Gewässerrandschutz BW 2019 - Angleraussperrung?

rustaweli

AB-Matze
Auf FB bin ich durch den WAV/Hr. Schock sowie Thomas auf die neue Gewässerrandschutzregelung ab 2019 in BW aufmerksam geworden.

https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpt/Ab ... reifen.pdf

Ansich auf den ersten Blick ja vernünftig, doch auf den zweiten Blick wird es mir komisch.
Achtet mal bitte auf den Punkt "Praktische Umsetzung Innenbereich", Zielkonflikte u Lösungen. Dort wird auch die Freizeit- und Erholungsnutzung thematisiert. Man spricht dort von beeinträchtigender Wirkung auf den GRS durch hohes Freizeitaufkommen und davon, gezielte, punktuelle Zugänge anzulegen.
Was meint Ihr, wie ist das zu verstehen? Gibt es für uns Angler dann ein paar Zugänge an den Gewässern, an denen wir dann völlig überfischend Schlange stehen? Wo führt das am Ende hin, wird es uns doch nicht groß treffen oder auf lange Sicht aussperrend für uns wirken. Zugewachsene Ufer und nur ein paar Zugänge? Für uns Stuttgarter wird es neben den anderen Anglern in BW langsam interessant, neben dem allgemeinen Nachtangelverbot kommt bald die Wassersportanlage am Neckar, die Wilhelma Erweiterung bis zum Neckarufer, in ferner Zukunft sollen größere Schiffe fahren können, der GRS ab 2019,...
Wie seht Ihr das? Grund zur Panik oder nur Schwarzmalerei? Was machen dann im schlimmsten Fall eigentlich Vereine/Bewirtschafter? Was kann man den Anglern noch anbieten?
Vielleicht verfalle ich aber auch nur in Panik und es trifft uns Angler garnicht. Wenn doch, und es wird ein Angelverbot auf Raten durch die Hintertür, verstehe ich die grüne Welt langsam nicht mehr, ernsthaft. Ich bin für Natur, Umwelt, Klima etc sensibilisiert, achte so gut es realistisch geht auf mein Konsumverhalten, meinen Fußabdruck. Ebenso sehe ich mich als Angler auch vor allem als Natur/Umweltschützer. Ich fange meinen Fisch selbst, verdrecke dabei das Gewässer nicht, achte auf bewußte Entnahme. Der Fisch kommt aus Hege und Pflegegewässern, absolut nachhaltig also. Das wollen die Grünen doch, oder? Ist doch besser als aus überfischten Meeren Fisch zu konsumieren, wo beim Fang Meeresböden zerstört werden, Netze Plastikmüll hinterlassen, Beifänge sinnlos verrecken. Von der Kette vom Fang bis hin zum folienverpackten Fisch m Handel ganz zu schweigen. Ist ja wie bei der Tierhaltung. Da wurde es den Bauernhäusern auf den Dörfern so schwer bis unmöglich gemacht, noch Schweine usw. selbst zu halten, zu füttern und am Ende zu schlachten, dann aber wegen Massentierhaltung und schlechter Fütterung schreien. Paradox alles.

Was denkt Ihr, wird es am Ende ein großer Einschnitt für uns Angler in BW, oder (be)trifft es uns nicht?

Petri und Gruß
 

Floma

Well-Known Member
Achtet mal bitte auf den Punkt "Praktische Umsetzung Innenbereich", Zielkonflikte u Lösungen. Dort wird auch die Freizeit- und Erholungsnutzung thematisiert. Man spricht dort von beeinträchtigender Wirkung auf den GRS durch hohes Freizeitaufkommen und davon, gezielte, punktuelle Zugänge anzulegen
Was meint Ihr, wie ist das zu verstehen? Gibt es für uns Angler dann ein paar Zugänge an den Gewässern, an denen wir dann völlig überfischend Schlange stehen?
Nein, das meine ich nicht. Dabei geht es um Flusspromenaden, (Rad-)Wege innerhalb dieser 5 Meter, um Parks/"Badeplätze" mit Wiese bis ans Gewässer.
Wo führt das am Ende hin, wird es uns doch nicht groß treffen oder auf lange Sicht aussperrend für uns wirken. Zugewachsene Ufer und nur ein paar Zugänge?
Auch das nicht. Rückschnitt zur Pflege und Gefahrenabwehr ist erlaubt. Zudem kommt die Gewässerunterhaltung hinzu - und die ist beim Neckarstück durch Stuttgart eigentlich der Hauptaspekt. Zur Gewässerunterhaltung gehört bei einem Fluss wie dem Neckar, dass kein 5-Meter Urwald am Rand steht, aus dem bei Hochwasser Totholz und unterspülte Bäume mitgerissen werden. An den kleineren Flüssen haben wir abgesehen von den Strecken durch Ortschaften/Städte schon lange Strecken mit dem gewünschten Bild. Für mich als Angler sehe ich nur den Nachteil, dass ich nicht jeden Meter im Stuhl sitzend befischen kann. Muss man halt mal 10 Meter in die ein oder andere Richtung einen anderen Platz suchen. Vorteile gibt es hingegen zu hauf.
Ebenso sehe ich mich als Angler auch vor allem als Natur/Umweltschützer. Ich fange meinen Fisch selbst, verdrecke dabei das Gewässer nicht, achte auf bewußte Entnahme. Der Fisch kommt aus Hege und Pflegegewässern, absolut nachhaltig also.
Geht mir auch so. Deshalb freue ich mich umso mehr, wenn die 10 Meter von Innen- und Außenbereich zuallererst dem Gewässer gehören, wobei ich als Angler nur Gast bin. Dass sich das nicht auf den Neckar in Stuttgart anwenden lässt, ist mir klar.
 
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