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Blick vom Troldbjerg auf die Schleuse in Hvide Sande

Das schmucke Hafenstädtchen gilt als DAS Zentrum für Angler an der dänischen Nordseeküste. Jährlich zieht es unzählige Urlauber an Ringkøbing Fjord und Nordsee, wo Hering, Lachs, Dorsch & Co lauern. Auch im Anglerboard gibt eine große Fangemeinde vom kleinen Örtchen am Holmsland Klit. So gibt es seit Jahren sogar einen Extra-Theard „HVIDE SANDE 2019 - Hier bist Du richtig, wenn Du Fische fangen willst!“, in dem sich die Boardies über aktuelle Fänge, Angelmöglichkeiten und Erfahrungen austauschen.

Meinen ersten Urlaub machte ich 1994 als kleiner Junge in Hvide Sande und war direkt von den zahlreichen Anglern an der Schleuse fasziniert. Zahlreiche weitere Sommerurlaube folgten. Seither bin ich regelmäßig vor Ort und möchte Hvide Sande-Neulingen das Revier einmal genauer vorstellen.

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Zahlreiche Karten und Tafeln helfen bei der Orientierung im Ort

Der erste Eindruck
Soweit das Auge reicht, erblicke ich kilometerlangen weißen Sandstrand von der neuen Südmole in Hvide Sande. Daher muss der Fischerort an der jütländischen Westküste also seinen Namen haben, denke ich mir. An diesem Tag weht allerdings eine ordentliche Brise aus West. Da ist an Angeln von der Mole nicht zu denken. Was des einen Leid, ist des anderen Freud. Denn zahlreiche Wellenreiter, Wind- und Kite Surfer erfreuen sich genau an diesen Bedingungen. Ich dagegen sehne mich nach Ostwind, denn dann kommen in den Sommermonaten die Makrelen in Wurfweite. Der malerische Fischerort bietet aber wesentlich mehr Möglichkeiten.

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Nicht nur unter Anglern genießt Hvide Sande einen hervorragenden Ruf. Auch Sufer lieben die steifen Brisen der Nordsee

Silberne Schleuse
Im Frühjahr wird Hvide Sande zu DEM Zentrum für dänische Heringsangler. Massen der silbernen Fische passieren die Schleuse, um von der Nordsee in den Ringkøbing Fjord zu ziehen. Klassische Heringspaternoster und -bleie sind jetzt die richtige Wahl. Achtet beim Angel darauf, dass die Schleuse geschlossen ist. Bei geöffneten Toren ist die Strömung zu hart und der Fischschwarm wird auseinandergetrieben. Übrigens: Jedes Jahr im April findet Dänemarks größter Angelwettbewerb in Hvide Sande statt: das Sildefestival (Heringsfestival). Im Herbst wiederholt sich das Schauspiel, dann kommen die fetteren Herbstheringe an die Schleuse.
Bei steigenden Temperaturen ab Mai schlägt die Stunde der Hornhechte. Riesige Schwärme ziehen im Schleusenbereich an der Wasseroberfläche umher. Ein Fischfetzen unter der Wasserkugel oder hinterm Sbirolino ist eine Bank für die pfeilschnellen Räuber.

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Sind die Fische da herrscht reges Treiben an der Schleuse. Hier gehen Heringe und Hornhechte an die Haken


Molen & Meer
Seit 2013 schützen zwei neue Molen gegen Wind, Wellen und vor allem vor dem Versanden. Beide Bauten reichen rund 700 Meter in die Nordsee und bieten bei guten Bedingungen reichlich Platz für Angler. Plattfische, Hornhechte, Dorsche, Makrelen oder Meeräschen sind je nach Jahreszeit fangbar. Weht im Sommer ein laues Lüftchen vom Ringkøbing Fjord her, legen sich die Wellen und die Makrelen ziehen an die Küste. Meerforellenblinker, Makrelenvorfächer oder Fischfetzen sind die richtigen Köder für die Nordseetiger. Zudem gehen von den Molen vermehrt Wolfsbarsche ans Band.

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Bei Ostwind und sommerlichen Temperaturen lassen sich Makrelen von den Molen fangen

Ein spannender, aber nicht leicht zu fangender Sommergast ist die Meeräsche. Sie ziehen in kleinen Schulen auf der Suche nach Algen und anderen Leckereien die Mole entlang.

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Zahlreiche Meeräschen tummeln sich in der warmen Jahreszeit im Hafengebiet

Wer lieber Wattwürmer badet, kann mit Flundern und Klieschen rechnen. Gute Strände zum Brandungsangeln findet Ihr etwas nördlich von Hvide Sande bei Søndervig und Houvig, aber auch von der Mole oder im Hafen beißen die Flachmänner.

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Die endlosen Sandstrände laden zum Brandungsangeln ein. Flundern und Klieschen sind die Hauptbeute

Wer an den südlichen Stränden fischt, sollte es einmal gezielt auf Steinbutt versuchen. Von Årgab bis Vejers Strand lauern die Kreisrunden im knietiefen Wasser.

Mit dem Kutter auf die Nordsee
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Die MS Solea fährt ab Hvide Sande zum Hochseeangeln auf die Nordsee

Dorsch, Köhler und Leng stehen auf dem Fangzettel, wenn Ihr eine Kutterausfahrt bucht. In Hvide Sande liegt die MS Solea, weitere Kutter fahren ab dem nördlich gelegenem Thyborøn. Pilker zwischen 100 und 400 Gramm sowie Vorfächer mit Oktopussen sind erste Wahl. Zur Ferienzeit werden außerdem kurze Drei-Stunden-Küstentouren auf Makrelen angeboten. Eine gute Gelegenheit für Einsteiger ins Hochseeangeln.

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Das Revier von der dänischen Küste ist für gute Dorschfänge bekannt

Süße Räuber
Doch das sind noch nicht alle Möglichkeiten in und um Hvide Sande. Zahlreiche Put&Take-Seen rund um den Ringkøbing Fjord locken mit kampfstarken Regenbogen- und Lachsforellen. Außerdem mündet die Skjern Au, einer der besten Lachsflüsse Dänemarks, in den Fjord. Hier beißen neben Salmoniden auch Barsche, Hechte und Weißfische.
Im Fjord selbst lohnt sich ebenfalls ein Versuch auf Räuber. Die ausgesüßten Bereiche am Nord-, Ost- und Südufer sind mit Schilf bewachsen und bieten Hecht und Barsch den idealen Lebensraum. Sowohl Ufer- als auch Bootsangler kommen im Brackwassersee auf ihre Kosten. Gummifische, Jerkbaits und klassische Blinker locken die Raubfische an die Haken.

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In den ausgesüßten Bereichen des Ringkøbing Fjords lauern Barsch und Hecht. Das Foto zeigt den südlichsten Teil bei Nymindegab

Hvide Sande lässt anglerisch nichts zu wünschen übrig. Der charmante Fischerort versprüht maritimes Flair und lockt zudem mit schöner Dünenlandschaft und weißen Sandstränden.

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Herrlicher Sonnenuntergang mit Blick auf die Molen in Hvide Sande


INFOS
Angelkarten
Alle Angler zwischen 18 und 65 Jahren benötigen einen gültigen dänischen Angelschein. Erhältlich ist er in Angelläden oder auf www.fisketegn.dk

Bestimmungen:
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Wer in Hvide Sande angeln möchte, braucht seit einigen Jahren eine zusätzliche Karte. Mit der gültigen Berechtigung habt Ihr Zutritt zu den zahlreichen Plätzen in den Bezahlzonen im Hafen, an der Schleuse und auf den Molen. Zusätzlich stehen einem die Räumlichkeiten vom Hvide Sande Sportfisker Center zur Verfügung. Hier könnt Ihr Eure Fische ausnehmen, verpacken und kühlen. Wer ohne Zusatzkarte im Hafen angelt, zahlt ein Bußgeld von 500 DKK (rund 68 Euro). Kinder unter 13 Jahren angeln gratis und ohne Zusatzkarte. Alle anderen bekommen die Erlaubnis in den Angelläden oder im Netz unter www.hvidesande-sportsfiskercenter.dk
Preise: Tageskarte DKK 30 (4 Euro), Wochenkarte: DKK 125 (16,80 Euro), Saisonkarte: DKK 250 (33,60 Euro)
Es gelten die in Dänemark gesetzlichen Schonzeiten und Mindestmaße. Beachtet, dass für den Ringkøbing Fjord andere Regeln gelten als in der Nordsee.


Angelläden
Vor Ort gibt es zwei Angelläden. Beide führen ein breites Sortiment und Ihr findet alles, was das Herz begehrt. Die Verkäufer sind fachkundig und sprechen deutsch.
Kott Fritid, Nørregade 2A, 6960 Hvide Sande und Lystfiskeren, Nordhavnskaj 31, 6960 Hvide Sande
 
@ SFVNOR
Stefan, sehe das nicht so ernst, ich will dir nichts damit, ich habe auch im Vorfeld gedacht, jetzt zocken sie die Angler ab, als die Anlage jedoch ganz fertig war, verstand ich die Welt nicht mehr, so gut haben sie es für den Angler gemacht - einmalig. Vielleicht haben sie es auch erkannt, d.h. den Dreck gesehen der überall lag, denn Hvide Sande hat ja nicht nur Angler als Feriengäste - vielleicht haben die es ständig erwähnt. Jedenfalls ist es erkannt worden!
Menschen sind ja auf unsere Natur angewiesen und jeder Mensch verhält sich anders, das ist ja auch gut und farbenfroh sonst wären wir eine Maschine. Was jedoch in der Zeit wo der Hering in Hvide Sande ist abläuft, findet man in keinem anderen Ort in Europa. Hvide Sande ist für mich die Hochburg der Angelei. Ich kenne keinen Platz wo so viele Angler auf kleinsten Raum erfolgreich Heringe und Hornhechte fangen. Hinzu kommt, in DK kann jeder Angeln.
Hier sind Menschen die fangen Heringe, die haben noch nie einen Fisch gefangen, die sehen die ganzen Fische und sagen sich, ich will auch welche, kaufen eine Karte und dann Angeln die und weil die Frau sagt, die Köpfe will ich aber nicht haben, schneidet er die ab und wirft sie weg und einer der aus dem tiefsten asiatischen Bereich kommt, und in Dänemark ein neues Leben beginnen will, der sammelt die auf und macht eine Fischsuppe daraus. Und der dort die Köpfe sucht, da zeigen die Leute mit dem Finger drauf - mit den Worten, schau mal was der da macht. Der hat früher auch in seinem Land förmlich aus dem Müll gelebt - weil kein Geld da war.
Das hört sich zwar übertrieben an , das habe ich aber erlebt und ich finde den, der aus dem Kopf ein Süppchen macht halt besser, als der der den Kopf einfach am Angelplatz liegen lässt.
Wir posten hier zwar immer vom Angeln, aber dort stehen an der Schleuse 20 % die noch nie einen Fisch an der Angel hatten - sehen aber aus mit der Angel wie ein Profi.
Der Müll ist aber nicht nur in Hvide Sande auch in Deutschland in Kappeln findet man ihn, wo die Heringe gefangen werden. Ich kennen nur diese beiden Angelplätze, wen´s um den Hering geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ SFVNOR
Stefan, sehe das nicht so ernst, ich will dir nichts damit, ich habe auch im Vorfeld gedacht, jetzt zocken sie die Angler ab, als die Anlage jedoch ganz fertig war, verstand ich die Welt nicht mehr, so gut haben sie es für den Angler gemacht - einmalig. Vielleicht haben sie es auch erkannt, d.h. den Dreck gesehen der überall lag, denn Hvide Sande hat ja nicht nur Angler als Feriengäste - vielleicht haben die es ständig erwähnt. Jedenfalls ist es erkannt worden!
Menschen sind ja auf unsere Natur angewiesen und jeder Mensch verhält sich anders, das ist ja auch gut und farbenfroh sonst wären wir eine Maschine. Was jedoch in der Zeit wo der Hering in Hvide Sande ist abläuft, findet man in keinem anderen Ort in Europa. Hvide Sande ist für mich die Hochburg der Angelei. Ich kenne keinen Platz wo so viele Angler auf kleinsten Raum erfolgreich Heringe und Hornhechte fangen. Hinzu kommt, in DK kann jeder Angeln.
Hier sind Menschen die fangen Heringe, die haben noch nie einen Fisch gefangen, die sehen die ganzen Fische und sagen sich, ich will auch welche, kaufen eine Karte und dann Angeln die und weil die Frau sagt, die Köpfe will ich aber nicht haben, schneidet er die ab und wirft sie weg und einer der aus dem tiefsten asiatischen Bereich kommt, und in Dänemark ein neues Leben beginnen will, der sammelt die auf und macht eine Fischsuppe daraus. Und der dort die Köpfe sucht, da zeigen die Leute mit dem Finger drauf - mit den Worten, schau mal was der da macht. Der hat früher auch in seinem Land förmlich aus dem Müll gelebt - weil kein Geld da war.
Das hört sich zwar übertrieben an , das habe ich aber erlebt und ich finde den, der aus dem Kopf ein Süppchen macht halt besser, als der der den Kopf einfach am Angelplatz liegen lässt.
Wir posten hier zwar immer vom Angeln, aber dort stehen an der Schleuse 20 % die noch nie einen Fisch an der Angel hatten - sehen aber aus mit der Angel wie ein Profi.
Der Müll ist aber nicht nur in Hvide Sande auch in Deutschland in Kappeln findet man ihn, wo die Heringe gefangen werden. Ich kennen nur diese beiden Angelplätze, wen´s um den Hering geht.

@LAC
Ich habe das auch überhaupt nicht als persönlichen Angriff gewertet. Es wird leider immer Menschen geben die unsere Natur mit Füßen treten aber nicht in der Lage sind den eigenen Müll ob nun vom Angeln oder anderen Aktivitäten in Mülltonnen zu entsorgen. Ich bin selber weltweit auf Dienstreisen gewesen und war manchmal schockiert wie sorglos die Menschen mit der Umwelt umgehen. Da werden in Agypten die Ölwechsel am Strassenrand gemacht, etc. Die Liste ist unendlich aber wir müssen nicht so weit reisen.
Ich bin ganz bestimmt kein Öko aber ich versuche meine Angelschnüre, Fischlappen, etc. eben nicht in das Meer zu werfen. Ich sammel als Raucher sogar meine Kippen in einem kleinen Behälter und entsorges es dann an Land. Upps, nein ich will mich bestimmt nicht selber beweihräuchern aber wenn sich jeder an bestimmte Regeln hält ist der Natur schon geholfen.
Ach ja, eine Plastikflasche, 0,75 Liter braucht Jahrzehnte um im Wasser zu verrotten und dann sind die Mikropartikel schön aufgelöst und landen im Magen von Fischen und anderen Meeresbewohnern.
 
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