Inflation am Tackle-Markt

Taxidermist

Well-Known Member
Ich denke der Hauptanteil dieser Inflation, nicht nur im Angelgerätesektor, ist den gestiegenen Energiekosten anzulasten.
Ich soll z.B. im nächsten Jahr 65% mehr für meinen Strom zahlen, dies wird dem Einzelhändler genau so ergehen.
Dort laufen Kühlschränke, für Würmer/Maden, z.T. sogar Kühltruhen für Köfis, außerdem Heizung und Ladenbeleuchtung, da lässt sich auch nichts sparen.
Also werden diese Mehrkosten an den Kunden weitergereicht.
Transporteure haben ihre Preise auch erhöht, kommt alles auf die Endpreise drauf.

Jürgen
 

Doanafischer

Well-Known Member
Die prozentual größten Steigerungen werden wohl bei Kleinteilen und Kunstködern zu finden sein. Jedoch glaube ich, dass die Möglichkeiten von Händlern und Herstellern die Preise zu erhöhen arg begrenzt sind. Angeln ist nur ein Hobby, nichts lebensnotwendiges. Da kann man am leichtesten sparen(theoretisch :laugh2 ).

Meiner Meinung nach steht die Branche vor schweren Zeiten. :thumbsdown
 

plinse

Well-Known Member
Gerade im Hobbiebereich sehe ich weniger Preissteigerungen und mehr Probleme mit den Lieferketten.
In dem einen oder anderen Hobbiebereich ist viel mehr zu beobachten, dass das Geld, was in Lebensmittel, Sprit & Co geflossen ist, irgendwo auch wieder eingespart wird - teils sicher auch wegen Lieferketten, wenn man seine "Spielzeuge" nicht komplett bekommt ;)
Wer mit seinen Basteleien nicht fertig wird, fängt weniger neues an...

In langjährigen Hobbies (und Foren) hat es sicher Preissteigerungsversuche gegeben, Sachen, die sonst ratz fatz verkauft worden wären, sind aber stehen geblieben und wurden teils mit der Zeit deutlich unter angestammte Marktpreise reduziert - mal verkauft, mal auch dann nicht.
Ich lebe jetzt auch mehr von meinen vollen Ecken :whistling

Wat mut dat mut... der Kühlschrank ist voll und das Auto ist getankt.
Ich denke die Händler "mit schönem aber entbehrlichem KlimBim" haben es gerade nicht leicht und selbst wenn sie Preissteigerungen bräuchten, können sie die nicht unbedingt umsetzen.
 

plinse

Well-Known Member
Die satten Kunden verändern einen Markt, hoffentlich zu mehr Nachfrage nach besseren Produkten für niedrige angemessene Preise.
Ich tue mein bestes :XD
Das beobachte ich in einigen Hobbiebereichen, bitter für Hobbiekollegen, die jetzt wegen Stromrechnung & Co edel Hobbiezeugs versuchen auf den Markt zu werfen.
Auch bitter für den Handel in gewissen Sparten. Angeln geht noch so, gerade beim Kleinkrams, den man für den Fischfang braucht und auch verbraucht - aber die Fische kann man immerhin auch essen.

Einige Hobbie-Märkte sind bereits seit Jahren satt und haben nur vom reichlichen Geld gelebt, jetzt bringen sie nicht mal Fisch ;)
Das wird schon einige dahin raffen.
 

fuerstmyschkin

Well-Known Member
Was mir persönlich auffällt, ist dass das Entgegenkommen dem Kunden gegenüber nachlässt.

Ich war am Samstag bei meinem Tackledealer und habe zwei Ruten + Rollen + Schnur gekauft (Weihnachtsgeschenke von mir an mich und von mir an Vaddern) zusammen ca. 330 €. Für eine der Rollen hab ich noch ne Ersatzspule bestellt (früher gabs sowas vom Hersteller dazu aber das ist ein anderes Thema).

Ich kenne seine Preise, ich kenne die Preise im Netz, er weiß dass ich sie kenne und weiß auch dass ich ihn nie auf die Differenz ansprechen würde oder gar anfangen würde zu feilschen.

Früher wäre es aber bei nem Einkauf dieser Größenordnung nicht unüblich gewesen, dass zumindest die Schnur mit 0,00 € auf der Rechnung steht oder es sonst irgendein Leckerlie dazu gibt. Heute kriegt man noch ein entsetztes Gesicht wenn man beim bezahlen ne bissige Bemerkung in diese Richtung macht...
 

degl

Well-Known Member
Was mir persönlich auffällt, ist dass das Entgegenkommen dem Kunden gegenüber nachlässt.

Ich war am Samstag bei meinem Tackledealer und habe zwei Ruten + Rollen + Schnur gekauft (Weihnachtsgeschenke von mir an mich und von mir an Vaddern) zusammen ca. 330 €. Für eine der Rollen hab ich noch ne Ersatzspule bestellt (früher gabs sowas vom Hersteller dazu aber das ist ein anderes Thema).

Ich kenne seine Preise, ich kenne die Preise im Netz, er weiß dass ich sie kenne und weiß auch dass ich ihn nie auf die Differenz ansprechen würde oder gar anfangen würde zu feilschen.

Früher wäre es aber bei nem Einkauf dieser Größenordnung nicht unüblich gewesen, dass zumindest die Schnur mit 0,00 € auf der Rechnung steht oder es sonst irgendein Leckerlie dazu gibt. Heute kriegt man noch ein entsetztes Gesicht wenn man beim bezahlen ne bissige Bemerkung in diese Richtung macht...
Solange der Umsatz und auch die Marge stimmen, wirds das geben.........derzeit stimmt die Marge nicht und jetzt beißt sich die Katze in den Schwanz..........ab115ab115ab115..........gruß degl
 

plinse

Well-Known Member
Die Stimmung beim Angeln ist ja glücklicherweise "pro local Dealer" aber man kann sich ja ansehen, wie es in anderen Sparten gelaufen ist - ich mache ja mehr Modellbau als dass ich angel ;) und die Geschäfte sind im großen Stiel verschwunden. Heute bist du blank, wenn du hier in einer 250.000er Stadt mal schnell ein paar Kleinteile brauchst, da biste ja schon fast froh, wenn der Versender noch in Deutschland sitzt :XD
Früher hatten wir 2 Modellbauhändler, Conrad und Völkner, jetzt gibt es noch ein Sanitätshaus, was nebenbei auch noch etwas Modellbauzeugs verkauft.

Andererseits bei Angelrollen und Ruten wird der Onlinekauf verdammt verlockend, wenn es einfach googlebare Ware ist und per 1-2 Pakete sind trotz Porto mal schnell 50€ bei identischer Ware gespart. Letztens brachte mich eine Ersatzteilanfrage für eine beim Local gekaufte Rolle zum Onlinekauf. "Die Rolle ist ja schon ein bisschen älter!" war die Aussage und dann kamen die Lobpreisungen seiner lieferbaren Rollen... er hatte die Rolle nicht mal gesehen vonwegen Zustand.

Es erinnerte mich verdammt an die letzten Käufe hier im Modellbauladen, wo es dem auch ernster dreckig ging.
In Läden erfreut einzukaufen hat viel damit zu tun, dass es eine runde Geschichte ist - für beide.
Fängt es an sich beschwerlich anzufühlen, fällt der günstige Klick online immer leichter :rolleyes:

VG, Eike
PS.: Ich hatte es ja gerade an der Ostsee, wenn sich selbst in Eckernförde kein Geschäft mehr in einer Lage hält, als dass man es ohne Internet finden würde und das "bisherige erste Haus am Platz" zieht um aufs Dorf "wo sie keine Miete haben" ... und dann machen sie halt noch etwas Internet dazu - tja... dann möchte ich nicht wissen, wie es die "normalen Angelgeschäfte" ohne die Ostsee nebendran schaffen sollen :rolleyes:
PPS.: Wo erschwerend dazu kommt, dass Angeln auch ein Hobbie der vollen Ecken ist - die meisten dürften ja ein paar Jahre weiter angeln können, ohne mehr als akut fehlenden Kleinkrams für "gelegentlich 3,50" zu ergänzen... und viele würden selbst ohne so Ergänzungen noch sehr lange auskommen...
 

keilerkopf

Active Member
Mal gucken, wie es wird.
Es gibt vermutlich Teuerungen, die alle betreffen (Rohstoffe, Fertigungskosten, Logistikkosten,...) und Kosten auf Händlerseite (Flächenmiete, Onlineshop, Heizkosten, Stromkosten, Personalkosten).
=> Die Preise werden wohl moderat steigen. Im Angelbereich viele Neukunden aus der Coronazeit, die die Vielfalt der Passion erst entdecken. Auch viel Wettbewerb, was zu Preisdruck führt.

Spannend wird sicherlich das Thema Einzelhandel, da dort der Preis durch die händlerseitigen Kosten meist höher ist (insbesondere Kleinteile) und der kundenseitige Aufwand (Wegezeit, Fahrtkosten, Gebunden an Öffnungszeiten, Sortiment tw. unbekannt) auch höher ist.
Die beiden "großen" hier in der Region hauen gerade mit 20% (der erste) bzw. 30% (der Nachzügler) auf alles die Ware raus.
 

fuerstmyschkin

Well-Known Member
Es erinnerte mich verdammt an die letzten Käufe hier im Modellbauladen, wo es dem auch ernster dreckig ging.
In Läden erfreut einzukaufen hat viel damit zu tun, dass es eine runde Geschichte ist - für beide.
Fängt es an sich beschwerlich anzufühlen, fällt der günstige Klick online immer leichter :rolleyes:
Das ist genau der Punkt auf den ich raus wollte. Bisher hab ich die höheren Preise beim Händler in Kauf genommen, weil ich davon auch einen gewissen Mehrwert hatte. Je geringer dieser Mehrwert wird, desdo eher überlege ich mir abzuwandern. Dass die Händler mit der aktuellen Situation zu kämpfen haben, ist dabei für mich keine Entschuldigung, das habe ich als Kunde nämlich auch.

Btw. was den Modellbau und den Niedergang des damit verbundenen Handels angeht, das können sich zumindest im Bereich Modelleisenbahnen zu nem guten Teil auch die Hersteller auf die Fahnen schreiben. Da kam man nämlich immer mehr weg davon ein bezahlbares Hobby ursprünglich für Kinder zu sein und hat stattdessen Konsequent auf die hochpreisige Nietenzähler Schiene gesetzt, bis schließlich viele Kunden die Preise nicht mehr zahlen konnten oder wollten. Dazu hat man die Händler dann noch mit Exklusivmodellen geknebelt die der Händler erst ab ner gewissen Abnahme überhaupt kriegen konnte (Märklin MHI o.ä.).
 

vermesser

Well-Known Member
Das ist genau der Punkt auf den ich raus wollte. Bisher hab ich die höheren Preise beim Händler in Kauf genommen, weil ich davon auch einen gewissen Mehrwert hatte. Je geringer dieser Mehrwert wird, desdo eher überlege ich mir abzuwandern.

Dem stimme ich zu 100% zu. Es gibt (wenige) Händler, denen ich auch einen Mehrpreis zahle, weil sie viel haben, gut beraten, kulant sind und weil es sich aus meiner Sicht lohnt. Und öfter bekommt man als Stammkunde dann auch mal Rabatt.

Aber wenn ich genau weiß, ich will Rolle X, Schnur Y oder Köder Z, dann frag ich Tante Google, wenn mein Händler (eigentlich geh ich nur noch zu einem so richtig) das nicht hat und nehm den günstigsten Anbieter. Fertig.
 

Minimax2

Well-Known Member
hallo,

es hat lange gebraucht, bis ich bei "einem" Händler" hängen blieb, wenn ich wirklich investieren wollte / musste. Die Zeiten, als in Genk noch die Goldene Rabatt-Marke an der Ladendecke hing bzw. als man in Herrieden noch mit Vornamen und exclusivem Frühstück bewirtet wurde sind definitiv vorbei.
Dann hat man sich geärgert und ist im regionalen Dealer-Dunstkreis rumgehirscht. Auch vorbei, die machen halt Masse statt Klasse und spulten die Schnur gern auch mal kostenintensiv linksdrehend uaf die falsche Spule.
Hernach paar Jahre im Internet bestellt - meistens blind und entsprechend enttäuscht....

Durch die Suche nach einem Freak, der alte Abu's und Tricast restauriert /aufbaut bin ich jetzt im "Zentrum" Sachsens glücklich geworden, was den o.a. Kleinteilkauf angeht und werde da erstklassig beraten / bedient / versorgt. Da rümpft keiner die Nase, wenns nur um paar Haken geht oder ichne dämliche Frage habe. Erstklassige Öffnungszeiten, nette Tips über lokale Probleme oder Glücksfälle und ein Sortiment, was sich wirklich sehen lassen kann. Der involvierte Rutenbauer hat goldne Pfoten und ist preiswert.

Warum sollte ich dann über den einen oder anderen Euro jammern, den die jetzt weitergeben müssen? Die Jungs haben sich selbständig gemacht, weil sie wirklich Bock auf Angeln und den Rummel umzu haben. Genau das brauche ich und jammre nicht rum, weil ich mehr ausgeben muss. Wir müssen und wollen Alle leben.

bis später
 

fischmonger

Well-Known Member
Ich habe den Askari-Katalog erhalten. Wenn ich mir die Preise ansehe, komme ich zum Schluss, dass diese deutlich angezogen haben, teilweise um mehr als 10%...
Beispiel: die Rolle Kogha Seawave - vor einem Jahr noch knapp 40 €, nun knapp 48 €.
 

Nordlichtangler

Well-Known Member
Ja, ist leider so mit der Preissteigerung.

Die soll uns jetzt als "normal" verkauft werden, moderat erstmal vorgefüttert.
Das ist die aber nicht, da will schlichtweg jemand jetzt einfach nur mehr Geld haben bzw. rausholen (nicht die an uns verkaufenden Händler), und es wird erwartet dass die doofen Käufer und Kunden da mitspielen.
Müssen die aber eigentlich nicht, der wahre Protest ist einfach das Nicht-kaufen, denn das kann Handel und Industrie und Wirtschaft und die Geldanlegermafia dahinter gar nicht ab ... :XD
Noch interessanter würde es, wenn alle Protest-Nichtkäufer eine EMail an die Zentrale bzw. Vertriebsniederlassungen senden, und mitteilen, dass sie ja gerne dies&das kaufen würden, aber der Preis zu hoch ist. Und den persönlichen Wunschpreis für das Produkt gleich mal nennen.

Die Auswirkungen davon könnt ihr z.B. alle leicht in den Supermärkten sehen, da ist gegen den Umsatzeinbruch schon längst ein wahrer Regen an roten Schildchen für stark gesenkte Produkte am Gange, aber auch wieder schnell verschwindend und wechselnd.
Wird sich zeigen, ob der vielbeschworene König Kunde king1wirklich König ist, oder Scherschaf und mehr. Arsch hoch kriegen oder eben so mitspielen.
 

Astacus74

Well-Known Member
Ich habe den Askari-Katalog erhalten. Wenn ich mir die Preise ansehe, komme ich zum Schluss, dass diese deutlich angezogen haben, teilweise um mehr als 10%...

Als ich mir vor zwei Jahren zwei Brandungsruten (Balzer Nordic 420 in dezenten Neonorange) bei Askari gekauft habe hat die Rute laß mich nicht lügen knapp 80 Euro gekostet.
Jetzt stehen die Nachfolger mit 119,99 Euro im Katalog...


Gruß Frank
 

fischmonger

Well-Known Member
Mich würde echt interessieren, welchen Anteil "echte", hauptsächlich energiepreisgetriebene Preissteigerungen haben und welcher Anteil auf sogenannte "Mitnahmeeffekte" zurückzuführen ist. Für das Erste habe ich Verständnis, niemand arbeitet schließlich ausschließlich für Gotteslohn. Fürs Zweite nicht.
 

fischmonger

Well-Known Member
Wohl wahr. Die Umverteilung von unten/der Mitte nach oben ist in vollem Gange...
Wenn ich mir die einschlägigen Kennzahlen im EU-Vergleich anschaue, schäme ich mich. Aber was beschwere ich mich, wir haben ja eine niedrige Arbeitslosenquote. Es gibt keinen Grund zu meckern. Weitermachen. :sick
 
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