AW: Kommentare zu: Entwicklung der Angelzeitschriften
Zum Preis der Zeitschriften kann ich wenig Sagen. Da müsste ich wissen, was die Zeitung der Artikel eines freien Journalisten kostet.
Die Bezahlung der FreeLancer dürfte dabei die kleinste Rolle spielen.
Bedenken muss man dabei auch, dass der Verlag nur ca. die Hälfte des Kaufpreises eines Heftes bekommt, der Rest bleibt beim Handel.
Rechnet man dazu, dass der Blinker z. B. eine Druckauflage von ca. 120.000 bei einem Verkauf von ca. 70.000 hat, muss man ja auch die Differenz von 50.000 gedruckten Exemplaren rechnen, die in den Schredder wandern.
Im reinen Druck dürfte ein Exemplar so um die 30 - 50 Cent kosten (kommt natürlich auf das verwendete Papier, Anzahl der Farbseiten etc. an), also wandern da schon mal ca. 20.000 Euro "in den Müll".
Die Logistikkosten sollte man auch nicht unterschätzen (Zuerst die Hefte an den Kiosk bringen, dann die Remissionen wieder retour, dazu Abonnentenverwaltung, Einzelverschickung an Abonennten etc.).
Neben der eigentlichen Redaktion muss aber auch das Layout bezahlt werden, Vertrieb und Verwaltung, und, und, und......
Da diese Kosten bei jedem Verlag anders gelagert sind, lassen sich da wohl nur schwer solide Schätzungen anstellen.
Zudem hat ein Verlag im Normalfall ja nicht nur einen Titel, sondern mehrere. Das kann dann auch bedeuten dass der einen Titel den anderen evtl. "mitfinanzieren" muss.
Interessant in dem Zusammenhang ist ja auch, dass Verlage immer wieder verkauft/gekauft werden. Wäre ein Verlag mit seinem Angebot alleine stark genug, würde es dazu wohl auch kaum kommen.......
Und ein "gekaufter" Verlag muss seinem Käufer ja auch Zahlen "liefern", heutzutage wird ja jede "Einzelsparte" zu einem "Profitcenter" umfunktioniert und muss eine entsprechende Eigenkapitalrendite erwirtschaften.
Interessant auch die Anmerkung zu den Prämien, ich vermute mal dass sich da die Verlage eher ein Eigentor geschossen haben, als sie das angefangen haben.
Denn heute wandelt sich die "Abogesellschaft" innerhalb drei Jahren fast einmal komplett um. Und um die Leser/ehemaligen Abonnenten wieder als neue Abonnenten zu gewinnen, scheint es für die Verlage heute keinen anderen Weg mehr als Zugaben zu geben (Werbeprämien, DVD etc.).
Auch diesen Kostenfaktor darf man nicht vergessen - denn selbst wenn das mit den Prämien null auf null aufgehen sollte, bleibt immer noch der Verwaltungsaufwand dafür. Zudem stehen die Verlage dann untereinander in einem "Kampf" um die jeweils attraktivsten Prämien.
So gesehen ist zumindest von den wirtschaftlichen Betrachtungen her der Kaufpreis der Angelzeitschriften mit Sicherheheit nicht zu hoch.
Inwieweit der Kaufpreis für den einzelnen Leser für das jeweils gebotene zu hoch ist, muss ja jeder für sich selbst entscheiden................