Herausforderung Zander

Hallo zusammen,

ich habe mir vorgenommen in einem unserer Vereinsgewässer einen schönen Zander (bzw. überhaupt erstmal einen Zander :q) zu fangen.
Bei dem Gewässer handelt es sich um ein altes Baggerloch mit einer größe von ca. 11ha. Der See hat nur sehr wenige beangelbare Stellen, wodurch die Stellenwahl für den Ansitz begrenzt ist. Nun habe ich schon mehrere Abende stundenlang an diesem Gewässer, meist bis eine Stunde nach Sonnenuntergang, gesessen und hatte nicht einen Biss. Vorgehen sah meistens so aus, dass eine Rute mit Köderfisch an der Grundmontage bestückt wurde. Die beiden anderen Ruten habe ich mit Posenmontagen ausgebracht, wobei der Köderfisch direkt oder knapp über Grund angeboten wurde. Als Köderfische habe ich hauptsächlich Rotaugen oder Rotfedern angeboten. Aufgezogen, halbiert, Fetzen etc. alles schon probiert. Vereinskollegen sprechen davon, dass immer mindestens ein Zander am Abend dabei sein sollte, aber das kann ich bisher nicht bestätigen#c.
Also jetzt mal an die Zanderspezialisten. Habt ihr vielleicht einige Tipps und Tricks für mich? Was mache ich falsch oder sind die Fische plötzlich vegan unterwegs?

Viele Grüße und Petri Heil

niersfischer93
 

Köfi83

Member
AW: Herausforderung Zander

Halli hallo,

also an Baggerseen habe ich speziell die Erfahrung gemacht das die Bisse gar nicht so weit vom Ufer weg kommen.

Egal ob mit Gummi oder Köderfisch.
Ich würde mir Kanten suchen oder noch besser Bereiche die ins Flache 3-4m Wasser gehen, da in der Regel die Zander nachts ins Flache ziehen zum rauben.
Eventuell sogar vor das Kraut oder ähnliches werfen wenn es so was an deinem See gibt.

Du kannst es auch mal probieren einen Fisch mit Spritze (Luft) aufzublasen, so dass er auftreibt. Funktioniert bei mir auch sehr gut.

Also das sind meine Erfahrungen.


Gruß Köfi
 

Franz_16

Mitglied
AW: Herausforderung Zander

Hallo niersfischer,
ich "muss" meine Zander seit vielen Jahren in einem Baggersse fangen. Das ist mitunter wirklich eine "Herausforderung".

Obwohl man "alles richtig" macht, kann man trotzdem Schneider heimgehen.

Um dir konkret noch etwas weiterhelfen zu können: In welchen Tiefen angelst du bzw. welche Tiefenstruktur hat das Gewässer?
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Herausforderung Zander

Finde Stellen, wo sich zum Abend hin Kleinfisch aufhällt. Das kann ruhig richtig flaches Wasser sein. Zander folgen ihrer Nahrung.
 
AW: Herausforderung Zander

Hallo,
erstmal danke für die schnellen Antworten.
Die Stellen die ich beangeln kann haben alle recht gleiche Eigenschaften. Der "Flachbereich" ist ca. 2m breit und dann fällt der Grund recht schnell auf 3-4 m ab. Dies zieht sich dann bis in die Mitte des Sees, wobei es langsam tiefer wird, auf ca. 7-8m. Es gibt auch einige tiefe Löcher im See, die liegen aber außerhalb meiner Reichweite. Eine Stelle befindet sich im Eckbereich des Sees. Hier konnte ich bisher viel Kleinfischaktivität in den Abendstunden beobachten. Der "TEST" mit der Stipprute war ernüchternd :q. Generell muss ich sagen, das selbst das stippen auf Kleinfisch sehr zäh ist.
 

zander67

Well-Known Member
AW: Herausforderung Zander

Hallo zusammen,

ich habe mir vorgenommen in einem unserer Vereinsgewässer einen schönen Zander (bzw. überhaupt erstmal einen Zander :q) zu fangen.
Bei dem Gewässer handelt es sich um ein altes Baggerloch mit einer größe von ca. 11ha. Der See hat nur sehr wenige beangelbare Stellen, wodurch die Stellenwahl für den Ansitz begrenzt ist. Nun habe ich schon mehrere Abende stundenlang an diesem Gewässer, meist bis eine Stunde nach Sonnenuntergang, gesessen und hatte nicht einen Biss. Vorgehen sah meistens so aus, dass eine Rute mit Köderfisch an der Grundmontage bestückt wurde. Die beiden anderen Ruten habe ich mit Posenmontagen ausgebracht, wobei der Köderfisch direkt oder knapp über Grund angeboten wurde. Als Köderfische habe ich hauptsächlich Rotaugen oder Rotfedern angeboten. Aufgezogen, halbiert, Fetzen etc. alles schon probiert. Vereinskollegen sprechen davon, dass immer mindestens ein Zander am Abend dabei sein sollte, aber das kann ich bisher nicht bestätigen#c.
Also jetzt mal an die Zanderspezialisten. Habt ihr vielleicht einige Tipps und Tricks für mich? Was mache ich falsch oder sind die Fische plötzlich vegan unterwegs?

Viele Grüße und Petri Heil

niersfischer93

Vielleicht den Vereinskollegen einfach mal über die Schulter schauen.
Nicht an jedem Gewässer beißen Zander auf toten Köderfisch
und nicht jeder sagt die Wahrheit, wie er seine Zander fängt,
um nicht mit Gesetzen in Konflikt zu geraten.

Mein Tipp, versuche es mit der Spinnangel und toten Köderfisch am System, den Köderfisch immer wieder einige Zentimeter anheben und absinken lassen, es muss so aussehen, wie ein sterbender Fisch, am besten bei Tageslicht schon mal üben.
Vielleicht stehen die Zander bei Euch auf bewegte Köder.

VG
 

Franz_16

Mitglied
AW: Herausforderung Zander

@niersfischer93

Ok, dann mal noch ein Tipp, der es meiner Erfahrung nach "bringen" kann:

Stelle mal an einer Pose die Tiefe auf ca. 2/3 der Wassertiefe ein.
So dass bei 4 Meter Tiefe also der Köder ungefähr auf 3 Meter ist.

Ich kann dir nicht erklären warum, aber in einigen Baggerseen die ich bislang befischt habe, bringt das deutlich mehr Bisse als ein auf Grund abgelegter Köder.

Die erste Kante, wo es nach dem "Flachbereich" auf 3-4 Meter Tiefe runtergeht ist grundsätzlich schon der richtige Platz um seine Köderfische anzubieten!

In Ecken von Seen MÜSSEN zwangsläufig zweit Kanten aufeinandertreffen - dieser Schnittpunkt ist auch immer einen Versuch wert!
 

Fischkopp 1961

Well-Known Member
AW: Herausforderung Zander

Bevor hier wieder Tipps über ein Gewässer gegeben werden, welches man doch nicht kennt, würde ich im Idealfall doch erst mal die Vereinskollegen interviewen, welche da meinten: Dass mindestens immer ein Zander am Abend dabei sein sollte!

Bitte nicht falsch verstehen, denn klar kann man immer andere Erfahrungswerte mit einfließen lassen
(Köder, Ködergröße, Montage, Angeltiefe, Angelzeit, etc.)
aber die passen halt nicht immer zu dem Gewässer.
Deshalb, immer erst die Angler vor Ort |bla: |bla: |bla: #6
 
AW: Herausforderung Zander

Alles klar, vielen Dank.
Die Sache mit dem über die Schulter schauen ist in der Regel ziemlich schwierig. Die meisten Kollegen, die mir von den Fängen erzählen, habe ich noch nie aktiv beim Angeln gesehen, sondern nur beim abendlichen Spaziergang mit dem Hund. Die Leute die tatsächlich aktiv angeln, sind in der Regel Karpfenangler, wobei das überhaupt nicht meine Welt ist .
Ich werde heute Abend nochmal einen Versuch starten.
 

zander67

Well-Known Member
AW: Herausforderung Zander

Alles klar, vielen Dank.
Die Sache mit dem über die Schulter schauen ist in der Regel ziemlich schwierig. Die meisten Kollegen, die mir von den Fängen erzählen, habe ich noch nie aktiv beim Angeln gesehen, sondern nur beim abendlichen Spaziergang mit dem Hund.

Manche erzählen aber auch nur etwas um was zu erzählen, haben aber in Wirklichkeit gar keine Ahnung.
Geschweige dann jemals einen Zander gefangen oder oft nicht mal gesehen.

Die nennt man dann Dummschwätzer, gibt es in vielen Vereinen.

VG
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Herausforderung Zander

Alles klar, vielen Dank.
Die Sache mit dem über die Schulter schauen ist in der Regel ziemlich schwierig. Die meisten Kollegen, die mir von den Fängen erzählen, habe ich noch nie aktiv beim Angeln gesehen, sondern nur beim abendlichen Spaziergang mit dem Hund. Die Leute die tatsächlich aktiv angeln, sind in der Regel Karpfenangler, wobei das überhaupt nicht meine Welt ist .
Ich werde heute Abend nochmal einen Versuch starten.

Ich kenne nur wenige alte Baggerseen wo es sich lohnen könnte auf Zander zu angeln.
Oft sind es dann Sandbänke wo schon mal Zander gefangen werden.
Vor Ort würde ich Dier den Zahl wohl ziehen und Dich an einen Fluss schicken.
Das wäre einfach, Ich würde Dier einfach Statistiken vorlegen über den Fang von einzelnen Zandern in diesen Still-Gewässern.
Tipp, fische dort wo Andere schon fingen und fische ähnlich wie beim Aal nur gerade im Stillwasser noch feiner.
............
Da ich aber weiß das in Anderen Gewässern reichlich Zander besetzt wird, mag es sein, das man da auch ungleich besser fängt.
Frag hat nach, ob ,wo und wie viel Zander dort gefangen werden.
(Teilweise besetzt man ja P&T).
Ich würde ich es nachts am Rand in 1 -2 m tiefe auf Grund mit toten Rotaugen versuchen über sauberen Grund.
Angel halt auf AAl, erfreue dich der Hechte in der Nacht und mit Glück klappt es da mit dem Zander.
 
AW: Herausforderung Zander

Hi
Ich kann dir mal den Tipp geben es am Rhein zu versuchen .
Da ist das zandervorkommen sehr hoch ,und deine Chancen viel besser.

Die Baggerseen die ich kenne , sind meist sehr klar und das mögen Zander garnicht so gerne .
Die vermehren sich schlecht bis garnicht .
Das heißt du bist auf Besatz angewiesen .

Aber des beste ist wirklich wenn du Zander Angler vor Ort triffst und fragst, ob du mit denen mal mit kannst , nur so habe ich es auch gelernt .
Egal was youtube sagt , jedes Gewässer ist anders und hat seine speziellen Plätze und Methoden .
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
AW: Herausforderung Zander

In Baggerseen sind meistens nicht weit vom Ufer weg Kanten zu finden, wo es vom seichten Uferbereichswasser deutlich tiefer abfällt.
Solche Kanten sind selten 10m weit vom Ufer weg, meist noch näher.
Genau an diese Kante muß der Köder hin.
Die Räuber stehen etwas unterhalb dieser Kante, liegen da tagsüber oft lethargisch rum.
Wenn sie aber auf Beutezug sind (bei Dämmerung und des Nachts), ziehen sie genau an solchen Kanten lang den Fischchen hinterher, nicht selten bis in sehr flache Bereiche vor den Füßen.
Lass dabei das Vorfach etwas aufliegen, ein Zander sammelt den toten Fisch eh auf.
Wenn der nen halben Meter darüber einfach senkrecht baumelt, wird ein Zander das Teil erstmal prüfen.
Ein toter am Boden liegender wird einfach eingesaugt, ohne Misstrauen.

Wirklich fein angeln muß man dafür auch nicht, keine Ahnung warum das seit gefühlten Dekaden immer wieder runtergeleiert wird beim Zanderangeln, obwohl es lediglich in ca. 5 von 100 Fällen viiieelleicht zutreffen mag.
28er bis 30er Mono, 7-10g Pose, Vorfach mit Einzelhaken nen halben Meter lang...fertig ist der Krempel zum Naturköderangeln auf Zander.
Jede 0815-Grundrute geht dafür, da muss es kein exklusives Gerät für sein.

Viel wichtiger wie das Equip ist wie gesagt die Stellenwahl.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Herausforderung Zander

Bin nicht der Stillwasserexperte - wenn ich da aber mal Zander gekriegt habe, dann genau an den von Rudi beschriebenen Kanten
 

feederbrassen

immer wieder neu
AW: Herausforderung Zander

Finde Stellen, wo sich zum Abend hin Kleinfisch aufhällt. Das kann ruhig richtig flaches Wasser sein. Zander folgen ihrer Nahrung.

Das zum einen

@niersfischer93

Ok, dann mal noch ein Tipp, der es meiner Erfahrung nach "bringen" kann:

Stelle mal an einer Pose die Tiefe auf ca. 2/3 der Wassertiefe ein.
So dass bei 4 Meter Tiefe also der Köder ungefähr auf 3 Meter ist.

Die erste Kante, wo es nach dem "Flachbereich" auf 3-4 Meter Tiefe runtergeht ist grundsätzlich schon der richtige Platz um seine Köderfische ..........
Das zum anderen.
Wassertiefe kann auch noch weiter reduziert werden.
Ich fange Zander auch noch bei 1,50m wenn nochmal soviel darunter liegt.
;)
 

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
AW: Herausforderung Zander

Wie schon beschrieben sind in kleineren Baggerseen die Uferkanten am interessantesten. Ich schildere dir mal ein paar Möglichkeiten:

- Eine Rute würde ich immer am Fuß der ersten Kante ablegen (Posenmontage mit auf Grund abgelegten köfi). Zander patroullieren wenn sie aktiv werden oft an Kanten entlang
- Solang das Wasser noch nicht zu kalt wird könnte es sich lohnen mit normalen Stippfutter die Futterfische am späten Abend anzulocken und genau im Getümmel einen Köfi anbieten. In den ersten Nachtstunden kannst du auch direkt vor deinen Füßen diese Methode einsetzen. Auch in tiefen Gewässern kommen die Zander solange es noch nicht zu kalt ist in erstaunlich flaches Wasser
- Gerade wenn der Baggersee relativ klar ist hab ich schon viele Zander auf toten Köfi am Grund gefangen, der einfach auf voller Wurfweite in Richtung Gewässermitte platziert wurde. So einfach diese Methode klingt, so wirkungsvoll kann dies aber auch sein.

PS. Da ich zu 90 Prozent auch an derartigen Gewässern unterwegs kann ich dich ein wenig aufmuntern. Zwar ist das Angeln dort häufig recht zäh und mühsam, aber wenn die Burschen mal in Fahrt kommen kann man Sternstunden auch erleben.
 
AW: Herausforderung Zander

Also nochmal vielen Dank für die ganzen Antworten und Tipps.
Ich war gestern Abend bis ca. 21:30Uhr am Wasser. Eine Rute auf Grund an der Kante. 2 Ruten mit Pose und Köderfisch sehr nah am Ufer. Einen Köderfisch habe ich wie vorgeschlagen auf 2/3 Wassertiefe eingestellt. Ich hatte schon 2 Ruten zusammengepackt, da konnte ich im Augenwinkel sehen wie das Knicklicht abtauchte :). Nach kurzem Warten kam der Anhieb. Ich hatte kurz Kontakt zum Fisch und weg war er, schien aber was kleines gewesen zu sein. Voll motiviert die Rute wieder ausgelegt und 5 Minuten später kam der nächste Biss. Auch den Fisch habe ich leider verloren. Nach weiteren 10 Minuten war es dann endlich soweit. Ein 56er Zander lag im Kescher, zwar schlank wie ein Aal, aber Zielfisch :vik:. Alle Bisse kamen auf die "2/3-Wassertiefe-Rute". Köder war ein Filet von einem im Winter gefangenen Rotauge. Also nochmals herzlichen Dank!

Edit: Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich die beiden anderen Ruten nach dem ersten Biss wieder ausgelegt habe. Sonst wäre es natürlich nicht verwunderlich, dass die Bisse nur auf eine Rute kamen.


Viele Grüße

niersfischer93
 
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