Irreversible Vernichtung des Großbarschbestands durch wenige Angler?

rheinfischer70

Well-Known Member
Habe das Vergnügen, seit 2 Jahren an einem alten Privatbaggersee fischen zu dürfen, wo die Fische überwiegend zurück gesetzt werden. Der Besitzer und auch die wenigen zugelassenen Angler achten darauf. Trotz der wenigen Angler ist die Angeldichte relativ hoch, weil es sich um intensive Angler handelt.
Dort hat fast jeder gefangene Barsch die 40cm Marke überschritten.

Anders als im Vereinsbaggersee mit ähnlicher Struktur und Größe. Als wir das Gewässer vor ca. 5 Jahren bekamen, war dieser lange nur wenig befischt. Großbarsche über 40cm waren anfangs häufig, wurden aber oft entnommen. Nach dem ersten Jahr war Schluss. Heute fängt von 500 Mitgliedern keiner mehr sehr große Barsche und noch ganz selten noch ein 30+ Barsch.
 

vermesser

Well-Known Member
Ich wollte grade sagen, warum denn nicht? Es gibt Massen an kleinen Barschen, wenn ich 10-30cm in die Pfanne haue (die gängige Größe) und außergewöhnliche leben lasse, ist doch alles schick. Den Barschbestand an sich wird kein Angler gefährden. Höchstens die Anzahl der Großen erheblich dezimieren.
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
Es kommt auf die Größe der Gewässer an und ob es den Barschen vom Futter her passt.
Grosse Barsche stehen an geeigneten Stellen.
Je mehr es davon gibt, umso besser.
An diesen Stellen können Sie regelmäßig gefangen werden.
Der stärkste Fisch steht am Platz und wird durch den Nächst stärkeren ersetzt, wenn er weggefangen wird.
So können überschaubare Gewässer und Stellen nicht unendlich liefern.
Je größer das Gewässer, inkl. unerreichbarer Herbst/Winterstellen, desto besser. ( Supergau Vertikalangeln)
Größe, viel Struktur und Rückzugsgebiete, dann bleibt das Gewässer in Punkto grosse Barsche produktiv.
Barsch ist häufig und nicht bedroht.
Grosse Barsche haben sich ausreichend oft vermehrt, schmecken ausgezeichnet und werden von mir für den Eigenbedarf entnommen.
Meine Gewässer sind sehr gross.
Das Wachstum und die Korpulenz hängt vom Nahrungsangebot ab.
Theoretisch wachsen die bis zum Lebensende, Wenn's passt.

Meine Meinung.

R. S. coffeegirl
 
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PirschHirsch

Well-Known Member
Bei uns gibt es quasi schon immer nur verbuttete Köfi-Kleinbarsche bis ca. 10 cm, die ich als solche entnehme und verwende (wenn ich sie denn beim Köfi-Ziehen mit Maden mit erwische).

Gezieltes Barschangeln lohnt sich bei uns null - sehe keinerlei Sinn drin, aus den Mini-Scharen dann mühevoll einen seltenen "kapitalen" 15er oder 17er etc. rauszuselektieren. Reine Zeitverschwendung.

Wären da richtige Barsche (30 cm+), würde das definitiv anders aussehen. Aber so - eben nicht. Auch kein Beinbruch.
 
G

Gelöschtes Mitglied 62693

Guest
Dann seid froh ,wenn in Euren Angelgewässern noch ausreichend Barschbestand vorhanden ist. Noch vor 12 Jahren gab es hier in den Kanälen noch reichlich Barsche. Bei Besuchen freute ich mich zu der Zeit sehr,denn in meinem damaligen Hausgewässer der Sieg war der Fang eines Barsches nicht gerade häufig. Da sah es im OHK zu der Zeit noch rosig aus.
Ein Euphorph schrieb mir damals sogar ,er lebe in Barschistan.
Heute freut man sich über den Fang von Fischen über 25 cm. Selbst die Kleinen sind nicht häufig. Gestern mit 3 Barschen war ja schon gut.
Also im Rheinland habe ich in 23 Jahren viele Sprichwörter gehört. Eins lautet :" Wenns dir gut geht,keine Angst das geht vorbei."
 

Taxidermist

Well-Known Member
Ich habe früher jedes Jahr so 3-6 Großbarsche (40cm+) nebenher beim Hechtangeln gefangen.
Dies ist aber in den letzten Jahren nicht mehr passiert, mag auch daran liegen, dass meine Hechtköder immer größer wurden und ein 20cm + Gummishad für einen Barsch eher Gegner als Köder ist?
Sie sind aber noch da und zumindest die Spezialisten fangen sie auch noch.
Obwohl zumeist hemmungslos entnommen wird!
Der Kollege hier hatte im letzen Jahr gleich zwei davon, innerhalb einer Stunde.
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Jürgen
 
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vermesser

Well-Known Member
Übrigens glaube ich nicht, dass das Wegangeln eines Bestandes irreversibel ist. Wenn ein Gewässer das Potential für Großbarsche oder große und viele Hechte hat, dann kehren die auch zurück, wenn sie nicht mehr ständig gefangen werden. Solang sich an den Rahmenbedingungen sonst nichts ändert...
 
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