Frage Köder und Technik in Kroatien (Prizna und Krk)

pulpot

Well-Known Member
Beim Spinnfischen hab ich gemerkt, dass ich dahingehend ziemlich verwöhnt bin und es mir total schwer fällt, die Konzentration aufrecht zu erhalten. Anhang anzeigen 418428 Stundenlang zu werfen, so ganz ohne Fisch-Kontakt, ist echt nicht meins. Davon abgesehen hatte ich mit den Casting-Jigs echt Probleme in der Koderfühlung und Führung…da hab ich dann auch gespürt, dass ich deshalb wenig Vertrauen dazu aufbauen konnte.
Viele Hänger und echt teure Abrisse später (teilweise noch schnorchelnd und tauchen geborgen), hab ich mich dann dazu entschlossen, es insgesamt wie die Einheimischen zu machen: Auf Grund mit einfacher Durchlauf-Montage, 30g Birnenblei und Bissanzeiger…hauptsächlich deutlich nach Sonnenuntergang!

Toller Bericht, schön ausführlich und tolle Bilder dazu. Danke!

So hab ich auch angefangen vor 10 Jahren. Allerdings hatte ich keinen Partner der schnorchelnd den Köder beobachtet. Bin deshalb wegen der Abfressproblematik auf das Angeln mit Bolo-Rute, Pose und dem einzelnen Maiskorn gekommen. Bei mässigem Anfüttern erzeugen die fallenden Körner einen Futterneid bei den größeren Fischen und sie jagen zwischen den Kleinfischen nach den Körnern und man fängt ganz gut (nur 3 von 4 Bissen sind Fehlbisse).

Das mit dem Spinnfischen ist auch wirklich nur etwas in der Morgendämmerung. Den Rest des Tages macht es selten Spass. Da muss man schon einen Schwarm Makrelen erwischen, der ist dann aber leider immer viel zu schnell wieder weg. Sobald die Sonne aufs Wasser scheint, ist im Hochsommer die Grundangelei erfolgsversprechender.
 
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Roots

Well-Known Member
Danke dir pulpot

Ich konnte beobachten, dass Maiskörner erstmal eine ziemlich große Skepsis auslösen...bis hin zur Scheuchwirkung. Wahrscheinlich wäre da eine Anfütterung und Gewöhnung, wie von dir beschrieben, der richtige Weg. Habs auf jeden Fall auch probiert, schau mal auf dem Bild mit der schleichenden Katze...auf was sie es da wohl abgesehen hatte :laugh2
Werd das ganz sicher auch mal wieder testen...Mais ist halt neben Brot immer super einfach in der Beschaffung, Lagerung etc., was ein Riesen-Vorteil ist.

Das Spinnfischen hab ich natürlich auch frühmorgens getestet. Und eine längere Durststrecke mit vielen Würfen und keinem Kontakt ist ja schon auch immer normal...aber genau da verliere ich leider zu schnell das Vertrauen, die Motivation und auch die Aufmerksamkeit! Mit der Zeit hat sich das ganz gewaltig verändert bei mir, gerade als Anfänger war für mich Spinnfischen das Ding...und mittlerweile finde ich so einen klassischen Ansitz oder auch die Pose oft wesentlich angenehmer!

Ich bin halt als Allround-Angler und bekennender Verwerter auch einfach auf Effizienz gepolt. Wenn ich dann den Eindruck habe, dass was besser funktioniert, bleibe ich gerne dabei...und das war in diesem Urlaub ganz ohne Frage die simple Grundmontage!

Und du hast bestimmt Recht, vieles ist ganz sicher auch von Jahreszeiten abhängig, örtliche Besonderheiten kommen noch dazu usw...letztlich wird man immer flexibel und anpassungsfähig bleiben müssen. Und da ist das Lernen von erfahrenen Einheimischen natürlich Gold wert!

Viele Grüße!
 
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zulu

Well-Known Member
Ah, beruhigend...danke dir zulu!

Schade, dass ich das Gericht nirgendwo auf der Karte eines Restaurants gefunden habe. Das hätte ich gern probiert. Nächstes Mal wirds dann eben selbst gekocht chefkoch1
Dalmatinisches Brudet

Das gibt es auch fast nirgends auf der Karte.

Weil es eine art "Fischsuppe" ist und da kaum ein Tourist Appetit drauf hat, oder sich überhaupt etwas darunter vorstellen kann.

I ii hh Fischsuppe, nee das will ich im Urlaub nicht haben, lieber einen ganzen Fisch oder Kalamari.

In einem guten Fischrestaurant wird man es aber sicher auf Vorbestellung bekommen.

Du kannst den Fisch auch deinem netten Vermieter geben und fragen ob er das für euch alle machen kann.

Das ist eher ein traditionelles Familiengericht.

Bei uns geht das so :

Eine aufwendige Sache , wenn man es richtig machen will und es zur Delikatesse werden soll.

Brudet kann man schlecht auf Vorrat halten. Die Zutaten bestehen aus verschiedenen kleinen Fischen für die Brühe und die müssen fangfrisch sein.

Das sind deine kleinen Pirkas, Sägebarsche, die verschiedenen Brassen und der Skrpun.



Extra vorbereitet und gekocht werden Tomaten mit viel Zwiebel . Das sehr lange , 2-3 Stunden bis die Tomate und Zwiebel zerfallen ist.

Dann ist die Säure von den Tomaten verkocht.

Das wird entweder im großen Topf auf Omas Küchenherd oder über offenem Feuer im Kessel gemacht.

Eine halbe Flasche Weißwein kommt hinzu.



Erst dann kommen wenig grob geschnittene Suppengemüse, Knoblauch und geviertelte Kartoffeln dazu.

Wenn vorhanden rote Paprika und wenn erwünscht Pfefferoni ( Chilly )

Nach Bedarf salzen.



Nun wird erst die Fischbrühe dazu gegeben. Von den kleinen Fischen schabt man nur die Filetseiten ab wo keine Gräten drin sind und gibt das in den Topf.

Was davon übrig bleibt, Gräten Köpfe uns so werden durch ein Sieb gedrückt damit auch aller Saft raus ist.



Erst jetzt werden große Klasse 1 Fische und Stücke davon in den Topf gegeben. Das sind bei uns Petersfisch, große rote Drachenköpfe, Oradas und andere große Brassen wie Dentex , Seehecht, Gabeldorsch und wenn nichts anderes da ist auch Ugur (Conger).



Serviert wird wenn der Fisch durchgezogen ist. Nicht mehr kochen nur noch sieden.

Auf dem Teller erst die Suppe, dann bekommt jeder ein großes Stück vom Edelfisch.

Wir streuen noch frisch gehackte Petersilie auf den Teller und ein Schluck von unserem guten Olivenöl darf natürlich auch nicht fehlen.
 

zulu

Well-Known Member
Kommt drauf an wie viele Leute zum Essen kommen
man startet mit 3-4 Kilo Tomaten und ein halbes Kilo Zwiebeln klein schneiden und dann mal wenigstens 2 Liter Wasser dazu
das soll ja nicht anbrennen wenn es stark kocht.
Das Wasser verdampft wärend der 3 Stunden und wird nach Bedarf nach gegossen und gegen Ende gießt man eben nicht mit Wasser auf sondern wegen dem Geschmack mit Weißwein .

Die kleinen Fische werden nur geschuppt, ausgenommen und in Wasser gekocht, nicht lange, nur ca 10 Minuten.
Dann sind sie leicht von der Gräte zu lösen.
 

zulu

Well-Known Member
Als Schnellversion kann man das lange Kochen sparen.
Auch kleinere Portionen auf dem Herd zubereiten.
Dann die Tomaten schälen und nur 45 Minuten mit weniger Wasser zusammen mit kleingehackten Zwiebeln kochen.
Dann mit einem Pürrierstab zerkleinern und wegen der noch vorhandenen Säure je nach Geschmack Zucker dazu geben.
 

Roots

Well-Known Member
Hey lieber zulu,
Das ist ja genial, dass du uns hier gleich mit dem passenden Familienrezept versorgst...klingt echt mega lecker, herzlichen Dank!
Das gibt es auch fast nirgends auf der Karte.

Weil es eine art "Fischsuppe" ist und da kaum ein Tourist Appetit drauf hat, oder sich überhaupt etwas darunter vorstellen kann.

I ii hh Fischsuppe, nee das will ich im Urlaub nicht haben, lieber einen ganzen Fisch oder Kalamari.
Das ist sowieso eines der sehr wenigen Sachen, die ich vermisst habe. Die Speisekarten sind fast immer identisch und ich hätte voll Bock auf richtig authentische Gerichte gehabt...wir sind dann extra immer ein Stück weit weg vom Trubel gefahren, was sich auch echt gelohnt hat.

Schon auch ein merkwürdiges Volk, die (wir) Touristen...was der Bauer nicht kennt... :D
 
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zulu

Well-Known Member
Die Gastronomen/innen haben es auch nicht wirklich leicht in der kurzen Zeit die Massen abzufertigen.
Sie geben sich wirklich viel Mühe
Die Saison ist kurz. Jetzt schon zu Ende.
Aber der Fleiß lohnt sich.
Alle kommen nächstes Jahr wieder.
 

Roots

Well-Known Member
...auf jeden Fall! Natürlich müssen die auch immer schauen, was halt einfach gut läuft und ankommt. Und ich muss auch sagen, dass wir auch oft sehr gut gegessen haben und der Service war immer super klasse.
Nur wären eben jeweils 1-2 Gerichte, die halt nicht überall zu kriegen sind, traditionell oder auch kreativ, schön gewesen...und die musste man richtig suchen!
 
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Roots

Well-Known Member
Hey Gründeldomi
Vielen Dank für die Blumen ab19
Der Bericht war wirklich das Mindeste für die ganze Beratung und den Input der alten Hasen und anderen Tippgebern hier im Forum...umso schöner, wenn er allen gut gefällt!

Ja, der Vermieter war für mich in jeder Hinsicht der absolute Schlüssel zum Erfolg...eine wirklich tolle Persönlichkeit. Ich hab schon ein bisschen was gesehen von dieser Welt und noch niemals jemanden getroffen, der so für die Angelei lebt, ohne davon zu leben! Ein unglaublicher Erfahrungsschatz...er konnte dir beispielsweise schon zu annähernd 100% am Signal des Bissanzeigers sagen, welcher Fisch da dran ist...beeindruckend!

Ich bin anglerisch ein spätberufener Quereinsteiger und in meinem Umfeld der Einzige weit und breit. Dementsprechend musste ich mir immer schon alles selbst erarbeiten. Ich habe es sehr genossen, dort so viel von ihm zu lernen.

Insgesamt sind die Kroatien aber in meinen Augen sowieso eine große Angel-Nation...es gab keinen Einheimischen dort, den ich nicht mindestens jeden zweiten Tag mit Angel, Harpune etc. getroffen habe. Ich denke, wenn man eine familiär geführte Unterkunft am Meer findet, hat man zu 90% auch einen Angel-Guide...

"Klopper" gibt's zwar ganz andere...z.B. im Mittelmeer-Trööt. Aber es waren tolle und wunderschöne Speisefische dabei und genau das war mein Ziel...

Mir fehlen zwar die Vergleichsmöglichkeiten, aber, dass das Mittelmeer in dieser Region quasi leergefischt sein soll, kann ich überhaupt nicht bestätigen!? Vielleicht ist die Trophäen-Dichte nicht mehr ganz so hoch...aber gute Fänge sind eigentlich jeden Tag drin.

Was mich retrospektiv etwas ärgert ist die Tackle-Sache...ich hab soviel Gerödel mitgeschleppt und das für mich wichtigste (die Freilaufrollen und den richtigen Rodpod) zuhause gelassen...das hat mich viele heftige Bisse gekostet. Aber letztendlich ist auch das nur ein Lernerfolg und ein winziges Haar in der Suppe. War jedenfalls eine einmalig schöne Zeit und Angelei...es vergeht eigentlich seither keine Woche, in der ich nicht mindestens ein Mal (auch etwas wehmütig) daran zurückdenke!

Viele Grüße,
Roots
 

Roots

Well-Known Member
Zu Seezungen kann ich leider auch gar nichts sagen. Aber wie du in meinem Bericht ja lesen konntest, ist Nachtangeln generell ganz sicher nicht die schlechteste Idee.
Viele vor Ort haben darauf geschwört und regelmäßig top gefangen! Ich persönlich fand es auch echt angenehmer als morgens extrem früh raus zu müssen oder mittags in der Hitze zu stehen...aber Gschmacksach, sagt der Schwabe ;)
 
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