Eben, nur fast....
Und hier wird auf einmal nach Verboten und Regelungen geschrien, die nur auf Gefühlen und Wahrnehmungen basieren, aber keinerlei Fischereiwirtschaftliche Kenntnisse als Grundlage haben.
Moin, die Angler sind aber nunmal die Ersten, die veränderte Fischgrößen und Fangzahlen bemerken.. liefern Info´s aus erster Hand . Wissenschaftler führen ja auch Probefischen durch.
Wir prüfen einmal die Grundlagen:
Wozu dient eine Schonzeit?
-Eine Schonzeit dient dazu Fische während ihrer Laichzeit zu schützen, damit sie sich in Ruhe selbst reproduzieren können. (den Aal mal ausgenommen, das ist ein Sonderfall)
-Eine Schonzeit dient dazu Fische zu schützen, die frisch besetzt wurden, damit sie nicht sofort wiedergefangen werden (sogenannte Eingewöhnungszeit)
-Eine Schonzeit dient dazu Fische zu schützen, die in ihrer Art im Bestand stark gefährdet sind
Wozu gelten Mindestmaße?
-Mindestmaße sollen sicherstellen, dass Fische mindestens einmal in ihrem Leben selbst für Nachwuchs sorgen können (den Aal mal ausgenommen, das ist ein Sonderfall)
Ich stelle fest, dass man nur etwas regeln muss, wenn in irgendeiner Form einer der obigen Punkte ins Wanken gerät und die Fische eines weiteren Schutzes bedürfen.
- Der Hamburger Verband möchte die Schonzeit verschieben mit folgendem Grund:
Die Zanderlaichzeit insbesondere die Nestbewachung geht länger als dies in der derzeitigen Regelung berücksichtigt ist. Beweis, es werden Ende Mai/ Anfang Juni noch Zanderböcke gefangen, die dunkel gezeichnet sind (eine Art Laichkleid).
- Der Hamburger Angelverband möchte während der Zanderschonzeit ein generelles Spinnfischverbot mit folgendem Grund:
Während der Zanderschon-/Laichzeit wird in HH nachweislich weiter mit Kunstködern geangelt. Eine Sicherstellung, dass nur auf Barsche geangelt wird gibt es nicht, die Realität ist aber so, das im Verhältnis viel mehr Zander als Barsche gefangen werden. Somit werden die Zander in ihrem Laichgeschäft gestört. Und beim Rückwurf aus teilweise 5-8m Höhe ist die Sterblichkeitsrate solcher Fische erheblich erhöht, somit ist aus Fischereiwirtschaftlicher Sicht eine Sperre wichtig.
Schön zusammengefasst - somit wäre die Verlängerung der Schonzeit inkl. generelles Raubfischköderverbot sinnvoll...die 2 Punkte wären als Änderungspunkte schonmal geklärt.
Wer also eine Mindestmaßanhebung möchte, der muss den Fischereibiologischen Beweis erbringen, dass die Zander in HH mit 40cm noch nicht Laichfähig sind. Dies wird aber keiner schaff
Meine Beobachtungen sind Folgende : ich habe noch nie einen kleinen Zander zw. geschätzt 40-45 cm. mit Laichbauch gesehen.
Meinem Empfinden nach laichen Zander erst ab ca. 50cm. Länge ; aber Du hast Recht, ich bin kein Biologe und kenne auch die Elbe nicht - vllt. kommen da noch erfahrungsberichte der Hamburger..
Auffällig in der Laichzeit war auch, dass neben Barschen nur diese Kleinzander beißwillig waren - die "normalen" Größen waren wie vom Erdboden verschwunden oder bissen nur über den Laichplätzen auf Köderfisch oder wurden beim Twistern gehakt ( gerissen ).
Ich schliesse daraus, dass die kleinen Zander nicht am Laichgeschäft teilgenommen haben.
Wer eine Höchstentnahmemenge möchte, der muss Fischereibiologisch den Beweis erbringen, dass der Zander ansonsten in seinem Bestand bedroht ist, das wäre allerdings eine Lachnummer, denn ich kenne kein Bereich, der in so starken Maße mit einem so größeren Zanderbestand gesegnet ist wie Hamburg.
Die Anzeichen für Überfischung wurden hier doch schon aufgezeigt : kleine Fische, weniger Fische und das sogar durch jahrelange Fangbuchzahlen belegt.
Behördenentscheidungen sollten nachvollziehbar und begründbar sein.
S.o. Schonzeitverlängerung und Kunstköderverbot wären das allemal.
Aber mal aus Sicht der Befindlichkeiten:
Warum möchte man ein höheres Mindestmaß für den Zander?
Ein geringer Bestand kann nicht der Grund sein, denn der ist in HH riesig. Das an den Fischen nichts dran ist kann nicht der Grund sein, denn dann dürfte man auch nur 50cm Barsche mitnehmen, denn da ist genau so wenig dran oder 50cm Dorsche oder 50cm Quappen usw….
Vielleicht möchte man ein höheres Mindestmaß, damit mehr Fische ablaichen und dem ( zweifellos weiter fortschreitenden) Abnehmen des Bestandes entgegengewirkt wird.
Geht es hier nicht auch wieder um eine reine Wahrnehmung, Angst oder Futterneid oder ähnliches nach dem Motto, der schlägt die ganzen Lütten ab und dadurch fange ich weniger große und habe eventuell weniger Spaß beim Drill oder irgend so was ähnliches? Einen Fischereiwirtschaftlichen Grund kann es zumindest bei dem extrem starken Zanderbestand in HH nicht haben.
Wie gesagt : fängt man die Kleinen weg, sinkt der Bestand und Weniger laichen ab, was weiterhin den Bestand verringert.
Zudem werden seltener anglerisch interessante Fanggrößen erreicht und eine gesunde Alterspyramide ist aus fischereilicher Sicht erstrebenswert ( Hege ) . siehe Nachhaltige Nutzung.
Warum möchte man eine Höchtsentnahmemenge für Hamburg?
Ein geringer Bestand kann nicht der Grund sein, denn der ist in HH riesig. Dass es dem Bestand hilft kann nicht der Grund sein, denn dann dürfte man auch nur begrenzte Zahlen bei Barschen mitnehmen, denn da ist genauso wie bei den Zandern…. oder bei den Aalen, Karpfen, Rapfen usw.
Vielleicht möchte man eine Höchstfangmenge, weil sich Einzelne am Bestand dieses Edelfisches übermäßig bedienen - über den Eigenbedarf hinaus , was gesetzlich verboten ist.
Frage ist doch, wo man die Grenze zieht um den Mißbrauch durch bspw. Verkauf den Riegel vorzuschieben.
Ich finde das sehr vernünftig und der persönliche Konsum ungefährdet.
Oder was empfindest Du, wenn ein Angler einen Müllsack voll fängt - gerne auch ein Tourist ???
Könnte es nicht auch hier so sein, dass wieder nur um eine reine Wahrnehmung, Angst oder Futterneid oder ähnliches geht, nach dem Motto, was der andere nicht mitnimmt, das kann ich dann fangen? Einen Fischereiwirtschaftlichen Grund kann es zumindest bei dem extrem starken Zanderbestand in HH nicht haben.
Angst, Futterneid ,oder Sorge um den nachhaltig guten Bestand ? "Extrem starker Zanderbestand" - Soll auch schon abgenommen haben...
Was erreicht man mit einem erhöhten Mindestmaß?
Das mehr laichfähige Fische den Bestand stützen.
Ein erhöhtes Mindestmaß erhöht etwas den Bestand der Fische unter 50cm. Größere Fische wird’s es aber nicht bringen, weil dann alles über 50cm abgeknüppelt wird. Ein positiver Effekt für Angler, die gerne einen 70cm oder größeren Fisch fangen wollen wird dadurch auf jeden Fall nicht erreicht, weil die da nach wie vor nicht lebendig hinkommen.
Stimmt, Größere werden nur durch die Fangbegrenzung heranwachsen, und eben nicht alle "50cm abgeknüppelt" werden.
Du sprichst Dich gerade indirekt für eine Höchstfangmenge aus.
Was erreicht man mit einer Höchstfangmenge?
Mehr erwachsene und heranwachsende Fische im Gewässer.
Also, für wen ändert sich da irgendetwas? Eventuell für diejenigen, die tatsächlich mal mehr als 2-3 Zander am Tag fangen und die mitnehmen? Ab einer gewissen Menge können sie diese doch überhaupt nicht mehr selbst sinnvoll verwerten und verkaufen dürfen sie die auch nicht, dafür gibt es schon andere Gesetze, das muss man nicht doppelt regeln. Mir würde als Grund wieder nur Wahrnehmungen, Angst oder Futterneid einfallen….
Weis Du mal eine Verkaufsabsicht dieser Frevler nach ... da ist die Höchstfangmenge das effektive Mittel.
Ich weiß ja nicht, was ihr wirklich wollt??? Wollt ihr für immer im Gesetz festgeschriebene Regelungen an die ihr Euch die nächsten Jahre halten müsst, ohne den geringsten Eigenspielraum zu haben? |uhoh: