Immer wieder Fischsterben nach Löscheinsatz

Thomas9904

Well-Known Member
Vorabveröffentlichung Mag Juli

loescheinsatzfischsterben_AB.jpg


Immer wieder Fischsterben nach Löscheinsatz

Laut eines Boardies, der mir die Nachricht übermittelte (DANKE!), war der Lausebach bei Gardelegen vor nicht langer Zeit erst renaturiert worden und frisch mit Forellen besetzt.

Wenn dann, wie die AZonline berichtet, bei einem großen Feuerwehreinsatz an Himmelfahrt viel Löschwasser in den Bach kam, ist das mehr als bitter:
https://www.az-online.de/altmark/gardelegen/kurzzeitige-belastung-8391302.html

Mit anderen Worten: Der Lausebach, der direkt am Firmengelände vorbeifließt und aus dem die Feuerwehren in den Stunden nach Ausbruch des Großfeuers Löschwasser abgepumpt hatten, war kurz nach dem Brand verseucht. Es gab Überschreitungen beim Ammonium-Stickstoff und beim Benzo(a)pyren (PAK). Diese Abkürzung steht für „polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe“. Dass Schwermetalle zur Vergiftung beigetragen hätten, so teilt der Kreis mit, das sei „nicht auszuschließen, konnte aber nicht zweifelsfrei bewertet werden“.

Das Kreis-Umweltamt bestätigte lapidar:
„Eine Fischgiftigkeit war gegeben, insofern ist das Fischsterben darauf zurückzuführen.“

Immerhin hatte die Feuerwehr versucht, Umweltschäden so gering wie möglich zu halten, indem laut AZonline das Löschwasser in einem Kreislauf wiederverwendet wurde, was durch mitgeführte Plastikteile aber auch den Pumpen geschadet hätte.

------------------------------------------------​

Man muss froh sein um die Feuerwehren, vor allem um die freiwilligen, die es auf dem Lande überhaupt noch gibt.

Leider ist es so, dass Löschwasser immer wieder für Umweltschäden sorgt, auch der schwere Unfall an der Jagst, bei dem fast der ganze Fluss vergiftet wurde, war ja mit durch Löschwasser verursacht - deswegen ein Haus abbrennen lassen, um Umweltschäden durch Löschwasser zu vermeiden, kann aber kein ernsthafter Mensch fordern.

Was man fordern kann ist in solchen Dingen zweierlei:
Dass die Politik (Bund, Land, regional, lokal) dafür zu sorgen hat, dass Feuerwehren so modern ausgerüstet sind oder werden, dass solche Geschehnisse in ihrer Gefahr für die Gewässer verhindert oder so weit wie möglich gemindert werden.

Wenn dann trotzdem was passiert, ob an der Jagst oder wie hier, muss schnell und unbürokratisch den Vereinen bzw. Bewirtschaftern der Gewässer geholfen werden. Wie es in Gardelegen kommen wird, weiss man noch nicht, dass im Falle der Jagst Gerichtsprozesse laufen müssen und Bewirtschafter auf Geld für Entschädigung, Wiederherstellung und Besatz warten müssen bzw. darauf, ob es überhaupt kommt, das dagegen geht gar nicht.

Thomas Finkbeiner
 
Oben