Hänger, Vermeidung / Lösung gesucht

Hallo zusammen,

bin Anfänger, angele an der Mosel und habe mit ner Daiwa Spinrute in 2,15m (7-28g) losgelegt. Versuche in der Hauptsache Barsche zu fangen, mit Gummis am Jigkopf, was ab und zu sogar funktioniert. Bin an sich sehr zufrieden mit der Angel. Einziges Problem: Ich verhake mich ständig. Besonders, wenn ich langsam kurbele oder versuche, am Grund entlang zu hüpfen. Irgendwo scheinen immer zwei Steine zu lauern, in denen ich mich einklemmen kann.

Deshalb meine Frage: Was soll ich am besten tun, wenn ich hänge? Bremse auf oder zu? Ruckartig ziehen? Langsam ziehen? Hin und herrennen?

Und wie lasse ich es gar nicht erst so weit kommen? Ist evtl. die Angel einfach etwas zu kurz? Vielleicht ist der Winkel ja ungünstig bei ner 2,15er Rute, weil doch die Spitze oft recht dicht überm Wasser ist. Bringt es was, die Rute grundsätzlich etwas senkrechter zu halten? Oder ist es besser, einfach ab ca. 10-15 m Uferentfernung möglichst schnell einzukurbeln?

Und wie weit muss ich überhaupt raus? Muss ich unbedingt die Fahrrinne anpeilen? Eigentlich müssten sich die Fischlein doch tagsüber dort aufhalten, oder?

Fragen über Fragen :) Bin froh, dass es sowas wie ein Angelforum gibt. Frage schon allen Löcher in den Bauch, aber so viele Angler seh ich bei mir am Ufer aktuell nicht.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
An Hängern und Abrissen wirst du in so steinreichen Flüssen nie vorbei kommen. Es sei denn, du angelst konsequent über die Fische hinweg. Auch nicht Sinn & Zweck der Übung. Da hilft es nur, das eigene Gefühl so weit zu entwickeln, dass du in etwa immer immer haarscharf über den Hängerfallen zu fischen und selbst da wird dir der König Steinebeiss immer wieder dreinfunken. Wenn man dann auch noch den Grund abklopfen will, umso öfter. Dagegen gibt es einfach keine Medizin.
 

jkc

Well-Known Member
Hi, es gibt eine Methode die man sich unbedingt aneignen sollte. Es gibt mehrere Varianten davon, aber die Gemeinsamkeit ist, dass man Spannung auf die Schnur gibt, diese wegschnippen lässt und im nächsten Augenblick wieder einfängt / dafür sorgt, dass wieder Spannung drauf kommt / an der Schnur zieht. Damit bekommt man viele vermeintlich unlösbare Steinhänger wieder los, geschätzt bis zu 70%, hängt der Haken in Holz, Stoff oder änlichem hilft das leider nicht. Alles andere bringt verhätnismaßig wenig oder ist mit relativ viel Zeitaufwand verbunden.

1. Variante:

2. Variante

Ich mache es ähnlich wie Variante 2, schließe den Bügel der Rolle aber nicht sondern fange die Schnur mit dem Mittelfinger wieder ein und ich schlage auch dann nicht an oder wippe mit der Rute sondern ziehe die Rute einfach gleichmäßig etwas nach hinten.

Grüße JK
 
Zuletzt bearbeitet:

NaabMäx

Well-Known Member
Probiere mal Drop Shot. Du wirst um einiges weniger Hänger haben.
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Danke, das sind echt gute Tipps, Variante 2 hat heute Morgen schon funktioniert, Gummi und Haken gerettet, hurra!

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Beim Dropshot zuppel ich leider das Blei noch mehr zwischen die Steine als mit Jighaken. Aber hab das erst zwei- dreimal probiert. Allmählich krieg ich aber ein Gefühl dafür, wie schwer mein Blei sein muss. Auch das Werfen mit 1m baumelndem Vorfach war/ist noch ne Herausforderung. Aber ich probier's, der Winter ist lang ^^
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Beim DS auch immer eine Sollbruchstelle einbinden. Wenn du meinetwegen ein 25er DS-Vorfach hast, dann binde unten einen Schnipsel 16er Schnur ein, der das Blei trägt. Dann verlierst du bei Hängern nur noch das Blei, aber nicht mehr alles. Wenn du dann noch die Bleie gegen DIY Gewichte aus Baustahl ersetzt, wird der pekuniäre Verlust noch geringer.

Beim DS solltest du aber deutlich längere Ruten benützen, als nur 2,15 m. Selbst wenn dadurch der Winkel nur minimal steiler wird, wirst du es schon merken. 9, oder 10 ft. Winklepicker sind auf Barsche nicht die schlechteste Wahl und auch recht preiswert in anständigen Qualitäten zu haben. DS mit Tauwürmern sind im Winter ebenfalls not bad!
 
Danke für den Tipp. Habe hier noch ne 2,70er Winkelpicker rumliegen, Erbstück sozusagen. Ziemlich filigran, 7-20g glaube ich. Mit der müsste das halbwegs möglich sein. Die Gummis lasse ich erstmal sein, wenigstens an neuen Stellen. Oder ich zieh erstmal alte Schrauben durchs Wasser, um rauszukriegen, ob und wo die fiesen Steine liegen. Heute an ner Stelle gewesen, die so gut aussah, aber Angeln war da einfach nicht möglich. 3-mal geworfen, 2 Haken mit Köder weg. Keine Ahnung, was da im Wasser lag.
Meine Strategie für die nächsten 2-3 Wochen wird wohl sein, mir ein paar Grundeln zu angeln und mal probieren die an ne Pose oder an Dropshot zu hängen. Bauen, knoten, entheddern und basteln. Und ich hatte gedacht, beim Angeln steht man gemütlich am Wasser ... xD
 

Rannebert

coin operated boy
Wundert mich, dass Andal Cheburaschkas nicht anspricht.
Cheburaschka mit einem schlanken Gummi, den man mit Offsethaken fischen kann ist meine erste Wahl, wenn ich weiss, dass der gemeine Steinbeisser lauert.
Damit lassen sich auch nicht alle Hänger vermeiden, jedoch ist die Quote deutlich geringer. Könnte für Dich auch eine Option sein.
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
Moin,

die Rute ist zu kurz, dadurch der Winkel zu flach - so zieht man den Köder eher in die Steine rein.

An solchen großen Strömen inkl. Zanderbestand würde ich nie unter 40g. WG gehen auf Barsch - eine leichte Rute hat zum Hängerlösen auch weniger Power -

und bricht schneller.

Die Ansicht, man müsste auf Barsch mit "Zuppelrütchen" fischen ist gerade an größeren Flüssen mit Nachteilen verbunden.

R.S.coffeegirl
 
Hab mich heute dank Hängerlösetricks wieder an ne Stelle gewagt, wo ich mir letztens 2 abgerissen hab. Also wieder den Gummifisch ausgepackt, auch wenn das Modell noch nie was gefangen hat und eben einfach ausgeworfen. 2-3-mal dachte ich, da war doch was (wahrscheinlich ein Stein!), dann erstmal was gegessen, 20 m weiter gegangen und ... erstmal wieder nix. Also die letzten 10-15 m möglichst flach reingekurbelt, relativ schnell, aber schon noch mit ganz kurzen Pausen (man kann nie wissen!) und dann, ca 1m vor meinen Füßen, taucht was aus dem Wasser auf und schnappt sich meinen kleinen Gummifisch: 45er Barsch, wow! Dem konnt ich beim Beißen buchstäblich zugucken.

Übrigens (sorry für die blöde Frage!), hat jemand von den Profis hier ne Ahnung, wie man nen Stein von nem Biss unterscheidet? Ich denk ja jedesmal, wenn mein Blei irgendwo gegen stößt, dass das jetzt ein Fisch war. Eigentlich will ich dann ja immer ganz kurz warten, damit das Fischlein auch richtig zupacken kann (oder sich möglichst selber hakt), aber gerade das scheint gefährlich zu sein, weil man sich in Steinnähe wunderbar verkeilen kann, wenn man wartet bis das Blei in die Lücken fällt.

Oder fühlt sich der Biss sowieso ganz anders an? Meine anderen Fängen hatten sich (glaube ich) quasi selbst gehakt, weil da war 100% klar, dass das nur ein Fisch sein kann.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Ein Fischlein wird niemals stehenbleiben, damit man es besser fressen kann, es wird immer versuchen zu fliehen. Für den Angler heisst das, alles Zweifelhafte wird angeschlagen. Aber eben nicht andreschen, wie ein Mutterschänder!

Aber ich kann dich trösten, ich kenne keinen Angler, der immer und zuverlässig sagen kann, ob es nun ein Anbiss, oder ein Grundkontakt ist. Manchmal liegt man daneben und haut ins Leere.
 
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