Interessengemeinschaften BW?

maniana

Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

Nehmen wir mal an, ich wäre jetzt in einem Verein. Dann hätte ich diesen Prozess ja schon durchlaufen. Und nehmen wir an, dieser Verein sei in einer IG mit 5 anderen Vereinen. Möchte ich jetzt in einem benachbarten Gewässer eines befreundeten Vereins angeln, kann ich dies ohne Probleme mit meiner Jahreskarte tun, ebenso können auch die anderen mal rüberkommen. Eine Allianz.


nein das geht nicht da das rechtlich nicht zulässig ist.
Die Anzahl der Karten wird von oben runter vorgeschrieben.
Und wer keine Karte hat, darf auch nicht angeln. Da können die Vereine auch nichts machen.
Mit einfach "ich angle bei Dir und Du dann bei mir" funktioniert hier nicht.
 

GrundelHuber

New Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

War das ironisch gemeint? Klar geht das rechtlich, gibt ja offenbar bereits solche IGs. Ich frag mich nur, warum manche Angler das bei allen Vorteilen trotzdem nicht wollen...Offenbar gehts um die irrationale Ebene der niederen Triebe und Instinkte #d
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

@Grundel Huber, du beschreibst in deinem ersten Beitrag recht anschaulich die anglerische Situation im Ländle!
Ich verstehe leider nicht, warum Vereine IGs oder Gewässerpools schaffen sollten, damit nicht organisierte Angler besseren Zugang zu attraktiven Gewässern erhalten?
In meinem Verein werden Gastkarten ausgegeben und die Probleme mit Wanderheuschrecken sind vielfältig, von enormen verklappten Futtermengen bis hin zu Müll und Flurschaden über und unter Wasser!
Ich für meinen Teil brauche keine Gastangler am Gewässer und mehr als bisher schon gar nicht!
Wegen mir sollen die sich am Rhein gegenseitig auf die Füsse treten.

Jürgen
 

GrundelHuber

New Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

@Taxidermist, es wären ja auch nur organisierte Angler betroffen, die vereinfachten Zugang hätten. Also einfach so, als wärst du in mehreren Vereinen gleichzeitig Mitglied, oder als wäre dein Verein einfach nur Größer. Aber eben nicht im darwinistischen Sinn durch Expansion mittels Verdrängung der Schwächeren durch die Stärkeren, jeder gegen jeden, sondern durch Kooperation...

Dann könntest du zu Vereinskonditionen auch mal im Gewässer nebenan angeln, ohne, dass rigoros abgezockt wird oder erst eine "Blutsverschwandschaft" nachgewiesen werden muss...Ih bin om 3 Ecka mit dem Huberwilli verwandt, und der hockt im Vorstand...

Was die Aufnahme in Vereine überhaupt angeht, wird man ja mit einer Öffnung auch strenger. Gegen eine kleine schriftliche Bewerbung und ein Vorstellungsgespräch ist dann ja nichts einzuwenden. Man muss sich ja nicht ein Wolfsrudel ins Haus holen...

Kurzum, wenn das mit "Wanderheuschrecken" echt so schlimm ist, dann sollte man Gastkarten stärker limitieren, und gleichzeitig diese Idee mit den IGs fördern. Das hätte viele Vorteile, mein ich ... #c
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

Das Problem ist, dass ohne Gastkarten der Einstieg ins Angeln sehr kostspielig oder zäh wird.

Wenn ich 200€ für die Prüfung und etwa 300€ für Equipment als groben Festpreis schon habe, kommen in einigen Regionen nochmal 300-500€ als Aufnahme- und Mitgliedsbeitrag+Gewässerkarte dazu, bis ich zum ersten Mal die Rute ins Wasser halten kann.

Da ziehen locker 1000€ ins Land bevor man seinen ersten Fisch fängt und im schlimmsten Fall ist man noch ein paar Jahre auf irgendwelchen Wartelisten.

Für tausend Euro bekomm ich im Ausland deutlich mehr Spaß, es geht schneller und ist deutlich unkomplizierter.
 

Lajos1

Well-Known Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

n.

Für tausend Euro bekomm ich im Ausland deutlich mehr Spaß, es geht schneller und ist deutlich unkomplizierter.

Hallo,

stimmt (fast), für meine drei, jeweils einwöchigen Auslandsurlaube (Österreich und Slowenien) zahle ich 700 Euro nur für die Lizenzen.
Für ein Jahr angeln bei uns, im relativ teuren Bayern, zahle ich für das ganze Jahr 210 Euro im Verein und 70 Euro für die Verbandskarten. Dafür kann ich in 23 Gewässern fischen.
Finde ich weder kompliziert noch teuer.#h

Petri Heil

Lajos
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

Das ist schon richtig, aber z.B Frankreich ist deutlich billiger, in Österreich und Slovenien ist die Gewässerqualität deutlich besser als hier.

In Baden-Württemberg gibt es auch billige Vereine aber 300 bis 500€ im ersten Jahr für 5km Fluss und wenige Hektar Baggersee sind im Bereich der schwäbischen Alb eher Standard.
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

...und die packen uns, sowie ihre eigenen Angler auf ein Mal.
Da gibt es auch Plünderungen aber so ein Mosaik aus totgefischten und fischreichen Gewässern wie hier haben die dennoch nicht.

Bei uns ist der Angeldruck sehr ungleichmäßig verteilt, die Vereinsmeierei um jede Pfütze trägt maßgeblich dazu bei.
 

Lajos1

Well-Known Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

Das ist schon richtig, aber z.B Frankreich ist deutlich billiger, in Österreich und Slovenien ist die Gewässerqualität deutlich besser als hier.

Hallo,

dann geh mal zum Fischen nach Frankreich in die billigen Gewässer. Viel Erfolg.
Österreich und Slowenien sind deutlich dünner besiedelt als wir.
Trotzdem kann man nicht pauschal sagen, daß die Gewässerqualität in vergleichbaren Gewässern deutlich besser ist bei uns.

Petri Heil

Lajos
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

In Frankreich hatte ich immer eine gute Fischerei.
Zugegeben sind 3 Gewässer nicht representativ.
Für Slovenien kenne ich nur kleine Flüsse und den Bleden See.

Größere Flüsse wie die Soca werden dort übrigens auch von Interessengemeinschaften verwaltet, mit staatlicher und wissenschaftlicher Unterstützung.
Da der (touristische) Wert der Fischerei dort wohl mehr geschätzt wird, gibt es mehr nachhaltige Maßnahmen, während hier vielen kleinen Vereinen die Mittel dafür fehlen.
Deshalb muss oft viel Geld jedes Jahr für Besatz verbraten werden, da das Gewässer nicht strukturell aufgebessert werden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

Das von mir befischte Gewässer wird von zwei Vereinen bewirtschaftet, ist also schon eine IG.Es wurde auch versucht mit einem benachtbarten Vereinen Kontakt aufzunehmen zwecks Ausweitung der befischbaren Gewässer, allerdings wurde kein Interesse signalisiert?
Es handelt sich dabei um zwei nebeneinander liegende Baggerseen, wobei der Damm nur etwa 15m breit ist.Daher wäre es auch kein Problem die Gewässer ganz zusammen zulegen.
Nur ist der eine Verein nicht Mitglied in dem beschissenen Landesverband, deshalb haben die Kollegen dort auch einige anglerische Freiheiten die mein Verein nicht hat.
Z.b haben die dort feste Angelstege mit Bude zum übernachten auf jedem Steg!
An einem Verbandsgewässer undenkbar, daher kann ich gut verstehehen weshalb die keinen Bock auf den Deal haben!
Solche IGs werden in der Regel daran scheitern, weil die vorhandenen Vereinsgewässer zu unterschiedlich sind, nicht nur in der Qualität sondern auch in der Grösse, so ist immer einer benachteilig, oder empfindet dies zumindest so.

Jürgen
 

maniana

Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

War das ironisch gemeint? Klar geht das rechtlich, gibt ja offenbar bereits solche IGs. Ich frag mich nur, warum manche Angler das bei allen Vorteilen trotzdem nicht wollen...Offenbar gehts um die irrationale Ebene der niederen Triebe und Instinkte #d


was heißt ironisch gemeint?
wir haben bei unseren Vereinsgewässern ganz klare Auflagen daß höchstens x Jahreskarten für ein Gewässer ausgegeben werden dürfen, und eine Jahreskarte 34 Tageskarten entspricht (müssten glaub 34 gewesen sein).
Dann kannst Du als Verein entscheiden ob Du nur Jahreskarten anbietest, oder einen Mix aus Jahres- und Tageskarten anbietest.
Da gilt nach wie vor die Tatsache daß jeder Angler eine Karte haben muss. Da bei uns auch kontrolliert wird - u.a. auch von der Polizei möchte ich Dich sehen, wenn Du mit der Begründung argumentierst "ich angle hier weil die auch bei mir angeln..., und brauche deshalb keine Karte".

Ich weiß nicht, welche Auflagen es bei verkauften Privatseen gibt, vielleicht ist das hier eher möglich, doch wirst Du hier kaum Möglichkeiten/Gewässer finden.

Bei verpachteten Gewässern von Stadt und Staat läuft jedenfalls ohne Karte nichts.
 

maniana

Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

Da ziehen locker 1000€ ins Land bevor man seinen ersten Fisch fängt und im schlimmsten Fall ist man noch ein paar Jahre auf irgendwelchen Wartelisten.

da hast Du Dir auch kein günstiges Hobby ausgesucht. Wir haben hier einen Verein der verlangt 1000€ Aufnahmegebühr und 400€ Mitgliedsbeitrag.
Manche Vereinskollegen haben eine Ausrüstung beisammen um das Geld kaufen sich andere ein Auto.
 

Nidderauer

Active Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

Ja aber das könnte man bei einer IG doch auch machen?

Nehmen wir mal an, ich wäre jetzt in einem Verein. Dann hätte ich diesen Prozess ja schon durchlaufen. Und nehmen wir an, dieser Verein sei in einer IG mit 5 anderen Vereinen. Möchte ich jetzt in einem benachbarten Gewässer eines befreundeten Vereins angeln, kann ich dies ohne Probleme mit meiner Jahreskarte tun, ebenso können auch die anderen mal rüberkommen. Eine Allianz.

Etwas ähnliches wäre, wenn 2 Vereine, die jeweils einen Baggersee etwa gleicher Größe gepachtet haben sich mit einem Kontingent an sogenannten kostenlosen Austauschkarten aushelfen. D.h. bei 3 Austauschkarten wäre es gleichzeitig 3 Mitgliedern von Verein A möglich im Gewässer vom Verein B zu angeln und umgekehrt.

Aber selbst sowas ist schwierig, im See A fängt man besser, als im See B und schon geht der Ärger los. Da fängt ein Angler dann an, einen gefangenen Fisch von See A nach See B zu verfrachten, um dort den Bestand aufzubessern oder ein Angler B fängt am See A einen zu großen Fisch, womöglich noch den 23,2 Kg-Karpfen Hansi, der zu allem übel auch noch in der Gefriertruhe und ein Jahr später dann auf dem Kompost landet und schon ist der Riesen-Ärger da.

Ähnlich läuft es mit dem Gastkartenverkauf vor allem an stehenden Vereinsgewässern, da kommt es zwangsläufig zu Vorfällen, die dazu führen, dass man auf diese Einnahmequelle freiwillig verzichtet und lieber den Beitrag für alle Mitglieder erhöht, um beispielsweise höhere Pachten zu bezahlen.

Das einzige Modell, was halbwegs funktioniert ist, wenn sich mehrere Vereine zu einer IG zusammenschließen, um ein Fließgewässer durchgängig für die Mitglieder aller zugehörigen Vereine beangelbar zu machen. Dann muss die Besatzpolitik aber eben auch durch die IG erfolgen und die muss so ausfallen, dass alle mit den Resultaten auch Leben können.

Grüße Sven
 
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GrundelHuber

New Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

da hast Du Dir auch kein günstiges Hobby ausgesucht. Wir haben hier einen Verein der verlangt 1000€ Aufnahmegebühr und 400€ Mitgliedsbeitrag. Manche Vereinskollegen haben eine Ausrüstung beisammen um das Geld kaufen sich andere ein Auto.
Und eine Villa mit Luxus-Yacht im Hafen oder was? Ne, am Hobby selber liegt das eben nicht. Angeln in den meisten Ländern ist verhältnismäßig günstig, am Meer meist sogar kostenlos. Der Angelsport kommt aus dem Volk, und genau darum ging es auch in Deutschland, nämlich das Angeln wieder für breitere Schichten der Bevölkerung zugänglich zu machen, und eben nicht nur für reiche Adlige, die wie bei der Jagd alles für sich beanspruchten. DAZU wurde die Sache mit der Vereinskultur angesetzt, und dafür BEZAHLEN Angler in Westdeutschland, inklusive Schein und Vorbereitungskurse, Equipment, Periodika, etc. und zwar nicht zu knapp. Dieses Privileg, das den Vereinen verliehen wurde, wird in BW aber offenbar zunehemnd schamlos ausgenutzt, dass man meinen könnte die alten Zeiten kehren wieder... Es gibt Leute, die studieren lange Biologie, Geologie, Ökologie etc., engagieren sich für die Angelei und die Umwelt, müssen dafür finanzielle Entberungen in Kauf nehmen, und DU schlägst als Trenner vor, wer nun angeln darf und wer nicht, wie dick der Geldbeutel ist? Angeln ist nun mal ein teures Hobby...?
 

GrundelHuber

New Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

Das einzige Modell, was halbwegs funktioniert ist, wenn sich mehrere Vereine zu einer IG zusammenschließen, um ein Fließgewässer durchgängig für die Mitglieder aller zugehörigen Vereine beangelbar zu machen. Dann muss die Besatzpolitik aber eben auch durch die IG erfolgen und die muss so ausfallen, dass alle mit den Resultaten auch Leben können.
Ja, sowas meinte ich. Und offensichtlich ist das auch machbar, eben nicht nur ein reines Konstrukt aus dem Reich der Utopien. Man muss das nur wollen. Selber Strukturen bilden, die der Realität mehr Rechnung tragen und Synergie-Effekte zur Folge haben. Der Einzige der das nicht will, ist doch wohl der Gollum aus der Herr der Ringe, der in jedem Menschen auch steckt.
Solche IGs werden in der Regel daran scheitern, weil die vorhandenen Vereinsgewässer zu unterschiedlich sind, nicht nur in der Qualität sondern auch in der Grösse, so ist immer einer benachteilig, oder empfindet dies zumindest so.
Die Empfindung kann aber auch stark den rationalen Blick trüben. Ein Fluss ist ein Fluss. Was soll es da für Nachteile geben, wenn der Fluss als Einheit behandelt - und bewirtschaftet wird? Es stünden z.B. viel mehr Mittel für sinnvolle Maßnahmen zur Verfügung, die dann eben auch dem gesamten Ökosystem nutzen, wovon dann alle profitieren. Das ist ein guter Weg, und nicht dieses: "Wir schaffen uns hier unser kleines Paradies, nur für uns, hehehehehe"... Das geht mit einiger Wahrscheinlichkeit für alle in die Hose am Ende. Eine inflationäre Anhäufung von Köchen verdirbt am Ende den ganzen Brei, mit garantierter Sicherheit.
 
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Thomas9904

Well-Known Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

Fisch- und Gewässerneid - wer (noch) was hat, will halt nix "hergeben"...

Angesichts drohender, immer weiterer Einschränkungen zwar sinnlos, aber menschlich verständlich in anglerischen Notstandgebieten....
 

Lajos1

Well-Known Member
AW: Interessengemeinschaften BW?

Der Angelsport kommt aus dem Volk, und genau darum ging es auch in Deutschland, nämlich das Angeln wieder für breitere Schichten der Bevölkerung zugänglich zu machen,

Hallo,

nur mal nebenbei der Angelsport kommt nicht aus dem Volk, sondern war im Mittelalter erstmal, wie die Jagd auch, ein Privileg des Adels (siehe auch: Wolfram von Eschenbach, Titurel, Schionatulander und Sigune).
Angelsport ist für breitere Schichten der Bevölkerung zugänglich.
Jeder Normalverdiener konnte sich das schon vor sechzig Jahren, wie auch heute, leisten.
Jedes Hobby kostet Geld, das eine mehr, das andere weniger. Kommt natürlich auch darauf an, wie intensiv man es betreibt.
Ich habe es schon mal erwähnt; ich fühle mich für das, was ich bezahle nicht übervorteilt. Weil ich auch weiß, was Gewässerkauf, Gewässerpacht, Gewässerpflege und Gewässerbesatz kosten und da kann man hier im (teuren) Süden der Republik nicht erwarten in 20 - 30 Gewässern mit guten Fangaussichten für 100 Euro im Jahr fischen zu können. Und wenn es so wäre, dann wären das schlechte Gewässer, schlecht gepflegt und mit schlechten Fangaussichten.
Von Nichts kommt Nichts.

Petri Heil

Lajos
 
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