Karpfenangeln mit Boilies - Neueinsteiger -

thomas72

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Hallo,

bisher habe ich immer mit Durchlaufmontage auf Grund den Karpfen nachgestellt. Als Köder kamen bisher immer Dosenmais, Wurm und Made zum Einsatz.
Da es mich an meinem Hausgewässer (Kiesgrube ca. 1,5 Hektar und max. Wassertiefe ca. 4 Meter) jedoch immer mehr nervt, daß Brassen und Co. meine Köder abnuckeln stelle ich mir nun die Frage ob es besser ist mit Festbleimontage und Boilies zu angeln. In dieser Kiesgrube kommen Karpfen bis etwa 8 Pfund vor.
Jedoch habe ich von dieser Art zu angeln überhaupt keine Ahnung.
Meine Ausrüstung besteht zur Zeit aus 2 Teleruten á 3m mit 80 Gramm Wurfgewicht und 2 Okuma Longbows in der Größe 40.

Mein Gedanke ist folgender:

Ich füttere ca. 2-3 Tage vorher mit täglich ca. 200 Gramm Boilies an (halbe und ganze).
Oder funktioniert es auch, nur am Angeltag anzufüttern und wieviel?
Bei der Montage würde ich ein Inlineblei mit 80Gramm auf die Hauptschnur fädeln und dieses mit 2 Schrotbleien fixierien.
Ans Haar würde ich eineinhalb Boilies anbringen und auswerfen. Zusätzlich noch eine handvoll Boilies zum Anlocken mit der Schleuer rausschießen.

Sind meine Ruten für die Festbleimontage geeignet (30-80g Wurfgewicht), da man ja mindestens ein 80 Gramm Blei verwenden sollte und ich ca. 30-40 Meter auswerfen muß, oder sollte ich mir doch lieber schwerere Ruten zulegen?
Es kommen auch nur Teleruten in Betracht, da ich sehr aufs Transportmaß achten muß.


Vielen Dank für Eure Antworten


Thomas
 
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Megacarp

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AW: Karpfenangeln mit Boilies - Neueinsteiger -

Wenn du schon anfütterst würde ich gerade jetzt im Sommer etwas mehr füttern (bei deinem Gewässer je nach Karpfenbestand und Mitfressern 2-4Kg jeden Tag, wobei ich eher zu den 2 Kg tendieren würde). Aufgrund des Preises empfehle ich dir die Boilies mit Partikeln zu strecken. Um den Weißfischen vorzubeugen kannst du Großpartikel wie Tigernüsse, geeignete Bohnensorten, Erdnüsse usw. verwenden (natürlich richtig zubereitet), am besten einen schönen Mix. An einigen Gewässern sind die Weißfische auch auf den Mais nicht mehr so versessen, wenn man ihn vorher gärt und die Karpfen fahren voll drauf ab.
Die Boilies beim anfüttern teils zu halbieren wäre mir zu aufwendig, du kannst dir diese Arbeit sparen; bei Shortsaisons ohne vorfüttern kannst die Boilies vorher je nach Boilie 5-10h in Wasser einweichen damit sie dann bei angelbeginn gleich arbeiten, aber beim vorfüttern musst du die Boilies wirklich nicht halbieren, besser fütterst du einige Pellets mit und sonst tun die Partikel ihren Teil um die Karpfen schnell anzulocken.
Die Ruten sind für den Anfang ganz ok, wenn du nicht weit werfen musst (aufgrund der Länge).
Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung,
Megacarp
 
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Allround-Angler

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AW: Karpfenangeln mit Boilies - Neueinsteiger -

Das mit den 80g-Mindestgewicht bei der Festbleimontage geistert schon lange umher.
Nimm halt soviel, wie Deine Rute vertragen.
Alternativ kann man auch die Montage mit einem Kescherstock mit aufgeschraubtem Rutenhalter auswerfen. Die Angel liegt dabei mit offenem Bügel auf einem Rutenhalter.

Der Eindrigkoeffizient hängt ab zum Beispiel von:
-Hakenschärfe
-Drahtdicke
-Oberflächenglätte
-Widerstand(Bleigewicht)

Haben wir einen Physiker hier, der der 80g-Theorie mal etwas entgegensetzen könnte:q?
Als grober Richtwert sicher in Ordnung, aber bitte nicht als Dogma nehmen.
 

cyberpeter

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AW: Karpfenangeln mit Boilies - Neueinsteiger -

Wenn du schon anfütterst würde ich gerade jetzt im Sommer etwas mehr füttern (bei deinem Gewässer je nach Karpfenbestand und Mitfressern 2-4Kg jeden Tag, wobei ich eher zu den 2 Kg tendieren würde). Aufgrund des Preises empfehle ich dir die Boilies mit Partikeln zu strecken.

Diesen Tip kann ich ehrlich gesagt nicht so ganz nachvollziehen ...

An einem 1,5ha Gewässer sollte es nicht so schwierig sein, die bevorzugten Karpfenrouten bzw. -plätze zu finden. Deshalb braucht man dort im Normalfall keine größeren Futtermengen.

Außerdem 2-4 kg am Tag - stell Dir vor das machen mehrere Angler ...

Ich mir nicht vorstellen bzw. meine Erfahrung mit solchen Gewässern ist, dass größere Futtermengen zu besseren Karpfenfängen führt erst recht wenn ein ein guter Brassenbestand da ist und ich mir so erst recht die Brassen an den Platz hole weil die durchaus neben Mais auch noch anderen Partikel futtern besonders wenn es in großen Massen verfügbar ist.

Bis die Karpfen "eintreffen" ist das Futter weg und man drillt genüsslich den vierten Brassen. Dann geht es los mit nochmal 1-2 kg Futter weil es ja weg ist und dann nochmal und das ganze an einem kleinen See mit 1,2 ha - wenn das mehrere Angler machen ist das Wahnsinn und absolut unnötig.

Einen pauschalen Rat "gegen" Brassen gibt es nicht zumal die Karpfen die im Gewässer sind auch nicht die größten sind und man sich damit vermutlich auch mit harten 30er Boilies bei diesen schwer tut.

Man sollte in solchen Gewässer probieren, was den Brassen nicht so zusagt das können manche Boiliesorten, -größen und/oder -härtgrade sein aber evtl. auch Partikel wie Tigernüsse sein. Was genau kann Dir keiner wirklich versprechen.

Mit diesen Sachen, die die Brassen verschmähen, würde ich dann füttern es aber trotzdem auf das Nötigste beschränken.

Haben wir einen Physiker hier, der der 80g-Theorie mal etwas entgegensetzen könnte:q?
Als grober Richtwert sicher in Ordnung, aber bitte nicht als Dogma nehmen.

Ich glaube nicht dass der helfen könnte, weil es davon abhängt wie Spitz der Haken (noch) ist, wie weich der Untergrund, wie hart das Maul des Karpfen und wie hart man den "Freilauf" eingestelt hat und mich würde es wundern, wenn jemand dass alles weis ...

Als nicht Physiker und nur Praktiker würde ich sagen 80g sind ok, wenn es ein weicher Untergrund ist sogar noch weniger, aber sicherer fühle ich mich auf einem harten Untergrund erst mit Gewichten um die 100g, weil ich zumindest mit leichteren Gewichten (gefühlt) mehr Aussteiger hatte.



Gruß Peter
 
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Megacarp

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AW: Karpfenangeln mit Boilies - Neueinsteiger -

An einem 1,5ha Gewässer sollte es nicht so schwierig sein, die bevorzugten Karpfenrouten bzw. -plätze zu finden. Deshalb braucht man dort im Normalfall keine größeren Futtermengen.
Hm, also da hast du vermutlich teils recht, "teils" weil mir 200g immer noch zu wenig vorkommen um die Fische an die Boilies zu gewöhnen, da vermutlich an einer guten Stelle eine ganze Gruppe Karpfen vorbeischaut und wenn die einen die Baits schneller annehmen als die andern werden nur ein Teil der Karpfen an den neuen Bait gewöhnt und das wollen wir ja nicht, da man ja gerne mehrere Karpfen fängt, also ist vermutlich etwas dazwischen drin, um die 800g, ideal.

Außerdem 2-4 kg am Tag - stell Dir vor das machen mehrere Angler ...
Ich sehe da gar kein Problem im Sommer. Da der Karpfen keinen Magen hat ist gut verdauliches Futter im Sommer aufgrund der höheren Wassertemperatur nach ca. 2-4h wieder draußen. Glaub mir diese Mengen Futter sind am richtigen Platz auch an so einem Gewässer ratzeputz gefressen, deswegen sind vermutlich 2-4Kg nicht zwingend nötig, dürften aber auch nicht schaden.

Tight lines,
Megacarp
 

cyberpeter

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AW: Karpfenangeln mit Boilies - Neueinsteiger -

@ Megacarp

Wenn man 800g auf den Tag verteilt kann das je nach Karpfenbestand und Fütterverhalten der anderen Angler durchaus in Ordnung gehen - kenne das Gewässer und vorallem den Fischbestand nicht.

Wenn mehrere Angler, also nicht nur 2 oder 3 bei der Gewässergröße mehrere Kilos anfüttern sehe ich zwei Probleme.

1. Die Karpfen sind, wenn das Futter gut verdaulich ist zwar Vielfresser - aber auch die haben dann ihre Grenze - dann muß man eher auf wenig und "außergewöhnliches" Futter setzen.

2. Bei der Gewässergröße, vermutlich ohne Zu- und Ablauf kann es bei größeren Futtermengen über einen lägeren Zeitraum gerade im Sommer von den Ausscheidungen der Fische und evtl. nicht "verbrauchten" Futter zu einem starken "Nährstoffanstieg" und damit zu einem verstärkten Pflanzenwachstum kommen. Soll also nicht heißen dass das Gewässer deshalb gleich "umkippt" wie manche gerne behaupten... Trotzdem sollte man bei solchen Gewässern das ganze etwas im Auge behalten und "verantwortungsvoll" mit dem Futter umgehen denn Kraut bzw. viele Algen sind nicht schön zum Angeln und auf Dauer für das Gewässer nicht unbedingt gut.


Gruß Peter
 
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