Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

daci7

Käpt'n Iglo
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Hier noch eine Studie aus Spanien mit Daten vom Ebro:

"Growth and diet of European catfish (Silurus glanis) in
early and late invasion stages", García-Berthou et al., Fundamental and Applied Limnology, 2009

Hier ein paar Brasilianer, die Angst vor der Einführung des Wallers haben:

"First Records of the European catfish, Silurus glanis, 1758 in the Americas (Brazil)", Vitule et al., Bioinvasions Records, 2014

Das ist ne Zusammenfassung mehrerer Studien zu dem Thema mit Autoren aus Spanien, Litauen, Frankreich und UK:

"Voracious invader or benign feline? A review of the environmental biology of European catfish Silurus glanis in its native and introduced ranges", Stakènas et al., Fish and Fisheries, 2009

Das klingt ganz interessant - ist allerdings über Aal-populationen mit Autoren aus Frankreich und Italien. Eine Schlussfolgerung der Autoren: Aal und Welspopulationen stehen in negativer Korrelation zueinander. Heißt: Wo viel Wels, da weniger Aal.

"Density-dependent and interspecific interactions affecting European eel settlement in freshwater habitats", Crivelli et al., Hydrobiologia, 2011

Das sind jetz mal die ersten Studien die ich zu dem Thema gefunden habe - alle recht neu und alle mehr oder weniger genau zu der Thematik. Wer suchet, der findet Leute ;)

Und nochmal: Ich will hier keine Wertung zu irgendeiner der Studien abgeben - ich weill nur sagen, dass es sie gibt.
#h
 
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Schaden durch Wels?
Ein Gewässer verträgt auf Grund seiner Struktur eine bestimmt Anzahl Fische bestimmter Größe pro ha. Ander Spitze stehen die Predatoren wie Hecht, Zander, Wels.
Wenn bisher nur Hecht und Zander da waren haben die sich das entsprechende Futter geteilt. Kommt der Wels dazu wird er seinen Anteil an dem Futter holen der nun nicht mehr für Hecht und Zander verfügbar ist. Deshalb werden Hecht und Zander im Bestand weniger.
Nicht berücksichtigt bei dieser Betrachtung sind Faktoren wie Morpholgie des Gewässers und Wassertemperatur.
Deshalb ist es trotzdem im Grundsatz richtig.
In diesem Zusammenhang von Schaden zu reden ist nicht richtig. Es wird nur die Zusammensetzung des Biotops in den Arten und Altersklassen verändert. Die Fischgesamtmasse bleibt eher unverändert.
Anders beim Kormoran der die Fische entnimmt und dadurch dem Biotop entzieht.
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Hier noch eine Studie aus Spanien mit Daten vom Ebro:

"Growth and diet of European catfish (Silurus glanis) in
early and late invasion stages", García-Berthou et al., Fundamental and Applied Limnology, 2009

Hier ein paar Brasilianer, die Angst vor der Einführung des Wallers haben:

"First Records of the European catfish, Silurus glanis, 1758 in the Americas (Brazil)", Vitule et al., Bioinvasions Records, 2014

Das ist ne Zusammenfassung mehrerer Studien zu dem Thema mit Autoren aus Spanien, Litauen, Frankreich und UK:

"Voracious invader or benign feline? A review of the environmental biology of European catfish Silurus glanis in its native and introduced ranges", Stakènas et al., Fish and Fisheries, 2009

Das klingt ganz interessant - ist allerdings über Aal-populationen mit Autoren aus Frankreich und Italien. Eine Schlussfolgerung der Autoren: Aal und Welspopulationen stehen in negativer Korrelation zueinander. Heißt: Wo viel Wels, da weniger Aal.
#h

Na Brasilien ist wohl Eindeutig. Der Wels könnte in Südamerka möglicherweise wüten, wie der Nilbarsch im Viktoria See.
(Dort sind so mal eben tausende Arten verschwunden und ganze Lebensgemeinschaften änderten sich.
Bedeute die Anwohner mussten sich umstellen, weil zum Beispiel auch neue Krankheiten auftraten oder man nun Wälder verbrannte weil man diese Fische nun anders haltbar macht)

Viel Glück.

Ganz im Ernst, bei so etwas sollte man an Todesstrafe, oder wirklich lebenslange Sicherheitsverwahrung für unbedachte Täter denken.
Das ist halt nicht so harmlos wie viele denken.
So etwas ist halt endgültig und kann im Extrem Millionen Menschen gefährden, wenn ganze Lebensgemeinschaften sich für immer ändern.


Sorry daci7, mein Englisch ist nicht das Beste.

Was den Aal betrifft, der leidet ganz sicher an Wels, Zander oder nun auch noch, den Grundeln.
Eigentlich sollte es dort wohl massenhaft Studien zu geben, eigentlich....
Aber das ist eben nicht nur der Wels.
Ich denke sogar, das vorrangig die Grundel Ihm nun echte Probleme machen wird.
So ein Glasaal sollte sich nun hüten Steinschüttungen oder dem Grund zu nahe zu kommen.|kopfkrat
Dummerweise treffen nun auch noch der extreme Einbruch beim Glasaalaufstieg und die Ausbreitung der Grundel aufeinander.

Ganz böse konnte man auch den Siegeszug vom Zander in Europa, den Wasserkraftausbau, oder den Kormoran zeitlich gut mit dem Rückgang der Aale in Verbindung bringen.
Das Problem ist, alles zusammen wirkt tödlich im Einklang mit vielen weiteren Ursachen.

Das doofe in Spanien war halt, das sich auf der Iberischen Halbinsel, viele eigene Arten gebildet haben.
(Ist vielen deutschen Anglern sicher nicht bewusst, denen man ja unterstellt das sie da nachhalfen)
Die entwickelten sich halt getrennt.

Da gelangten nun etliche "Neue" Arten hin, problematisch sicher auch, weil viele der Neuen schon Erfahrungen mit den ebenso neuen Räubern, als Lösungen gespeichert hatten.
Der Eine frisst sie halt weg, der Andere verdrängt sie dann auch noch gleichzeitig.
Die werden da wohl einige Arten ganz verlieren.

In Deutschland gibt es so etwas halt nicht, hier leben eher Arten die auch mit Welsen schon Kontakt hatten, oder sich auch gemeinsam mit dem Wels entwickelten.
Das ist halt der gewaltiger Unterschied.

Beim Zander haben sie nun schon etwas Erfahrung und die Grundel ist wenigstens den Wanderfischen ganz neu.

In 20 Jahren werden wir es wohl wissen ob der Aal Lösungswege gefunden hat, oder es noch genügend Rückzugsorte gab, wo Laichfische groß werden.

Alternativen werden wohl nicht mehr möglich sein.
Einige Dinge lassen sich halt nicht mehr umkehren, selbst wenn man es denn wollte.

Aber fragt euch Doch selber, ob Ihr einen Ausrottungsfeldzug von Grundeln, Zander, Wels oder Rapfen im Reineinzugsgebiet unterstützen würdet.
Nur beim Wels ist es dabei unklar, wann der dort auftauchte, die Anderen sind halt ganz sicher fremd.

Ich finde der Zander ist da immer ein prima Gedankenexperiment, für jeden Einzelnen.
Wer auf den nicht verzichten mag oder nicht bereit ist Ihn kritisch zu betrachten, sollte es vermeiden Probleme bei Fremdarten zu unterstellen.
Ich reite halt gerne auf dem Zander herum,:q
was aber nicht bedeutet das Ich ihn nicht mag, oder seine Bekämpfung einfordere.

Aber der Z. ist halt die Art die auch heute massenhaft besetzt wird, in Mengen wo man nur noch den Kopf schütteln kann.
Völlig ungeachtet dessen das sie in weiten Teilen Deutschlands Fremd ist und ungeachtet dessen, ob oder wie der in Seen überlebt oder wirkt.
(Wehe dem, der heute in Deutschland einige hundert fangreife Welse im Jahr in einen See setzen würde#q
Erstaunlich oft handelt man beim Zander aber so)

Das einzig Gute daran, wo die Bedingungen stimmen setzt sich der Hecht bald wieder durch.

Hoffentlich haben die Brasilianer ein Gegenstück zu unserem Hecht, der die Welse dort im Schach hält.
 
Zuletzt bearbeitet:

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Schaden durch Wels?
Ein Gewässer verträgt auf Grund seiner Struktur eine bestimmt Anzahl Fische bestimmter Größe pro ha. An der Spitze stehen die Predatoren wie Hecht, Zander, Wels.
Wenn bisher nur Hecht und Zander da waren haben die sich das entsprechende Futter geteilt. Kommt der Wels dazu ...

In Oder, Elbe oder selbst Ebro (dort aber Fremdart) kam aber der Wels vor dem Zander...

Ich weiß nun nicht wie Du es meintest.
Aber das ist halt das Ding was viele gar nicht wahrnehmen.
Die kriegen es dann halt fertig, den Wels selbst dort als Bedrohung wahr zu nehmen, wo es Welse schon lange gab und der Zander der Neuling sein wird.
 

daci7

Käpt'n Iglo
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

[...]
In diesem Zusammenhang von Schaden zu reden ist nicht richtig. Es wird nur die Zusammensetzung des Biotops in den Arten und Altersklassen verändert. Die Fischgesamtmasse bleibt eher unverändert.
Anders beim Kormoran der die Fische entnimmt und dadurch dem Biotop entzieht.

Neozoen und (besonders) -phyten können eben die "Biomasseproduktion" und auch besonders die Biodiversität eines Gewässers beeinträchtigen. Kleine und kleinste Stillgewässer sind dabei besonders gefährdet.

Na Brasilien ist wohl Eindeutig. Der Wels könnte in Südamerka möglicherweise wüten, wie der Nilbarsch im Viktoria See.
(Dort sind so mal eben tausende Arten verschwunden und ganze Lebensgemeinschaften änderten sich.
Bedeute die Anwohner mussten sich umstellen, weil zum Beispiel auch neue Krankheiten auftraten oder man nun Wälder verbrannte weil man diese Fische nun anders haltbar macht)

Viel Glück.
So ist das - besonders auf solche "superdiversen" Biosysteme ist der Einfluss neu eingeführter Arten dramatisch.

Ganz im Ernst, bei so etwas sollte man an Todesstrafe, oder wirklich lebenslange Sicherheitsverwahrung für unbedachte Täter denken.
Das ist halt nicht so harmlos wie viele denken.
So etwas ist halt endgültig und kann im Extrem Millionen Menschen gefährden, wenn ganze Lebensgemeinschaften sich für immer ändern.


Sorry daci7, mein Englisch ist nicht das Beste.

Was den Aal betrifft, der leidet ganz sicher an Wels, Zander oder nun auch noch, den Grundeln.
Eigentlich sollte es dort wohl massenhaft Studien zu geben, eigentlich....
Aber das ist eben nicht nur der Wels.
Ich denke sogar, das vorrangig die Grundel Ihm nun echte Probleme machen wird.
So ein Glasaal sollte sich nun hüten Steinschüttungen oder dem Grund zu nahe zu kommen.|kopfkrat
Dummerweise treffen nun auch noch der extreme Einbruch beim Glasaalaufstieg und die Ausbreitung der Grundel aufeinander.
Den Rückgang des Aals nur mit einem Faktor in Verbindung zu bringen ist natürlich grundsätzlich falsch - Gewässerverbauung, Toxin-belastungen, Schwimmblasenwurm, Wels, Grundel, Glasaalfischerei ... da spielt so viel zusammen.

Ganz böse konnte man auch den Siegeszug vom Zander in Europa, den Wasserkraftausbau, oder den Kormoran zeitlich gut mit dem Rückgang der Aale in Verbindung bringen.
Das Problem ist, alles zusammen wirkt tödlich im Einklang mit vielen weiteren Ursachen.

Das doofe in Spanien war halt, das sich auf der Iberischen Halbinsel, viele eigene Arten gebildet haben.
(Ist vielen deutschen Anglern sicher nicht bewusst, denen man ja unterstellt das sie da nachhalfen)
Die entwickelten sich halt getrennt.

Da gelangten nun etliche "Neue" Arten hin, problematisch sicher auch, weil viele der Neuen schon Erfahrungen mit den ebenso neuen Räubern, als Lösungen gespeichert hatten.
Der Eine frisst sie halt weg, der Andere verdrängt sie dann auch noch gleichzeitig.
Die werden da wohl einige Arten ganz verlieren.

In Deutschland gibt es so etwas halt nicht, hier leben eher Arten die auch mit Welsen schon Kontakt hatten, oder sich auch gemeinsam mit dem Wels entwickelten.
Das ist halt der gewaltiger Unterschied.

Beim Zander haben sie nun schon etwas Erfahrung und die Grundel ist wenigstens den Wanderfischen ganz neu.

In 20 Jahren werden wir es wohl wissen ob der Aal Lösungswege gefunden hat, oder es noch genügend Rückzugsorte gab, wo Laichfische groß werden.

Alternativen werden wohl nicht mehr möglich sein.
Einige Dinge lassen sich halt nicht mehr umkehren, selbst wenn man es denn wollte.

Aber fragt euch Doch selber, ob Ihr einen Ausrottungsfeldzug von Grundeln, Zander, Wels oder Rapfen im Reineinzugsgebiet unterstützen würdet.
Nur beim Wels ist es dabei unklar, wann der dort auftauchte, die Anderen sind halt ganz sicher fremd.
Bei allen genannten Arten - ob nun wirklich neu eingeführt oder nicht - muss man ja schon von "Glück" reden wie wir davon gekommen sind. Allein die Grundel hat dramatisch großen Einfluss auf Die Fisch- und Invertebratenbestände gehabt. Es gibt ja weltweit genug Beispiele für dramatische Entwicklungen nach der Einführung neuer Arten - die von dir genannten Nilbarsche zb. Oder Katzen/Ratten/Mäuse/Füchse/Hasen/Hirsche/usw in Australien und Neuseeland, Feuerfische in vielen Teilen der Weltmeere, asiatische Karpfen und Snakeheads in den USA ... man kann die Auswirkung halt nie abschätzen und man kann es leider auch nie wieder rückgängig machen ... man denke an die kläglichen Versuche in den USA indem man ganze Gewässer vergiftet hat um sie "Karpfenfrei" zu bekommen. #c

Ich finde der Zander ist da immer ein prima Gedankenexperiment, für jeden Einzelnen.
Wer auf den nicht verzichten mag oder nicht bereit ist Ihn kritisch zu betrachten, sollte es vermeiden Probleme bei Fremdarten zu unterstellen.
Ich reite halt gerne auf dem Zander herum,:q
was aber nicht bedeutet das Ich ihn nicht mag, oder seine Bekämpfung einfordere.

Aber der Z. ist halt die Art die auch heute massenhaft besetzt wird, in Mengen wo man nur noch den Kopf schütteln kann.
Völlig ungeachtet dessen das sie in weiten Teilen Deutschlands Fremd ist und ungeachtet dessen, ob oder wie der in Seen überlebt oder wirkt.
(Wehe dem, der heute in Deutschland einige hundert fangreife Welse im Jahr in einen See setzen würde#q
Erstaunlich oft handelt man beim Zander aber so)

Das einzig Gute daran, wo die Bedingungen stimmen setzt sich der Hecht bald wieder durch.

Hoffentlich haben die Brasilianer ein Gegenstück zu unserem Hecht, der die Welse dort im Schach hält.
 

rheinfischer70

Well-Known Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Der Zander ist ja so beliebt, weil leicht zu fangen, lecker und lässt die Zielfische der Angler, wie Schleien, Satzkarpfen und große Weißfische überwiegend in Ruhe.
Der Wels nicht. Wenn ich in einem guten Welsgewässer jedes Jahr massenweise halbpfündige Schleien einsetze, muss ich mich nicht wundern, warum so wenige gefangen werden.


Aber super, die Studien. Zumindest in einer ruhigen Minute die Zusammenfassungen lesen. Dürfen diese Abstracts eigentlich hierhin kopiert werden?
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Der Zander ist ja so beliebt, weil leicht zu fangen, lecker und lässt die Zielfische der Angler, wie Schleien, Satzkarpfen und große Weißfische überwiegend in Ruhe.
Der Wels nicht. Wenn ich in einem guten Welsgewässer jedes Jahr massenweise halbpfündige Schleien einsetze, muss ich mich nicht wundern, warum so wenige gefangen werden.
Im P&T Angelgewässern mag man halt keine Raubfische die nur versuchen Ihren Job zu machen, dort will man eben keine angepassten Bestände.:q
Dort wird man auch größere Hechte nicht mögen, weil wahrgenommen "unnatürlich".#c

Was den Zander und kleine Fische betrifft..
Na ja, mein größter nahm ein Rotauge, das war wohl deutlich mehr als halbpfündig, wohl eher ein Pfünder.
Als Hechtköder war mir der eigentlich schon fast zu groß.

Wenigstens bei uns, haben die Weserzander ein recht großes Maul, ich meine das war einst mal anders.
Aber hier kannst Du durchaus Handgröße Köder verwenden und fängst doch nur einen 60er Zander.
Das ist nicht immer so, das die nur Kleinfische fressen.

Wobei ich mich immer frage wer wohl eher den größeren Fischen nachstellt, Hecht oder Wels.
Ich würde mich gar nicht wundern wenn der Hecht das bis zu einer bestimmten Größe erfolgreicher kann.
Aber 1-2 kg schwere Fische wird wohl jeder einfache Meterhecht gerne nehmen.
Das wird ein Meterwels wohl kaum bewältigen.
 

daci7

Käpt'n Iglo
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

[...]
Aber super, die Studien. Zumindest in einer ruhigen Minute die Zusammenfassungen lesen. Dürfen diese Abstracts eigentlich hierhin kopiert werden?
Das ist ja alles publiziertes Material - was leider nicht geht, ist komplette Paper einfach online zu stellen und natürlich muss man seine Zitate als solche Kennzeichnen.
Ansonsten seh ich da kein großes Problem.
#h
 

Fishing365

New Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Ich habe keine Studie dazu gefunden aber schauen wir mal auf ein Wallergewässer wie den Ebro!

Der obere Stausee (Mar de Aragon) hat mit Sicherheit die höchste Dichte an Welsen in Europa! Zwar sind die ganz Kaptialen über 2,30 selten aber alles darunter in Massen vorhanden! Trotz der Maßen an Raubfischen allen voran der Waller gibt es dort Futterfische und Karpfen im Überfluss! Das kommt daher dass selbst die kleinste Laube noch soviel Zooplankton, Insekten und Krebschen zu fressen hat, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist selbst mal abzulaichen weil das Wachstum ein Vielfaches schneller ist als bei uns. Demnach ist meine persönliche Meinung dass der Wels keinem großen Gewässer Schaden zufügt! Und weil ich es vorhin gelesen habe, auch ich glaube dass der Waller wenn er die Wahl hat zum Sammler wird! Persönliche Testfischen am Mar de Aragon haben ergeben dass im Vergleich lebender Köderfisch gegenüber halber toter Fisch keine Chance hatte! Von 10 Wallern bissen 8 auf den toten Fisch!
 

Gardenfly

Active Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

. Wenn ich in einem guten Welsgewässer jedes Jahr massenweise halbpfündige Schleien einsetze, muss ich mich nicht wundern, warum so wenige gefangen werden.

Komisch,passiert auch in Welsfreien Gewässern, wo "gut" Karpfen besetzt wurde -oder in Zandergewässer mit höheren PH-Wert
 

Trollwut

Angeln-mit-Stil
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Interessant.
War das eine einmalige Aktion oder ist das Ergebnis wiederholbar?

In jedem Karpfenpuff mit ein paar Wallern wiederholbar.
Was am einfachsten zu beschaffen ist wird gefressen. Ob nun Boilie oder toter Fisch #6
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

In jedem Karpfenpuff mit ein paar Wallern wiederholbar.
Was am einfachsten zu beschaffen ist wird gefressen. Ob nun Boilie oder toter Fisch #6

Na ja, an Futterpellets gewohnte Fische, suchen halt voller Verzweiflung den Grund ab, nicht wenige werden wohl nie mehr das Jagen erlernen.

Wildfische sollte man wohl anders betrachten, die finden Ihr Futter, eben weniger Zufällig.

Ich würde Wetten das man Sie zu den halben Fischen hin klopfte.
War es so?

Dann mag der Geruch eines halben Fisches wirklich aus der Nähe intensiver wirken als bei einem Lebenden.
Ein lebender Fisch wird es halt vermeiden, intensiv und lecker zu duften.

Du hast recht, der wird das fressen was für Ihn leicht zu bekommen ist.
Da wir er halt das nehmen was er als Beute wahrnimmt ohne lange zu suchen.
Wenn da etwas im Wasser herumzappelt wird er es sehr leicht bemerken.
Schallwellen breiten sich auch schneller aus, selbst gegen die Strömung und in alle Richtungen.

Ich bezweifele halt, das ein halber Köfi, immer die beste Wahl ist.
In einzelnen Fällen mag das aber recht gut funktionieren.
 

Revilo62

Active Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Gerade im EBRO-Stauseesystem werden mittlerweise sehr viele Waller mit Pellets gefüttert und gefangen.
Vielleicht haben die Fische sich schon derart dran gewöhnt, dass sie schon garnicht mehr jagen, ist doch schön bequem und nahrhaft auch noch ;)
Tight Lines aus Berlin :vik:
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Bei uns werden auch die meisten Waller auf Boilies von Karpfenfanglern als Beifang erwischt!
Denen ist das permanente Futterangebot auch nicht entgangen, besondere Vorlieben für fischige Boilies gibt es dabei auch nicht mehr, egal ob Erdbeere oder Banane, alles wird gefressen.

Hier referiert der Wissenschaftler Thomas Kleefoth zum Fressverhalten von Wallern.

https://www.youtube.com/watch?v=kUaUnCA6rm4

So etwa bei Minute 6.20 erklärt er, dass Welse zu 50-60% bei Magenuntersuchungen leer sind und folgert daraus messerscharf, dass sie nur periodisch fressen!
Dies ist natürlich die von vielen Wallerfreunden vertretene Verharmlosung, bezüglich der Nahrungsaufnahme von Wallern.
Ich denke, dass man dem Mann mal erklären sollte das es ganz normal ist, wenn ein gefangener Waller und zwar egal wie und womit gefangen, einen leeren Magen hat!
Denn seinen Mageninhalt kotzt er schlichtweg im Drill, oder auch in Netz und Reuse aus.
(Das weiß eigentlich jeder der schon ein paar Waller gefangen hat!)
So ist es auch kein Wunder, dass die Mägen zu 50-60% leer sind, wenn die Fische auf seinem Tisch landen.
Aber so kann man (T.Kleefoth) auch seine falschen Schlüsse ziehen und diese dann, wissenschaftlich wertvoll, unter die Leute bringen!

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Hier referiert der Wissenschaftler Thomas Kleefoth zum Fressverhalten von Wallern.

https://www.youtube.com/watch?v=kUaUnCA6rm4
Jürgen

Immer schwierig die Wahrheit zu erkennen von dem was Waller-Freunde........ oder Waller-Feind so aussagen.#c

Fakt ist aber das Thomas dort an der Weser steht und sagt es sein unklar warum nun so plötzlich die Welse mehr wurden.

Ist das so unklar?
Sie wurden halt besetzt und vermehren sich nun.
Dort etwa wo Er stand wurde auch schon in den 70er vereinzelt mal ein Wels gefangen.
Die gab es schon seit mindestens den 60er im Weser Bereich Minden.
Später wurden sie halt noch an vielen weiteren Stellen besetzt oder "nur" gehalten...;)
In den 90er eben auch dort in dem Bereich wo er verkündet, man wisse es nicht...warum die vermehrt auftauchen.
Das es die Welse einst dort nicht gab, sagt er nicht.#t
Ändert aber die Aussage gewaltig.

Jürgen, das must Du anders betrachten, dort macht Thomas seinen Job als angestellter Verbandsbiologe.

Weiter geht es sicher darum einen Ausgleich zwischen Wels-Hassern und Wels-Freunden zu finden.

Meine Erfahrung ist, das Extremisten eher Ihre Meinung wechseln, als Ihre extreme Art.
Wer früher heimlich Welsbesatz tätigte , wird schnell mal eben zu Jemanden, der nun zu Missachtung von Mindestmaßen aufruft, selbst wenn es sich um Landesgesetze handelt.
Solche Typen wissen eben immer, was richtig ist.|bigeyes
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

@Bernd
Jürgen, das must Du anders betrachten, dort macht Thomas seinen Job als angestellter Verbandsbiologe.
Also; wessen Brot ich fresse, dessen Lied ich singe?
Oder auch; ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe?

Jetzt mal zu meiner Argumentation.
Es ist naherzu unmöglich verlässliche Daten zum Mageninhalt von gefangenen Welsen zu erhalten, weil sie sich eben häufig in einem Reflex erleichtern , wenn es ihnen ans Leben geht.
Ich weiß, dass du selbst schon einige Welse gefangen hast und diese Tatsache auch bestätigen kannst!
Mir haben sie schon Blesshühner und allerlei Fischreste, mehr oder weniger verdaut ins/vors Boot gekotzt.
Diese Welse wären in der Statistik von T.Kleefoth, als mit leeren Magen verzeichnet worden!
Ich unterstelle dem Mann sogar dieses zu wissen, aufgrund seiner fachspezifischen Kentnisse.
Auch wenn es sich bei dem Filmchen nicht um eine wissenschaftliche Arbeit handelt, sollte es doch für einen Wissenschaftler bei klaren belegbaren Fakten bleiben und nicht offensichtlich versucht werden Stimmung pro Waller zu machen und diesen zu verharmlosen.
Leider wird der Kerl ernst genommen und von vielen Wallerfreunden als Argumentationshilfe verwendet, um eventuell noch mehr Gewässer mit diesen Topp-Predatoren zu besetzen!
Ich fühle mich jedenfalls bei solchen Aussagen, wie in dem Film ähnlich verarscht und belogen, wie man es von Politikern leider inzwischen gewohnt ist.
Und nichts anderes als Politik macht der Mann damit, eben Angel/Besatzpolitik!

Jürgen

P.S.: Ich kenne noch einen ähnlichen Film, wo ein engagierter französischer Angler jedem gefangenen Waller seinen Arm bis in den Magensack steckt, um zu "beweisen", dass seine Lieblinge nur von Luft und Liebe leben.
Sicherlich auch mit dem Wissen, dass es Selbstbetrug ist!
Leider kann ich den Film nirgends finden?
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Ich weiß nicht, ob alle Welse wirklich immer alles auskotzen.
So das dann Magenuntersuchungen sinnlos wären.
Wenn es so ist, kann es also sein das auch Andere es nicht wissen.

Aber es worden auch schon mal begleitende Magenuntersuchungen zu nicht wachsenden Besatzwelsen gemacht, die eigentlich ein Gewässer leerfressen sollten, bevor man es trockenlegte.
Sie taten es nicht, sie wuchsen nicht und Magenuntersuchungen ergaben durchaus mögliche Erklärungen. Es viel Ihnen halt unglaublich schwer sich draußen zurecht zu finden und Sie überlebten halt die 1-2 Jahre.
Einige hatten mal Fischgefressen, andere Krebse, einige auch Nüsse und Erlenzapfen.
Das ist nun nicht ungewöhnlich, Farmaale oder Besatzforellen haben ähnliche Probleme.


So etwas wie leere Mägen oder Fresspausen scheint es bei vielen Fischarten zu geben.
Das kennen Angler wohl nur zu gut.
Das sind halt keine Fressmaschinen wie Wir Warmblüter, die ständig nachwerfen müssen.


Das Besatzwelse Probleme haben mit der Umstellung habe ich selbst schon im Privattümpel erlebt.
Da wuchs nur einer von 9, der Rest wuchs eher gar nicht, waren aber wie von Trollwut beschrieben, sehr leicht zu fangen. Der eher kleinwüchsige Fischbestand änderte sich dabei über die Jahre wenig, wobei vorher dominante Stichlinge schon nach wenigen Monaten verschwunden waren.
(Sie waren der Grund dort Raubfische zu besetzen, die bunte Zierfische eher weniger benachteiligen)

Fazit: Vieles passt zusammen, wobei es Deine Aussage "Das Welse immer alles Auskotzen" nicht passt.
Was nicht bedeutet das sie das nicht oft tun.
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Vieles passt zusammen, wobei es Deine Aussage "Das Welse immer alles Auskotzen" nicht passt.
Was nicht bedeutet das sie das nicht oft tun.

Womit du natürlich recht hast, es wäre genau so eine Verfälschung der Statistik, wie die Feststellung von T.Kleefooth, dass sie zu 50-60% leere Mägen haben!
Des weiteren ist auch klar, dass seine Behauptung richtig ist, Welse fressen periodisch, egal jetzt ob Magen voll oder leer, wenn sie denn auf seinem Tisch liegen.
Dieses periodische Fressen ist ja schon Jahres/Tageszeit abhängig, b.z.w. Termperatur beeinflußt, wie bei allen Wechselwarmen!

Jürgen
 

Nidderauer

Active Member
AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?

Womit du natürlich recht hast, es wäre genau so eine Verfälschung der Statistik, wie die Feststellung von T.Kleefooth, dass sie zu 50-60% leere Mägen haben!

Hallo,

wer in unseren Breiten, bzw. den hier überwiegend vorherrschenden Temperaturgefügen auf Wels angelt, der weiß, dass da mindestens von Oktober bis nach Ostern in der Regel überhaupt nix geht, weil das Wasser zu kalt ist. Da passt das doch schon mal mit den 50 % leerer Mägen, nämlich im Winterhalbjahr, sofern die Welse mit dem Netz, Elektrofischerei bzw. Ablassen des Gewässers an die Luft befördert wurden.

Dann kommt da noch der Umstand hinzu, dass die Tiere den Rest des Jahres alles andere als einfach zu fangen sind. Fressmaschinen ja, unter bestimmten Bedingungen z.B. an Tagen mit fallendem Luftdruck. Da muss man aber auch die Stellen kennen und auch die Methoden. In den Kescher ist mir jedenfalls noch keiner freiwillig geschwommen.

Und so, wie sie sich bisher bei mir präsentierten, sind sie im Freßverhalten eher von der passiven Sorte, die dann eher mal den toten Fisch vom Grund aufsammeln, statt aktiv an der Oberfläche nach zufällig vorbeischwimmenden Yorkshire-Damen o.ä. Ausschau zu halten.

Ein Hecht hat da aufgrund seiner Körperform und Schwanzflossengröße doch ganz andere Möglichkeiten, unvorsichtige Fische zu erbeuten. Und er jagt ganzjährig, das sollte man auch nicht vergessen.

Dass da eine handvoll Waller ein mehrere Hektar großes Gewässer quasi leerfressen können, wage ich zu bezweifeln.

Bestände regulieren sich immer selbst anhand der bekannten Räuber-Beute-Beziehungen.

Wir sind halt heute kormoranbedingt auf einem deutlich geringeren Level, was den Fischbestand insgesamt im Gewässer anbelangt. Wer da zusätzlich fangfähige Fische, einsetzt, holt sich die schwarze Pest erst recht massenweise ans Gewässer und sorgt für noch mehr Ungleichgewichte.

Von der Artenvielfalt vergangener Jahre muss man sich wohl insgeheim verabschieden und versuchen mit dem klarzukommen, was sich aufgrund der Umstände im Gewässer halten kann. Wenn das von der Weißfischseite eben nur große Brachsen sind, die sich halten können, dann ist das halt so. Die sorgen aber eben auch für Nachwuchs, von dem sich Barsch, Zander und Co. ernähren können. Das ist immer noch besser, als garnücht bzw. Weißfischbestände, die ständig über Besatzmaßnahmen am Leben erhalten werden müssen.

Grüße Sven
 
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