HV des DAV: Gedanken von Dr. Thomas Guenther

Thomas9904

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HV des DAV: Gedanken von Dr. Thomas Guenther

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Spannende Stunden

Posted on 10/03/2012 | Leave a comment


Zur Stunde kommen die Delegierten des Deutschen Anglerverbandes (DAV) zu ihrer Hauptversammlung zusammen, um über ihre Zustimmung zur Fusion mit dem Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) abzustimmen.

Schien noch im November 2011 der Fusionszug der Höchstgeschwindigkeit entgegenzustreben, als der VDSF laut eigener PE “einstimmig” für die Fusion, den Fahrplan und die Gründungsdokumente der Initiative Pro DAFV votierte, lastet auf der heutigen Sitzung eine schwere Hypothek: Zum zweiten Mal hat das VDSF-Präsidium kurz vor der DAV-Sitzung (rechtzeitig ?) Vorwürfe gegen ein vermeintlich fusionswidriges Verhalten des DAV-Präsidiums erhoben und in an Arroganz und Unsinnigkeit kaum mehr zu übertreffender Weise erklärt, die Fusion nunmehr ohne den DAV, sondern mit allen Beitrittswilligen vollziehen zu wollen (vgl. “Sittliche Unreife” auf diesem Blog). Damit wird erneut der DAV auf das schwerste düpiert. Das sieht man auch in höheren Etagen des DAV so und hält eine Fusion unter diesen Bedingungen nicht für durchführbar. Der offene Brief des VDSF dürfte die Gemüter der DAV-Delegierten erhitzen. Vorsichtshalber hat der VDSF-Präsident, nach bisher unbestätigten Meldungen, seine geplante Teilnahme an dem Kongreß kurzfristig abgesagt.

Es ist nicht abschätzbar, ob in diesem Klima eine Mehrheit für die Fusion zustande kommt. Dann müsste der DAV die Fusion vorerst offiziell absagen. Vielleicht war genau das mit dem offenen Brief des VDSF-Präsidiums beabsichtigt.

Verfehlt das DAV-Präsidium heute mit seinem Fusionsantrag die Mehrheit, so wird der Schuldvorwurf des VDSF nicht lange auf sich warten lassen. Aber jeder sachliche Beobachter wird anerkennen müssen, dass unter den durch den offenen Brief geschaffenen Bedingungen eine Zustimmung allenfalls um den Preis größter innerer Spannungen möglich wäre. Daran ändert die erneute Intervention der Initiative Pro DAFV (vgl. ”Inmitten der Krise” auf diesem Blog) trotz der in ihr enthaltenen Deutlichkeit nur wenig. Denn durch sie wird das Kräftemessen innerhalb des VDSF zwar eröffnet, aber leider nicht rechtzeitig entschieden.

In dieser Situation wäre eine Niederlage des Fusions-Antrages im DAV (oder das ebenfalls denkbare Zurückziehen des Leitantrages des Präsidiums) zwar ein Scheitern des Fusionsprozesses, aber kein Scheitern des Fusionsgedankens.

Zugleich wäre es eine Chance, von dem unsäglich überhasteten Fusionsfahrplan abzurücken und einen neuen, demokratischen Zeitplan zu entwerfen. Es wäre die Chance, dass sich beide Verbände gründlich prüfen, in welcher inneren Verfassung sie sind und ob sie alles Notwendige getan haben, um eine breite Akzeptanz für die Ausgestaltung und das Verfahren hin zum Zusammenschluss herzustellen. Es wäre die Chance, eine Fusion zu entwickeln, die den Vorstellungen der Basis entspricht. Würde diese Chance genützt, wäre das ein Sieg der Verbandsdemokratie über den dreisten Versuch, eine Fusion ohne gestalterischer Beteiligungsmöglichkeit der Basis am Willen der Mitglieder vorbei durchzupeitschen.

Unabhängig vom Ausgang der heutigen Abstimmung wird niemand daran zweifeln, dass eine Fusion nur dann sinnvoll durchgeführt werden kann, wenn beide Verbände einen hierfür ausreichenden Reifegrad erreicht haben. Daran bestehen in der aktuellen Situation erhebliche Zweifel.

Kein Zweifel aber kann darüber bestehen, dass das weitere Fusionsverfahren aus den Händen interessengeleiteter Funktionäre in diejenigen von Experten gelegt werden muss.

So oder so. Über das, was heute im DAV entschieden wird, werden wir noch lange reden.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: HV des DAV: Gedanken von Dr. Thomas Guenther

Zugleich wäre es eine Chance, von dem unsäglich überhasteten Fusionsfahrplan abzurücken und einen neuen, demokratischen Zeitplan zu entwerfen. Es wäre die Chance, dass sich beide Verbände gründlich prüfen, in welcher inneren Verfassung sie sind und ob sie alles Notwendige getan haben, um eine breite Akzeptanz für die Ausgestaltung und das Verfahren hin zum Zusammenschluss herzustellen. Es wäre die Chance, eine Fusion zu entwickeln, die den Vorstellungen der Basis entspricht. Würde diese Chance genützt, wäre das ein Sieg der Verbandsdemokratie über den dreisten Versuch, eine Fusion ohne gestalterischer Beteiligungsmöglichkeit der Basis am Willen der Mitglieder vorbei durchzupeitschen.
Das wäre klasse und fände sofort meine vollste Unterstützung.

Nach den bisherigen Erfahrungen mit Verbänden und Funktionären (VDSF wie DAV, Bund wie Land) zweifle ich aber schlicht an deren Vermögen, eine vernünftige Entscheidung im Sinne der Angler treffen zu können oder zu wollen.

Sollte sie dennoch unerwarteterweise kommen:
Asche auf mein Haupt und dann auch das größte Lob!
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
AW: HV des DAV: Gedanken von Dr. Thomas Guenther

Das wäre natürlich klasse.#6

Ich beteilige mich bisher nicht an den Spekulationen(auch nicht in den anderen Trööts), solange vom DAV keine Regung kommt.

Es wird aber vmtl. nicht mehr lange dauern....|kopfkrat
 
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