Also für mich kann ich nur sagen, meine eigene Umweltverschmutzung damit zu rechtfertigen, dass Andere die Umwelt noch viel mehr verschmutzen, halte ich für sehr problematisch.
Weil der Umwelt geht es durch mein Verhalten ja dann trotzdem ein wenig schlechter. Natürlich im Verhältnis nur sehr geringfügig, aber wenn alle 8 Milliarden Menschen auf der Welt so handeln (für die fast alle das Argument ja auch zutrifft), dann sieht das schon ganz anders aus.
Und wenn man diese Logik weiterführt und (kleinere) Firmen und Institutionen (zB Staaten) auch so handeln und ihre Umweltverschmutzung mit vorhandenen (viel) größeren, anderen Verschmutzern rechtfertigen, dann nimmt das Problem noch viel größere Dimensionen an.
Weiters bringe ich mich mMn dadurch auch in eine ganz schwache Argumentationslage, falls ich gegen die größere Umweltverschmutzung Anderer argumentieren möchte. Weil dann kann zB ein Industrieller, der die Umwelt weit mehr verschmutzt als ich, gegen mich argumentieren: Du schaffst es im Kleinen und bei etwas relativ Unwichtigem wie einem Hobby schon nicht, die Umwelt nicht zu verschmutzen, mit welchem Recht regst du dich dann über mich auf, da ich doch Dinge produziere, die für Menschen wichtig sind, was halt ohne eine gewisse Umweltbelastung nicht geht?
Ich weiß nicht, wieweit diese Haltung bis jetzt schon Anteil an der ökologisch prekären Lage hat, in der sich die Welt und damit wir uns inzwischen befinden. Aber für mich liegt es auf der Hand, dass ein weiteres Festhalten an dieser Haltung nicht zielführend sein wird, weil es die Probleme noch weiter verschärfen wird.
Viel zielführender und besser finde ich die Logik: Wenn jeder (bloß) vor seinem Haus kehrt, dann ist die ganze Straße sauber. Und direkten Einfluss habe ich im ersten Schritt eben nur auf mein Haus.
Ist halt meine Meinung und Sicht der Dinge.
Wer ist ähnlicher Meinung - oder eben nicht? Und warum?