an der Wasserqualität als am stetig gewachsenen Fischereidruck durch den gewachsenen Bedarf an Fisch als Nahrungsmittel. Ebenso wird es vielen Arten nicht leichter sich zu vermehren, Stichwort Klimawandel.
Was sind denn die genauen Gründe dafür, dass es heute weniger Fisch in den Gewässern gibt? Gesünder sind die Fische heutzutage meiner Meinung nach nicht, ich nenne da als Stichwort nur mal Darmparasiten, wie Bandwürmer oder Nematoden, die übrigens auch dem Aal andernorts schwer zugesetzt haben. Es gibt hier in Sachsen Gewässer, da haben schon die fingerlangen Rotaugen und Rotfedern so dicke Bäuche voll mit Bandwürmern, dass man meint, die würden bald platzen.

Es mag sein, dass das Wasser mancherorts nicht mehr so geruchsintensiv ist, wie es mal war. Und dass es viel klarer geworden ist. Aber diese vielen unsichtbaren Gifte, die gekennzeichnet sind als "giftig für Microorganismen/Algen/Fische - richten längerfristige Schäden im Gewässer an", auf die wird doch überhaupt nicht untersucht.

In vielen Gewässern gibt es massive Probleme beim Algenwachstum, weshalb schon Jungfische schlecht ab wachsen. Und der Laich geht heutzutage sehr viel schlechter auf, als vor 30 Jahren. Es ist noch nicht so lange her, da hat fast jeder See riesige Bestände von asiatischen Planktonfressern, wie Silber- oder Marmorkarpfen beherbergt, worunter andere Fischarten nicht gelitten haben. Und heutzutage werden sie für die schlechten Erträge von Gewässern verantwortlich gemacht, obwohl sie kaum noch irgendwo in nennenswerter Anzahl vorhanden sind.

Wenn Kleinfische, wie Stinte und Sandaale seit etwa 10 Jahren kaum noch in nennenswerter Anzahl vorkommen, dann ist zumindest bei diesen Arten der zunehmende Fischerdeidruck ganz sicher nicht die Ursache dafür. Sondern, dass es nicht mehr genug Nahrung gibt.

Grüße Sven
 

Gestern noch in der WZ gewesen...Unsere Umwelt ist verseucht,und das global !
Da helfen auch keine sinnlosen fake Klimabewegungen.
Man müsste der Industrie weltweit tausende Verfahren und die Nutzung bestimmter Werkstoffe verbieten,und selbst dann würde es ewig dauern,bis wir wieder auf einem halbwegs normalen Level sind.
 
Wenn Kleinfische, wie Stinte und Sandaale seit etwa 10 Jahren kaum noch in nennenswerter Anzahl vorkommen, dann ist zumindest bei diesen Arten der zunehmende Fischerdeidruck ganz sicher nicht die Ursache dafür. Sondern, dass es nicht mehr genug Nahrung gibt.

Grüße Sven
Hast du schon mal gesehen, was an "Beifang" an kleinen Wittlingen, Sandaalen, Schollen, Stinten usw. beim Schleppfischen in der Nordsee alles anfällt? Man spricht von 9 Kilo Beifang auf 1 Kilo Krabben. Und natürlich wird durch die fehlenden Kleinfische die Nahrungsgrundlage der grossen Kabeljaue, Seelachse etc. auch verkleinert.
 
Hast du schon mal gesehen, was an "Beifang" an kleinen Wittlingen, Sandaalen, Schollen, Stinten usw. beim Schleppfischen in der Nordsee alles anfällt? Man spricht von 9 Kilo Beifang auf 1 Kilo Krabben. Und natürlich wird durch die fehlenden Kleinfische die Nahrungsgrundlage der grossen Kabeljaue, Seelachse etc. auch verkleinert.
Das ist natürlich richtig und diese Problematik müsste dringend mal angegangen werden. Hat die Fischerei auf diese Arten tatsächlich auch zugenommen oder ist generell weniger da? Sandaale hat man vor 10 Jahren noch als Frostfutter für Aquarienfische bekommen, heute scheinen die nahezu ausgestorben zu sein und man sieht auch beim Mefo-Angeln an der Küste kaum noch mal einen Schwarm dieser Fische bzw. hakt versehentlich einen davon mit dem Mefo-Blinker.

Es gab früher in den großen Flüssen riesige Ukelei-Schwärme, da war richtig was los, das war eine Freude, den Rapfen dabei zuzuschauen, wie sie an der Oberfläche lautstark in die Kleinfischschwärme stoßen, um Beute zu machen. Das alles gibt es nicht mehr, obwohl beide Fischarten kaum interessant sind für eine anglerische Verwertung oder fischereilische Nutzung. Diese vielen kleinen Ungereimtheiten sind zumindest für mich ein Indiz dafür, dass nicht wirklich etwas besser geworden ist, sondern das Gegenteil der Fall ist.

Grüße Sven
 
Es gab früher in den großen Flüssen riesige Ukelei-Schwärme, da war richtig was los, das war eine Freude, den Rapfen dabei zuzuschauen, wie sie an der Oberfläche lautstark in die Kleinfischschwärme stoßen, um Beute zu machen. Das alles gibt es nicht mehr, obwohl beide Fischarten kaum interessant sind für eine anglerische Verwertung oder fischereilische Nutzung. Diese vielen kleinen Ungereimtheiten sind zumindest für mich ein Indiz dafür, dass nicht wirklich etwas besser geworden ist, sondern das Gegenteil der Fall ist.

Grüße Sven
Genauso kenn ich das auch, aber mit den Jungstinten. Unglaubliche Jagdszenen, heute verschwunden. Hier ist aber der sommerliche Sauerstoffmangel des Stromes der entscheidende Faktor für den drastischen Rückgang der Brut.
 
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