AW: Lachstrolling vor Rügen
Die Ostsee ist stark belastet, sowohl mit Dioxinen als auch mit Schwermetallen. Beide sind persistent, bioakkumulativ und lipophil.
Das heißt sie bauen sich in der Umwelt nicht ab und werden von den Organismen garnicht oder nur sehr, sehr langsam abgebaut (persistent). Dioxine werden praktisch überhaupt nicht abgebaut. Sie reichern sich also im Laufe des Lebens in den Organismen an, insbesondere am Ende der Nahrungskette (bioakkumulativ) und sie sind fettliebend (lipophil).
D.h. Im Klartext, dass Prädatoren, also Raubteire mit hohem Fettgehalt im Fleisch, die zudem noch am Ende der Nahrungskette stehen, ungleich höher belastet sind als Tiere die weniger Fettgehalt im Fleisch haben und / oder weiter unten in der Nahrungskette stehen. Lachs hat einen hohen Fettgehalt im Fleisch (so weit ich mich erinnere ca. 20%). Bei Dorsch liegt er gerade einmal bei 1%, also sehr niedrig. Forellen haben schon etwas weniger Fettgehalt als Lachse. Zusammenfassend kann man sagen, dass Aal und Lachs aus der Ostsee tendenziell sehr belastet sind.
Hering und vor allem Makrelen zwar auch, die werden aber längst nicht so alt und brauchen viel weniger Futterfisch zu fressen um adult zu werden als ein großer Lachs. Also reichern sie auch viel weniger an.
Deshalb sind große Lachse aus der Ostsee stark belastet und in Deutschland nicht für die kommerzielle Vermarktung zugelassen. Dorsche aber schon.
Man sollte auch wissen, dass die Dioxine die giftigsten Moleküle überhaupt stellen. Insbesondere das sog. Seveso Dioxin (2,3,7,8-Tetrachlor-Dibenzo-p-Dioxin oder auch 2,3,7,8-TCDD), ist wohl das giftigste Molekül das wir kennen und ca. 100 mal giftiger als Zyankali.
Es entsteht bei chemischen Prozessen in der Industrie unter hohen Temperaturen, genaueres bitte selber nachlesen ich geh jetzt pennen.... Man findet dazu auch viel bei Google.
Ach so, woher ich das weiß? Habe Umweltwissenschaften mit Schwerpunkt Umweltgifte studiert und mich sehr viel mit Chemie beschäftigt. U.a ein komplettes Semester lang im Labor verbracht und dort selber Versuche durchgeführt. Wer mal ein Stück Robbenfleisch auf seinen Inhalt untersucht hat, sieht die Ostsee danach mit anderen Augen! Soviel kann ich Euch versprechen.
Grüße!