Hat Österreich ein Fischproblem?

Gibt es in Österreich zu wenig heimischen Fisch? Ende Januar seien die Vorräte angeblich schon verbraucht.

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Der Karpfen ist der Brotfisch der Teichwirte (Beispielbild)

Am 26. Januar war in Österreich der sogenannte Fischerschöpfungstag! Das heißt, dass an diesem Tag die heimischen Fisch-Ressourcen in Österreich verbraucht sind und das Land für den Rest des Jahres von Importen abhängig ist.
So geringen Selbstversorgungsgrad bei Fisch hat kein anderes Land in der EU. Bei gerade einmal sieben Prozent lag im Jahr 2020 der Selbstversorgungsgrad. Also stammen lediglich sieben Prozent der konsumierten Fische aus heimischen Gewässern. Das sind gerade einmal 4.700 Tonnen.

Woran liegt das?
Schwierige Witterrungsbedingungen und das österreiche Wasserrecht stellen für die Teichwirte limitierende Faktoren dar. Außerdem haben Fische wie Karpfen noch immer einen schlechten Ruf - zu unrecht!
Mittlerweile gebe es aber sogar in Österreich in Tirol Indoor-Aquafarmen, die unter anderem Garnelen züchten. Der Pro-Kopfverbrauch der Österreicher läge zwar unter dem europäischen Durchschnitt, doch die produzierte Fischmege decke diesen bei weitem nicht.

Wie viel Fisch esst Ihr? Mögt Ihr auch Karpfen oder setzt Ihr eher auf Salzwasser-Arten? Schreibt uns Eure Meinung!



Quelle: https://bauernladen.at/artikel/tierwohl/zu-wenig-heimischer-fisch/
 
Hallo,

Also dass Karpfen in Österreich einen schlechten Ruf hätten, ist mir nicht bekannt. Zumindest in der Gegend, in der ich meist, schon seit Jahrzehnten, bin, muss man z.B. wenn man einen Karpfen zu Weihnachten will schon rechtzeitig vorbestellen, sonst bekommt man da keinen mehr.
Allerdings haben die auch nicht so große Karpfenzuchtgebiete wie bei uns in Franken, speziell im Aischgrund oder in der Oberpfalz.
Zum Karpfen, ein paar mal im Jahr esse ich schon einen, natürlich selbstgefangenen. Bei uns in Franken ist der meist sehr beliebt und viele Leute warten sehnsüchtig, dass es September wird (beginn der Karpfenesssaison in den Gaststätten). Karpfen kommen von September bis April auf den Tisch (Monate mit "R").
Um modern zu sein: angeblich ist der Karpfen der einzige Fisch, welcher "nachhaltig" (ich mag dieses Wort nicht) gezüchtet wird, laut WWF, glaube ich.

Gruß

Lajos
 
Hallo,
angeblich ist der Karpfen der einzige Fisch, welcher "nachhaltig
Beim Fischratgeber von Greenpeace der einzige Fisch, der uneingeschränkt empfohlen wurde.

Beim original Aischgründer würde ich da auch voll zustimmen, da ja die Besatzdichte gedeckelt ist und auch die Menge und die Art der Zufütterung stark begrenzt ist.

Außerdem haben Fische wie Karpfen noch immer einen schlechten Ruf - zu unrecht!

Außerhalb Frankens scheint man den allerdings wirklich weniger zu mögen, zumindest wenn man solche Pressemeldungen ernst nimmt:

"Unbedenklich aber auch nicht lecker" etc.


Also stammen lediglich sieben Prozent der konsumierten Fische aus heimischen Gewässern.
Da dürften aber die Anglerfänge nicht mitgerechnet sein.

Nachdem Österreich keine Meeresküsten mehr unter seiner Verwaltung hat, bleibt ihnen wohl nur mehr Süßwasserfisch übrig.

Schöne Angelgewässer gibt es dort ja reichlich. Kostet aber meist auch ordentlich Gebühr.
 
Außerhalb Frankens scheint man den allerdings wirklich weniger zu mögen, zumindest wenn man solche Pressemeldungen ernst nimmt:

"Unbedenklich aber auch nicht lecker" etc.
Hallo,

mir scheint, dass der außerhalb unserer Regionen nicht richtig zubereitet werden kann.
Ich selbst bin ja wegen Überfütterung in jungen Jahren (mein Vater aß die sehr gerne und wir hatten auch zwei Weiher, welche mein Vater aber fast nur als Hobby betrieb, aber Karpfen eben im Überfluss vorhanden waren) lange Jahre kein großer Karpfenfreund mehr gewesen, aber seit so 25 Jahren esse ich ab und zu wieder einen.
Aber eben die typischen Portionsgrößen von so 1,5 bis 2 Kilo (zwei Portionen) und natürlich nur von September bis April smile01.

Petri Heil

Lajos
 
Der Karpfen hat ein Image-Problem! Weil, da sind ja Gräten drinne und er ist nicht IN.
Die Klientel, die bei uns Karpfen kauft, sind Ü60!!!
Pro7 "Gallileo" war der fränkische Karpfen sogar einen Beitrag wert. Der Reporter hat auf nem Teichbetrieb "mitgearbeitet". Zum Ende gabs dann den typisch gebackenen und noch den blauen Karpfen...

Solange Fisch, nur, mit Fischstäbchen, Pangasius, weissrussischem Zuchtzander und dem sooo gesunden Zuchtlachs impliziert wird, braucht man sich nicht wundern. Dazu muss man noch bemerken, dass natürlich alle Fische schon als Filet rumschwimmen.

Das schlimmste Erlebnis was falsches Marketing und Markennamen anrichten kann, hatte ich vor kurzem in meiner Firma.
Hab ein paar Kilo Köhlerfilet mitgenommen.
Frage: Wieso ist das Fleisch nicht rot? Ist doch Lachs!

Sowas verursacht echt Schmerzen!!!
 
Wenn man bedenkt, dass Österreich keine Küste hat und bei Deutschland den Verzehr von heimischen Fängen aus Nord- und Ostsee entsprechend raus nimmt, wird die deutsche Quote sicherlich nicht so viel höher liegen.
Mir ist aber auch schon aufgefallen, dass es um die kärtner Seen keine ausgeprägte Gastronomie gibt, die sich auf lokale Fische konzentriert.
 
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