kvitsøy 2021

Nachtrag:
DIE INSEL Kvitsøy

Morgens um 3.00Uhr ging es über Hirtshals-Kristiansand nach Kvitsøy. Starkregen und eine verpasste Fähre machten die Reise schier unendlich. Gegen 22.00Uhr kamen wir dann auf Kvitsøy an. Andreas (egal, wo ihr bucht, der betreut euch immer) hat uns abgeholt und zum Haus gebracht. Ich will nicht viele Wort über das Haus verlieren. War ein Wohnhaus, das der Eigentümer in der Saison an Gäste vermietet und selber ins Nachbarhaus einzieht. Zur Freude der Frauen gab es ein Top ausgestattete Küche. Auf der Terrasse stand ab 11.00Uhr den ganzen Tag die Sonne drauf. Nette Nachbarn mit gleichaltrigen Mädchen und eine Steganlage, von der man besser Saltos machen konnte, gab es zur Freude der Jungs auch.

Die Insel an sich ist ein riesengroßer Felsen. Zu sehen gibt es da nicht viel. Das Wikingerkreuz, der Leuchtturm und das alte Leuchtfeuer, sowie die Felsenwege mit Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg waren schnell erkundet. Ansonsten muss man immer von der Insel runter. Zu empfehlen ist natürlich eine Tour zum Preikestolen.

Ansonsten können 2 Wochen für Nichtangler echt lang werden. Von dem Standpunkt her, reicht eine Woche. Wer hier erfolgreich Angeln will, sollt schon 2 Wochen bleiben. Wir haben uns mit 2 Anglern aus der Nähe von Hamburg unterhalten, die nicht einen ordentlichen Fisch gefangen haben. Die haben keine Makrele und Köhler bekommen als Köder. Wir haben teilweise gefühlte 200 Seelachse am Tag bekommen. Also, wenn man nicht auf Andreas hört, kann man auch voll am Fisch vorbeiangeln. Naja, fast. Von Lumb und Leng hat er auch keine Ahnung. Aber bei der Küstenfischerei waren seine Tipps GOLD wert. Deshalb 2 Tipps von mir:
  • Hier gilt entweder richtig flach oder ultratief angeln. Je nachdem, was Zielfisch ist und was das Wetter zulässt.
  • Was gestern funktioniert hat, läuft heute gar nicht. Das kann schon echt frustrierend sein.
Wettertechnisch kennt die Insel gefühlt nur 2 Zustände: Zu viel Wind, oder zu wenig. Wir haben 3 windbedingte Ausfalltage und nochmal 4, an den wir nicht „Offshore“ fahren konnten. Was vor allem an der Windrichtung gelegen hat. Starke Nordwinde sind er Tod für das Revier. Bekannte, die in anderen Revieren unterwegs waren, hatten aber eine ähnliche Ausfallquote. Aber wenn man nicht mit dem Boot rauskam, ging es vom Ufer aus los.
Die Bootsangelei

Die Seekarte zeigte ja ein echt interessantes Revier an. Und rund um Kvitsøy sollen ja auch große Lengs zu Hause sein. Ich muss auch gar nicht um den heißen Brei herumreden. Die Tiefseeangelei hat, auch auf Grund des falschen Geschirrs, gar nicht geklappt. An guten Tagen sind wir mal mit 1kg Gewicht auf Tiefen von fast 200m gekommen. Das reichte aber wohl nicht aus. Oder wir haben was anders verkehrt gemacht. Keine Ahnung. Auf jeden Fall haben wir die Hälfte der Offshoretage mit der Lengangelei „vergeudet“. Die anderen 3 Tage waren einmal gut, einmal okay, und einmal Totalausfall. Der beste Tag, war zum Glück der Familienangeltag. Fangtiefe zwischen 10 und 100m. Mein Sohn hatte den Drill seines Lebens. Konnte er doch am relativ leichten Geschirr (meine Hechtcombo) einen 60er Pollack (Pilker) und 2 50er Seelachse (Beifängern) aus 90m Wassertiefe hochzaubern. Die Fische mussten sich zwar auch am guten Tag erarbeitet werden, aber abends war die Kiste voll. Und hätten wir jeden 35er Seelachs totgekloppt (haben wir ja leider schon in Norwegen beobachtet) wären wir schon mittags voll gewesen. Auf jeden Fall, war es ein gelungener Angeltag mit Pollack, Köhler, Makrele, Holzmakrele, Dorsch und Leng. Keine Riesen, aber gute Küchenfische. Die Väter durften dann knappe 2 Stunden filetieren. Die Väter waren dann nochmal allein Beim Sedegrunen und Asegrunen, kamen noch ein paar Fische raus, aber nicht so viel. Viel den letzten Tag war nochmal wenig Wind angesagt. Also die Frauen bekniet und nochmal bis 16.00Uhr raus. Warum die Fische nicht beißen wollten, keine Ahnung. Wenn, dann habe wir sie gerissen. Denn Fisch ist unglaublich viel dagewesen.

Wenn zu viel Wind war, um weit rauszufahren, waren wir östlich und nördlich an der Insel unterwegs. Die Lachsfarm haben wir ziemlich schnell aufgegeben. Die Seile nerven und brauchbaren Fisch gab es auch nicht so viel. Da waren die Steilwände schon interessanter. Wir (vor allem die Frauen und Kinder) haben hier etliche Köder versenkt. Als wir dann den Dreh raushatten, lief es aber. Kam nicht so viel raus, für unsere Verhältnisse, Topfische. Vor allem die kampfstarken Pollack bis 80cm machten an der Zandercombo richtig Spaß. Beifang waren einige Dorsche bis 80cm, Lippfische bis 40cm, Makrelen Ü40 und Köhler, Köhler, Köhler…
Die Uferangelei
"Wozu hast du dir ein Boot gemietet?" (O-Ton Andreas)
Man muss ganz ehrlich sagen, wir haben auf Kvitsøy ein supertolle Uferangelei erlebt. Sie war nicht immer einfach, mein musste einen guten Riecher haben und das Quäntchen Glück. Wir hatten alles zusammen. Hauptzielfisch war der Pollack. Wenn mal keine 30er mehr gebissen haben, hieß es durchhalten. Jetzt kommt was Großes. 2, 5 .. 60min... irgendwann kam ein goldenes Torpedo im glasklarem Wasser angeschossen. Bäm, rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr.... was für Kämpfer. zu den Pollacks bis 70cm gesellten sich Lippfische, Makrelen und Dorsche bis an die 80(!)cm. Und alles mit Blinker oder Gummifisch. FANTASTISCH!!!!!
Auch hier wa die Angelei eine Wundertüte. Den einen Tag gab es nur Dorsche. In 15min hatten wir (ungelogen) bei jedem Wurf einen Biss. Von den 11 Dorschen durften 6 Dorsche zwischen 55 und 60cm mit nach Haus. An einem anderen Tag hat mein Sohn beim ersten Wurf den Köder gerade aus dem Wasser hochheben wollen, da knallt ein 65 Pollack auf den Gummifisch und zieht erstmal 20m Schnurr weg. Mein Sohn hätte fast einen Salto gemacht. Es gab auch Tage, da gab es "nur" einen 50er Pollack zum mitnehmen, aber es gab keinen Tag oder Küchenfische!
 
Ich wünsche erst einmal ein gesundes neues Jahr.
Ich fahre vom 10.-24.07. mit Familie und einer befreundeten Familie nach Norwegen.
Wir haben Haus mit Boot über k&N Angelreise Berlin gebucht. Das Haus liegt im Nordosten der Insel.
Als Boot haben wir ein 22Fuss Dieselkutter mit 28PS. Um bei gutem Wetter zum Sedegrunnen wird es reichen.

Trotzdem würde ich mich freuen, wenn noch jemand einen Tipp hat für die windgeschützte Seite. So eine Seekarte gibt ja nun dich nicht alles her.

Danke schon mal im Voraus.
 

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Wenn kein Wind ist, ist rund um Kvitsoy ein Top Gebiet. Westlich an der Kante Leng, im Osten, etwas nördlich der Fischfarm, haben sich die Dorsch gestapelt (auf die Halteseile achten), in den Schären geht immer gut Pollak. Allerdings haben wir auch schon bei Wind von 8 Tagen 7 Tage auf der Hütte gesessen...
 
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