Grundmontage verheddert sich ständig

fischmonger

Well-Known Member
Ich habe ein Problem, dessen Ursache ich nicht verstehen kann. Wenn ich mit 2 Ruten fische, mache ich das meist so, dass an der ersten ein Futterkorb mit der Schlaufenmontage montiert ist. Als Köder verwende ich hier Mais oder Maden. Diese Montage verheddert sich praktisch nie.

Für den ein oder anderen Bonusfisch fische ich an der zweiten Rute eine ganz gewöhnliche Durchlaufmontage, d.h. zuerst kommt das Antitangle-Boom mit Birnenblei, dann die obligatorische Perle als Knotenschutz und dann der Wirbel, in den das Vorfach eingehängt wird. Köder ist an dieser Rute meist ein ganzer Tauwurm (mit der Wurmnadel aufgezogen) oder alternativ mehrere Taumwurmstücke. Leider stelle ich fest, dass sich die Montage nach dem Auswurf in geschätzt 30% aller Fälle verheddert. Das sind mir mindestens 29% zuviel.

Nun stelle ich mir die Frage: was mache ich falsch? Ich befolge eigentlich alles, was zu befolgen wäre, damit das genannte Problem nicht auftritt. Das Antitangle ist richtig rum montiert, ich versuche die Montage kurz vor dem Auftreffen auf dem Wasser abzubremsen, damit sich die Montage strafft - vergeblich. Mein Gedanke war: entweder ist das Antitangle-Boom zu kurz (gebogen, ca. 10cm Gesamtlänge) und ich brauche ein Längeres, oder ich sollte es gar ganz ohne Antitangle-Boom probieren und das Blei über einen auf der Schnur freilaufenden Wirbel einhängen, um so wenig Gerödel wie möglich an der Montage zu haben, das sich verheddern könnte.

Hat jemand eine Idee, wie ich das lösen könnte? Gibt es (außer der Schlaufenmontage) weitere Grundmontagen, die einfach zu binden, wenig anfällig für Verhedderungen sind und die sich als Allround-Montagen eignen?
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
oder ich sollte es gar ganz ohne Antitangle-Boom probieren und das Blei über einen auf der Schnur freilaufenden Wirbel einhängen, um so wenig Gerödel wie möglich an der Montage zu haben, das sich verheddern könnte.
Ich glaube, das könnte bin sicher, das ist des Rätsels Lösung sein. ich angle viel mit leichten Grundmontagen und habe lediglich einen freilaufenden Wirbel (und darunter einen Stopper) auf der Schnur, und ich habe praktisch nie Verhedderungen.

plus, der Antitangle-Boom ist immer noch ne 10cm enge Röhre, sogar gebogen, durch die der FIsch die Schnur beim Biss erstmal durchziehen muss. Ich halte die Dinger für verräterisch und auffällig bei vorsichtigen FIschen. Im Rahmen einer Festbleimontage wärs natürlich egal.

EIn weiterer Umstand, der sich verhedderungsgünstig auswirken kann, ist, wenn Drall auf der Schnur ist. Auch das kann durch ein Antitangle-Boom beim raschen und häufigen Einholen verursacht bzw. begünstigt werden.

hg
Mini
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Meiner Meinung nach muss dass lange Teil richtung Haken

Fische auch immer lange Seite Richtung Haken. Verhedderung nur in 1% der Fälle.

Ich glaube ihr habt recht. Der theoretische Zweck des sperrigen Nübsies ist ja eigentlich, beim Ausholen und Wurf eine Art Umlenker/Arm zu bilden, und so Vorfach und Haken vom Körbchen bzw. Blei fernzuhalten. Da ist es natürlich sinnvoller das lange Ende zum Haken zeigen zu lassen.
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Snâsh

Well-Known Member
Ich glaube, das könnte bin sicher, das ist des Rätsels Lösung sein. ich angle viel mit leichten Grundmontagen und habe lediglich einen freilaufenden Wirbel (und darunter einen Stopper) auf der Schnur, und ich habe praktisch nie Verhedderungen.

plus, der Antitangle-Boom ist immer noch ne 10cm enge Röhre, sogar gebogen, durch die der FIsch die Schnur beim Biss erstmal durchziehen muss. Ich halte die Dinger für verräterisch und auffällig bei vorsichtigen FIschen. Im Rahmen einer Festbleimontage wärs natürlich egal.

EIn weiterer Umstand, der sich verhedderungsgünstig auswirken kann, ist, wenn Drall auf der Schnur ist. Auch das kann durch ein Antitangle-Boom beim raschen und häufigen Einholen verursacht bzw. begünstigt werden.

hg
Mini
Stimme Minimax zu, eventuell liegt es nicht an der Montage sondern am Equipment. Wenn du immer diese Rute damit ausstattest könnte es auch an der Schnur liegen!
 

magi

Well-Known Member
Ich kann auch nichts gutes über diese Booms berichten. Gerade die gebogene Kunststoff-Ausführung neigt dazu, dass die Schnurein- und Austrittsbereiche bei massivem Zug (guter Fisch, Hänger lösen) die Schnur schädigen bzw. Die Schnur die Kanten einschneidet. Ein weiteres Problem ist der recht kleine Innendurchmesser des Röhrchens, sodass der Abzugswiederstand m.E. recht hoch ist. Wenn du aber darauf aus bist, das der Fisch erstmal richtig Schnur nimmt bzw. bis zum Anschlag Schnur nehmen soll, bleiben gerade die gebogenen Versionen ähnlich einer Schlepppose bei strammer Schnur auch auf der Schnur hängen --> das ist Mist und geht deutlich besser mit der beschriebenen Wirbel only-Montage oder mit einem Free Runnig Kit aus dem Karpfenbereich (z.B. Korum). Verhedderungen sind sehr selten und die Schnur läuft recht leicht durch die grossen Ösen. Natürlich auch mehr Einzelteile bzw. etwas höherer Montageaufwand. Wenn sich das Vorfach trotzdem noch verwickelt (bei starken Strömungen bzw. häufigen Richtungswechseln der Strömung): Vorfach einkürzen und/oder steiferes Material verwenden (nehme gerne Amnesia für die Spezialfälle, Schwarz ist die m.E. steifste Variante. Gibt es auch als transparente oder in andersfabiger Ausführung).
 
Zuletzt bearbeitet:

Floma

Well-Known Member
Da schlingt sich das Vorfach um den Anti-Tangle? Das kann nur passieren, wenn das Vorfach während Flug oder Absinkphase "eierig" rotiert. Manchmal hat man so Kombis wo das irgendwie ausgelöst wird. Wenn das vorkommt, helfe ich mir, indem ich einen Haken mit einem Vorfach in anderer Länge anhänge.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Ich persönlich halte bei normalen Laufblei-Montagen überhaupt nichts (mehr) von Anti-Tangle-Booms - die Dinger bringen IMO insgesamt mehr Frust als Lust. Vor allem die abgeknickten Modelle.

Habe da im Lauf der Jahre diverse Sachen ausprobiert und dann allesamt wieder verworfen - zugunsten von "back to the roots":

Am tüddelfreiesten funzt bei mir nach wie vor die Uralt-Standardmontage: Laufblei --> Gummiperle (kein Hartplastik!) --> Wirbel --> Vorfach.

Wichtig sind in puncto Anti-Tüddel auch die Vorfachlänge und vor allem die Wurftechnik - je kürzer das Vorfach und je kontrollierter der Wurf ohne Peitschen (!!!), desto weniger tüddelt es.

Also praktisch so kontrolliert "am Stück durchgezogen ohne Beschleunigungs-Schnipp" werfen wie einen Großwobbler mit der Statio, damit sich dieser möglichst nicht überschlägt.

In puncto Vorfachlänge muss man halt abgestimmt auf Anwendungszweck und eigene Wurftechnik evtl. diverse Experimente machen.

Auch die Aerodynamik des Köders spielt eine Rolle: Beispielsweise neigen (halb) aufgezogene Tauwürmer deutlich weniger zum Tüddeln / Hauptschnur-Einfangen als quergestochene Kollegen mit komplett freien Bamsel-Enden.

Generell gilt für mich: Je weniger unnötiger Kram in der Montage, desto besser Anti-Tüddel und freier Schnurabzug bzw. desto direkter und feiner die Bissanzeige über die Spitze bei geschlossenem Bügel.
 
Zuletzt bearbeitet:

ollidi

Krebssammler
Teammitglied
Ich kann der Anti Anti-Tangle Fraktion nur beipflichten. In der Vergangenheit hatte ich auch mehrere Versuche damit unternommen, die aber auch oft "getangelt" sind. Daher nutze ich auch immer nur noch eine Durchlaufperle mit Karabiner auf der Schnur zum Blei oder Futterkorb einhängen.

Wo die Dinger ihren Zweck erfüllen, ist beim Angeln vom Boot mit Naturködern auf Platte oder Dorsch. Vom Kleinboot auf der Ostsee geht das wunderbar. Ebenso in Norwegen vom Boot aus mit Naturködern. Da zieht ja die Strömung das Vorfach schön gerade und es liegt sauber auf dem Grund.
 

Der mit dem Fisch tanzt

Well-Known Member
Mit Anti-Tangle Booms auf weite Entfernungen bin ich auch durch. Zuletzt habe ich die Version mit den beiden schwarzen Auftriebskörpern eingesetzt. Damit habe ich oft Verwicklungen gehabt und es hat sich immer viel Zeugs daran festgesetzt.

Auch auf kurze Entfernung mittels Pendelwurf kam es unbemerkt zu vertüdelungen mit Hauptschnur und Vorfach. Das so nichts beißt, ist klar.
Ich persönlich setze auf Eigenbau-Kreationen, die ich individuell auf Strömung, Gewässer und die Grundbeschaffenheit abstimme.
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seatrout61

Method-Feeder-Spezi
Bei Futterkorb als Wurfgewicht einfach den Hakenköder mit ins Futter stecken...

Bei Blei könnte man den Hakenköder in PVA einpacken oder mit einem Maisstärke-Popper (schwimmt und löst sich im Wasser auf) schützen...oder die Montage als Heli-Montage fischen.
 

fischmonger

Well-Known Member
Super, danke für die zahlreichen Tipps und Hinweise erstmal. Ich werde als erstes mal versuchen, ganz ohne Anti-Tangle Boom zu fischen und statt dessen einfach einen freilaufenden Wirbel zu verwenden.
 

Thomas.

Heckbremser
ich bin ja ein Freund der Anti Tangle Booms und fische mit den Dingern auf Grund fast nur, das Problem mit dem Vertüdeln kommt meist beim einholen des Köders.
Ich versuche es mal zu erklären, und zwar wir kennen es alle wenn man den Köder kontrollieren möchte geben wir Gas beim einholen das die Rolle Qualmt und die Rute nehmen wir auch noch zur Unterstützung indem wir zügig den Köder zu uns ziehen(meist ruckartig und ungleichmäßig), soo das die ganze Montage an die Wasseroberfläche kommt und anfängt zu Springen, und da ist des Tüdelskern, das Blei (oder Futterkorb) kommt kurz aus dem Wasser (eventuell schon mit Vorfach) und Taucht so fort wider ab(da schwer), in dem Moment schisst das Vorfach samt Köder am Blei(schon unter Wasser) vorbei und legt sich vor diesem(da leicht), und bevor der (Köder Vorfach) wider ganz abtaucht, schisst das Blei wider vorbei usw. usw. und so kommt es zu dem vertüdeln, beim langsamen und gleichmäßigen einholen passiert das mit dem Tüddeln so gut wie nie.
 

hanzz

Master of "steht noch nicht fest"
Hab auch keine Probleme damit und nutze die, aber nur aus Metall mit Endkappen und schütze damit die Schnur.
Am Rhein gibt's selten vorsichtige Bisse, da stört auch kaum der Knick den Fisch, wenn er so nicht genug Schnur nehmen kann. Die Haken sich dann selbst.
Am Kanal, wo ich feiner fische, greif ich zur Schlaufenmontage.

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kingandre88

Well-Known Member
Also früher habe ich die Dinger auch gefischt.... Inzwischen fische ich die Laufbleimontage nur noch mit 2-3 Gummiperlen über dem Wirbel. Dies erzeugt praktisch keine Verwicklungen, was man von den Anti-Tangle- Röhrchen nicht unbedingt behaupten kann.

LG André
 

Orothred

Well-Known Member
Ich schwöre hier mittlerweile auf die Helikopter-Montage:


Vertüddelt hat sich die noch nie :)
 
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