Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

Leech

Member
Ich stolpere an sich immer wieder über das Thema:
Invasive Spezies.
Kurze Erläuterung, wie es dazu kommt:
Immer wieder schaue ich Videos, grade aus den USA, in denen in den Flüssen Floridas gefischt wird.
Dort sind die Flüsse wohl so langsam eine Art "bunte Fischsuppe". Neben den traditionell dort vorkommenden Fischen wie Forellenbarsch, Schwarzbarsch und Sonnenbarschen haben sich dort eine Unzahl von invasiven Arten breit gemacht.
Schlangenköpfe, unzählige Arten von Buntbarschen, diverse Welsarten.
Dort gibt es immer wieder die Diskussion:
Schaden die Fische dem System oder nicht?
Meinungen sind dort auch gespalten. Fakt ist, dass nämlich das die natürlich vorkommenden Arten immernoch in den Flüssen sind und mit den anderen Arten koexistieren.
Dementsprechend gibt es dort Angler, die kategorisch jede Fremdart töten, weil sie schädlich für das System sei, und andere, die die Fische wieder laufen lassen, weil die Natur das schon regeln wird.

Darüber bin ich dann an unsere innerdeutschen Gewässer gekommen und habe mir so meine Gedanken gemacht.
Der Zander an sich ist u.a. ja quasi eine invasive Art. In weiten Landesteilen Deutschlands würde er ohne menschliche Hilfe nicht vorkommen - das Ökosystem Fluss hat er zwar nachhaltig verändert, aber nicht zerstört.
Momentan gehen ja Fische um, wie Wolgazander oder die Schwarzmundgrundeln, bei denen zumindest hier quasi eine Pflicht zum Töten gibt.
Und ich frage mich - grade im Zusammenhang mit dem Beispiel Zander - ob dieses Verhalten überhaupt sinnvoll ist, oder ob sich das Ökosystem selbst balancieren würde.
Die Grundeln sind ja durchaus leichte Beute für diverse Raubfische usw usw.

Eure Gedanken zum Thema würden mich interessieren.
Macht ihr euch Gedanken darüber, inwiefern und ob invasive Arten unseren Fischbeständen zusetzen können oder nehmt ihr das alles eher lockerer?
 
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Thomas9904

Well-Known Member
AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

Momentan gehen ja Fische um, wie Wolgazander oder die Schwarzmundgrundeln, bei denen zumindest hier quasi eine Pflicht zum Töten und Verwerten gibt.
Das ist faktisch falsch.
Nur zum töten.
Nicht zum verwerten.
Wie auch in Bayern mit dem AFVIG 11.

Hege als Tötungsgrund reicht, da brauchts nicht noch nen zweiten.
 

Leech

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AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

Das ist faktisch falsch.
Nur zum töten.
Nicht zum verwerten.
Wie auch in Bayern mit dem AFVIG 11.

Hege als Tötungsgrund reicht, da brauchts nicht noch nen zweiten.

Um ehrlich zu sein, habe ich mich mit der gesamtdeutschen rechtlichen Lage nicht beschäftigt. Ich habs eben aus dem aktuellen Fragekatalog zur Fischereiprüfung in Niedersachsen entnommen, der momentan für die theoretische Prüfung herangezogen wird. Dort steht die Frage zum Umgang mit Wolgazander & Grundel als korrekte Antwort quasi so (keine Garantie auf den Wortlaut):
"Töten und einer sinnvollen Verwertung zukommen lassen."
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

Vielleicht dann in NDS im Fischereigesetz.

Oder einfach falsch...

Sinnlose Prüfungen und deren Fragen/Antworten orientieren sich nicht immer an juristischer Realität...

Hatten wir schon öfter.

Gesetzestext zählt und NICHT bescheuerte Prüfungstexte!
 
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Leech

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AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

Vielleicht dann in NDS im Fischereigesetz.

Oder einfach falsch...

Das kann sein. Ich habs eben nur aus dem Fragenheft meines 14-jährigen Cousins rausgelesen, der jetzt den Schein macht, und dann abgeschrieben.
Kann durchaus sein, dass das falsch ist - aber das ist ja auch nicht die Hauptfrage meines Threads.

Edit: Habs dir zur Liebe aber trotzdem mal rausgenommen.
 
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Franz_16

Mitglied
AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

Macht ihr euch Gedanken darüber, inwiefern und ob invasive Arten unseren Fischbeständen zusetzen können oder nehmt ihr das alles eher lockerer?

Als Angler bin ich da zugegeben auch etwas opportunistisch veranlagt und sehe das schon auch zweckmäßig.

Meine liebsten Angelfische im Süßwasser sind:
Zander, Hecht, Barsch, Forelle, Karpfen, Aal, Grasfische, Waller, Quappe

Wenn man die "Invasivlinge" da rausstreicht bleibt so viel irgendwie nicht mehr übrig ;)
 

Lajos1

Well-Known Member
AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

Als Angler bin ich da zugegeben auch etwas opportunistisch veranlagt und sehe das schon auch zweckmäßig.

Meine liebsten Angelfische im Süßwasser sind:
Zander, Hecht, Barsch, Forelle, Karpfen, Aal, Grasfische, Waller, Quappe

Wenn man die "Invasivlinge" da rausstreicht bleibt so viel irgendwie nicht mehr übrig ;)

Hallo,

na, der Zander vielleicht, Forelle nur bei der Regenbogner, Grasfisch ist klar und der Karpfen fällt raus, da normalerweise alles was vor 1492 schon da war, als heimisch gilt und der Karpfen mindestens seit dem Hochmittelalter bei uns nachweisbar ist.

Petri Heil

Lajos
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

Dort gibt es immer wieder die Diskussion:
Schaden die Fische dem System oder nicht?

Du müsstest deine Frage eigentlich anders herum stellen - schadet das System den (normalerweise ansässigen) Fischen?

Da sich Tiere ihrem Lebensraum über Millionen, teilw. auch über Milliarden Jahre anpassen, haben "Eindringlinge" normalerweise schlechtere Karten.
Aber: selbst kleinste Veränderungen am Biosystem können gravierenden Einfluß auf die, dort vorkommenden Arten haben. Gehts denen schlecht, kann dies ein Vorteil für die sog. invasiven Arten sein.

Auf Beispiele oder Wertungen verzichte ich bewusst, weil wir als Angler exakt 0,0 Einfluß auf weitere Entwicklungen haben.
So, und nun hol ich die Chips und freu mich auf eine heiße Diskussion |supergri.
 

Leech

Member
AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

Du müsstest deine Frage eigentlich anders herum stellen - schadet das System den (normalerweise ansässigen) Fischen?

Da sich Tiere ihrem Lebensraum über Millionen, teilw. auch über Milliarden Jahre anpassen, haben "Eindringlinge" normalerweise schlechtere Karten.
Aber: selbst kleinste Veränderungen am Biosystem können gravierenden Einfluß auf die, dort vorkommenden Arten haben. Gehts denen schlecht, kann dies ein Vorteil für die sog. invasiven Arten sein.

Auf Beispiele oder Wertungen verzichte ich bewusst, weil wir als Angler exakt 0,0 Einfluß auf weitere Entwicklungen haben.
So, und nun hol ich die Chips und freu mich auf eine heiße Diskussion |supergri.

Meine Frage war aufs Ökosystem angelegt. Insofern ist das schon richtig: Schaden die invasiven Arten dem Ökosystem.
Und es ist richtig - ein Biosystem ist über Jahr Millionen entwickelt - ABER ich denke einfach, dass kontinentale Gewässer es da einfacher haben als die auf z.B. Inseln.

Und es ist auch richtig, dass du auf die Wertung verzichtest - auch die gebe ich nicht ab, aber eben auch zu bedenken, dass in den USA trotz invasiver Fischarten die heimischen Fischarten immernoch bodenständig vorhandnen sind.

Leech.
 

Jose

Active Member
AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

... da normalerweise alles was vor 1492 schon da war, als heimisch gilt ...


jetzt kanns lustig werden.
stichjahr also 1492. wieso gerade dieses jahr???
"schon da war", wo ist denn bitte dieses "da"???

scheint ja ein ansatz zu sein, der nicht nur für fische gilt |kopfkrat
 

Ørret

Member
AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

Um ehrlich zu sein, habe ich mich mit der gesamtdeutschen rechtlichen Lage nicht beschäftigt. Ich habs eben aus dem aktuellen Fragekatalog zur Fischereiprüfung in Niedersachsen entnommen, der momentan für die theoretische Prüfung herangezogen wird. Dort steht die Frage zum Umgang mit Wolgazander & Grundel als korrekte Antwort quasi so (keine Garantie auf den Wortlaut):
"Töten und einer sinnvollen Verwertung zukommen lassen."

Soweit ich weiß haben WE und NDS verschiedene
Versionen von Prüfungsfragen. Die Herren von WE waren ja nicht in der Lage sich mit NDS auf eine einheitliche Version zu einigen....der Verbandsgewässerwart hat sich irgendwelchen Kleinigkeiten aufgegangen so daß die Einheitlichkeit nicht zustande kam
 
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Laichzeit

Well-Known Member
AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

Du müsstest deine Frage eigentlich anders herum stellen - schadet das System den (normalerweise ansässigen) Fischen?

Diese Frage finde ich auch besser.
Vor allem hat man als Angler manchmal diese "Fisch-Brille" und sieht bei der Neozoen-Frage hauptsächlich Regenbogenforelle, Grundeln und Zander.
Einen sehr großen Einfluss auf unsere Fischbestände und das Ökosystem insgesamt haben aber vor Allem die Neozoen am Fuße der Nahrungspyramide, wie die Höckerflohkrebse, die in vielen Flüssen das häufigste Wirbellose Tier sind.
 

Lajos1

Well-Known Member
AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

jetzt kanns lustig werden.
stichjahr also 1492. wieso gerade dieses jahr???
"schon da war", wo ist denn bitte dieses "da"???

scheint ja ein ansatz zu sein, der nicht nur für fische gilt |kopfkrat

Hallo,

1492 "entdeckte" (ich weiss, stimmt nicht, aber publik wurde das Ganze eben erst mit 1492) Christof Kolumbus die sogenannte Neue Welt und ab da begann auch, anfangs weniger, später massiv, die Einführung neuer Flora und Fauna nach Europa. Deshalb gilt 1492 hier allgemein als Stichjahr.
Der Karpfen kam ursprünglich bis zur mittleren Donau vor, also etwa bis zum heutigen Ungarn/Niederösterreich. Ansonsten war er auf dem Balkan, sowie in den Zuflüssen des Schwarzen- und Kaspischen Meer verbreitet.
Die Römer sollen ihn nach Mitteleropa eingeführt haben. Aber richtig verbreitet wurde er eben im Mittelalter, als Fastenspeise.
Vor ca. 8000 Jahren soll er sogar bis zur oberen Donau vorgekommen sein.

Petri Heil

Lajos
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

jetzt kanns lustig werden.
stichjahr also 1492. wieso gerade dieses jahr???

An diesem Zeitpunkt macht man den Columbian Exchange fest, denn spätestens hier lässt sich das Hin und Her von Fauna und Flora sicher festmachen.
 

Pirat63

Member
AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

jetzt kanns lustig werden.
stichjahr also 1492. wieso gerade dieses jahr???
"schon da war", wo ist denn bitte dieses "da"???

scheint ja ein ansatz zu sein, der nicht nur für fische gilt |kopfkrat

GUTE ANTWORT!!!! Obwohl zwischen Menschen und Fischen ein Unterschied ist! 1492 hat Kolumbus Amerika entdeckt.|kopfkrat
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

Da werf ich mal Pangea in den Raum, und Laurasia, Gondwana, Laurussia, Rodinia etc. .....
 
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BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

Meine Frage war aufs Ökosystem angelegt. Insofern ist das schon richtig: Schaden die invasiven Arten dem Ökosystem.
Und es ist richtig - ein Biosystem ist über Jahr Millionen entwickelt - ABER ich denke einfach, dass kontinentale Gewässer es da einfacher haben als die auf z.B. Inseln.

Und es ist auch richtig, dass du auf die Wertung verzichtest - auch die gebe ich nicht ab, aber eben auch zu bedenken, dass in den USA trotz invasiver Fischarten die heimischen Fischarten immernoch bodenständig vorhandnen sind.

Leech.

Die USA handelt da durchaus auch "brutaler" wenn es um Fremdarten und Schäden geht.
Da werden auch schon mal ganze kleine Flüsse vergiftet um Eindringlinge kurz zu halten oder zu vernichten.
In Deutschland interessiert es eigentlich keinen so wirklich, auch viele Nachbarländer handeln dort intensiver.
Ja bei einzelnen Arten betrachtet man es auch in Deutschland gerne mal kritisch, aber zu wirklichen Untersuchungen oder gar Handlungen reicht es da nicht.
Meist dreht es sich dabei um deutlich zu bemerkende Arten, Krebse, Krabben, Grundeln schon beim beliebten Zander verschließt man aber die Augen.
Schäden.... muss man suchen wollen.
Sei es bei den Kleinfischarten oder auch bei den Wanderfischen könnte man vielleicht auch fündig werden, wenn man denn wollte.
Würde man etwas finden wäre man ja in der Verantwortung zu handeln.....
Nein in Wahrheit gibt es viel heftigere Ergebnisse.
So waren in der Weser zeitweise selbst die Heimischen Fischnährtiere schon in der Mehrzahl durch fremde Arten ersetzt worden.
Der Lebensraum war halt durch Ausbau und Salzeinleitung so verändert das er den Heimischen Arten fremd war.
.
Will damit sagen, Wer die Augen aufmacht, bemerkt die Fremdarten überall, es sind nicht nur Einzelfälle, sondern der in Deutschland geduldete, ganz normale Wahnsinn.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

Meine Frage war aufs Ökosystem angelegt. Insofern ist das schon richtig: Schaden die invasiven Arten dem Ökosystem.
Und es ist richtig - ein Biosystem ist über Jahr Millionen entwickelt - ABER ich denke einfach, dass kontinentale Gewässer es da einfacher haben als die auf z.B. Inseln.

Und es ist auch richtig, dass du auf die Wertung verzichtest - auch die gebe ich nicht ab, aber eben auch zu bedenken, dass in den USA trotz invasiver Fischarten die heimischen Fischarten immernoch bodenständig vorhandnen sind.

Leech.
Ich hab dich schon richtig verstanden, ich rede auch vom Ökosystem. Ändert sich das, ist das schlecht für die Arten, welche sich diesem angepasst haben.
Je stärker die Anpassung, desto grösser die Abhängigkeit von bestimmten Faktoren.
 

Meefo 46

Well-Known Member
AW: Invasive Arten - Kann sich unsere Natur auf sie einstellen?

Moin.

Alles ein guter Ansatz aber wie lange besteht unsere Erde schon

und wie oft passten sich die Kreaturen an......richtig

Immer.

Übrigens Kreaturen = alles was Lebt auf der Erde.

Zwar nur meine Meinung aber.

Gruss Jochen.
 
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