Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

Die Uferkarte kam deshalb weg, weil sie zu geringe Einnahmen generierte; nicht nur bei der Fischereigenossenschaft. Da hat man ganz kräftig darauf spekuliert, dass bisherige Uferangler nun zu Bootsanglern werden, die so ganz nebenbei noch sehr stolze Summen für Wasser- und Uferliegeplätze abdrücken, für teuer Geld slippen, eine nicht billige Motorenzulassung für den E-Motor kaufen und so weiter und so fort.

Das Bayrische Meer ist eben eine der Top Freizeitdestinationen im Freistaat. Da ist nichts billig und noch weniger für umsonst zu haben. Wer nur irgendwie kann, ist dort vom Stamme der Nimm.

Und nein, das sind keine bloßen Unterstellungen. Ich habe 45 Jahre meines Lebens in dieser Region verbracht. Dort herrscht folgendes Motto vor: "Liebe Gäste, wir wollen ihr Bestes, ihr Geld!" und mit Einschränkungen auch noch zusätzlich: "Sie müssen auch gar nicht selber vorbeikommen. Überweisung reicht uns!"
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

Wenn die Uferkarte wegen Nutzlosigkeit weg käme, hätte man die Bootskarte vergünstigen können um den Uferfischern entgegenzukommen.

Was den Berufsfischern stinkt, ist dass die Seen launisch sind, aber die Rechnungen nicht.
Der Fangertrag ist schon länger zurückgegangen und einigen fehlt jetzt wohl das finanzielle Polster für miese Jahre.
Seid froh, dass es "nur" Geld kostet.
An anderen Seen können niedrige Fänge nur durch geringere Maschenweiten kompensiert werden und das geht langfristig auf die Gesundheit der Gewässer.
Mit Geld lassen sich diese Verfehlungen nicht mehr richten.
Was da läuft, ist ein Trauerspiel von größerem Ausmaß als teure Jahreskarten.
Vor Allem der Bayrische Berufsfischerverband, sowie ein Groß der Bodenseefischer treiben die Melkerei der Seen lautstark voran.
Langsam findet das auch Wiederhall in der Politik, erstaunlich, die Grünen gehen darauf ein.
Recht hat, wer am lautesten schreit.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

Wenn die Uferkarte wegen Nutzlosigkeit weg käme, hätte man die Bootskarte vergünstigen können um den Uferfischern entgegenzukommen.

You made my day! :q:q:q

Glaubst du noch ans Christkindl!? ;)
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

Damit will ich sagen, dass die Erhöhung der Bootspreise nicht für die Aussage spricht, dass die Uferkarte wegen Nutzlosigkeit weg kam.

Dass von selbst nichts wieder billiger wird, ist mit klar.
Den "Stamm der Nimm" gibt es bei mir auch.:)

Edit:

Vielleicht ist die Uferkarte ja auch nur deshalb weg gekommen, da sie kaum gekauft wurde und für unnötig empfunden wurde?
Abgesehn von ein paar wenigen Stellen is der Chiemsee nunmal tatsächlich schlecht vom Ufer zu befischen.

Kaum gekauft dürfte ja nich so sehr ins Gewicht der neuen Karte fallen. Das meinte ich mit Nutzlos.
 
Zuletzt bearbeitet:

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

Ich weiß nicht, was du mit Nutzlosigkeit meinst. Die Uferkarte brachte nicht den gewünschten Ertrag in die Kassen und weil man eventuell nun ausbleibende Angler finanziell kompensieren wollte, hat man auch gleich die Bootskarte teurer gemacht. Ganz einfach!
 

Fischer am Inn

Active Member
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

Hallo


Der Fangertrag ist schon länger zurückgegangen und einigen fehlt jetzt wohl das finanzielle Polster für miese Jahre.
Seid froh, dass es "nur" Geld kostet.
An anderen Seen können niedrige Fänge nur durch geringere Maschenweiten kompensiert werden und das geht langfristig auf die Gesundheit der Gewässer.
Mit Geld lassen sich diese Verfehlungen nicht mehr richten.
Was da läuft, ist ein Trauerspiel von größerem Ausmaß als teure Jahreskarten.
Vor Allem der Bayrische Berufsfischerverband, sowie ein Groß der Bodenseefischer treiben die Melkerei der Seen lautstark voran.
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Das Schonmaß der Renke wurde 2016 für den Chiemsee von 30cm auf 28 cm abgesenkt. Damit folgt man nur anderen bay. Seen. Ist aber eigentlich mehr eine Idee der Fischereifachberatung Oberbayern, die so auf die festzustellende Kleinwüchsigkeit der Renke reagiert. Es soll also die Renkendichte ausgedünnt werden um so zu größeren Einzelexemplaren zu kommen. Wer´s glaubt...

Nochmal zu den Rechten der Berufsfischer: Ich sag die Berufsfischer und ihre Genossenschaft haben historische Altrechte, die auf die Zeit vor dem BGB und dem Grundbuch zurückgehen. Daran ändert auch nichts, dass die Genossenschaft den See vom Freistaat pachtet.
Ist aber letztendlich wurscht.

Viel spannender ist die Frage wie sich der in die Geschichte involvierte Landesfischereiverband hinsichtlich der Uferkarte verhält.

Servus
Fischer am Inn
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

Das Schonmaß der Renke wurde 2016 für den Chiemsee von 30cm auf 28 cm abgesenkt. Damit folgt man nur anderen bay. Seen. Ist aber eigentlich mehr eine Idee der Fischereifachberatung Oberbayern, die so auf die festzustellende Kleinwüchsigkeit der Renke reagiert. Es soll also die Renkendichte ausgedünnt werden um so zu größeren Einzelexemplaren zu kommen. Wer´s glaubt...

Servus
Fischer am Inn

Der Einfluss der Angelfischerei auf den Felchenbestand ist an mir bekannten Seen eher gering, meistens sind mehr als 70% Netzfang.
So hängt auch die Maximalgröße der Felchen stark von den verwendeten Netzen ab.
Das verlangsamte Wachstum führt dazu, dass theoretisch 7 Jahrgänge in einem See vorkommen könnten, aber alle Jahrgänge über 5+ sind nahezu ausgefischt.
Große Fische gibt es wegen 2 cm weniger Schonmaß nicht.
Aber das 28cm Maß macht die Fischerei fairer, da ein 40mm Netz auch U-30 Felchen fängt und so etwas mehr für die Angler bleibt.

Das ist alles aus Bodensee-Sicht geschrieben, der Chiemsee verhält sich ähnlich und es wird die selbe Art befischt, aber ob sich das 1 zu 1 übertragen lässt, wissen die Locals wohl besser.
 
Zuletzt bearbeitet:

Fischer am Inn

Active Member
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

Hallo

Der Einfluss der Angelfischerei auf den Felchenbestand ist an mir bekannten Seen eher gering, meistens sind mehr als 70% Netzfang.
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:
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Das ist alles aus Bodensee-Sicht geschrieben, der Chiemsee verhält sich ähnlich und es wird die selbe Art befischt, aber ob sich das 1 zu 1 übertragen lässt, wissen die Locals wohl besser.

nur kurz, weil es weitgehend off Topic ist: In unmittelbarer Nachbarschaft zum Chiemsee gibt es etliche Seen ohne Berufsfischer aber mit Renkenbeständen. Überall das gleiche Bild: >>> kleinwüchsige Renken. Beispiel Hartsee (ca. 10 km vom Chiemsee entfernt), hatte vor rund 5 Jahren einen schweren Kormoraneinfall zur Laichzeit >>> ein Großteil des Renkenbestandes wurde vernichtet >>> Neuaufbau des Bestandes >>> Ergebnis >>> Renken weiterhin kleinwüchsig >>> das alles ohne Berufsfischer. Problem liegt also tiefer

Zurück zum Kernthema: Wenn man also nicht einverstanden ist mit der Entscheidung der Berufsfischer, dass die Uferkarte abgeschafft wird, wen will man es dann entscheiden lassen?


Naheliegend: Landesfischereiverband, zumal in Bayern sowohl Berufs- als auch Freizeitfischer im LFV organisiert sind und dem LFV auch die Verpachtung der staatl. Gewässer übertragen ist.
Oder direkt den staatl. Stellen (untere Fischreibehörde + staatl Fischereifachberatung)?

Spannende Fragen >>> wer von den möglichen Entscheidern wird wohl die Restriktionen weiter vorantreiben? Wer wird wohl die Preise stärker vorantreiben? Oder wer wird beides gleichzeitig tun?

Spannende Fragen.

Servus
Fischer am Inn
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

nur kurz, weil es weitgehend off Topic ist: In unmittelbarer Nachbarschaft zum Chiemsee gibt es etliche Seen ohne Berufsfischer aber mit Renkenbeständen. Überall das gleiche Bild: >>> kleinwüchsige Renken. Beispiel Hartsee (ca. 10 km vom Chiemsee entfernt), hatte vor rund 5 Jahren einen schweren Kormoraneinfall zur Laichzeit >>> ein Großteil des Renkenbestandes wurde vernichtet >>> Neuaufbau des Bestandes >>> Ergebnis >>> Renken weiterhin kleinwüchsig >>> das alles ohne Berufsfischer. Problem liegt also tiefer

Der Größenschwund der Felchen am Bodensee ist auch nicht eindeutig geklärt, vieles deutet auf die Maschenweiten hin, Selektion auf kleinere Fische beim Laichfischfang wird auch diskutiert, deshalb werden Laichfische jetzt mit 44mm statt 38mm Netzen gefangen. Dennoch sind mir mehrere Fänge von 50+ Fischen aus 2015 und 16 bekannt.
Ab einer gewissen Größe laufen die Fische weniger Gefahr in den Netzen hängen zu bleiben, die verwendeten 38-44mm Felchensätze sind bedingt größenselektiv nach oben.

Das komplette Fehlen größerer Fische an anderen Seen erklärt das natürlich nicht und das Phänomän tritt an vielen Seen auf.
Schlüssige Erklärungen, sowie eine gemeinsame Ursache sind noch nicht entdeckt worden.
Ein Zusammenhang mit fehlendem Phosphat könnte bestehen, ist aber nicht die Hauptursache, da die historischen Tiefs noch nirgends erreicht wurden.
Möglich wären auch noch Krankheiten und Parasiten.
Andere Populationen werden zunehmend steril oder bilden sogar gar keine Geschlechtsorgane aus.
Leider fehlt der "Vergleichssee" an dem man sich einen natürlichen Bestand an voralpinen Felchen abschauen könnte, es ist sehr schwer zu sagen, wie ein natürlicher Bestand aussieht, da die meisten historisch überfischt, eutrophiert oder fremdbesetzt wurden.


http://www.angelprofi.at/images/alterspyramide.jpg
Die Größe der ersten neu besetzten Fische im Hartsee sollte in etwa dieser Tabelle entsprechen.
Das kann je nach Nahrungsaufgebot aber auch stark abweichen.
Auch das Besatzmaterial hat natürlich einen Einfluss.
Wenn der Chiemsee die Quelle ist, handelt es sich wahrscheinlich um Coregonus wartmanni. Der Chiemsee wurde u.a. aus dem Bodensee besetzt.
Kormorane könnten immer noch das Problem sein.
Über das Wachstum nach 5 Jahren würde ich mir keine großen Sorgen machen, da Felchen erst nach Anpassung an das Gewässer mit veränderten Bedingungen zurecht kommen.
Zum Beispiel kommen Freiwasserfelchen in Seen ohne regelmäßig steigende Mückenlarven nur schlecht zurecht.
Das legt sich aber mit der Zeit, da Felchen sehr variabel sind und durch gerichtete Selektion in wenigen Generationen differenzierte Formen entstehen können.
 

Fischer am Inn

Active Member
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

Hallo

Zurück zum Kernthema: Wenn man also nicht einverstanden ist mit der Entscheidung der Berufsfischer, dass die Uferkarte abgeschafft wird, wen will man es dann entscheiden lassen?


Naheliegend: Landesfischereiverband, zumal in Bayern sowohl Berufs- als auch Freizeitfischer im LFV organisiert sind und dem LFV auch die Verpachtung der staatl. Gewässer übertragen ist.
Oder direkt den staatl. Stellen (untere Fischreibehörde + staatl Fischereifachberatung)?

Spannende Fragen >>> wer von den möglichen Entscheidern wird wohl die Restriktionen weiter vorantreiben? Wer wird wohl die Preise stärker vorantreiben? Oder wer wird beides gleichzeitig tun?

Spannende Fragen.

Nochmal die Frage: Wer soll über die Abschaffung der kostengünstigen Uferkarte entscheiden dürfen? Diejenigen, die den See bewirtschaften und rechtlich gesehen das Hegerecht ausüben? Oder andere, gesellschaftspolitisch relevante Gruppierungen oder Behörden?

Servus
Fischer am Inn
 

Kaulbarschspezi

Schläfer
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

Nochmal die Frage: Wer soll über die Abschaffung der kostengünstigen Uferkarte entscheiden dürfen? Diejenigen, die den See bewirtschaften und rechtlich gesehen das Hegerecht ausüben? Oder andere, gesellschaftspolitisch relevante Gruppierungen oder Behörden

Schon die unterere Fischereibehörde z.B. - zumal in dem Zusammenhang die von Dir genannten "Bewirtschaftungs- und Hegerechte" gleich mit geprüft werden sollten. Es ist doch so - kann der Fischer von seinen Einnahmen aus dem Fischfang und / oder der Weiterverarbeitung und / oder irgendwelchen touristischen Nebengeschäften nicht leben, muss er seinen Betrieb schließen. Punktum - ist woanders auch so. Angler melken ist kein Ersatz für einen nicht wirtschaftlichen Betrieb und hat auch in dem Sinne gar nix mit Fischerei als Beruf zu tun. Eher mit Wegelagerei. Und es scheint mir auch Zeit zu hinterfragen, warum der oft vom Angler subventionierte Fischer Ersterem sagt, wo es lang geht an "seinem" Gewässer. Da wedelt irgendwie der Schwanz mit dem Hund.

Wenn es um den folkloristischen Erhalt der Fischerei oder im ländlichen Raum und um alternative oder nachhaltige Einkommensmöglichkeiten geht, gibt es auch andere Möglichkeiten...
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

Schon die unterere Fischereibehörde z.B. - zumal in dem Zusammenhang die von Dir genannten "Bewirtschaftungs- und Hegerechte" gleich mit geprüft werden sollten.

Der Pachtvertrag der Chiemseefischer läuft 20 Jahre und solange gezahlt wird, dürfen sie auch weiter fischen. Ich meine gelesen zu haben, dass der Vertrag 2022 ausläuft, finde aber die Quelle nicht.
Edit: https://www.ovb-online.de/rosenheim/chiemgau/holmer-legt-vorsitz-nieder-446749.html
Normalerweise hält sich die Fischereibehörde bei solchen Sachen raus, solange die Handlungen mit dem Pachtvertrag konform sind. Und dessen Inhalt kennen wir nicht.


Wenn es um den folkloristischen Erhalt der Fischerei oder im ländlichen Raum und um alternative oder nachhaltige Einkommensmöglichkeiten geht, gibt es auch andere Möglichkeiten...

Das sehe ich genau so.
Hauptberufliche Felchenfischer gibt es so gut wie gar nicht mehr. Das ist meistens noch ein zweites Standbein, oder weniger. An extrem launischen Seen eher ein Hobby mit unsicherer Kostendeckung.
Wirklich lohnenswert ist das als Beruf nicht mehr und die Wirtschaftlichkeit lässt sich nur auf Kosten anderer wiederherstellen z.B. Freizeitfischer.
Zudem macht niemand eine stichfeste Kostenrechnung, das wurde am Bodensee versucht und verlief im Sand.
http://www.ibkf.org/publikationen/pilotstudie-zur-wirtschaftlichkeit-der-bodenseefischerei/
 
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R

RuhrfischerPG

Guest
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

Der Pachtvertrag der Chiemseefischer läuft 20 Jahre und solange gezahlt wird, dürfen sie auch weiter fischen. Ich meine gelesen zu haben, dass der Vertrag 2022 ausläuft, finde aber die Quelle nicht.
Edit: https://www.ovb-online.de/rosenheim/chiemgau/holmer-legt-vorsitz-nieder-446749.html
Normalerweise hält sich die Fischereibehörde bei solchen Sachen raus, solange die Handlungen mit dem Pachtvertrag konform sind. Und dessen Inhalt kennen wir nicht.





Zudem macht niemand eine stichfeste Kostenrechnung, das wurde am Bodensee versucht und verlief im Sand.
http://www.ibkf.org/publikationen/pilotstudie-zur-wirtschaftlichkeit-der-bodenseefischerei/

Habs gerade mal gelesen.

Selbst für die überdurchschnittlich weggekommenen Betriebe nicht wirklich Hitverdächtig.

Dagegen hat ja in Relation gesehen, jede gut laufende Würstchenbude den Titel "Unternehmer d.Jahres"
verdient.
 

Fischer am Inn

Active Member
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

Hallo miteinander,

das kann man so sehen, dass es besser wäre, die Berufsfischer raus zu drängen. Nach bisheriger Praxis würde dann der Landesfischereiverband an ihm angeschlossene Vereine das Fischereirecht verpachten. Wäre mir persönlich ganz recht, denn dann gehörte der Chiemsee zu meinen Vereinsgewässern. Darauf kommt es aber nicht an.

Wichtiger ist da schon wie die "Weltsicht" der dem Chiemsee benachbarten Angelvereine ist. Ich sag mal: "Mia san mia".

Billiger würden die Erlaubnisscheine sicher nicht. Und unter welchen Bedingungen Gästekarten ausgegeben würden (z.B nur für Gäste, die ein Hotel gebucht haben und ähnliche Scherze), das müsste auch noch geklärt werden. Leute, die im Chiemgau (ohne Vereinszugehörigkeit) angeln wollen, können ein Lied davon singen.

Die Frage spitzt sich letztlich darauf zu, ob der Bewirtschafter/Hegepflichtige, egal ob Berufsfischer oder Angelverein, berechtigt ist, die Bedingungen festzulegen oder ob andere gesellschaftspolitische Instanzen das machen sollen.

Servus
Fischer am Inn
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

Die Frage spitzt sich letztlich darauf zu, ob der Bewirtschafter/Hegepflichtige, egal ob Berufsfischer oder Angelverein, berechtigt ist, die Bedingungen festzulegen oder ob andere gesellschaftspolitische Instanzen das machen sollen.

Servus
Fischer am Inn

Berufsfischer und Vereine haben als Gewässerunterhalter natürlich eine starke Position und sollten immer ihren Anteil mitreden dürfen.
Leider führt das oft zu den von dir angesprochenen Umständen. Gestützt werden die Gastregelungen beispielsweise auch von Hotels als Profiteuren.
Es wäre schön, wenn so große Gewässer für jedermann zugänglich bleiben würden, nur fehlt dazu die gesellschaftspolitische Instanz, in der ich z.B die Fischereibehörden sehe, da diese am ehesten für einen gerechten Zugang zum Gewässer sorgen könnte.

Wäre, hätte, könnte...

Von dem Zustand sind wir meilenweit entfernt und entfernen uns immer weiter.
Gastfischer, die 50€ Tageskarten plus Hotelzimmer zahlen und Berufsfischer geben den Ton an. Die einen bringen das Geld, die anderen sind gut organisiert in lebendigen Verbänden.
Normale Sportfischer bringen auch erhebliche Summen ein, nur ist das Interesse daran sehr gering und wir sind sehr mies organisiert.
Wirkliche Kämpfer für Angerinteressen gibt es leider viel zu selten.
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

Habs gerade mal gelesen.

Selbst für die überdurchschnittlich weggekommenen Betriebe nicht wirklich Hitverdächtig.

Dagegen hat ja in Relation gesehen, jede gut laufende Würstchenbude den Titel "Unternehmer d.Jahres"
verdient.

Ganz anders sieht es aus, wenn du den Gesamtfang betrachtest.
Am Bodensee ist Sport/Berufsfischer etwa 1/11, früher, als die B-Fischerei noch lohnte, war es noch weiter auf deren Seite.
Heute werden jährlich ca. 400 Tonnen Fisch angelandet, um die nicht gerade wirtschaftliche Berufsfischerei zu erhalten.(Tendenz fallend)

Ob die momentan 12-13000 Freizeitfischer da nicht wichtiger sind, dem umliegenden Land mehr bringen und gleichzeitig den See weniger beuteln?

...während die Anglerverbände schlafen und die Wichtigkeit des Freizeitfischers verschwiegen bleibt.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Höhere Preise und Einschränkungen: Fischen am Chiemsee bald "Luxus"?

...während die Anglerverbände schlafen und die Wichtigkeit des Freizeitfischers verschwiegen bleibt.
Und nicht dafür sorgen, dass man sich fürs Angeln nicht auch noch entschuldigen muss, sondern da der spendensammelnden Schützerindustrie im vorauseilenden Gehorsam noch recht geben und weitere Restriktionen selber mit vorantreiben...
 
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