Sers,
Gewinner ist ganz klar das Klima wegen der vielen abgesagten Reisen.
Aus persönlicher Sicht war es bis jetzt ein ganz bescheidenes Jahr. Die dritte "Dürresaison" hintereinander hat ihre Spuren hinterlassen. Trotz relativ viel Regen in den vergangenen Tagen kommen die Bäche einfach nicht mehr auf ein vernünftiges Level an Wasser.
Nach annähernd optimalen Laichbedingungen konnte man nach schlechteren Jahren mal wieder mit einem starken Äschenjahrgang rechnen. Dann wieder Dürre, Hitze und von unten aufsteigende Barsche, die zusammen mit den Döbeln die Äschenbrut dezimierten.
Dazu hat unser doller Vorstand wieder denselben Uralt-Pachtvertrag unterschrieben, der es der Gemeinde ermöglicht Gastkarten auszugeben. Ich hab absolut nichts gegen Gäste, im Gegenteil, in aller Regel sind das sehr vernünftige (Fliegen-) Fischer, die sehr schonend mit den vielen untermaßigen umgehen, ganz anders als die Spinneruser aus dem Verein. Aber die Kontrolle über die Kartenausgabe sollte immer dem Pächter unterliegen. Ende Juli/Anfang August gabs dann die Quittung. Im Bafothread hatte ich ja über ein (vermutetes) Fischsterben wegen der hohen Wassertemperaturen berichtet. Nach allem was ich derweil recherchiert habe war es wohl eher eine Verkettung unglücklicher Umstände. Die "Stadtäschen" waren wegen der hohen Temperaturen alle rausgezogen und standen dicht gedrängt mit Döbeln zwischen ein paar Sohlschwellen, hatten also schon ein hohes Stresspotential. Leider wurden genau zu diesem Zeitpunkt 3 Wochenkarten und 1 Tageskarte ausgegeben, und ich gehe davon aus, das die Angler die Fische auch gefunden und befischt haben. Null Vorwurf an die Angler und die Damen der Gemeindeverwaltung, aber für Salmoniden wird es schwer einen Release bei Temperaturen über 20 Grad Wassertemperatur zu überleben. Ich kann es nur so erklären, daß ich ausschließlich tote Äschen gefunden habe. Die Bachforellen haben bei solchen Temperaturen die Nahrungsaufnahme längst eingestellt und Döbel laufen da grade erst richtig warm.
Für mich war das dermaßen demotivierend, das ich 6 Wochen lang nicht mal mehr zum beobachten los war. Ich zappel mich nun seit Jahren ab, liege permanent mit irgendwelchen Leuten im Clinch um Biotopverbesserungen für diesen, weit und breit letzten, sich selbst erhaltenden Äschenbestand heraus zu holen und knalle ständig nur gegen irgendwelche Mauern
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Bei allem Gemoser und wirklich schlechten Salmonidenfängen steuere ich bei den Weisfischen zahlenmässig auf einen neuen Rekord zu. Die müssen hier, wie auch die Barsche alle entnommen werden. Mit ein bißchen Glück wird das dieses Jahr zum ersten Mal in über 30 Jahren 3 stellig enden, auch das sagt viel über die Gewässerentwicklung hier aus
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Die Jahreshauptversammlung wird eine sehr heiße werden, wenn dort kein Wunder geschieht, wirds mein letztes aktives Jahr in diesem Verein sein.