Immer weniger Fische

Peter..

New Member
Ich denke auch, dass die heute im Rheinsystem vor kommenden Welse, entweder aus Besatz stammen, bzw. über den Rhein-Main Donaukanal eingewandert sind.
Was ich auch inzwischen akzeptiert habe,
weil der Wels passt schon in das Ökosystem eines großen Stroms.
Was ich aber für katastrophal erachte, ist der Besatz, welcher inzwischen fast jedes Gewässer flächendeckend in Deutschland erreicht hat!

Jürgen
Korrekt, in jeder Pfütze drängeln sich die Welse. Auffallend: Meistens sind es Gewässer von Vereinen.
 

Lajos1

Well-Known Member
Korrekt, in jeder Pfütze drängeln sich die Welse. Auffallend: Meistens sind es Gewässer von Vereinen.
Hallo,

hat nicht unbedingt etwas mit Vereinen zu tun. Bei meinem Verein weiß ich definitiv dass da niemals von Vereinsseite her Waller besetzt wurden und früher hatten wir ein einziges Gewässer mit einem bescheidenen Wallerbestand. Heute haben wir Waller in drei Viertel unserer Gewässer und nicht nur wir. Diese Bestände beruhen meist auf illegale "Besatzmaßnahmen" von depperten Anglern, welch da ohne Rücksicht auf Verluste (im wahrsten Sinne des Wortes) diese Gewässer "bereichern" wollten.
Dies müsste so ab den 1980/1990er Jahren geschehen sein. Auf Jeden Fall werden seit etwa 30 Jahren vermehrt Waller in Gewässern gefangen, in welchen diese früher nie vorkamen.

Petri Heil

Lajos
 

Der mit dem Fisch tanzt

Well-Known Member
Hallo,

hat nicht unbedingt etwas mit Vereinen zu tun. Bei meinem Verein weiß ich definitiv dass da niemals von Vereinsseite her Waller besetzt wurden und früher hatten wir ein einziges Gewässer mit einem bescheidenen Wallerbestand. Heute haben wir Waller in drei Viertel unserer Gewässer und nicht nur wir. Diese Bestände beruhen meist auf illegale "Besatzmaßnahmen" von depperten Anglern, welch da ohne Rücksicht auf Verluste (im wahrsten Sinne des Wortes) diese Gewässer "bereichern" wollten.
Dies müsste so ab den 1980/1990er Jahren geschehen sein. Auf Jeden Fall werden seit etwa 30 Jahren vermehrt Waller in Gewässern gefangen, in welchen diese früher nie vorkamen.

Petri Heil

Lajos
Ja, und dann sind das statt kapitaler Exemplare nur ganz kleine oder mittlere bis etwa 1m. Auch der Zwergwels scheint sich immer mehr auszubreiten und wird in manchen Gewässern echt zur Plage!
 

rheinfischer70

Well-Known Member
Nein! Ich denke auch, das Angler ihren Einfluß stark überschätzen.
Doch, dazu empfehle ich das Buch vom Arlinghaus: Der unterschätze Angler.

Wenn auch der Gesamtfischbestand kaum beeinflusst werden kann, so können einfach zu befischende Arten wie Zander oder Hecht durch das ständige befischen der wenigen Spots stark dezimiert werden. Man sieht es eindrucksvoll an den geringen Durchschnittsgrößen der Rheinzander, die dank der Grundel wieder mehr geworden sind.
Die Fische halten sich ja nicht schön verteilt über den gesamten Strom auf, sondern sammeln sich in großen Stückzahlen an den Hotspots. Ich finde, die Anglerdichte am Niederrhein ist enorm. Dazu kommt noch die insgesamt niedrigere Biomasse aufgrund des relativ sauberen Wassers.
Also wenige Standplätze für Fische, relativ zu früher viel weniger Fisch und dazu noch viel mehr Angler machen die Sache nicht einfacher. Wer viel fangen möchte, muss also besonders ausgebufft und klug sein oder sehr viel Ausdauer oder Glück mitbringen.


Wenn der Wels der Übeltäter wäre, müsste es ja ein leichtes sein, diese zu fangen. Richtig ausgehungert müssten die sein, nachdem diese die Gewässer entleert haben. Da der Wels ein begehrter Speisefisch ist, wäre er dann auch ganz schnell wieder dezimiert. Also irgendetwas stimmt mit der Welsüberhandgeschichte nicht.
 

Peter..

New Member
Hallo,

hat nicht unbedingt etwas mit Vereinen zu tun. Bei meinem Verein weiß ich definitiv dass da niemals von Vereinsseite her Waller besetzt wurden und früher hatten wir ein einziges Gewässer mit einem bescheidenen Wallerbestand. Heute haben wir Waller in drei Viertel unserer Gewässer und nicht nur wir. Diese Bestände beruhen meist auf illegale "Besatzmaßnahmen" von depperten Anglern, welch da ohne Rücksicht auf Verluste (im wahrsten Sinne des Wortes) diese Gewässer "bereichern" wollten.
Dies müsste so ab den 1980/1990er Jahren geschehen sein. Auf Jeden Fall werden seit etwa 30 Jahren vermehrt Waller in Gewässern gefangen, in welchen diese früher nie vorkamen.

Petri Heil

Lajos
Ähnliches passierte mit vielen Stillgewässern, die durch "depperte Angler" mit Karpfen "bereichert" wurden, - Selbstverständlich ohne Wissen der Vereinsvorstände.
Allerdings beeinflußt der Karpfen die Bestände anderer Fische nicht so stark wie der Wels und der Karpfen reproduziert sich in den meisten Gewässern nicht.
 

Peter..

New Member
Ich finde, die Anglerdichte am Niederrhein ist enorm.
Ich fahre in gewissen Abständen mit dem Fahrrad am Rhein entlang. Wenn man dann alle paar Kilometer mal einen Angler entdeckt, kann man nicht von enormer Anglerdichte sprechen. Vieleicht sind die Angler auch gerade nicht da, wenn ich vorbei komme. Das Gedrängel entsteht dort, wo Angler bis an den Rhein fahren und ihr Fahrzeug abstellen können. Ob es dort die meisten Fische gibt?
 
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hanzz

Master of "steht noch nicht fest"
Ich fahre in gewissen Abständen mit dem Fahrrad am Rhein entlang. Wenn man dann alle paar Kilometer mal einen Angler entdeckt, kann man nicht von enormer Anglerdichte sprechen. Vieleicht sind die Angler auch gerade nicht da, wenn ich vorbei komme. Das Gedrängel entsteht dort, wo Angler bis an den Rhein fahren und ihr Fahrzeug abstellen können. Ob es dort die meisten Fische gibt?
An manchen Stellen musst du ne Karte ziehen.
 

magi

Well-Known Member
Ich denke auch, dass der Wels oft auch zu Unrecht für dezimierte Fischbestände bzw. ausbleibene Fischfänge verantwortlich gemacht wird. Vielleicht ein zusätzlicher Faktor an machem Gewässer, aber an den z.B. mir bekannten Ruhrabschnitten von untergeordneter Bedeutung. Da wären sicherlich ganz andere zu nennen, was auch in einem fischereilichen Gutachten vermerkt wurde, was mir zu einem Teilstück bekannt ist. Generell halte ich es eh für gewagt aufgrund von Fanglisten und Angler-Aussagen auf den Fischbestand eines Gewässers zu schließen. Es gibt immer mal wieder auch schlechte Jahre, die im Anschluss in der Vergangenheit dann auch oftmals durch gute Fänge wiederlegt wurden, wo anhand der Fischgrösse klar ist, dass diese nicht "neu" im Gewässer anbgewachsen sein können. Gerade auch in grösseren Gewässern ohne Angelmöglichkeiten vom Boot ist der erreichbare Radius der Anglerschaft auch recht begrenzt. Und es steht sicherlich auch Fisch fernab der Ufer bzw. im Hauptstrom ;)
 
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Lajos1

Well-Known Member
Ähnliches passierte mit vielen Stillgewässern, die durch "depperte Angler" mit Karpfen "bereichert" wurden, - Selbstverständlich ohne Wissen der Vereinsvorstände.
Allerdings beeinflußt der Karpfen die Bestände anderer Fische nicht so stark wie der Wels und der Karpfen reproduziert sich in den meisten Gewässern nicht.
Hallo,

im Gegensatz zum Waller wurde und wird der Karpfen bei uns in Franken und der Oberpfalz gezielt besetzt. Frankenland (die Oberpfalz auch) ist Karpfenland und das war und ist auch heute noch bei vielen Anglern Zielfisch Nr. 1 und zwar aus dem lapidaren Grund der Verwertung. Am besten in Größen zwischen 1,5 und 2 Kilo. Da gibt der Fisch, welcher meist der Länge nach geteilt und in der Pfanne zubereitet wird, zwei schöne Portionen absmile01.
Gegessen wird er nur in Monaten mit "R", also von September (ausnahmsweise wird dir letzte Augustwoche schon mal toleriert) bis April.
Bei Gasthäuser, welche bekannt für eine gute Karpfenküche sind, bekommt man am Sonntag ab September schwer einen Platz.
Total unfränkisch ich bin, gehört der Karpfen nicht gerade zur ersten Wahl bei den Fischen bei mir. Dies hat aber hauptsächlich mit häuslicher Überfütterung in Kindheits- und frühen Jugendjahren zu tun. Mein alter Herr aß sehr gerne Karpfen und da wir (Landwirtschaft) nebenbei auch zwei Weiher hatten, gabs da Sonntag, wenn die Zeit dazu war, sehr häufig Karpfen:devil.

Petri Heil

Lajos
 

Waidbruder

Well-Known Member
2019 hatte ich mein Angelcomeback nach ca. 10 jähriger Abwesenheit, der Rhein bei Köln war zuvor mein Hausgewässer gewesen. Auch ich war erschrocken, mit der Spinnrute losziehend ging schlicht NIX (lediglich der Gummifischfriedhof am Grund wurde bedient), obwohl ich vor meiner Pause zumindest ab und an etwas fangen konnte. Nach etwas Recherche, Expertise (dank Youtube) und Experimenten wurde mir einfach klar: Der Spinnanglerdruck hat in unserer Region massiv zugenommen, an jeder durchschnittlichen Stelle werden tagtäglich diverse Gummifische und andere Kunstköder durchgezogen.
Zum Fischbestand aufgrund der Wasserqualität erlaube ich mir kein Urteil, für mich bleiben die Fangerfolge auf Raubfisch im Rhein aus, weil gefühlt 10x soviele Angler vom Ansatz her das "Gleiche" tun.

Für mich ist der Rhein bei Köln eigentlich nur noch für Barben und Aal interessant, für Spinnfischerei weiche ich lieber woanders hin aus.
Vielleicht haben Zander und Co. schon hundertfach an diesen bunten Fischen geknabbert, die da zu Hunderten am Grund hocken und sich nicht von der Stelle bewegen. Eigentlich ja eine perfekte Beute! . Aber nein: Sie sind absolut ungeniessbar, sonderbar zäh und dann auch noch pieksend. Fische sind nicht dumm!:laugh2
 

Peter..

New Member
Hallo,

im Gegensatz zum Waller wurde und wird der Karpfen bei uns in Franken und der Oberpfalz gezielt besetzt. Frankenland (die Oberpfalz auch) ist Karpfenland und das war und ist auch heute noch bei vielen Anglern Zielfisch Nr. 1 und zwar aus dem lapidaren Grund der Verwertung. Am besten in Größen zwischen 1,5 und 2 Kilo. Da gibt der Fisch, welcher meist der Länge nach geteilt und in der Pfanne zubereitet wird, zwei schöne Portionen absmile01.
Gegessen wird er nur in Monaten mit "R", also von September (ausnahmsweise wird dir letzte Augustwoche schon mal toleriert) bis April.
Bei Gasthäuser, welche bekannt für eine gute Karpfenküche sind, bekommt man am Sonntag ab September schwer einen Platz.
Total unfränkisch ich bin, gehört der Karpfen nicht gerade zur ersten Wahl bei den Fischen bei mir. Dies hat aber hauptsächlich mit häuslicher Überfütterung in Kindheits- und frühen Jugendjahren zu tun. Mein alter Herr aß sehr gerne Karpfen und da wir (Landwirtschaft) nebenbei auch zwei Weiher hatten, gabs da Sonntag, wenn die Zeit dazu war, sehr häufig Karpfen:devil.

Petri Heil

Lajos
So ähnlich sind meine Kindheitserinnerungen auch. Die Abneigung gegen Karpfen hat sich bis heute erhalten und ich bin heute 73.
 

Großmaulbarsch

New Member
Hallo Kollegen,
ich wecke den Chat mal aus dem Sommerschlaf um etwas Feedback zu erhalten. Wir haben Ende Oktober und eigentlich müsste die Raubfischsaison am Rhein in vollem Gang sein. Ich bin allerdings ziemlich frustriert, da meine Versuche in den letzten 4 Wochen sehr ernüchternd waren. Nicht mal ein einziger Zander hat sich landen lassen und ich hatte im Raum Düsseldorf/Krefeld gerade mal einen kurzen Zupfer bei den letzten 4 Versuchen (immer nach Dämmerung und meist mit Wobbler). Ist das einfach nur Pech und ich sitze immer zur falschen Zeit am falschen Ort oder gibt es von anderen ähnliche Erfahrungen und zeigt das Jahr 2022 vielleicht ein generelles Problem bezüglich der Raubfischbestände/Fänge am Rhein? Diesen Verdacht habe ich, da auch von den anderen, die in den letzten Jahren immer fleißig ihre Ansitze und Fänge im Chat gepostet haben, aktuell bisher gar nicht kommt. Es herrscht absolute Funkstille. Das lässt nichts gutes ahnen. Vielleicht könnten einige von Euch dazu ja mehr sagen. Würde mich freuen.
 

Buds Ben Cêre

ehemals Singvogel
Bei meinem Verein weiß ich definitiv dass da niemals von Vereinsseite her Waller besetzt wurden und früher hatten wir ein einziges Gewässer mit einem bescheidenen Wallerbestand. Heute haben wir Waller in drei Viertel unserer Gewässer und nicht nur wir. Diese Bestände beruhen meist auf illegale "Besatzmaßnahmen" von depperten Anglern, welch da ohne Rücksicht auf Verluste (im wahrsten Sinne des Wortes) diese Gewässer "bereichern" wollten.
Dies müsste so ab den 1980/1990er Jahren geschehen sein. Auf Jeden Fall werden seit etwa 30 Jahren vermehrt Waller in Gewässern gefangen, in welchen diese früher nie vorkamen.

Das Walleraufkommen hat meines Erachtens weniger was mit (nicht legalen) Besatzmaßnahmen zu tun, sondern ist ein eine Folge, dass unsere Sommer immer heißer werden und der Waller immer öfter die zum Laichen notwendig konstant hohe Wassertemperatur vorfindet. Sozusagen eine direkt Folge des Klimawandels.
Ich fische hier an der Wörnitz, die als Donauzufluss schon immer einen gewissen Wallerbestand aufwies. Nur gefangen wurde selten mal einer. Es dürfte so Ende der 90er Jahre gewesen sein, als wir hin und wieder die ersten Babywaller beim Aalangeln fingen, was in den Folgejahren auch stark zunahm. Heute fängt man kaum mehr Aale, dafür ist es fast unmöglich, nachts mit Tauwurm mal keinen Waller zwischen 30 und 50cm zu fangen.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Das Walleraufkommen hat meines Erachtens weniger was mit (nicht legalen) Besatzmaßnahmen zu tun, sondern ist ein eine Folge,
Betrifft aber nur Fließgewässer, die sich quasi gegenseitig befruchten.
Alle geschlossenen Gewässer hierzulande wurden entweder von depperten Vereinen selbst besetzt, oder eben von Dumpfbatzen bei Nacht und Nebel!
Es gibt ja fast keine Gewässer mehr ohne Waller in Deutschland.

Jürgen
 

Lajos1

Well-Known Member
Das Walleraufkommen hat meines Erachtens weniger was mit (nicht legalen) Besatzmaßnahmen zu tun, sondern ist ein eine Folge, dass unsere Sommer immer heißer werden und der Waller immer öfter die zum Laichen notwendig konstant hohe Wassertemperatur vorfindet. Sozusagen eine direkt Folge des Klimawandels.
Ich fische hier an der Wörnitz, die als Donauzufluss schon immer einen gewissen Wallerbestand aufwies. Nur gefangen wurde selten mal einer. Es dürfte so Ende der 90er Jahre gewesen sein, als wir hin und wieder die ersten Babywaller beim Aalangeln fingen, was in den Folgejahren auch stark zunahm. Heute fängt man kaum mehr Aale, dafür ist es fast unmöglich, nachts mit Tauwurm mal keinen Waller zwischen 30 und 50cm zu fangen.
Hallo,

gut, mag bei der Wörnitz zutreffen. In unserem unteren Teil, bei Auhausen, wurden aber schon in den 1970ern Waller gefangen. In unserm, weiter flussaufwärts liegenden Teil, bei Dinkeslbühl, tatsächlich erst so seit rund 20 Jahren.
Aber trotzdem kommen halt mittlerweile Waller in vielen Gewässern vor, wo tatsächlich früher nie welche waren und das ist durch illegale Besatzmaßnahmen entstanden. Ich angle seit 1960, habe die Rednitz praktisch vor der Haustüre und da ist früher nie ein Walle gefangen worden. Dagegen sind es heute so 5-10 im Jahr bei weniger Gewässerbesuchen durch die Mitglieder wie früher.
Ähnlich die Aisch, oder die Fränkische Rezat, letztere sogar mit einem richtig starken Wallerbestand, das sind kleine Flüsse, fast noch Bäche zu nennen, da gabs früher auch nie Waller.
Die Ausbreitung in der Wörnitz wird wohl Deiner Theorie entsprechen, aber da gabs im Flusssystem schon immer Waller, in Rezat und Aisch dagegen nicht. Sind nur Beispiele, ich hätte da noch mehr auf Lager.

Petri Heil

Lajos
 

seatrout61

Method-Feeder-Spezi
Wenn ich die Mitgliedszahlen meines Vereins analysiere,, haben wir (stark begünstigt durch Corona-Einschränkungen) einen Zuwachs von fast 50% mehr Mitglieder - bei gleich gebliebener Anzahl der Gewässer und der sich darin befindlichen Fische.

Der Threadtitel "Immer weniger Fische" ist IMHO inhaltlich falsch,.

"Immer mehr Angler müssen sich den gleichbleibenden Fischbestand teilen" bringt es korrekt(er) auf den Punkt.
 
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