Ich bin Fliegenfischer und entnehme Salmoniden!

IMG_4832.JPG

Erst Fischen, dann essen - oder lieber doch nicht?


Ich oute mich hier und jetzt: Ich schlage auch mal einen Salmoniden ab! Punkt. Was sind das immer wieder für Diskussionen, wenn man auf Messen, am Wasser oder am Telefon von entnommenen Fischen erzählt. Und das meistens mit Fliegenfischern! Ich komme mir schon fast wie ein Verbrecher vor... Augenrollen ernte ich beim Lieblingsfisch der Norddeutschen: der Meerforelle. Aber auch beim Thema Bachforellen spüre ich Blitze auf mich niederregnen. Hey, Fische sind lecker! Und ich mache keinen Unterschied bei den Arten. Für mich zählen alle Flossenträger gleich. Wo erlaubt, gönne ich mir Fisch auf dem Teller.

Fliegenfischen und Fische entnehmen schließen sich für mich nicht aus.
Wie seht Ihr das?
Warum sind viele Fliegenfischer so verbissen beim Thema "Fisch essen"?
 
Das kommt meiner Meinung nach drauf an ob ich im Vereinspuff wo die Fische max 1 Jahr drin sind einen Fisch entnehme oder eine große Laichbafo. Mittlere Fische in Maßen ist völlig ok. Dabei sollte man aber bedenken auch bei 5 Fischen im Jahr und 50 Angler wird's mit der natürlichen Reproduktion auf 2km Gewässerstrecke nichts mehr. Aber einen Satzfisch zu entnehmen ist völlig ok und gehört dazu.
 
Das kommt meiner Meinung nach drauf an ob ich im Vereinspuff wo die Fische max 1 Jahr drin sind einen Fisch entnehme oder eine große Laichbafo. Mittlere Fische in Maßen ist völlig ok. Dabei sollte man aber bedenken auch bei 5 Fischen im Jahr und 50 Angler wird's mit der natürlichen Reproduktion auf 2km Gewässerstrecke nichts mehr. Aber einen Satzfisch zu entnehmen ist völlig ok und gehört dazu.
Ein vernünftiger Angler hält ohnehin Maß.
 
Vernunft und Augen auf beim Entnehmen sollten klar sein. Doch ich führe diese besonderen Gespräche nur mit Fliegenfischern. Allroundangler scheinen mir häufig entspannter :geek
 
Warum auch nicht? Ein perfekteres Lebensmittel kann man sich gar nicht antun!
Sehe ich genau so. Ich gehe ja meist auf Karpfen und Wels, setze aber fast alles zurück. Das hält mich aber nicht davon ab, auch mal 2-3 Karpfen, im küchentauglichen Format, im Jahr zu entnehmen. Auch Wels hatte ich schon auf dem Teller, alles kein Problem.

Diskussion über Entnahme wird es wohl überall geben. Ob das nun bei den Fliegenfischern mehr ist als bei Anderen, kann ich nicht sagen, bin keiner.
 
Als Fliegenfischer kann ich da noch nicht mitreden. :cool:
Ich bin mir aber so ziemlich sicher, daß ich dann auch mal einen Fisch entnehmen und dem leiblichen Wohl zuführen werde, wenn ich einen fangen sollte. ;)
 
Hallo
Ich bin auch Fliegenfischer.
Zwar kein reiner, weil ich gern auch mal Spinnfischen gehe.
Und hin und wieder einen Ansitz auf Karpfen und Weißfische mache.
Ich war aber auch schon öfters mit reinen Fliegenfischern unterwegs.
Probleme mit sinnvoller Entnahme hatte da keiner.
Viele haben halt sog. "eigene Fenstermaße".
Ne wilde , im Bach aufgewachsene Forelle setz ich auch zurück.
Aber ab und zu ne Satzforelle zur Mahlzeit.
Vor allem aus klaren Bächen, es gibt nix besseres.
Vor allem weiß man wos herkommt und ist sich sicher das keiner die Kühlkette unterbrochen hat.
Wenn ich mal ehrlich bin gibts für mich nix schlimmeres wie Leute die ne Forelle aus paar Metern im hohen Bogen ins Wasser feuern und dan Stolz erzählen das sie den Fisch zurück gesetzt haben.
 
Kein Fliegenfischer aber folgendes erlebt:

Ich habe vor 2 Wochen einen Hai gefangen in Mexico. Wollte Ihn zurück setzen mein Mexikaner hat in aber Blitzschnell
erschlagen und sich gefreut wie toll der schmecken würde.

Im Hafen zurück war aber nur ich der Böse und wurde angeschaut als ob ich Kinder fresse.
Die Flossen und das Gebiss hat mir der Mexikaner als Trophäe mitgegeben und ich finde
keinen bei uns der die Ausstopfen will.
Nur Anfeindung auf meine Nachfrage.
 
Der Sinn des Fischens besteht darin, Fische zu fangen. Wer behauptet, ausschließlich der frischen Luft wegen ans Wasser zu gehen, ist nicht ehrlich.

Bei den Bogenschützen gibt es das auch immer wieder. Man wolle sich entspannt im Wald bewegen, mit Freunden unterwegs sein und das Treffen sei reine Nebensache. So ein Quatsch. Wer einen Pfeil loslässt, will auch was treffen.

Und wer einen Haken ins Wasser befördert, möchte Fische fangen. Natürlich für die Pfanne....oder doch nur fürs Foto und aus "sportlichen Gründen"?
 
Alle gefangenen Fische zurückzusetzen ist für mich totale Hypokrisie. Ich bin so ein guter Mensch, weil ich dem Fisch sein Leben wiederschenke … Wer angelt nur um einen Sport zu betreiben und vom Jagen schon ganz entfremdet ist, der soll lieber Tennis spielen.
 
Hallo,

Und ich mache keinen Unterschied bei den Arten. Für mich zählen alle Flossenträger gleich.

Ich mache da schon Unterschiede.

Sind es Fischarten, die sich im jeweiligen Gewässer gut reproduzieren und Exemplare in einer Größe, die für die Bestandssicherung m.E. nicht besonders wichtig sind, fällt mir Entscheidung schon leichter.

Bei Fischarten, die nicht heimisch sind und sich auch nicht selbst reproduzieren, wie z.B. ReBo oder Bachsaibling ebenso.

In Nordskandinavien etc. hätte auch nichts gegen eine Portionsäsche für ein "Shore-Lunch" einzuwenden. In D nicht.

Stimmt, aber in der Szene bin ich totaler Außenseiter.

Ich hab schon an so einigen Gewässern auf verschiedenen Kontinenten auf diverse Fischarten mit der Fliege gefischt.
Aber in die "Szene" hat es mich nie gezogen und "Fliegenfischer" bin ich auch nie geworden.

Aber ab und zu ne Satzforelle zur Mahlzeit.
Vor allem aus klaren Bächen, es gibt nix besseres.Vor allem weiß man wos herkommt und ist sich sicher das keiner die Kühlkette unterbrochen hat.

Seitdem in unseren Salmonidenstrecken u.a. wegen Kormoran nur noch "Put-and-take" stattfindet, angle ich dort nicht mehr.
Wenn ich möchte, könnte ich auch gleich bei unserem Züchter kaufen, der hat auch nen Laden.
 
Hallo,

ich bin in ertster Linie Fliegen- und in zweiter Spinnfischer (hier speziell Hecht) und selbstverständlich nehme ich Fische mit. Allerdings entscheide ich schon selbst, welchen ich entnehme und das sind nicht welche, die gerade mal knapp über dem Mindestmaß sind, also bevorzugt mittlere Größen. Das mache ich schon immer so.
Ich bin allerdings in einer anglerischen Zeit aufgewachsen, da wäre jeder, der einen maßigen Fisch zurückgesetzt hätte, als jemand angesehen worden, der nicht alle Tassen im Schrank hat und dies nicht, weil Nahrungsknappheit herrschte (war in den 1960ern), sondern weil es ganz einfach üblich war, Fische zu entnehmen. Dies hielt sich, bis auf einge Ausnahmen auch noch bis Anfang der 1990er Jahre so. Angeln gehen ohne Entnahmeabsicht nur in Ausnahmefällen, z.B. Gewässer im Ausland mit C&R Pflicht. Ansonsten wird versucht einen passenden Fisch für die Pfanne zu erbeuten.

Gruß

Lajos
 
Oben