Ist Friedfischangeln / Weissfischangeln unattraktiv?

Fr33

Gummi Getier Dompteur
Hallo Zusammen,

Mir ist schon länger aufgefallen, dass die Anzahl der Allround und gerade Weissfischangler wohl sehr wenig vertreten ist. Ich selber angel bis auf Karpfen eig auf alles :D Oft Raubfisch - und eben gerne auf Weissfisch. Gerade an den Flüssen sehe ich die Jahre hinweg eig nur noch Spinnangler und wenn mal einer ansitzt - dann nur nur auf Raubfisch oder ggf. noch auf Aal.

Wie ist es bei euch? Kann es sein, dass Weissfische usw. in D keine Lobby mehr haben? Viele andere Foren die rund ums Stippen, Feedern usw. handelten sind Geschichte. Ab und an hört man was von Schlögl, Chaluppa und co..... aber das wars auch schon.

Ich selbe lese und höre überall nur noch Raubfisch, Holland, YPC usw usw.....

VG
Sascha

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magi

Well-Known Member
Friedfische zumindest lassen sich auch mit grundeluninteressanten Ködern wie Teig , Mais oder Brot fangen. Beim Aalangeln würde ich dann Köderfisch nehmen oder mit neuen Dingen experimentieren.
Klar dass Grundeln von Würmern magisch angezogen werden...
Das stimmt grundsätzlich, wobei Mais mir auch schon Grundelfänge beschert hat. Die Sache mit dem Aalangeln ist da m.E. etwas schwieriger, da z.B. an der Ruhr an einigen Strecken bis Mai bzw. für Gastangler z.T auch bis Anfang Juni das Angeln mit Köfi (schonzeitbedingt) untersagt ist. Davon ab bringen Würmer und Maden auch gerade zum Anfang der Saison i.d.R. deutlich mehr Zielfischbisse.
 

Wasishier

Well-Known Member
Vielleicht ist es auch der heutigen Zeit geschuldet, dass Weißfischangeln, ausgenommen die Jagd auf Rekordkarpfen, einigen langweilig erscheint.

Gerade die jüngere Generation bekommt oft den Zugang zum Angeln über youtube. Und da wird häufig Raubfischangeln mit aggressiver Musik und schneller Schnittfolge und markigen Sprüchen von coolen Typen als die geilste und befriedigendste Form der Fischjagd dargestellt.

Das ist selbstverständlich legitim und junge Leute erfreuen sich sicher nicht an den alten englischen Friedfisch- Videos die sehr ruhig und teilweise langatmig daherkommen und tatsächlich eine bestimmte Langeweile vermitteln.

Reizüberflutung, Superlative und lautes sowie buntes Treiben ist in der medialen Welt überall zu sehen. Da ist unser Hobby nicht von ausgenommen.

Wir wurden früher halt vom Onkel, Vater oder Opa mitgenommen und erlebten Angeln als etwas Ruhiges. Das muss heute nicht mehr gelten. Die Umgebung wird heute anders wahrgenommen und die Hauptsache ist doch, dass die Leute ans Wasser kommen und damit sich mit der Natur beschäftigen.

Aber langweilig ist Friedfischen deswegen noch lange nicht. Im Gegenteil, mehr Hektik und Aufregung habe ich bei kaum ein anderen Angel- Art. Im Moment habe ich sogar nur eine Matchrute im Wasser, weil ich nicht mal in Ruhe meine Zigarette aufrauchen kann bzw. meine Kaffee trinken kann, ohne dass irgendetwas mit dem Waggler passiert.

Schleien die ihn zu kreisen bringen, Rotaugen die zuppeln, Brassen die ihn heben oder Karpfen die ihn langsam seitlich mitnehmen. Und wenn mal nichts passiert ist es trotzden spannend, da wieder Blasen in der Nähe aufsteigen, man anfüttert, Köder wechselt, neu auswirft etc. etc.

Nein Langeweile ist etwas Anderes.
 
G

Gelöschtes Mitglied 77693

Guest
Meine Besuche im Angelladen sind eigentlich nur noch fällig wenn ich Maden oder eine Tüte Futter brauche :)
Das ist einer der vielen Unterschiede. Raubfischangler verlieren immer wieder ihre Köder, oder sind mit den vorhandenen nicht zufrieden. Dann tauchen immer wieder neue Methoden auf, dazu gibt es dann spezielle Ruten, Schnüre, Köder und YT Videos die zeigen wie einfach man damit fangen kann. Das bringt Geld in die Kassen der Händler.
Friedfisch Angler kaufen anfangs auch viel Gerödel. Stühle, Brollies, spezielle Ruten, Posen, Waggler, Knicklichter usw. Aber dann, wenn sie alles haben, dann brauchen sie nur noch Maden, Würmer, Futter, Haken und ab und zu neue Schnur. Das scheint den Händlern nicht attraktiv genug zu sein.
Ich war auch 30 Jahre als Raubfischangler unterwegs und habe so manche neue Methode ausprobiert und dafür neue Ruten, Rollen, Schnur und Köder gekauft.... Aus gesundheitlichen Gründen bin ich nun zum Ansitzangler geworden und finde es sehr spannend, Pose im Fluss treiben lassen, immer wieder auswerfen, Futter mit der Schleuder an den Platz bringen, zu sehen das sich ein Fisch am Haken zu schaffen macht. Zu erkennen welche Fischart es ist, denn da gibt es große Unterschiede wie der Fisch den Köder nimmt. Also bei mir ist bisher keine Langeweile aufgekommen. Dazu kommen viele, viele Rezepte von Kollegen die alle Fische auch verwerten. Rotaugen die wie Matjes eingelegt werden, Brassen die zu Frikadellen verarbeitet werden, und fast alle kann man Räuchern.
Im Gegensatz zum Spinnfischen habe ich heute immer Fänge, egal welche Uhrzeit, egal welche Jahreszeit und egal ob Fluss oder See.
Die Vielfalt der Friedfischangelei macht den Unterschied. Und das ich heute viel weniger Geld fürs Angeln ausgebe als früher.
Gruß und Petri
Reinhard
Nachtrag: mir schmeckt eine Schleie mindestens genau so gut wie ein Hechtfilet
 
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G

Gelöschtes Mitglied 77693

Guest
Schleien die ihn zu kreisen bringen, Rotaugen die zuppeln, Brassen die ihn heben oder Karpfen die ihn langsam seitlich mitnehmen. Und wenn mal nichts passiert ist es trotzden spannend, da wieder Blasen in der Nähe aufsteigen, man anfüttert, Köder wechselt, neu auswirft etc. etc.

Nein Langeweile ist etwas Anderes
Komplett das, was ich am Wasser erlebe. Da bin ich ganz bei Dir
 

fuerstmyschkin

Well-Known Member
Es kommt halt wie bei allem auch auf die persönlichen Gegebenheiten an.

Wenn ich nach der Arbeit mit der Spinnrute noch ein zwei Stunden meine Runden drehe, dann ist das schon entspannend. Natürlich nicht in dem Maße wie ein ausgedehnter Ansitz, bei dem man eben auch die Natur um einen rum viel intensiver auf sich wirken lassen kann. Nur fehlt mir und ich denke auch vielen anderen dafür meist schlichtweg die Zeit.

Bis ich da abends alles aufgebaut und montiert hätte, könnt ich eig. gleich wieder einpacken.

Noch dazu kommt der Punkt, dass jeder andere Vorlieben hat. Ich zum Beispiel habe großen Spaß am Spinnfischen und noch größeren beim angeln mit Matchrute und Waggler oder auch Winklepicker auf Schleien etc.. Dafür stellen sich mir die Nackenhaare wenn ich nur ans Karpfenangeln mit schweren Grundmontagen denke. Allein das "Platsch" wenn so ein 80 oder 100 Gramm Blei aufs Wasser trifft, verdirbt mir irgendwie schon den Spaß. Ähnlich siehts beim Fliegenfischen aus, für das fehlt mir schlicht die notwendige Motorik, ich würde mich wohl eher selbst mit der Schnur erdrosseln als mit der Fliege was zu fangen.

So hat halt denke ich jeder seine Vorlieben, Geschmäcker sind halt zum Glück verschieden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 77693

Guest
Dafür stellen sich mir die Nackenhaare wenn ich nur ans Karpfenangeln mit schweren Grundmontagen denke
Wir sind wirklich alle verschieden und das ist auch gut so. Ich mag das extreme Karpfenangeln auch nicht, jedenfalls nicht so wie es heute betrieben wird.
Float Rute, Waggler, Pellet, Frolic, Kichererbsen, Kartoffeln, oder Tigernuss als Köder und ich fange meine Karpfen um die drei Kilo, das reicht mir für die Pfanne oder den Grill. Aber wie gesagt, so hat jeder seine Vorlieben.
 
G

Gelöschtes Mitglied 77693

Guest
Einen Friedfischangler mit einer durchschnittlichen Schleie oder gar Brasse will offensichtlich keiner sehen, jedenfalls sind solche Bilder eher eine Ausnahme.
Das ist mir gar nicht so Unrecht. So bleiben wir unter uns und laufen auch nicht jedem Trend hinterher. Spinnfischen mit 10 speziellen Ruten, tausenden Kunstködern und jeder Menge Frust wenn nix beisst. Das lag dann an Rute, Rolle, Schnur und Köder. Das muss dann alles ersetzt werden und die Händler haben das breite Grinsen im Gesicht.
Ich freue mich immer wenn ich alleine am Wasser bin, meine zwei Ruten in Ruhe aufbauen kann, und dann ganz entspannt auf die Bisse warte. Manchmal entscheide ich dann spontan, eines der Rotaugen anzuködern und damit eine Raubfischmontage ins Wasser zu geben. Drei Posen zu beobachten ist mir dann fast schon zu stressig.
 

taurus_

Member
Das kann ich absolut bestätigen. Obwohl ich nur sporadisch mit der Spinnrute losziehe, habe ich deutlich mehr Geld für Gummifisch u.a. Raubfischkram ausgegeben als für die Angelei, die ich hauptsächlich betreibe.

Das sieht man ja auch in den Läden: 40% Spinfish, 30% Karpfen, 19% Norwegen, 10% Wels, 1% Plötze.
Ja, so geht es mir auch. :rolleyes:
 
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