Nun komme ich nicht mehr mit, in allen hier genannten Branchen ist nach wie vor ein Markt vorhanden. Das Problem ist nur, dass die Standortbedingungen nicht mehr stimmen. Es gibt weiterhin Scheren, Schuhe, Körbe, Geld, Lebensmittel jeglicher Art, Energie und eben auch Fisch. Bekleidungsindustrie gibt es in Deutschland eben auch nicht mehr und bei den Werften sieht es auch nicht besser aus. Das bringt eben Globalisierung und Industrialisierung so mit sich, ob man das so gut findet ist eine ganz andere Frage. Wenn alle hier genannten eben ihre Produkte aus den unterschiedlichsten marktrelevanten Gründen nicht mehr kostendeckend, im besten Fall gewinnbringend, an den Mann/Frau
bringen können, dann ist das genau die Marktselektion die im freien Handel gewünscht ist und auch hier spielt es erst einmal keinen Rolle ob ich das toll finde.
Wenn Produkte auf internationalen und im besten Fall zollbefreiten Märkten gehandelt werden, dann gilt wie immer Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Wenn man dann in einem vergleichsweise „Hochlohnland“ wie Deutschland überleben will, darf man eben weder Körbe flechten noch Schuhe zusammenkleben. Wenn eben z.B. in Norwegen effektiver gefischt wird, weil es viel mehr Fisch gibt kann man hier vom Fischfang eben nicht leben. Da nützt es auch nix den Verbraucher zu ermahnen mehr deutschen Fisch oder Eier zu konsumieren. Hier liegt der Ball immer bei der Politik, entweder Schlussstrich oder Subventionen. Dort wo es wenige Große betrifft, entscheidet man sich i.R. für Subventionen, die Kleinen lässt man fallen. Das Festsetzen von zu hohen Fangmengen ist nichts weiter als eine verdeckte Subventionen zu Lasten des Habitats und damit der Allgemeinheit. Exakt das Gleiche wie wie die Förderstruktur in der Landwirtschaft. Wenn es dann immer noch nicht reicht, gibt es eben noch Direktzahlungen obendrauf.
Im Übrigen gibt es kein Land der Welt, dass in Gänze von diesen Marktmechanismen mehr profitiert als Deutschland, der Weltmeister in Handelsüberschuss. Und auch das wieder völlig wertungsfrei, denn das dies auch immer Probleme mit sich bringt ist ja auch unbestritten.