Thomas9904
Well-Known Member
Kommentar zum Papier des Präsidiums des Landesverbandes Sächsischer Angler e.V.
Im Zuge der geplanten Übernahme des DAV durch den VDSF kommen nun langsam die Verbände – zumindest einige – „in Schwung“, da sie wohl merken, dass die Angler verunsichert sind..
Und versuchen nun mittels nicht haltbarer Beschwichtigungsschreiben ihre Basis auf Linie zu bringen.
Das neueste dazu stammt vom sächsischen DAV-Landesverband, das wir im folgenden kommentieren:
http://www.muldenfischer.de/Documente/LVSAPosition19092011.pdf
Weil nach jahrzehntelanger Erfahrung wohl nur wenige Angler noch glauben, gut und umfassend von ihren Verbänden informiert oder vertreten zu werden..aus dem Brief schrieb:Warum gibt es aber so viele Vorbehalte und Vorurteile für eine Sache, welche dem Wohle der Anglerschaft Deutschlands dienen soll?
Hier zeigt sich, dass das Präsidium des sächsischen Verbandes wohl nicht den Entwurf des Vertrages und der Satzung richtig gelesen hat.aus dem Brief schrieb:These 1: „Der Gewässerfonds wird durch die Fusion gefährdet“
Diese Behauptung ist absolut haltlos. Der Gewässerfonds ist eine freiwillige Vereinbarung zwischen den juristisch selbstständigen Landesverbänden. Der DAFV selbst hat keinerlei Berechtigung, den Gewässerfonds abzuändern.
Denn da steht nun mal klar drin (§6, Nummer2, a), dass die Landesverbände Mitgliederbeschlüsse des Bundesverbandes durchzuführen haben. Zudem kann spätestens ab 2017 auch wieder die Satzung geändert werden.
Wenn also die Mehrheit der ehemaligen VDSF-Verbände im Bundesverband die Zerschlagung der Gewässerfonds beschliesst, hat das der jeweilige Landesverband durchzuführen.
Also MUSS der Schutz und die Förderung der Gewässerfonds explizit und zeitlich unbefristet mit in die Satzung des neuen Bundesverbandes aufgenommen werden, will man das verhindern.
Weigert sich der VDSF das mit in die Satzung aufzunehmen, ist damit dann auch klar, wohin die Reise gehen soll..
Siehe oben:aus dem Brief schrieb:These 2: „Mit der Fusion könnten wir als Angler in unseren Rechten beschnitten werden bzw. der DAFV könnte Einfluss auf unsere Sächsische Fischereigesetzgebung nehmen“
Unser Landesverband Sächsischer Angler e.V. ist wie seine Regionalverbände und Vereine juristisch eigenständig und unsere Strukturen in Sachsen werden durch die Fusion weder berührt noch verändert. Lediglich der Name unseres Dachverbandes wird nicht mehr DAV, sondern DAFV lauten.
Die vorgelegte Satzung sieht das anders.
Die Landeverbände haben die Mitgliederbeschlüsse des Bundesverbandes durchzuführen.
Auch wenn dieser mit der Mehrheit der alten VDSF-Verbände beschliessen sollte, Nachtangelverbote, Abknüppelgebote, etc. bundesweit in jedem Bundesland einzuführen.
Also MUSS unbedingt in der Satzung eine Liste mit angelpolitischen Punkten, die so etwas zeitlich unbefristet verhindert.
Weigert sich der VDSF das mit in die Satzung aufzunehmen, ist damit dann auch klar, wohin die Reise gehen soll.
Wenn der VDSF da gleicher Meinung wie der DAV wäre, wäre es doch kein Problem, das dann alles in die Satzung fest mit aufzunehmen.aus dem Brief schrieb:Gerade vom DAFV erwarten wir als Landesverband, dass sich der Verband für folgende Ideale auf EU- und Bundesebene einsetzt: pro Angler, pro Angeln, pro Erhaltung der Artenvielfalt in unseren Gewässern, contra unsinniger gesetzlicher Einschränkungen und contra populistischer Angriffe.
Und man KANN und MUSS von den DAV-Verbänden erwarten, wenn sie so etwas postulieren, dass sie das dann auch festschreiben lassen.
Denn sonst ist zukünftig eben weiteren Restriktionen Tür und Tor geöffnet.
Weigert sich der VDSF das mit in die Satzung aufzunehmen, ist damit dann auch klar, wohin die Reise gehen soll.
Da hat das das Präsidium des sächsischen Verbandes wohl wieder nicht den Entwurf des Vertrages und der Satzung richtig gelesen.aus dem Brief schrieb:These 3 : „Mit der Fusion soll der DAV „geschluckt“ werden“
Der DAV wird nicht „geschluckt“.
Mit der erfolgten Fusion wird es jedoch zukünftig weder DAV noch VDSF, sondern den DAFV als Deutschen Angelfischereiverband geben. Wir müssen aufhören, nach Vorurteilen zu suchen.
Da wird nämlich der VDSF klar als „übernehmender Verein“, der DAV genauso klar als „übertragender Verein“ (es wird ja auch das gesamte Vermögen übertragen) tituliert.
Der DAV tritt schlicht zum VDSF über, dessen einziges Zugeständnis es ist, den Namen zu ändern in DAFV.
Auf Deutsch und im Klartext:
Der DAV wird vom VDSF geschluckt, der sich dann zur Beruhigung der DAV-Angler einen neuen Namen gibt.
Das sieht man auch an weiteren Punkten:
Das bisherige VDSF-Verbandsblatt „Fischwaid“ wird per Satzung/Verschmelzungsvertrag gleich das „neue“ Verbandsblatt des DAFV.
Die ominöse VDSF-GmbH, bei der man weder weiss, was die Geschäftsführer verdienen noch wie Verträge oder Geldflüsse da vorhanden sind und laufen, wird einfach in DAFV-GmbH umbenannt.
Und das obwohl aus einigen vorliegenden Bilanzen bei Umsätzen um die 2- 300.000 Euro ein Gewinn von um die 500 Euro ausgewiesen wird, aber ein Gewinnvortrag von um die 80.000 Euro.
Da sollte man doch meinen, dass sich da die DAV-Leute – bevor sie laut Satzung alles Vermögen dem VDSF (dann DAFV, nur ein neuer Name) übertragen - sich einmal genau informieren, was da eigentlich läuft und das auch ihren Anglern öffentlich erklären.
aus dem Brief schrieb:Fazit:Es ist an der Zeit, ein Zeichen zu setzen und alle organisierten Angler in Deutschland vorurteilsfrei in einem Deutschen Angelfischereiverband (DAFV) zu vereinen, ohne dass ein Landesverband seine Eigenständigkeit aufgibt.
Das Angeln benötigt eine starke Lobby, die wir in Deutschland nur gemeinsam erarbeiten können. Wir sollten aufhören nebeneinander für eine Sache zu kämpfen, sondern miteinander Probleme lösen.
Der Nutzen und die Notwendigkeit eines starken und einheitlichen Dachverbandes wurden in der Vergangenheit in zahlreichen Veröffentlichungen erörtert. Verwiesen wird an dieser Stelle auf die umfangreichen Informationen unter www.anglerverband.com oder www.vdsf.de.
Mein Fazit:
Dieses Papier ist eine reine Beruhigungspille des sächsischen DAV-Landesverbandes, das wie oben aufgeführt an Hand der vorliegenden Dokumente zudem faktisch falsch ist.
Da stellt sich die Frage, ob oder warum das die DAV-Verbände und Funktionäre nicht erkennen wollen oder können.
Können sie es nicht erkennen, sind sie am falschen Platz und sollten gehen.
Wollen sie es nicht erkennen, stellt sich die Frage warum?