Karpfen gegen Kormoran: Neue Bewirtschaftungsidee?

Thomas9904

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Redaktionell

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Karpfen gegen Kormoran:
Neue Bewirtschaftungsidee?

Im Morgenweb fand ich im Rahmen meiner Medienbeobachtung einen Artikel über den ASV 1928 e.V. Ketsch:
https://www.morgenweb.de/schwetzing...hueter-der-ketscher-idylle-_arid,1126246.html

Es wird berichtet über die Arbeit der Gewässerwarte, das vermessen des Sees, die Belüftung etc.

Auch über die Hege und den Besatz wird geschrieben:
Um am Ende dann auch einen ansprechenden Fang machen zu können, sorgen die Gewässerwarte für den sogenannten Besatz. Dabei werden gezielt Fische im See ausgesetzt, um sie einerseits angeln zu können und andererseits einen sinnvollen und ausgewogenen Bestand zu garantieren. Mit zahllosen Tabellen und Erhebungen fassen Reiß und seine Kollegen ihre Erkenntnisse dabei zusammen, analysieren akribisch die Fangquoten und reagieren auf die jeweiligen Entwicklungen.

So weit so gut, so liest man das bei fast jedem Verein, Verband etc. die ja alle irgendwie naturnah/nachhaltig/ökologisch bewirtschaften und besetzen wollen.

Für den, der nicht weiss, wo Ketsch liegt:
Rheinebene.

Zwischen Heidelberg und Speyer, direkt am Rhein, mit Altwassern Baggerseen etc.

Kormoraneinflugschneise/Problemgebiet..


Allüberall wird "gepredigt", statt fangfähiger Fische kleine zu setzen, um einen nachhaltigen Bestand aufzubauen, dass man einheimische, angepasste Arten bevorzugen soll etc..

Auch der Ketscher Verein handhabte das augenscheinlich früher so - mit dem Ergebnis für Kormoranfutter statt für Anglerfänge zu sorgen.

Nun geht der Ketscher Verein angesichts der drängenden Kormoranproblematik einen anderen Weg und setzt klar auf größere Arten wie den Karpfen beim Besatz - so große Arten eben, dass der Kormoran sie nicht fressen kann:
Einige Sorten gibt es in größerer Menge im See: Brachse, Flussbarsch und Wels zum Beispiel. Besonders geeignet sei der See aber für Karpfen. "Früher haben wir eher Rotaugen ausgesetzt, die es auch natürlicherweise im Rhein gibt - aber die sind so klein, dass sie vom Kormoran gejagt werden", erklärt Reiß. "Also haben wir uns entschlossen, auf größere Arten zu setzen. Der Karpfen vermehrt sich bei uns gut, ist ein geeigneter Speisefisch - und ein guter Sportfisch."

Ich könnte mir vorstellen, dass diese Praxis der Bewirtschaftung für einige, die auf eine irgendwie naturnah/nachhaltig/ökologische Bewirtschaftung setzen, durchaus diskutabel sein wird.

Angler des Vereines werden sich vielleicht eher freuen.

Sonst würden sie ja andere Gewässerwarte und/oder Bewirtschaftungsmethoden wählen.

Oder nicht?

Thomas Finkbeiner
 
Zuletzt bearbeitet:

Kiesbank

Fishing4life
AW: Karpfen gegen Kormoran: Neue Bewirtschaftungsidee?

solang die Räuber nicht zu kurz kommen |kopfkrat

Wenn sich in 10J die Räuber auf Karpfen konditioniert haben ist der Hype garantiert für den See :m
 

Thomas9904

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AW: Karpfen gegen Kormoran: Neue Bewirtschaftungsidee?

solang die Räuber nicht zu kurz kommen |kopfkrat

naja, wenn der Kormoran wegbleibt, weil er nix mehr zu fressen findet in passender Größe, können ja auch wieder Futterfische für die Räuber nachwachsen..

Oder:
Waller sind eh schon drin.
So werden die Fische im Laufe der Jahre einfach entsprechend größer werden und schneller wachsen, um dem Fraßdruck der Kormorane in deren "Beutegrößefenster" besser/schneller zu entkommen.

Schneller große Fische kriegen wird auch viele Angler eher weniger ärgern, würd ich vermuten..
:g:g
 

Thomas9904

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AW: Karpfen gegen Kormoran: Neue Bewirtschaftungsidee?

Interessantes Statement/Formulierung von der Anglerboard-FB-Seite:
Auch größere Fische wie Karpfen werden von den Vögeln verletzt oder zu Tode gehetzt! Der Weg zur Lösung des Kormoranproblems ist halt mit Schrot gepflastert.
Gefällt mir........


Dass dennoch beim setzen größere Fische mehr für Angler überbleiben, wird dennoch so sein als wenn man Fisch in Kormoranfuttergröße oder drunter setzt.
 

Kochtopf

Chub Niggurath
AW: Karpfen gegen Kormoran: Neue Bewirtschaftungsidee?

Also ein Wels-Karpfen statt einem Hecht-Schleie Gewässers?
 

Allround-Angler

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AW: Karpfen gegen Kormoran: Neue Bewirtschaftungsidee?

Nachhaltig kann sogar sein, größere Fische zu setzen, je nach Situation (Wels, Kormoran, etc.).

Haben viele Karpfen nicht auch den Effekt der Wassertrübung durch Wühlen? Auch das könnte gut sein, weil Kormorane Augenjäger sind.
 

Franz_16

Mitglied
AW: Karpfen gegen Kormoran: Neue Bewirtschaftungsidee?

Nachhaltig kann sogar sein, größere Fische zu setzen, je nach Situation (Wels, Kormoran, etc.).

Haben viele Karpfen nicht auch den Effekt der Wassertrübung durch Wühlen? Auch das könnte gut sein, weil Kormorane Augenjäger sind.

Jeder flache Karpfenteich hier hat immer einen Grundbesatz an Karpfen oder Schleien. Auch wenn er nicht wirklich bewirtschaftet wird.

Hintergrund:
Man will Wassertrübung erreichen, das verhindet unerwünschtes Pflanzenwachstum und schützt vor Fressfeinden.

Bis so ein kleiner, sehr flacher Karpfenteich trüb wird muss man aber schon einige Karpfen besetzen. Bei einem tiefen 11ha See wie im Beispiel hier, funktioniert das meiner Meinung nach eher nicht.
 

rheinfischer70

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AW: Karpfen gegen Kormoran: Neue Bewirtschaftungsidee?

Übliche Besatzpraxis bislang an den meisten deutschen Vereinsgewässern;
Monate November/Dezember
Arten: Rotaugen, Schleien von 20-25cm, Zander 15-20cm und Karpfen K2, K3.

Der "Rast"-Kormoran kommt ziemlich pünktlich zu dem Termin und freut sich über einen frisch gedeckten Fisch. Durch die durchziehenden Rastkormorane vervielfacht sich der Kormoranbestand gegenüber den Sommermonaten.


Vielleicht ist die Strategie der Zukunft, wieder fast fangfähige nicht kormorantaugliche Fische wie 30cm Karpfen im Februar/ März zu besetzen, wenn der Kormoran schon wieder auf der Abreise ist.

Würde den Kormoranbestand das Winteressen reduzieren und den Fischbestand erhöhen.
 

Franz_16

Mitglied
AW: Karpfen gegen Kormoran: Neue Bewirtschaftungsidee?

Vielleicht ist die Strategie der Zukunft, wieder fast fangfähige nicht kormorantaugliche Fische wie 30cm Karpfen im Februar/ März zu besetzen, wenn der Kormoran schon wieder auf der Abreise ist.

Das Problem in der Praxis an der Sache mit dem Frühjahrsbesatz ist:

Besatzfische sind im Frühjahr wesentlich weniger "stabil" als im Herbst.
Man muss mit größeren Ausfällen rechnen.

Hinzu kommt, dass das Angebot an Besatzfischen im Frühjahr deutlich kleiner ist als im Herbst.
 

Taxidermist

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AW: Karpfen gegen Kormoran: Neue Bewirtschaftungsidee?

Hintergrund:
Man will Wassertrübung erreichen, das verhindet unerwünschtes Pflanzenwachstum und schützt vor Fressfeinden.

Bis so ein kleiner, sehr flacher Karpfenteich trüb wird muss man aber schon einige Karpfen besetzen. Bei einem tiefen 11ha See wie im Beispiel hier, funktioniert das meiner Meinung nach eher nicht.

Diese Baggerseen sind im Sommer sehr sichtig, bis zu 6-10m Wassertiefe.
Dazu noch mit reichlich Unterwasserflora, weshalb es schon eines enormen Überbesatz mit Karpfen bedarfs, um diese Gewässerform gründlich einzutrüben.
Da sollte man konsequenterweise noch zusätzlich einen Besatz an Graskarpfen erwägen, um eine trübe Karpfensuppe als kormoransicheres Endziel zu erreichen!
Es ist jedenfalls eine Schande solche Gewässer, die dem Hecht-Schleiensee Typus nahezu perfekt gleichen, obwohl eigentlich künstlichen Ursprungs, in Karpfen-Wallerpuffs zu wandeln!
Nur um es dem Kormoran zu erschweren, Beute zu machen?

Jürgen
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Karpfen gegen Kormoran: Neue Bewirtschaftungsidee?

So sehen es der Verein und seine Angler und Gewässerwarte wohl laut Artikel als Ausweg und scheinen zufrieden zu sein damit.
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Karpfen gegen Kormoran: Neue Bewirtschaftungsidee?

So sehen es der Verein und seine Angler und Gewässerwarte wohl laut Artikel als Ausweg und scheinen zufrieden zu sein damit.

Die Ketscher Angler können ja von ihrem Vereinssee zum Rhein und Altarm spucken, wenn sie denn doch mal Lust auf ein nicht in dieser Form bewirtschaftetes Gewässer haben!

Wenn ich dort Gewässerwart wäre, würde ich zunächst mal für Luft an dem Gewässer sorgen und einen großen Teil der Uferbäume einschlagen und als strukturelle Maßnahme ins Wasser fallen lassen.
Das hilft auch den Fischen sich vor dem Kormoran zu verstecken.
Mein Vereinsgewässer liegt nicht weit weg und sieht ähnlich aus, nur deutlich größer.
Diese Fällarbeiten werden bei uns nun schon jahrelang diskutiert, Einverständnis vom Forst liegt auch vor, nur am "Machen" scheiterts!

Jürgen
 

NaabMäx

Well-Known Member
AW: Karpfen gegen Kormoran: Neue Bewirtschaftungsidee?

Auch eine Möglichkeit, alle Gewässer in ein Karpfen- und Wallerpuff zu verwandeln. Wie geht man mit der Äschen/ Forellenregion um. - da geht das nicht.
Wieso züchtet man nicht noch Fische, die in der Jauche überleben können, dann wär das Probelm auch erledigt und wir könnten trotzdem angeln.
Achja, und Menschen muss man auch noch züchten, die dann die Jauchefische vertragen, weil man sie ja essen muss.

Den Ursprung des Problems lösen,- falls es eins ist!
Falls Vogel:
- Kormoran auf ein erträgliches Maß begrenzen.
- C&R /C&D Gegener überzeugen, das die Einstellung mehr Schadet als Nutzt.
- Vogelschützer überzeugen, das man die Kormoranpopulation dem Futter anpasst oder die Vogelschützer im Falle für die Schäden haften.
-So wie die Vögel beobachten wollen, wollen wir angeln. = (Freude an vielen verschiedenen Arten in ausreichender Anzahl, in intakter Natur.)

Falls die Waller aufräumen und die Barssche mit den Jungfischbestand, wird sich das vermutlich in den nächsten Jahren in den Statistiken zeigen.
Hoffe man ist in dem Falle dann auch ehrlich.

Das zu analysieren wäre eine schöne Diplomarbeit.

L.G.
NM
 
AW: Karpfen gegen Kormoran: Neue Bewirtschaftungsidee?

- Vogelschützer überzeugen, das man die Kormoranpopulation dem Futter anpasst oder die Vogelschützer im Falle für die Schäden haften.
-So wie die Vögel beobachten wollen, wollen wir angeln. = (Freude an vielen verschiedenen Arten in ausreichender Anzahl, in intakter Natur.)


Die Wirklicht sieht aber so aus : Besatzverbot für bestimmte Arten,da ja bestimmte Arten Vögel und co dezimieren.Und da wir nur die Puppen an fäden sind....wird das nix

Zum wir wollen Angeln ^^ Der war jut...Du kannst heute überall fisch kaufen,Agus wie frische usw inter.nicht.98% der Bevölkerung machen das so und da brauch es keine Angler die fische an einer Schnur durchs Wasser drillen und Spaß daran haben wie er sich wehrt und man diesen armen fisch leid und co. usw. zufügt.

Und da unsere Verbände bis auf wenige Ausnahmen das auch so sehen ist reines Nahrungsangeln ein Sargnagel.... nicht von heute auf morgen.....aber Stk.für Stk.

#h
 
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