JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

RayZero

Blau & Weiß
Hallo zusammen,

gerade beim Angeln auf Barsch, aber auch auf Forelle hört und sieht man gerade immer mehr von den Spinnruten, welche in Japan konzipiert oder gebaut werden. Man könnte fast soweit gehen, dass es über die Jahre mittlerweile tatsächlich zu einer Art "Trend" geworden ist. In Deutschland gibt es mittlerweile mehrere Online-Shops, welche diese Spinnruten aus Japan importieren und verkaufen.

Über die "Japanese Domestic Model/Market" Ruten gibt es hier im AB noch nicht all zu viel zu lesen. Klar wird immer mal wieder ein solches Modell hier im "Günstig kaufen & Tipps" Forum empfohlen oder genannt - aber ein richtiges Thema zum Diskutieren & Philosophieren der einzelnen Hersteller und Modelle gibt es nicht. Und genau das soll sich mit diesem Thread hier und heute ändern :m.
Es gibt zwar einen Sammelthread zu UL und L Spinnruten, aber die japanischen Modelle unterscheiden sich doch nochmal um einiges von normalen "Stangenruten" was die Verarbeitung, die eingesetzten Komponenten und die Qualität betrifft.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob der Thread hier oder im Raubfischforum besser aufgehoben ist. Bei bedarf einfach verschieben.

Ich habe mir nun letzte Woche meine erste "Japanrute" gegönnt - und zwar die Tailwalk Gekiha KR S672ML / 2,01m / 3,5-10g / 103g. Die Rute ist traumhaft verarbeitet - alle Ringe akkurat in der Flucht, keine Macken/Kratzer oder sonstige Auffälligkeiten. Auch der Griff und der Kork sind sehr hochwertig und mit viel Liebe zum Detail verarbeitet. Die Rute hat eine klassische Spitzenaktion und ist ziemlich straff mit einer schnellen Rückstellgeschwindigkeit -> so ist auch das Taper mit Fast angegeben. Ich will die Rute jetzt am kommenden Wochenende einweihen, aber so vom Trockenwedeln her würde ich sagen, dass sie sich auch gut beim Fischen von kleinen Twitchbaits machen wird. Die Spitze ist dafür mit Sicherheit sensibel genug.
Als Rolle ist die Wahl auf eine Stradic Ci4+ 2500 gefallen - denn nichts anderes als eine leichte Rolle will ich an so einer Rute fischen. Da es damit primär mit Gummiködern auf Barsche gehen soll, kommt mir die hohe Übersetzung der Stradic ganz gelegen.

Ich habe mir vorgenommen in den nächsten Wochen einen ausführlichen Bericht zu meinen ML-Ruten zu schreiben. Ich möchte versuchen zu erklären, warum ich mir diese Ruten ausgesucht habe, für was ich sie speziell einsetze und am Besten das Ganze auch durch ein paar Bildern von den Ruten in Aktion zu unterlegen.

Wir sind ja hier im "Günstig kaufen & Tipps" Forum unterwegs und der ein oder andere spielt bestimmt schon mit dem Gedanken sich auch so einen Stock zuzulegen. Wen die hohen Preise von über 200€ abschrecken, kann sich mal die Backhoo Rise von Tailwalk oder die Palms Molla Serie anschauen. Die erst genannte ist ganz neu und erst seit wenigen Tagen zu haben:

http://www.nippon-tackle.com/Tailwalk-BackHoo-RISE-S672ML

Die Molla-Serie von Palms soll nochmal eine ganze Ecke stimmiger sein und ist als noch höherwertiger anzusehen. Schaut man sich mal die Yen-Preise der Tailwalk-Ruten und der Molla-Ruten an, kann man sich auch seine Schlüsse daraus ziehen. Leider gibt es viele "Interessante" Modelle der Molla-Serie momentan nicht, weswegen ich z.B. zur Gekiha gegriffen habe.

http://www.lurenatic.de/de/ruten/#/kategorien-spinning/hersteller-palms

Ich freue mich auf spannende Diskussionen, Erfahrungen und Smalltalk #h
 
Zuletzt bearbeitet:

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

Da sind schon wirklich geile Blanks auf dem Markt, echte Wölfe im Schafspelz. Wenn nur diese verhungerten Krüppelgriffe nicht wären!

An die kann und will ich mich nicht gewöhnen. Aber an so einen Blank, sauber und ansehnlich aufgebaut, ja das kann ich mir so gut vorstellen, dass vermutlich bald was draus wird.
 

man1ac

Portugalieze!
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

Nach Baitcaster Probeschwüngen beim Kollegen konnte ich auch nicht widerstehen und habe mir die Palms Mola MSGC-65ML2F gegönnt.
Dazu konnte ich die Shimano Brenious abstauben!
Nach einigen Schneidertagen konnte ich am Wochende das erste mal mit einer BC Kombo am Forellenbach fischen gehen.
Im Nachhinein hätte ich das schon viel eher machen sollen. Rute, Rolle, Handling am Fluss einfach ein Traum!
 

RayZero

Blau & Weiß
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

Nach Baitcaster Probeschwüngen beim Kollegen konnte ich auch nicht widerstehen und habe mir die Palms Mola MSGC-65ML2F gegönnt.
Dazu konnte ich die Shimano Brenious abstauben!
Nach einigen Schneidertagen konnte ich am Wochende das erste mal mit einer BC Kombo am Forellenbach fischen gehen.
Im Nachhinein hätte ich das schon viel eher machen sollen. Rute, Rolle, Handling am Fluss einfach ein Traum!

An eine BC-Kombi habe ich auch schon gedacht - will schließlich nicht dumm sterben :).
Allerdings sehe ich momentan immer noch keinen riesen Mehrwert zu einer Spinnkombi. Desweiteren ist halt so ne BC-Rolle um einiges teurer als ne normale Stationärrolle - zumindest wenn man kleine Köder damit fischen will. Stimmt doch oder?

PS: Soll natürlich nicht nur um die Spinning-JDM-Ruten gehen, sondern auch die BC-Ruten dürfen hier gerne empfohlen und besprochen werden.

@ Andal - ja der Griff ist schon wirklich sehr, sehr kurz. Aber bei den leichten und kurzen Ruten bei Methoden wie Twitchen sicherlich von Vorteil. Die Jungs von Shimano missbrauchen momentan eine JDM-Wolfsbarschrute als Zanderjigge - da sieht der Griff ziemlich lang aus. Vielleicht wäre das ja was für dich #h

http://www.shimanofishnetwork.de/pr...elleicht-leichteste-zander-peitsche-der-welt/
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

Mir gehts ja nicht um die Grifflänge, sondern darum, dass an den meisten Ruten gar kein Griff mehr zu finden ist. Ein völlig zerklüfteter Rollenhalter und am Ende ein sehr spärlicher Knubbel. Das sind für mich keine Griffe. Für mich ist das nur ekelig.

Das ganze mit einem formschönen, hochwertigen und vor allem durchgehenden Moosgummigriff, da bin ich dabei. Siehe Zenaq, die kriegen das ja auch hin!
 

Kaka

Salmonidenjäger
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

Geiler Thread. Ich schreibe heute abend mal etwas mehr von meinem Japan Tackle. Habe sowohl eine Tailwalk als auch eine Molla.

P. S wer grad überlegt. Dank Gutscheincode bekommt man die Mollas grad bei Lurenatic.de für unschlagbare 155 Euro.
 

vermesser

Well-Known Member
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

Was mich, ganz ketzerisch, interessieren würde: Inwiefern ist eine sog. JDM Rute guten einheimischen Spinnruten ohne Migrationshintergrund :) :) überlegen?

Ich rede jetzt nicht von den Billigstecken. Aber was kann eine Palms, was eine Yasei, Gutjahr, eine Abu Fantasista, eine RST oder auch eine Crypton Shotgun nicht können?

Die meisten Japanruten sind ziemlich kurze, straffe, gut verarbeitete und teure Ruten...die gar nicht zu jeder Verwendung wirklich passen.

Klärt mich bitte auf.
 

man1ac

Portugalieze!
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

An eine BC-Kombi habe ich auch schon gedacht - will schließlich nicht dumm sterben :).
Allerdings sehe ich momentan immer noch keinen riesen Mehrwert zu einer Spinnkombi. Desweiteren ist halt so ne BC-Rolle um einiges teurer als ne normale Stationärrolle - zumindest wenn man kleine Köder damit fischen will. Stimmt doch oder?

PS: Soll natürlich nicht nur um die Spinning-JDM-Ruten gehen, sondern auch die BC-Ruten dürfen hier gerne empfohlen und besprochen werden.

@ Andal - ja der Griff ist schon wirklich sehr, sehr kurz. Aber bei den leichten und kurzen Ruten bei Methoden wie Twitchen sicherlich von Vorteil. Die Jungs von Shimano missbrauchen momentan eine JDM-Wolfsbarschrute als Zanderjigge - da sieht der Griff ziemlich lang aus. Vielleicht wäre das ja was für dich #h

http://www.shimanofishnetwork.de/pr...elleicht-leichteste-zander-peitsche-der-welt/
Also was ich gemerkt habe sind die Würfe stromaufwärts vieeeeeel einfacher. Man muss nur 1h werfen, kurbeln. Grad in schnell fließenden Gewässern ist das deutlich stressfreier. Ich fand außerdem noch die Tatsache, dass man sich das Bügel umklappen sparen kann sehr cool, gleiche Zeit, mehr Würfe.
Als finaler Bonus dann: Man hat konstant Kontakt zur abfließenden Schnur und kann so viel genauer kontrollieren wo der Köder landet.

Also für mich auf jeden Fall so deutlich entspannteres Fischen :)
 

RayZero

Blau & Weiß
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

Was mich, ganz ketzerisch, interessieren würde: Inwiefern ist eine sog. JDM Rute guten einheimischen Spinnruten ohne Migrationshintergrund :) :) überlegen?

Ich rede jetzt nicht von den Billigstecken. Aber was kann eine Palms, was eine Yasei, Gutjahr, eine Abu Fantasista, eine RST oder auch eine Crypton Shotgun nicht können?

Die meisten Japanruten sind ziemlich kurze, straffe, gut verarbeitete und teure Ruten...die gar nicht zu jeder Verwendung wirklich passen.

Klärt mich bitte auf.

Naja vielleicht kann man das so doch nicht sagen - aber der einheimische Markt bietet gar nicht so viele UL / L und ML Ruten für Barsch und Forelle, um wirklich einen Vergleich zu ziehen. Die günstigeren Vertreter können da natürlich alleine von den verbauten Materialien und Komponenten nicht mithalten.

Meine Yasei ist zwar auch sehr gut verarbeitet, aber die denke es gibt genug Yasei-Ruten mit etwas schrägen Ringen oder anderen Mängeln. Ich sage nicht, dass das bei einer JDM Rute unmöglich ist, aber laut Nippon-Tackle mussten sie erst eine Rute wegen schiefer Ringe reklamieren. Ich denke die Endkontrolle ist bei JDM-Ruten schon sehr gut.

Bei Abu hört man ja doch sehr oft etwas von schlampig angebrachten Ringen -> selbst bei 200€ aufwärts Ruten wie der Rocke.
 

vermesser

Well-Known Member
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

Also gut, du machst das an Qualität/ Endkontrolle fest...ok.

Aber wenn man über lässige Verarbeitung wegsehen kann oder sie ggf. selber behebt (Mag Pro EVX, Gutjahrs Stöcker), inwiefern bringen JDMs dann einen anglerischen, tatsächlichen Vorteil in Form von Rückmeldung oder was auch immer? Ich fische ja selber auch kein billiges Material mehr, fand aber die Preise für die verlinkten Ruten teils jenseits von Gut und Böse, wenn es tadellose Ruten für ein Drittel des Preises gibt...mit exakter Rückmeldung, schnell, leichte und gute Blanks...

Is ernst gemeint die Frage, keine Provokation...
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

JDM Ruten beschränken sich ja nun auch nicht nur auf den UL, oder L Bereich, auch wenn es ein reiner Süßwasserangler vielleicht so wahrnehmen kann. Mit steigenden Wurfgewichten stößt man da auf Angelruten mit einer extrem breitbandigen Anwendung. Xzoga und wieder mal Zenaq http://www.tackleking.de/zenaq/481-zenaq-fokeeto-twitch.html als Beispiel genannt. Die FC70-3 und die gleiche als long handle für größere Angler, sind mit ihrem WG von 30-70 gr. (vertikal bis 200 gr. Ködergewicht) absolute Mulittalente.

Da ist von der Makrele bis zum ansehnlichen Butt alles machbar und macht auch noch Spass. Sicher sind knappe 600,- € kein Pappenstil, aber wollte man die gleichen Spektren mit europäischen Allerweltsruten von sehr gute Qualität abdecken, kauft man mindestens zwei Stöcke. Folglich auch zwei Rollen und zweimal (mindestens) Schnur und gibt am Ende mehr Geld aus, als mit der vermeintlich teuren Rute, die natürlich auch im Süßwasser eine enorm hohe Verwendungsfähigkeit bietet.

Das degradiert aber nicht wirklich die "Jedermannsruten", oder hebt die JDMs über jeden Zweifel hinaus. Ganz sicher nicht. Aber wenn man finanziell so stark einsteigen möchte, dann erhält man auch einen echten anglerischen Mehrwert, den nur Ruten der höchsten Qualität erbringen. Wie diesen Mehrwert nun jeder einzelne Angler für sich definieren möchte ist eine ganz andere Sache.

Wenn man nun im JDM Sektor mal die ganz extrem spezialisierten Ruten außen vor lässt. Zum Beispiel einen WG-Bereich von 1-5 gr. (so was gibts), dann erhält man auch bei den L-Ruten Modelle mit einer sehr, sehr hohen Breitbandigkeit.

Es muss ja nicht gleich die absolute Preisoberklasse sein. Für die Hälfte einer Zenaq (geht auch noch teurer) bekommt man auch schon Gerten, die den allermeisten "Jedermannsruten" die sprichwörtliche Schneid abkaufen.

Last, but not least ist es einfach ein sehr, sehr starkes und schönes Gefühl, so eine Angel sein Eigen zu nennen. Man wird damit zwar kein besserer Angler und schon gar kein besserer Mensch. Aber man fühlt sich selber besser, weil es schlicht geil ist, so etwas zu haben. Zum Leben ist das nicht nötig, aber es macht das Überleben schöner. Wie bei allen edlen Dingen sonst auch, ist Habe angenehmer, als nur haben wollen.

Und bevor man mir jetzt den hochnäsigen Haber andichtet, ich stehe leider noch auf der Seite der Habenwoller. Man sollte ehrlich sein, wenn man dieses Blut geleckt hat!
 

RayZero

Blau & Weiß
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

Sehr schön geschrieben Andal #6

@ Vermesser

Ich habe einfach keine ML-Spinnrute von Shimano, Daiwa, Sportex und co. gefunden, die mich vom Design und den Komponenten so überzeugt hat wie eben diese JDM-Ruten - zumindest nicht in diesem Preissegment. Und da ich die Gekiha für 170€ statt 220€ bekommen habe, denke ich habe ich da auch nichts falsch gemacht :vik:.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

Diesen Japanese Domestic Market nun rein auf filigrane Spinn- und Castruten zu reduzieren, beleuchtet ja auch noch nicht einmal die Hälfte dessen, was darunter alles zu verstehen ist. Da gibt es noch viel, viel mehr, als kunstvolle Kunstköder kunstfertig durch die Fluten zu steuern.

Die Asiaten haben da schon mehr zu bieten, auch die Südkoreaner schieben da kräftig mit, wenn es um besonderes Friedfisch-, Fliegen-, oder Meeresangeln geht. Da stößt man auf Sachen, die sind echt der Beachtung wert. Leider ist es nicht so leicht, sich da einzulesen. Der Translator von Google und die fernöstlichen Schriftzeichen ergeben meistens sehr eigenwillige deutsche Sätze und Wortschöpfungen. Ich bin gerade dabei so einen Asia-Style mit bei uns vorkommenden Fischen und Bedingungen zu vermischen. Ende des Sommers werden da wohl erste verlässliche Erfahrungen vorliegen. Dann mehr dazu.
 

vermesser

Well-Known Member
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

Klingt gut. Das Thema interessiert mich auch.

BISHER sehe ich den Mehrwert FÜR MICH noch nicht.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

Dieser Mehrwert ist auch sehr schwer zu beschreiben, zumal da rein persönliche Empfindungen mit reinschwingen. Ich kann dir nur raten, dass du mal so eine Rute, die deinem Wunschkaliber entspricht, in die Hand zu nehmen, vielleicht lässt man sie dich ja sogar mal ausprobieren.

Das ist fast wie den Mädels. Da ist es auch schwer, das eine Superweib zu beschreiben. Das merkst du erst, wenn du sie triffst und du spürst, dass es genau die eine ist, obwohl sie überhaupt nicht dem entspricht, was man die vorher hat erklären wollen.

High Quality Tackle hat aber den großen Vorteil, dass der Wiederverkaufswert für dich so gut wie keinen Verlust einfährt. Von Mädeln wird das niemand bestätigen können!
 

Mozartkugel

Active Member
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

High Quality Tackle hat aber den großen Vorteil, dass der Wiederverkaufswert für dich so gut wie keinen Verlust einfährt. Von Mädeln wird das niemand bestätigen können!

dann können die Ruten von CMW z.B. die SS3 nur sch... sein, denn der Wiederverkaufswert ist unter aller Sau :)
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

Bei custommade Ruten ist aber oft auch das Problem, dass sie dermaßen individualisiert sind, dass es ein echtes Verkaufshemmnis darstellt.
 

Kaka

Salmonidenjäger
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

BISHER sehe ich den Mehrwert FÜR MICH noch nicht.

So, ich fange mal an und greife mir das raus. Du hast recht, mit Modellen wie Mitchell Mag Pro EVO, Yasei Aori usw. kann man wunderbar angeln. Das sind schon tolle Stecken und sie erfüllen ihren Zweck zu 100% und machen Spaß. Sich dann trotzdem mal eine der Japanruten zu gönnen, ist rational betrachtet sicher auch nicht nötig.

Aber: Es ist einfach die Liebe zum Detail, die Neugier, die Rutensucht und die Lust mal was anderes auszuprobieren. Man kann es wirklich mit den Frauen bzgl. Schuhen und Taschen vergleichen. Das ist auch alles, aber nicht rational. Aber wenn sie / man(n) Spaß daran haben, warum nicht?

Ich habe jetzt im leichten Bereich schon einiges durch. EVO, R'Nessa, Aori (weiß und rot), Jackson STL X Pro Lite, Veritas, Vendetta. Mit allen Ruten kann man wunderbare Stunden am Wasser verbringen, da keine "schlecht" ist.

Ich habe mir trotzdem aus Neugier zunächste eine Tailwalk BackHoo S672 ML bestellt. Die Rute kam an und ich inspizierte sie penibel, wie jede meiner Ruten. Ich gebe zu, ich bin da anfällig und penibel. Und das war wirklich die erste Rute an der ich wirklich keinen Makel entdecken konnte. Das ist in Sachen Verarbeitung einfach schon Champions League. Dazu vom Look her auch überragend schön. Zumindest für mich.

Ich hatte die Rute noch nicht lange in meinem Besitz und dann kam immer mehr der "Molla-Wahn" auf. Und was macht der Tackleaffe im Kopf? Ist diese Rute wirklich nochmal deutlich besser als die BackHoo? Lohnt sich ein weiterer Kauf? Wir wären wieder beim rationalen Denken...eigentlich lohnt es sich nicht. Doch die Neugier siegt, man hört Sätze wie du willst dann keine BackHoo mehr anfassen usw. Gesagt, getan und bestellt. Die Molla kam an und in Sachen Verarbeitung, Liebe zum Detail sogar noch ein Stück über der BackHoo. Beide aber überragend verarbeitet und in meinen Augen wunderschön. Einfach stimmiger als Aori und Co, die wie gesagt keine schlechten Ruten sind!

Ergebnis war, dass ich mittlerweile fast alle anderen Ruten verkauft habe und nur noch BackHoo und Molla fische. Die BackHoo eher für Gummis (Spitzenaktion), die Molla habe ich mir in einer Variante bestellt, die eher für Wobbler und Spinner ausgelegt ist.

Ob das jetzt jeder braucht, muss man selbst entscheiden! Ist einem eine wirklich tadellose Verarbeitung und Feinfühligkeit so wichtig, dass man etwas mehr Geld ausgibt? Mir ist bzw. war es das wert und ich bereue den Kauf der beiden Japanruten nicht. Ich verstehe aber auch Leute wie Vermesser, die darin keinen Mehrwert erkennen. Man kann ja mit den günstigeren Ruten auch angeln, sehr gut sogar (EVO, Aori z.B.). MIR PERSÖNLICH macht es aber Spaß in wirklich tadelloses Gerät, vor allem in Sachen Verarbeitung zu investieren, weil es mittlerweile zum Haupthobby geworden ist. Inwiefern man da jetzt das Angeln besser fühlt usw. finde ich zweitrangig. Fische fangen sie alle!

Nochmal zum Vergleich BackHoo / Molla. Ich finde beide Serien überaus gelungen und auch wenn die Molla wohl hochpreisiger (in Japan) ist und noch besser verarbeitet ist, würde ich nie behaupten keine BackHoo mehr anzufassen. Das sind (für mich) Ruten nahe an der Perfektion und eben das haben sie für mich einer Aori oder ähnlich wertigem voraus! Aber das muss jeder selber entscheiden und ausprobieren!

Und zu guter Letzt will ich auch noch eine Lanze für Nippon Tackle und Lurenatic brechen. Diese Läden sind für mich einfach kompetenter, kundenfreundlicher und besser zu erreichen als die meisten "herkömmlichen" Shops. Man bekommt immer top Beratung, ob per Telefon, Mail oder Facebook. Bei vielen anderen Läden dauert allein schon eine Mailantwort Tage. Immer öfter erlebt. Und bekommt man dann was, merkt man sehr oft dass auch nicht so viel Ahnung vorhanden ist. Neulich erst ein kleines Problem mit meiner Biomaster gehabt. Shop angeschrieben und im ersten Satz kommt was von Biomaster und ci4 Material. Ich habe gar nicht erst weitergelesen...das gilt natürlich nicht für alle Shops, aber gerade bei den größeren Shops kommt mir das so vor, als ob da oft Ahnungslose sitzen.

Nun gut, egal. Der letzte Absatz soll hier nicht zu einem Bashing gegen irgendjemanden führen, ich wollte nur mal die Jungs der beiden Japantackle-Shops loben. Und wie ich finde zurecht, da wird mir jeder zustimmen, der da auch schon Kontakt hatte!

Tight Lines! Wer weitere Fragen zu BackHoo oder Molla hat, einfach schreiben. Ich informiere gerne ausführlich. Dann aber bitte hier, sonst muss ich noch zig PN's beantworten, die ich zu dem Thema immer öfter bekomme ;)
 

Allrounder27

Active Member
AW: JDM Spinnruten - Der Diskussionsthread

Die meisten Japanruten sind ziemlich kurze, straffe, gut verarbeitete und teure Ruten...die gar nicht zu jeder Verwendung wirklich passen.

Die Japaner haben auch ziemlich geniale Küstenspinnruten, die eben keine brettharten Knüppel sind, sondern angenehm zu fischende (und drillende) Ruten mit Richtung parabolischer Aktion gehenden Biegekurve bei trotzdem sehr guten Wurfweiten.

Da sind schon wirklich geile Blanks auf dem Markt, echte Wölfe im Schafspelz. Wenn nur diese verhungerten Krüppelgriffe nicht wären!

An die kann und will ich mich nicht gewöhnen. Aber an so einen Blank, sauber und ansehnlich aufgebaut, ja das kann ich mir so gut vorstellen, dass vermutlich bald was draus wird.

Es ist halt eine der wenigen Möglichkeiten, an der Rute Designtechnisch einzugreifen und dort auch einen (merklichen) Unterschied zu erschaffen. Also für Leute, denen die x-te Zierwicklung irgendwann langweilig wird.

Zu dem JP Trend. Ich habe bisher an Spinnruten made in Uk Ruten gefischt, die nun auch nicht soo billig waren. Gegenüber JDM (JP Blank, made in Thailand und made in JP) haben die UK Ruten allerdings, teilweise deutlich, das nachsehen.

Weiterhin erfüllen die JDM Ruten für mich 3 wichtige Eigenschaften:

1) Rutengewicht ist sehr niedrig.
2) Rutengriff ist kurz gehalten.
3) Rutengriff ist dünn gehalten.

Das sind alles Sachen, welche die meisten "normalen Stangen [Spinnruten]" für mich unfischbar machen. Ich will einfach an der UL Rute keine Griffe, die in demselben Durchmesser oder Länge auch bei Brandungsruten verbaut werden.

Wenn ich mir dann "spezielle" Meerforellenruten anschaue, die mal 100g mehr wiegen als meine, trotz weniger Wurfgewicht und Länge, dann vergeht mir die Lust aufs Angeln.

Hier sind die JDM Ruten, aus meiner rein subjektiven Sicht, den anderen "Stangenruten" überlegen.
 
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