Kurioses Barschmaul - Missbildung?

franconia

Member
Hallo zusammen,

hab' heute mal wieder einen Zielfisch verhaftet und - ich Unmensch - auch zwecks Verspeisung entnommen.

Was ich so allerdings noch nie bei einem Barsch gesehen habe, ist eine "Missbildung" am Maul. Dieses war zur Hälfte durch Haut zugewachsen. |bigeyes

Am Wasser ist mir das zunächst gar nicht aufgefallen, erst zu Hause.

Ist jemanden von Euch so etwas bereits untergekommen? Was könnte das sein, bzw. woher kommt so etwas? Ich tippe wie erwähnt auf eine Missbildung - woher/warum auch immer.

Ansonsten war der Fisch komplett gesund, in guter Kondition und interessanterweise auch gut genährt. 550 Gramm bei 34 Zentimetern. Einschränkungen in der Nahrungsaufnahme scheint es also nicht gegeben zu haben.

Von außen war das Maul normal und ohne Auffälligkeiten - siehe Bild 6.

Bin gespannt auf Eure Meinungen. #6


22649621ou.jpg


22649622ge.jpg


22649623rj.jpg


22649624nf.jpg


22649625at.jpg


22649626me.jpg


22649628lu.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Kurioses Barschmaul - Missbildung?

Diese Membran braucht der Fisch beim Atmen, sie dichtet nach vorne hin ab, so das der Wasserstrom den Weg durch die Kiemen nehmen muss!
Das Ganze wirkt dann etwa wie ein Rückschlagventil.
Sie sieht zwar besonders groß aus auf deinen Bildern, wahrscheinlich weil sie schlaff herunterhängt, ist aber normal und gehört so!

Hier auf dem Bild kann man diese Hautmembran auch erkennen:
http://krummeruten.de/grafik/fischarten/big/barsch.jpg

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

franconia

Member
AW: Kurioses Barschmaul - Missbildung?

Hallo Jürgen,

bin kein Experte für Fischanatomie. Bei Wikipedia habe ich folgendes gefunden:
Branchiostegalapparat - dieser verläuft aber unten vor dem Kiemendeckel in Richtung Bauchseite.

https://de.wikipedia.org/wiki/Branchiostegalapparat

Zu meinem Fang:
Der Ansatz dieser Haut ist bei allen Barschen zu erkennen. Auch auf Deinem verlinkten Bild, allerdings deutlich kleiner.
Habe dies auf einem anderen Bild mal markiert (Das verlinkte geht nicht - Einstellen fremder Bilder...)

Dazu ist noch zu sagen, dass die Haut/Membran nicht schlaff nach unten hing. Das war total fest/stabil und ging wie ein "Schott" senkrecht nach unten und war auch an den Seiten fest verwachsen.
Dadurch war auch eine komplette Öffnung des Mauls nicht möglich. Also die Kiemendeckel gingen nicht ganz nach außen, weil dieses eben durch genannte Haut verhindert/blockiert wurde.

Deine Einschätzung passt also meines Erachtens nicht ganz.

22653107sc.jpg
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Kurioses Barschmaul - Missbildung?

Das letzte von dir gezeigte Bild stammt von einem Präparat, ist also mit entsprechender Schrumpfung des Weichgewebes zu sehen.(Ich bin selbst Präparator!)
Ist deshalb nicht aussagekräftig, außer das zu sehen ist, dieses Häutchen ist, war vorhanden!
Womit du jedenfalls recht hast, diese Hautmembran ist bei deinem Fang schon extrem ausgeprägt.
Was allerdings nichts an deren Funktion ändert!
Eventuell hat der Fisch auch einen Releaser-Kontakt gehabt und das entsprechende Narbengewebe ist zu dieser Dimension gewuchert?
Ich weiß auch nicht ob dieses Häutchen irgendwo wissenschaftlich beschrieben ist?
Meine Erkenntnise zur Funktion habe ich durch eigene Beobachtung im Aquarium, bei Buntbarschen, die ich jahrzehnte lang gehalten habe.

Jürgen
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Kurioses Barschmaul - Missbildung?

Also ich habe mir nochmal zig Bilder von Flußbarschmäulern angeschaut, aber ein solches Häutchen wie bei deinem, zumindest in der Dimension, habe ich nirgendwo gesehen?
Wer weiß was diese Vergrößerung bewirkt hat?
Mutation, Fehlbildung, Wucherung durch Vernarben, keine Ahnung?
Fakt ist jedenfalls, da gehört eine solche Hautmembran hin, nur nicht so ausgeprägt!

Jürgen
 

franconia

Member
AW: Kurioses Barschmaul - Missbildung?

Natürlich richtig - mein Bild im zweiten Post stammt von einem Präperat. Hatte gerade nichts anderes greifbar ;).

Wie man aber auch schön in Deinem verlinkten Vergleichsbild sieht, genauso sieht es auch "beim Original" aus. Ein dezenter Ansatz eben, welcher auch Durch Deine Bildrecherche bestätigt wird.

Ich fange ziemlich gut Barsch in dieser Größenordnung, aber so etwas hatte ich auch noch nicht erlebt, daher der Post.

Zumindest Narbengewebe schließe ich gefühlt aus, es sind keine Einrisse im Maul zu erkennen und das Wachstum war sehr gleichmäßig.

Vermutlich eine Laune der Natur...
 
Oben