Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

feko

Well-Known Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Möglicherweise mal die obere Fischereibehörde kontaktiert,
die sollte doch weiterhelfen können.
vg
 

rheinfischer70

Well-Known Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Welche, in Bayern oder NRW oder Bw? Mach ich in einer ruhigen Minute. Einen LFV habe ich schon erreicht und wollen mir so etwas besorgen... Bin gespannt, ob was kommt.
 

Hecht32

Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Gibt es den keine Berichte von unseren Angelzeitschriften? Die haben doch sicher die Möglichkeiten/ Beziehungen etwas sachliches/ objektives rauszufinden. Es muss doch Ichtiologen geben, die sich mit diesem Thema befassen.
Alles andere sind nur Vermutungen oder Meinungen, bzw. nicht vergleichbar. Das ein Waller in einem warmen und flachen, 1ha kleinen Karpfenteich schneller wächst und mehr frisst, als im 20 ha großen und tiefen Baggersee müsste jedem klar sein.
 

rheinfischer70

Well-Known Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Leider konnte ich keine weiteren Erkenntnisse finden.

Mein Kontakt zum Landesfischereiverband - auf einer Messe wurde mir zugesichert, dass es solche Wallerstudien gibt und ich die Infos nach der Messe bekomme - hat sich trotz mehrerer Mails nicht mehr gemeldet. Empfangsbestätigungen habe ich nicht bekommen.

Damit ist für mich erstmal schluss.#q
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Hallo,

es kann keine Studie zu Wallerschäden geben, weil es keine Schäden durch Waller gibt.

Ein Schaden setzt einen Geschädigten voraus. Wenn der Waller im Baggersee eine Schleie verputzt, ist das vergleichbar mit dem Habicht, der sich eine Amsel greift. Sowohl die Schleie, als auch die Amsel sind herrenlose Wildtiere.
Wenn sich der Habicht auf dem Bauernhof ein Huhn greift, dann erst entsteht ein Schaden, nämlich beim Bauern.

Ein Waller kann nur einen Schaden anrichten, wenn er in eine Fischzucht eindringt. Die dortigen Fische haben ja einen Besitzer. Dann erst würde ein Schaden entstehen.

Wenn es Studien zum Waller gibt, dann zum Beispiel zu "Auswirkungen auf Schleienpopulationen".

Da darf man aber nicht nach dem Begriff "Schaden" suchen.

SneeP
 

cafabu

Active Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Moinsen,
m. E. kann eine Untersuchung keine allgemein gültigen Ergebnisse erbringen. Der Wels entwickelt, wie bereits mehrfach gepostet, mit unterschiedlichen Bedingungen immer wieder anders, z. B. im Wachstum.
Für mich ist die Antwort einfach: In meiner Jugend gab es in einigen Gewässern eine natürliche Wels Population. Der Regen in Bayern war damals dafür sehr bekannt. Und kein Angler stellte fest, dass andere Fischarten unter dem "Wallerdruck" leiden. Alle Fischarten die angeblich vom Wels verdrängt werden gab es auch noch. Frankreich, Italien oder Spanien kannten dieses Problem auch nicht. Erst seitdem der Mensch eingreift und abenteuerliche Besatzmaßnamen mit div. Fischarten durch führt fing die Suche nach dem "bösen Watz" an.
Carsten
 

Trollwut

Angeln-mit-Stil
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

mir sagte mal der Vorsitzende des Rheinischen Fischereiverbandes, daß ein Waller das 16-fache seines Gewichts an Fisch frißt, also hat ein 100 kg Waller bis zum Erreichen dieses Gewichts 1600 kg Fisch gefressen.

Angaben ohne Gewähr!

Gruß Siggi

Selbst wenn er 2000kg aufnehmen würde, und das Gewicht in sehr unwahrscheinlichen 30 Jahren erreicht - Dann wären das nur 66 kg Fisch pro Jahr. Das wär dann jeden 5,5en Tag mal ein Fisch mit 2 Pfund.
Durchaus vertretbar, finde ich. Ich kenn Leute, die nehmen jeden Tag mehr mit#d

Was allerdings sein kann, dass er sich auf bestimmte Beutefische spezialisiert. Sei es, weil Hauptvorkommen, oder deren Größe im jeweiligen Gewässer perfekt passt.
Derartige Studien wären interessant
 

Gardenfly

Active Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

mir sagte mal der Vorsitzende des Rheinischen Fischereiverbandes, daß ein Waller das 16-fache seines Gewichts an Fisch frißt, also hat ein 100 kg Waller bis zum Erreichen dieses Gewichts 1600 kg Fisch gefressen.

Angaben ohne Gewähr!

Gruß Siggi

und was hat in der gleichen Zeit der Vorsitzende vertilgt?
ein großer Gedankenfehler-Fische sind wechselwarme Tiere-benötigen nicht wie ein Mensch viel Nahrung um seine Körpertemperatur aufrecht zu halten.
 

Syntac

Active Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Im Buch "Welse" von Martin Hochleitner sind auch Futterquotienten angegeben.
 

rheinfischer70

Well-Known Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Habe das Buch leider nicht. Kannst du die Ergebnisse hier veröffentlichen?
Beruft er sich auf nachvollziehbaren wissenschaftlichen Quellen oder sind das wieder nette Annahmen aus "irgendwoher-hab mal gehört"?
 

rheinfischer70

Well-Known Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Ist zwar keine Studie zur Schädlichkeit des Wallers, aber immerhin eine Studie zum Wallerbestand eines Gewässers und zum Verhalten.
Leider nur auf niederländisch uns von einem Gewässer mit sehr alten Wallerbestand in der Nähe von Amsterdam, aber immerhin.
Angeblich haben die Franzosen einige Studien auf Lager.

http://www.sportvisserijnederland.nl/vis-water/visonderzoek/meerval/westeinder-plassen.html
 

daci7

Käpt'n Iglo
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Wen das Thema wirklich interessiert, der sollte wirklich nicht, wie Sneep schon schrieb, nach "Schaden am Gewässer XYZ" suchen.
Ansonsten findet man eben doch was zu dem Thema ;)
Ich hab jetz noch lange nicht alles durchgelesen, aber da wäre man auch eine Weile beschäftigt.
:m
... zum Beispiiel direkt der zweite Treffer:
"Does the non native european catfish silurus glanis threaten french native river fish populations" Santoul et al., Freshwater Biology, 2015 (sogar recht frisch!)
 
Zuletzt bearbeitet:

daci7

Käpt'n Iglo
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Grad 'ne freie Minute gehabt. Ich will nun keine wertenden Aussagen zu der Studie machen, da ich mich mit der Methodik nicht so auskenne - ich bin da eher der Labor-Biologe.
Hier mal die Zusammenfassung:
1. The European catfish, Silurus glanis, was widely introduced in western Europe, and it has now
established self-sustaining populations in numerous large rivers of western France. Using data
collected from surveys conducted by the French National Agency for Water and Aquatic Environment
(Onema) from 1989 to 2010 in more than 500 sites throughout the country (10636 electrofishing
surveys), we investigated the potential impact of the European catfish on fish communities in French
rivers.
2. In the first part of the analysis, we compared trends observed before and after the European catfish
was established at given sites (before–after analysis). Species richness, evenness and diversity
decreased significantly after the European catfish was established at 1.4%, 1.4% and 5.8% of the sites,
respectively. Total fish biomass and density decreased significantly at 6.6% and 2.9% of the sites,
respectively. In the second part of the analysis, we compared sites with European catfish against sites
lacking European catfish during the same period (with–without analysis). Fish species richness was
significantly higher in sites with European catfish. No significant differences in fish diversity, evenness,
total fish biomass or density were found between sites with or without European catfish.
3. While our results indicate that the European catfish may in a few cases impact fish communities
or populations, it does not appear to be responsible for a countrywide collapse in fish assemblages.

- Fisch-Biomasse nimmt im Schnitt sigifikant ab seit Einführung des Welses.
- Fisch-Diversität nimmt im Schnitt zu seit Einführung des Welses.
- Die Einführung des Welses ist aber nicht für den großen Arten- und Biomasserückgang in den untersuchten Gewässern verantwortlich.

Nun haben die Autoren hier nur Fließgewässer untersucht - der Einfluss von Welsen auf große und vor allem kleine und Kleinstgewässer ist wahrscheinlich ein anderer.
|wavey:
 

K.ID87

...leicht subtil
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Gibt hier zu eine recht schöne Doku, welche die Anpassungsfähigkeit des Welses behandelt und ein paar der hier genannten Aspekte, wenn auch nur am Rande, anspricht:

https://www.youtube.com/watch?v=9bH_PTL-VtQ

just my 2 cents...
 

rheinfischer70

Well-Known Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Habe auch bei Fischereibiologen vom Verband angefragt. Die Antwort war prinzipiell wie folgt:
Quellen wurden keine genannt.
Der durchschnittlicher Wels ist viel größer als ein durchschnittlicher Barsch, Hecht und Zander und hat damit auch größere Beutefische im Nahrungsspektrum.
Also konkurriert der Waller mit dem Angler um beliebte Beutefische wie Satzkarpfen, Aal, Schleie usw. - mehr als die anderen Raubfischarten.

Durch künstlichen Besatz wird dem Wels mehr Beute zugeführt, als das Gewässer eigentlich hergibt. Deswegen gibt es oft überhohe Welsbestände für das Gewässer.

Hinzu kommt, dass der Wels oft schwerer zu fangen ist, als andere Räuber.

Ich füge noch hinzu: Angler, die sich auf Wels spezialisieren und viele Stunden lang für nur einen Biss arbeiten, werden einen Teufel tun, einen kapitalen Wels überwiegend für den Mülleimer zu entnehmen. D.h., wenn schon mal ein Wels gefangen wird, darf der Fisch oft darauf hoffen, weiter zu leben. Ähnlich wie bei kapitalen Karpfen. Beim Hecht, Zander oder Barsch wird eher entnommen, weil jeder diese Fische fangen kann.
 

Revilo62

Active Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Ob es tatsächlich für Deutschland solche Schadensanalysen gibt kann ich nicht nachvollziehen, scheinbar ist eine Menge Halbwissen das Totschlagargument.
Der Waller ist und bleibt wie jedes andere Raubtier ein Nahrungsprotagonist und wird nur zu gern als Konkurrenz zur Besatzpolitik der Verbände, Pächter oder Vereine gesehen.
Letztendlich ist es in allen stehenden Gewässern ohne Verbindung zu großen Strömen ein menschengemachtes Problem, aber auch die großen Ströme mit ihren menschengemachten Verbindungen z.B. zur Donau.
Wenn der Waller so eine Fressmaschine sein sollte, wie er gern hingestellt wird, dann muss man sich fragen, warum er denn so schwer zu fangenist, da er ja alles was nicht bei drei auf dem Baum ist wegschnappt. Ist schon komisch, oder ?
Natürlich steht er an der Spitze der Nahrungskette in einem See, er ist aber nicht das allesverschlingende Monster, das wird er allerdings, wenn der Bestand aus dem Ruder läuft und ein Ungleichgewicht entsteht, wo wir als Angler eine nicht unerhebliche Rolle spielen.

Tight Lines aus Berlin :vik:
 

hf22

Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Warum meinen alle das der Waller ein Raubfisch ist? Er ist ein ALLESFRESSER!!!!
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Ob es tatsächlich für Deutschland solche Schadensanalysen gibt kann ich nicht nachvollziehen, scheinbar ist eine Menge Halbwissen das Totschlagargument.


Der Waller ist und bleibt wie jedes andere Raubtier ein Nahrungsprotagonist und wird nur zu gern als Konkurrenz zur Besatzpolitik der Verbände, Pächter oder Vereine gesehen.

Tight Lines aus Berlin :vik:

Na ja, 2 Jahre sind vergangen, ohne das so eine Studie eingestellt wurde...

Aber so etwas findet man halt weder beim Wels, Rapfen oder Zander.
Wohl eher aus Desinteresse, als aus Problemlosigkeit. ;)


Schon mit dem Begriff Schaden ist es ja so eine Sache.
Wo P&T-Besatz normal ist, mag der Wels ja teuren Schaden anrichten.
Oder man betrachtet das dann als Schadensbegrenzung, weil viel zu viel Fisch im Gewässer besetzt wurde.

Da muss man wohl trennen ob es um Nutzung oder Natur geht, ob man Besatzfische meint oder eher natürlich aufkommende.

Eins ist sicher, es ist viel leichter Schäden durch Angler oder Besatz zu belegen, als Schäden durch Welse.
 
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