Immer auf die Großen?!?

Das selektive Angeln auf kapitale Fische hat fatale Folgen.

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Fische werden durch die gezielte Entnahme systematisch immer kleiner (Beispielbild)

Das gezielte Big-Fisch-Angeln reduziere den Faktor "Größe" aus dem Genpool der Tiere. Das fanden Forscher der Universität Oslo heraus. Die Experten wissen, dass sich durch so eine Entnahme vor allem kleinere Fische mit langsamem Wachstum und früher Reife besser vermehren und ihre Gene übertragen. Die durchschnittliche Größe eines Bestandes nehme dadurch systematisch ab.

Versuche mit Reiskärpflingen
Bei Versuchen mit Reiskärpfling wurde die Entwicklung über zehn Generationen hinweg untersucht. Die größten Tiere wurden aussortiert, sodass sich nur die kleineren Exemplare fortpflanzten. Parallel wurden Reiskärpflinge so gehalten, wie es in der ungestörten Natur tatsächlich der Fall ist. In jeder Generation durften sich hier die größeren Fische fortpflanzen. Wie bereits vermutet, wurden die Fische aus der ersten Gruppe immer kleiner - im Gegensatz zur zweiten.

Gefahr fürs Ökosystem
In einem zweiten Versuch wurden die Fische aus beiden Gruppen in zwei naturnahen Teichen ausgesetzt. Unter kontrollierten Bedingungen entwickelten sich die Fische darin allerdings gleich, was die Größe anging. Als Fazit haben die Wissenschaftler an Angler und die Fischfangindustrie den Rat, aufzuhören, sich nur auf die größten Fische zu konzentrieren. Die Größenselektion könne sogar das gesamte Ökosystem verändern.


Wie seht Ihr das? Sollten wir uns beim Angeln lieber auf die mittleren Exemplare konzentrieren? Schreibt uns Eure Meinung!



Quelle: https://www.pressetext.com/news/20220124001
 
Nö, sehe ich gar nicht ein!
Ich gehe gezielt auf Großhecht und überlasse den anderen, eben dass ständige reduzieren des Kindergartens.
Und wenn sie denn mal einen "Großen" dran haben, dann drillen sie ihn mit ihren unterdimensionierten Ruten, vor allem im Sommer, zu Tode.
Bei mir geht nur noch der Eine mit, nämlich über 1,25m, der kommt dann an die Wand, alles Andere hat sowieso bei mir eine Freifahrtkarte und wird garantiert nicht platt gedrillt!

Jürgen
 
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Das selektive Angeln auf kapitale Fische hat fatale Folgen.

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Fische werden durch die gezielte Entnahme systematisch immer kleiner (Beispielbild)

Das gezielte Big-Fisch-Angeln reduziere den Faktor "Größe" aus dem Genpool der Tiere. Das fanden Forscher der Universität Oslo heraus. Die Experten wissen, dass sich durch so eine Entnahme vor allem kleinere Fische mit langsamem Wachstum und früher Reife besser vermehren und ihre Gene übertragen. Die durchschnittliche Größe eines Bestandes nehme dadurch systematisch ab.

Versuche mit Reiskärpflingen
Bei Versuchen mit Reiskärpfling wurde die Entwicklung über zehn Generationen hinweg untersucht. Die größten Tiere wurden aussortiert, sodass sich nur die kleineren Exemplare fortpflanzten. Parallel wurden Reiskärpflinge so gehalten, wie es in der ungestörten Natur tatsächlich der Fall ist. In jeder Generation durften sich hier die größeren Fische fortpflanzen. Wie bereits vermutet, wurden die Fische aus der ersten Gruppe immer kleiner - im Gegensatz zur zweiten.

Gefahr fürs Ökosystem
In einem zweiten Versuch wurden die Fische aus beiden Gruppen in zwei naturnahen Teichen ausgesetzt. Unter kontrollierten Bedingungen entwickelten sich die Fische darin allerdings gleich, was die Größe anging. Als Fazit haben die Wissenschaftler an Angler und die Fischfangindustrie den Rat, aufzuhören, sich nur auf die größten Fische zu konzentrieren. Die Größenselektion könne sogar das gesamte Ökosystem verändern.


Wie seht Ihr das? Sollten wir uns beim Angeln lieber auf die mittleren Exemplare konzentrieren? Schreibt uns Eure Meinung!



Quelle: https://www.pressetext.com/news/20220124001
Ich versuche die großen zu umgehen und wenn ein großer am Band sind werden sie schnellstmöglich zurück gesetzt.
 
Wenn großwüchsige Fische regelmäßig sehr früh dem Fortpflanzungskreislauf entzogen werden, wundert es mich nicht, wenn sich solche Effekte einstellen.

Schonmaße/Fanglimits/Entnahmefenster usw. bringen aber vermutlich auch nur was, wenn sich die Mehrheit der Angler dran hält und auch bei Fangumständen/Abhaken/Zurücksetzen geschonter Fische entsprechend nachhaltig handelt..

dann drillen sie ihn mit ihren unterdimensionierten Ruten, vor allem im Sommer, zu Tode.

Das sind je nach Gewässer leider keine Einzelfälle.

Bei Barschartigen sind es zusätzlich in der kalten Jahreszeit dann auch noch die Fänge in großer Tiefe.
 
Hallo,

natürlich will (fast) jeder Angler einen großen Fisch fangen. Aber da sind natürlich auch Grenzen gesetzt, da die meist, mit zunehmender Größe auch seltener werden.
Bei Hechten entnehme ich grundsätzlich nur welche so zwischen 80 und 90 cm und die paar, die ich da in dieser Größe im Jahr fange, reichen mir auch. Darunter und darüber werden die nur in Ausnahmefällen mitgenommen. Bei Karpfen ist es anders, da gehe ich eh nur so 2/3 mal im Jahr und dann gezielt auf die Pfannengröße, so 1,5 bis 2 Kilo und die gehen alle mit. Bei Forellen favorisiere ich die Göße 35-40 cm darunter erfolgt die Entnahme nur, wenn es ein ausgesprochenes Dickerchen ist. Darüber wird es bei uns schon knapp, da stellt sich die Entnahmefrage kaum. In Österreich gehe ich da schon mal bis 50cm.
Mit kapitalen Hechten halte ich es wie Taxidermist, sollte mir der Petrus einmal einen mit 125 cm plus gönnen, dann geht der mit und an die Wand.

Petri Heil

Lajos
 
sollte mir der Petrus einmal einen mit 125 cm plus gönnen
Hängt halt auch von den Gewässern ab.

In kleinräumigen, scharf befischten Strecken mit hoher Entnahmequote sind solche Fänge vermutlich deutlich seltener als z.B. an Strecken mit mäßigem Angeldruck, größeren Seen, Boddengewässern oder in Holland.

Ein Hecht von 1,25cm kann in einem Gewässer schon am Ende seines Lebenszyklus stehen, mit großem Schädel aber schmalen Körper, woanders aber noch voll im Saft stehen, guter Laicher, der noch einige Jahre und cm-Wachstum vor sich hat.

Wenn es keine rechtlichen Vorgaben gibt, muss das jeder im Einzelfall für sich entscheiden, was er für sinnvoll hält oder nicht.
 
Hängt halt auch von den Gewässern ab.

In kleinräumigen, scharf befischten Strecken mit hoher Entnahmequote sind solche Fänge vermutlich deutlich seltener als z.B. an Strecken mit mäßigem Angeldruck, größeren Seen, Boddengewässern oder in Holland.

Ein Hecht von 1,25cm kann in einem Gewässer schon am Ende seines Lebenszyklus stehen, mit großem Schädel aber schmalen Körper, woanders aber noch voll im Saft stehen, guter Laicher, der noch einige Jahre und cm-Wachstum vor sich hat.

Wenn es keine rechtlichen Vorgaben gibt, muss das jeder im Einzelfall für sich entscheiden, was er für sinnvoll hält oder nicht.
Hallo,

das stimmt weitgehend schon so, aber seit sich mein Sohn, nach seinem Studium, zum Hechtspezalisten entwickelt hat, habe ich erst gesehen, was unsere heimischen Gewässer für ein Potential in Menge und auch Größe haben. Seitdem habe ich das Hechtfischen etwas forciert (bin jahrzehntelang fast reiner Fliegenfischer, auf Salmoniden gewesen, mit nur gelegentliche Spinnfischen auf Hecht) und das mit gutem Erfolg.

Petri Heil

Lajos
 
Ein Hecht von 1,25cm kann in einem Gewässer schon am Ende seines Lebenszyklus stehen, mit großem Schädel aber schmalen Körper, woanders aber noch voll im Saft stehen, guter Laicher, der noch einige Jahre und cm-Wachstum vor sich hat.
In meinem Gewässer ist bei 125cm noch lange nicht Schluss, vor etwa 15 Jahren wurde einer von 144cm und 23,5Kg gefangen, wurde entnommen. (leider nicht von mir!)
Mit diesem Wissen ist klar, es braucht dort kein Fangfenster, oder anderen fangverhindernden Quatsch!
Es wurde an dem Gewässer schon immer gnadenlos entnommen und dies ohne jegliche Fangbeschränkungen.
Da stimmt die Alterspyramide einfach, hauptsächlich weil das Gewässer äußerst produktiv ist.
Was mir etwas leid tut, dass sind die Barsche, welche ich früher immer als willkommenen Beifang, mit übers Jahr bestimmt 5 Stück von über 40cm, hatte.
Weil diese noch viel eher als große Hechte aufn Kopf bekommen, fange ich diese nur noch sehr selten beim Hechteln.
Ich glaube die meisten Kochtopfangler, welche fast ausschließlich auf Barsche gehen, wissen einfach nicht, das diese Fische mal locker 20-30 Jahre brauchen, um solche Größen zu erreichen?

Jürgen
 
Beim Angeln sollte man sich auf alles konzentrieren, bei der Entnahme sollte jeder selber wissen, was sinnvoll ist, weshalb die Entnahmefenster- und Mindestmaßkultur zerstört werden sollte.
Genau, weg mit den ganzen Mist. Mindestmaße, Fangbeschränkungen, Schonmaße.... alles Mist. Bestimmt sehr gut für die Bestände.

Immer schön zu sehen, wie toll sich die Hechtbestände im dichtbesiedelten Holland im Gegensatz zu Deutschland entwickelt haben. Oder die gigantischen Welsbestände in Spanien im Gegensatz zu den scharf befischten Gewässern ist Osteuropa.
 
Ohne Regeln funktioniert das nur an Gewässern, wo nur wenige, vorsortierte Angler zugelassen werden.

Je größer und anonymer die Anglerschaft, desto notwendiger sind leider Regeln und Kontrollen.

der die gigantischen Welsbestände in Spanien im Gegensatz

Wo der Wels als invasive Art die ursprünglichen Ökosysteme der betroffenen Gewässer aber schon stark verändert hat.
 
Hallo,

na ja, Waller haben wir auf jeden Fall viel zu viel in Deutschlands Gewässern und vor allem eben auch in den unzähligen Gewässern, in welchen der früher überhaupt nicht vorkam und das früher ist hier gerade mal so 30-40 Jahre her.
Und zu den Hechtbeständen; die sind, zumindest in meinem Umfeld, in den letzten 60 Jahren nicht schlechter geworden sondern eher besser.

Petri Heil

Lajos
 
Nun ja, letztendlich ist die Produktivität und die Entnahme in jedem Gewässer unterschiedlich.
Ob ein Umdenken wie bereits erwähnt wurde wirklich stattgefunden hat, vermag ich nach meinen Beobachtungen zu bezweifeln.
Denke eher, dass diese Petri Jünger den Sport-Anglern zugeordnet werden können.

Bei den sogenannten Kochtopf-Anglern mag, wenn sie sich selbst ein Entnahmefenster gesetzt haben und auch aufhören wenn der Topf voll ist,
ein Umdenken stattgefunden haben.

Aber, leider gibt es auch jene, ich vermute mal Geschäftemacher, denen das alles am Allerwertesten vorbei geht. Es wird eingesackt was nur irgendwie verwertbar
und an den Mann zu bringen ist. Und leider sind diese Gesellen gefühlt in der Überzahl und werden wohl auch immer mehr.

Will damit sagen: Dass es an solchen Gewässern meist gar kein selektives Angeln auf "Großfisch" gibt und letztendlich auch keine Kleinwüchsigen nachkommen.

Habe erst am Wochenende leider wieder miterleben müssen, wie massenweise Barsche aus 12m und tiefer an die Oberfläche geholt werden.
Davon gingen ü80% mit aufgeblähter Schwimmblase bis zu einer Größe von ca.15cm als Vogelfutter wieder über die Bordwand. Der Rest landete in Eimern.
Das Ganze hochgerechnet auf die 20 Boote welche vor Ort waren, ein Massaker!

oldie3 :cry2
 
Die Fangfenster Träumer haben anscheinend nicht aufm Schirm, dass Prof. Arlinghaus ursprünglich seine Fangfenster Theorie eng an Strukturverbesserungen im Gewässer anknüpft.
Nur durch solche Strukturverbesserungen können weitere Standplätze geschaffen werden und der Bestand so erhöht werden.
Aber das wird gerne unterschlagen, beim Traum von der Bereithaltung von kapitalen Fischen, zum fröhlichen Releasen.
Jetzt ist man inzwischen so weit, diese Fangfenster auf alle möglich Fischarten auszudehnen, obwohl davon zumindest bei Prof.Arlinghaus, nie die Rede war!
Verallgemeinerung, weil einem dies so in den Kram passt und ohne jede wissenschaftliche Grundlage!

Das Märchen von den besseren Genen greift auch nicht, was wäre denn, wenn der besagte Riesenhecht aus meinem Gewässer zwei, drei Jahre früher, oder innerhalb eines Fangfensters gefangen worden wäre, sein Laich wäre damals exakt der Gleiche gewesen, genetisch?

Jürgen
 
Die Studie ist absoluter Mist B.z.w . eine Mogelpackung .
Wenn ich gezielt große Fische entnehme und nur die Kleinwüchsigen vermehre -
können nur kleine Nachkommen erzeugt werden .
Hat mit der Entnahme von großen Fischen nicht das geringste zu tun -
Wie oft hat ein 1 Meterhecht sich schon reproduziert bevor er diese Größe erreicht hat ?
Ist hier jemand der Meinung das die Nachkommen aus der Zeit als er kaum 40 cm maß
alles kleine Kümmerlinge geblieben sind ????
 
was wäre denn, wenn der besagte Riesenhecht aus meinem Gewässer zwei, drei Jahre früher, oder innerhalb eines Fangfensters gefangen worden wäre,
Dann wäre er vermutlich nicht so groß geworden und hätte er deutlich weniger Nachkommen hinterlassen?

Dass bei sich ausreichend selbst reproduzierenden Beständen ein hoher Entnahmedruch auf BOFFF negative Auswirken haben kann, ist in Nordamerika ein alter Hut und wird dort mit entsprechenden Befischungsregeln oft verhindert.

Prof. Arlinghaus hat das in DE zwar publik gemacht und auch eigene Forschungen betrieben, aber es ist nicht seine Erfindung oder Individualthese.

Dass es überall, in jedem Gewäser und bei jeder Fischart so sein muss, behauptet aber niemand.
 
Das Problem dieser Studie ist einfach, dass in einer Population gleichalter Tiere auf einen Schlag die größten Exemplare entnommen werden. Das sind natürlich immer die Individuen mit den "besten" Wachstumsgenen. Von daher ist das Ergebnis der Studie vorhersehbar gewesen.
Wie hier aber richtig argumentiert wird, hat ein Meterhecht sich bereits fortgepflanzt. Dieser Fall wird in der Studie gezielt außer Acht gelassen, indem vor der ersten Fortpflanzung aussortiert wird. In einem Gewässer ist es gänzlich unmöglich auf einen Schlag mithilfe der Angel die größten Individuen einer Generation zu entnehmen.

Daher gibt die Studie in meinen Augen keinerlei Aufschlüsse über die Auswirkungen der Angelei auf die Durchschnittsgröße der Fische.
 
Dass es überall, in jedem Gewäser und bei jeder Fischart so sein muss, behauptet aber niemand.
Ja doch, der normale Gewässerwart in den Vereinen glaubt hiermit den Traum seiner Vereinsmitglieder zu erfüllen!
Es werden immer mehr davon, die sich an diesem Quatsch hoch halten.
Strukturverbesserungen der Gewässer sind ja auch immer mit Arbeit verbunden, da ist eine solche neue Regelung doch einfacher mal eben eingeführt.

Jürgen
 
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