Lachse in DK, Skjern-Au

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Hallo Leute,

Anfang Juni war ich mit mehreren Freunden das zweite Mal für eine Woche an der Skjern-Au, u.a. wegen der Chance, hier mal einen Lachs zu fangen.

Gesehen habe ich zwei gefangene Lachse: einen der gerade fotografiert wurde und einen anderen, den ein dänischer Spinnangler nach 25 Minuten Drill erfolgreich landen konnte. Seine Montage war ein Stabgewicht von ca.30g und davor ein bronzefarbener Spinner an einem monofilen Vorfach von etwa einem Meter.

Ich selber hatte mit ähnlicher Montage wie der Däne zwei Tage später einen hammerharten Fischkontakt, leider nur weniger als eine Minute. Der Fisch drehte eine Runde in der Flußbiegung vor mir, um dann zielstrebig gegen Strömung und Rollenbremse flußauf zu ziehen. 50m weit, dann erschlaffte die Schnur... Spinner und Drilling waren noch am unbeschädigten Vorfach (30er Monofil) dran, also muß ich mir gottseidank nix wegen falscher oder zu schwacher Montage vorwerfen. Gesehen habe ich den Fisch nicht.

Die Fangmeldungen unter
http://skjernaasam.dk
waren mir bekannt und im Shop in Skjern hatte uns ein Verkäufer aus der Angelabteilung erzählt, ein Freund von ihm habe 15 Jahre gebraucht, um seinen zweiten Lachs aus der Skjern-Au zu fangen.

Den Biss sehe ich deshalb schon als einen unwahrscheinlichen Glücksfall an. Das Aushaken im Fall eines Bisses ist sicher statististisch gesehen nichts Außergewöhnliches. Trotzdem eine herbe Enttäuschung unmittelbar nach solch einer Riesenchance!

Das wäre mein erster Atlantiklachs (oder eine große Meerforelle) gewesen, wenn auch "nur" an der Spinnrute. Vor Saisonende am 14. September werde ich nochmal eine Woche lang versuchen, einen Skjern-Lachs zu fangen, diesmal intensiver mit der Zweihand-Fliegenrute.

In dem Zusammenhang denke ich über die richtige Taktik nach. In der ersten Juniwoche d.J. habe ich in fast 60 Stunden am Wasser keinen einzigen Lachs buckeln geschweige denn springen sehen, obwohl sie da waren, wie die Fangmeldungen belegen. Das Wetter war trüb und regnerisch, und die Skjern 20 cm höher als normal. Was treiben Lachse unter solchen Bedingungen? Wandern sie ohne Pause durch bis in ihre Laichgewässer? Oder rasten sie manchmal in etwas tieferen Gumpen, um später weiterzuwandern? Jedenfalls war es Anfang Juni unmöglich, die Lachse auf Sicht zu befischen, weil sie oberhalb der Wasseroberfäche keine erkennbaren Lebenszeichen von sich gaben.

Möglicherweise ist das alles ganz anders, wenn die Skjern-Au weniger Wasser führt, keine Ahnung...

Zu denken gibt mir die Methode dänischer Wurmangler, die den Tauwurm mittels Bleigewicht unter gelegentlichen Zupfen und Ausnutzen der Strömung vom gegenüberliegenden Ufer zum eigenen Ufer driften lassen. Die fangen so ihren Lachs. Ich vermute, viele dieser Lachse tauchen nicht einmal in den offiziellen Statistiken auf. Um Missverständnisse zu vermeiden: Die Wurmangelei auf Lachse ist bestimmt nicht mein Ding, aber als Gastangler in Dänemark steht es mir nicht zu, diese zu kritisieren. Wenn so geangelt werden darf, ist das in Ordnung und damit basta!

Vielmehr finde ich interessant und für den Fangerfolg wichtig, dass die Lachse bei der Wurmangelei knapp über Grund beißen. Genau da würde ich ihnen auch die Fliege oder den Streamer anbieten.

Und nochwas: Die Skjern-Au und ihre Nebenflüsse werden oft als Äschen- und Bachforellenflüsse angepriesen, aber ich habe im Mai 2005 nur eine Regenbogenforelle fangen können, von Äschen und Bachforellen keine Spur. Auch dieses Jahr im Juni 2006 gab es keine Lebenszeichen von Äschen oder Bachforellen, nicht einmal von Weißfischen oder Barschen. Lediglich ein magerer Krauthecht mit Bissspuren durch einen anderen Fisch (Lachs?) wurde gefangen. Kann es sein, dass in Lachs- und Meerforellenflüssen andere Fischarten verdrängt werden?

Das jedenfalls war die Aussage eines Anglers aus Skjern. Falls seine Aussage begründet ist, wüßte ich gerne, warum Fischbestände angepriesen werden, die so nicht mehr auf allen Strecken vorhanden sind. Lachse und Meerforellen sind ja bestimmt nicht unattraktiv als Alternative zu Äschen und Bachforellen.

TL, Werner

PS: Wenn ich die Fangstatistik aus 2005
http://<a href=http://skjernaasam.dk/php/Fiskeri.p...]=1&values[aargang]=2005&values[contentid]=24
richtig interpretiere, scheinen der August und der halbe September (Saisonende) besonders erfolgversprechend auf (kleinere) Lachse zu sein, der beste Meerforellenmonat war der Juli.
 
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R

Rausreißer

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AW: Lachse in DK, Skjern-Au

Na dann, Danke für den Beitrag, Pinn. :m

Die Skjern Å hat schon was.

Verdammt warm hier im Norden, ich werde mal heute Abend mal noch eine Fliege tüdeln.

Gernot #h
 
G

Gnilftz

Guest
AW: Lachse in DK, Skjern-Au

#6 #6 #6
Schöner Beitrag!

Bei mir hat es mal wieder nicht zu dem erhofften Salmon gereicht, aber über ne feiste 55er Mefo habe ich mich auch sehr gefreut. Leider wurde es zu meinem Leidwesen (meine Familie sah das anders!) dann sehr heiß und der Wasserstand sank zusehens. Ich hatte noch 3 mal kurz Fisch auf der Fliege, konnte aber die Kontakte nicht verwerten. #q :c
Trotzdem,
es war ein super Fischen! Ich :l diesen Bach! ;)
 
AW: Lachse in DK, Skjern-Au

hallo werner,
ich war gerade am letzten wochenende am skjern. mit 7 fliegenruten haben wir ziemlich intensiv die strecke unterhalb der vorgodau befischt (nähe borris). nur einer von uns hatte einen biß und konnte den fisch, eine meerforelle von 7-pfund, auch landen. bei der anzahl der lachse die dort jedes jahr gefangen werden (2005 - 260 stück, offiziell) musst du schon sehr gute gewässerkenntnisse mitbringen um erfolgreich zu sein. ich war das erste mal am skjern und fand die angelei recht anspruchsvoll. an anderen lachsflüssen sind die standplätze der lachse einfacher zu erkennen und in der regel sind auch mehr lachse im fluss. aber das lachsprojekt am skjern steckt ja noch in den kinderschuhen und ich denke in ein paar jahren werden die chancen besser werden. wir haben einige lachse und meerforelen springen sehen und hatten auch sonst recht günstige bedingungen. regen, ansteigendes wasser (ca. 18 grad), dann wieder fallend und aufklarend.
steigende äschen und forellen waren auch einige zu beobachten aber ich denke die nebengewässer, ommeau und vorgodau sind dafür besser geeignet. zudem können geschickte wurmfischer forellen und äschen ziemlich arg dezimieren und beangelt wird der skjern von allen fraktionen ziemlich stark. das siehst du auch an den ausgetrampelten pfaden an den ufern des flusses. wenn viele angler ihren fang abschädeln bleibt halt nicht mehr viel drin.
trotzdem werde ich bestimmt nocheinmal an den skjern fahren. er ist ein schöner fluss, der ein sehr hohes durchschnittsgewicht an lachsen und meerforellen hergibt.
viel erfolg
mario mücke
http://www.abenteuer-angeln.de
http://www.farioev.de
 

Pinn

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AW: Lachse in DK, Skjern-Au

Gnilftz schrieb:
#6 #6 #6
Schöner Beitrag!

Bei mir hat es mal wieder nicht zu dem erhofften Salmon gereicht, aber über ne feiste 55er Mefo habe ich mich auch sehr gefreut. Leider wurde es zu meinem Leidwesen (meine Familie sah das anders!) dann sehr heiß und der Wasserstand sank zusehens. Ich hatte noch 3 mal kurz Fisch auf der Fliege, konnte aber die Kontakte nicht verwerten. #q :c
Trotzdem,
es war ein super Fischen! Ich :l diesen Bach! ;)

Moin Heiko,

Deine Antwort ist Motivationssteigerer in pur für mich. Gilt das einklich schon als Doping?

Ich hab mich auch in diesen "Bach" verliebt!

Gruß, Werner
 
G

Gnilftz

Guest
AW: Lachse in DK, Skjern-Au

Pinn schrieb:
Moin Heiko,

Deine Antwort ist Motivationssteigerer in pur für mich. Gilt das einklich schon als Doping?

Ich hab mich auch in diesen "Bach" verliebt!

Gruß, Werner

Freut mich zu hören, äh lesen! ;)
Wegen dem Doping frag mal bei Jan U.
Nach dem Regen jetzt soll es wieder richtig gut laufen... ich will da sofort wieder hin!!! :(
 

Herling

von der Waterkant
AW: Lachse in DK, Skjern-Au

Moin Moin,

auch ich hätte in der Skjern-Au fast meinen ersten Lachs erwischt.

Im Sommer 2004 fischte ich zum ersten Mal mit der 2-Hand-Rute, Sinkschnur und orange/schwarzem-12erZwilling im Bereich der Borris-Strecke.
Ich stand noch keine 2 Stunden am Fluss, der Wurf war ausgefischt und die Schnur schon gestreckt am eigenen Ufer. Plötzlich ein kleiner Ruck an der Fliege, und ich hob die Rute hoch. Dann ging der Tanz los, und der Fisch tobte kreuz und quer über den Fluss. Er wälzte sich mehrfach an der Oberfläche, mein Kumpel stand derweil am Ufer und machte fleißig Fotos vom Drill.
Der Lachs wurde müde und ich dachte schon "den hab ich im Sack", da stürmte er plötzlich noch mal los in eine Krautbank, der Haken schlitze aus und der Fisch entkam. Wir haben ihn auf ca. 80 cm geschätzt, es war zweifelsfrei ein Lachs.

Im Sommer 2005 hatte mein Kumpel dann das Glück des Tüchtigen. Es war mittlerweile sein 5. Trip an die Skjern, und er sagte mir, dass er jetzt einfach reif sei für einen Lachs.
An selbiger Stelle, wo ich im Jahr zuvor den Lachs verloren hatte, sahen wir mehrfach einen größeren Fisch buckeln. Mein Kumpel warf ihn mit der Fliege direkt an und er nahm die Tube sofort. Nach kurzem, aber heftigem Drill kescherte er einen 73 cm langen Grils.

Mit Glück und Ausdauer fängt man in der Skjern seinen Lachs. Vielleicht klappt es nicht gleich beim ersten Wochenend-Kurztrip, aber der fleißige Fischer kommt schon zu seinem Fisch.

Ich habe mehrere Dänen (und auch Touris) am Fluss gesehen, die schöne Lachse, tolle Meerforellen oder fette Rainis gefangen hatten.
Ein Däne erzählte mir, dass die meisten Einheimischen die gefangenen Lachse nicht offiziell melden und die Fische klammheimlich im Kofferraum verschwinden lassen. Daher dürften die Fänge viel höher sein als in den Statistiken angegeben.

Auch ich werde ich den nächsten Tagen noch mal hochdüsen, am Wochenende soll der böige Wind abflauen, da bringt das Fliegenfischen doch gleich doppelt Spaß.

Vielleicht sehen wir uns am Fluss ....

Tight Lines ... Herling
 
G

Gnilftz

Guest
AW: Lachse in DK, Skjern-Au

Herling schrieb:
Auch ich werde ich den nächsten Tagen noch mal hochdüsen, am Wochenende soll der böige Wind abflauen, da bringt das Fliegenfischen doch gleich doppelt Spaß.


Na dann hau mal was raus!!!
TL mein Bestäär!!! #6
 

Karstein

Uuuund tschüss.
AW: Lachse in DK, Skjern-Au

Moin Skjern-Fans,

um die Statistik mal ein wenig anzureichern: wir waren 1992, 1993, 2000, 2001, 2006 jeweils ein verlängertes Wochenende an der Au, und es gab nicht einen Lachs-/ Meerforellenkontakt...

Rund ein halbes Dutzend Mal habe ich in der rückliegenden Zeit Lachse buckeln sehen, gefangen haben wir eine ca. 38er Bachforelle und eine 45er Äsche, beide auf Skjern Fancy. Dat war´s aber auch. :m

Viele Grüße und weiterhin tight lines an dieser wunderschönen Au

Karsten
 

Grayling

Member
AW: Lachse in DK, Skjern-Au

Moin Herling,
auch von mir ein freundliches "Hau sie raus".
Fischt ihr eigentlich immer mit Sinkschnüren an der Skjern.? Ich dachte im Sommer wird mit Schwimmschnur und intermediatevorfach relativ weit oben gefischt?

Gruss
Grayling (derdiesejahrwiedervieleschönestundenundfischeindkhatte)
 
G

Gnilftz

Guest
AW: Lachse in DK, Skjern-Au

Grayling schrieb:
Ich dachte im Sommer wird mit Schwimmschnur und intermediatevorfach relativ weit oben gefischt?

Moinsen,

meine Mefo hatte ich auf nen Hover ST von Guideline und nem Intermediate Vorfach. Die restlichen Bisse auf Floater und dem Intermediate Vorfach. Mit nem Sinker hättest Du beim Wasserstand nicht ganz soviel Spass gehabt. ;)
 
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Herling

von der Waterkant
AW: Lachse in DK, Skjern-Au

Moin Grayling,

nach meinen Erfahrungen an der Skjern-Au steht die Wahl der optimalen Schnur immer im Zusammenhang mit dem jeweiligen Wasserstand im Fluss und läßt sich somit leider nicht verallgemeinern.
Die meisten Fliegenfischer nutzen verschiedene Schuss-Köpfe, da sie somit taktisch variabler sind und auf die sich schnell ändernen Wasserstände im Fluss entsprechend reagieren können.

In den letzten beiden Sommern war aufgrund häufiger Regenfälle ziemlich viel Wasser in der Skjern, somit kam bei mir häufig die Sinkschnur (Vision Ace, S2/S4) zum Einsatz.

Mein Kumpel fing seinen Lachs mit einem Floating/Sink3-SH von GuideLine + beschwerter Tube.
Viele Dänen fischen in der Skjern mit dem transparent/blauen Hover/Intermediate-SH von GuideLine, irgendwie muss der wohl ganz toll laufen an diesem Fluss, hab ihn aber noch nicht selbst geworfen.

Da es diesen Sommer auch in DK kaum geregnet hatte, führt die Skjern leider nur wenig Wasser.

Heiko hat schon die optimale Schnur+Vorfach-Kombination für Niedrigwasser beschrieben, genau so hätte ich es wohl auch gemacht (komisch Heiko, hab mir wohl viel bei Dir abgeguckt! #h).

Wichtig dürfte wohl sein, dass die Fliege immer nah beim Fisch läuft, und der steht meistens am Grund.

Allerdings habe ich letztes Jahr mit einem Verkäufer von "Korsholm" geschnackt, und der behauptete genau Gegenteiliges. Seiner Ansicht nach gehört die Fliege (meist Mini-Tuben) mit einem Floater-SH immer an die Oberfläche, egal bei welchem Wasserstand, die Lachse würden danach steigen. Bei mir lief mit dieser Technik leider bisher gar nichts.

Wichtig dürfte wohl auch die richtige Wahl der Fliegen sein. Im Sommer bloß keine Brummer antüddeln, je kleiner desto fängiger.
Ein Schweizer berichtete mir am Fluss, dass er eine Woche lang intensiv relativ große Zwillinge (Gr. 4-8) gefischt hatte, ohne einen einzigen Biss. Auf Anraten eines Dänen versuchte er daraufhin eine kleine, schneeweiße Tube, und -zack- erwischte er noch bis zum Urlaubsende eine große Bachforelle und einen schönen Lachs.

Ich werde Euch nächste Woche berichten, wie es bei mir gelaufen ist.

Gruß Henning
 
G

Gnilftz

Guest
AW: Lachse in DK, Skjern-Au

Herling schrieb:
Ich werde Euch nächste Woche berichten, wie es bei mir gelaufen ist.

n büschen neidisch guck, aber ganz fest die Daumen drück!!! #6

Wir sehen uns bestimmt noch am Bach!!! #h
 

havkat

Active Member
AW: Lachse in DK, Skjern-Au

Moin!

Ein Däne erzählte mir, dass die meisten Einheimischen die gefangenen Lachse nicht offiziell melden und die Fische klammheimlich im Kofferraum verschwinden lassen. Daher dürften die Fänge viel höher sein als in den Statistiken angegeben.

So sieht datt aus.
Nicht nur an der Skjern, nicht nur in Dänemark. ;)

Mir bekannte Lachs - Gesamtstrecke eines Dänen Skjern/2005:

Vierzehn.

Tjä! :q

Das Prob mit unseren oder den dänischen Auen ist m. E. nach oft, dass man sie nur sehr schwer "lesen" kann, wenn man, mehr oder weniger, revierfremd ist.

Ein norw. Fluss zeigt seine Pools und Rinnen da viel leichter her, wenn er nicht gerade bis oben voll mit Schmelzwasser ist.

Die einheimischen Füchse kennen ihre "Hühnerställe" ganz genau.
Woher soll man als Touri wissen, dass man gerade an einem "Loch" oder einer kurzen, tiefen Rinne vorbeigelatscht ist, wo die Fische tagsüber rasten, weil die Austrecke dort "oberflächlich" völlig langweilig, schurgerade, eintönig und irgendwie tot aussieht? ;)
 

Karstein

Uuuund tschüss.
AW: Lachse in DK, Skjern-Au

Thilo (NRW) schrieb:
Ein wirklich schöner Thread!

Kann Dir nur beipflichten, Thilo! :m

@ Torsten: Fürsehn Salmler in einem Jahr von einem Däneländer??? Hat der seinen Kescher in eine Fischtreppe gehalten oder was |uhoh:

Fürwahr - immer, wenn ich an der Ribe Vesterau oder Skjern Au herumgestippt hatte, wurde ich das Gefühl nicht los, immer an der totesten Stelle des ganzen Landes zu wedeln... Trotzdem bleibe ich hartnäckig bei meiner Theorie und befische neuerdings intensiv die Abschnitte vor und nach Brücken. Habe zwar auch dort noch kein großes Tennis erleben dürfen, aber ich konnte mich immerhin an zwei erfolgreichen Drills der Einheimischen erfreuen. Dies so geschehen an der Straßenbrücke 11 (28) zwischen Tarm und Skjern. ;)

Grüßle

Karsten
 

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AW: Lachse in DK, Skjern-Au

mario mücke schrieb:
hallo werner,
ich war gerade am letzten wochenende am skjern. mit 7 fliegenruten haben wir ziemlich intensiv die strecke unterhalb der vorgodau befischt (nähe borris). nur einer von uns hatte einen biß und konnte den fisch, eine meerforelle von 7-pfund, auch landen. bei der anzahl der lachse die dort jedes jahr gefangen werden (2005 - 260 stück, offiziell) musst du schon sehr gute gewässerkenntnisse mitbringen um erfolgreich zu sein. ich war das erste mal am skjern und fand die angelei recht anspruchsvoll. an anderen lachsflüssen sind die standplätze der lachse einfacher zu erkennen und in der regel sind auch mehr lachse im fluss. aber das lachsprojekt am skjern steckt ja noch in den kinderschuhen und ich denke in ein paar jahren werden die chancen besser werden. wir haben einige lachse und meerforelen springen sehen und hatten auch sonst recht günstige bedingungen. regen, ansteigendes wasser (ca. 18 grad), dann wieder fallend und aufklarend.
steigende äschen und forellen waren auch einige zu beobachten aber ich denke die nebengewässer, ommeau und vorgodau sind dafür besser geeignet. zudem können geschickte wurmfischer forellen und äschen ziemlich arg dezimieren und beangelt wird der skjern von allen fraktionen ziemlich stark. das siehst du auch an den ausgetrampelten pfaden an den ufern des flusses. wenn viele angler ihren fang abschädeln bleibt halt nicht mehr viel drin.
trotzdem werde ich bestimmt nocheinmal an den skjern fahren. er ist ein schöner fluss, der ein sehr hohes durchschnittsgewicht an lachsen und meerforellen hergibt.
viel erfolg
mario mücke
http://www.abenteuer-angeln.de
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Hallo Mario,

Antworten, die überhöhte Fangerwartungen relativieren, sind schon in Ordnung. Ich denke, es macht aus unserer Sicht wenig Sinn, die Werbetrommel für diesen schönen Fluß zu rühren und damit eventuell Angler anzulocken, die sicher im eigenen Interesse an anderen Gewässern viel besser aufgehoben wären.

Mehr Wurmangler oder einen Zirkus wie am Mörrum als anderes Extrem möchte ich hier nicht haben. Ich mag die Skjern-Au und andere Au-Flüßchen so, wie ich sie bisher kennengelernt habe (nur im Frühjahr, fast immer im Wind, manchmal im Regen, manchmal noch mit morgendlichem Rauhreif). Dazu gehört für mich auch, dass man sich hier Fangerfolge hart erarbeiten muß.

Im Sommer ist hier sicher mehr los. Du schreibst von ausgetrampelten Pfaden am Ufer, die ich noch nicht gesehen habe, weil sie im Frühjahr noch nicht vorhanden sind. Einen stärkeren Befischungsdruck im Sommer kann ich mir aber gut vorstellen.

Anspruchsvoll zu beangeln sind die größeren Au-Flüsse - neben der Skjern Au habe ich schon an Omme-, Vorgod- und Konge-Au gefischt - eigentlich nicht, wenn man weiss, was einen erwartet: Meterlange Krautfahnen unterschiedlicher Wasserpflanzen vom Ufer an bis in die tieferen Stellen in verschiedenen Grüntönen, die von Brücken aus bei klarem Wasser und Sonnenschein ein beindruckendes Bild abgeben, oft dichter Bewuchs der Uferzone und im näheren Umfeld meistens Wiesen und Weiden, seltener Windschutz durch Bäume, unterspülte Steilufer an Prallhängen sowie Flachwasserzonen an Biegungen.

Wirklich tiefe Stellen über zwei Meter sind bei dem überwiegend sandigem bis kiesigem Grund selten. Ich vermute, an vielen Stellen könnte man die Skjern-Au durchwaten. Das ist allerdings überall verboten, weshalb Fliegenfischen nur vom Ufer aus möglich ist.

Wo viel Wasserpflanzen sind, empfiehlt sich Schwimmschnur, die über die Krautfahnen gleitet. Will ich in Grundnähe zwischen Krautfahnen fischen, verwende ich beschwerte schnellsinkende Leader, die meiner Meinung nach nicht länger als 150cm sein sollten. Die kann man schön zwischen den Krautfahnen durchtreiben lassen und kommt über einen Meter runter. Oft zieht die Flugschnur den Leader hinter sich her, weil die Strömung an der Oberfläche viel stärker ist. Man sollte also nicht nur menden, sondern am Anfang der Drift auch gleichzeitig "bremsen", damit der Köder auf Tiefe kommt. Das hört sich vermutlich klug an, bezieht sich aber nur auf meine Einhand-Ruten (#5 und #7/8).

Was meine Zweihandrute betrifft, mit der ich im Oktober 2005 auf Vancouver Island einige Pazifik-Lachse (Chinooks und Cohos) landen konnte, weiß ich noch nicht so recht, wo sie mir Vorteile bringt. Eventuell im Drill schwerer Fische wegen ihrer durchgehenden Aktion und ihrer Länge. Würfe über 30 Meter sind selten erforderlich. An der Skjern-Au habe ich Zweihandfliegenfischer mit solchen Ruten oft nur "tunken" gesehen, in den Pools.

So lernt man Laxverdächtige Stellen kennen. :)

TL, Werner
 

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AW: Lachse in DK, Skjern-Au

Herling schrieb:
Moin Moin,

Mit Glück und Ausdauer fängt man in der Skjern seinen Lachs. Vielleicht klappt es nicht gleich beim ersten Wochenend-Kurztrip, aber der fleißige Fischer kommt schon zu seinem Fisch.

Tight Lines ... Herling

Demnäxt kommt mein dritter Wochen-Trip an die Skjern... :) ,

TL, Werner
 

Karstein

Uuuund tschüss.
AW: Lachse in DK, Skjern-Au

Pinn schrieb:
im Oktober 2005 auf Vancouver Island einige Pazifik-Lachse (Chinooks und Cohos)

Moin Werner,

an welchem Fluss hattest denn auf Vancouver Island gefischt? Wir waren im September 2004 am Campbell, Nimpkish und Somass - und hatten uns vor Ort geärgert, dass wir die Bihänder nicht mit eingesteckt hatten. So blieben aber immer noch traumhafte Drills von Chum, Humpies und Coho an der Einhand.

Viele Grüße

Karsten
 

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AW: Lachse in DK, Skjern-Au

Karsten_Berlin schrieb:
an welchem Fluss hattest denn auf Vancouver Island gefischt? Wir waren im September 2004 am Campbell, Nimpkish und Somass - und hatten uns vor Ort geärgert, dass wir die Bihänder nicht mit eingesteckt hatten.

Moin Carsten,

wir waren näher an der Pazifikseite, etwas nördlich von Port Alberni am Stamp River.

Den Campbell-River und die Ortschaft hab ich mir auch angeschaut und überlege, ob ich da nächstes Jahr mal fische. Der Flug von Vancouver bis Campbell kostet nur 100 Dollar und ein Auto kann man sich in Campbell mieten. Dazu kämen Kosten für Unterkunft.

Etwas zeitaufwendiger ist es, wenn man in Vancouver einen Pick-Up mit Wohnwagen ordert und per Fähre übersetzt, wie wir das 2005 gemacht haben.

Zur Zweihänder interessant: Bei der Gepäckaufgabe in D-Dorf gab es keine Probleme mit meinem Rutenkoffer aus ALU, 160cm lang. Aber vor dem Rückflug auf dem Airport Vancouver erklärte man mir, das 170 Dollar Sperrgutzuschlag anfallen (Lufthansa). Da war auch keine Verhandlungsmöglichkeit.

Empfehlenswert wären also 4-teilige Zweihandruten, die diagonal in einen entsprechenden Koffer passen.

Gruß, Werner
 
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