Nachtschwärmer78
Exil-Bayer
Nachdem es mich von Bayern nach Norwegen verschlagen hat muß ich jetzt seefest werden!
Das schöne dabei:
Ich hab nicht mal auf Binnengewässern (erstzunehmende) Booterfahrung...
Paar mal bei ruhigen Bedingungen mit dem Ruderboot unterwegs gewesen und ein paar Kanutouren mit erfahrener Begleitung, aber das war´s auch schon...|rolleyes
Jetzt sitze ich also hier am Fjord und muß mir das wichtigste erst mal selbst aneignen.
Für den Anfang steht mir wenigstens ein absolut hochseetaugliches Gefährt zur Verfügung:
:mEine Nussschale mit 5 PS...|scardie:
Meine ersten beiden Ausfahrten waren kein Problem:
Nach Feierabend, bei spiegelglattem Wasser ein paar Stündchen raus, um mich an das neue Element zu gewöhnen und die ersten Fische zu fangen.
(dabei fiel zwar der Motor immer wieder aus, aber das war nur ein Problem mit der Spritzufuhr, daß schnell in den Griffzu bekommen war)
Heute sah´s dann schon anders aus:
Der Himmel war stark bewölkt, aber es hat (ausnahmsweise) mal nicht geregnet, sondern es schien sogar sonnig zu werden.
Wasser wie auf dem Ententeich.
Also hab ich mich entschieden, eine etwas weiter entfernte, erfolgversprechende Stelle anzufahren.
Dauer ca. eine halbe Stunde.
Der Platz hat leider weniger gehalten, als er versprochen hat.
Dafür wurde das Wetter immer besser und ich hab zu ersten mal seit zwei Wochen mal wieder blauen Himmel und Sonne gesehen!|supergri
Halb so schlimm, daß die Ausbeute etwas mager war.
Hab noch ein paar Driften drangehängt, obwohl mir schon aufgefallen ist, daß es etwas windiger geworden ist und die Wellen ein bisschen höher...
Als das Geschaukel immer mehr wurde, wollte ich mir in einer größeren Bucht einen neuen Platz suchen.
Inzwischen waren schon regelmäßig weiße Schaumkronen zu sehen.
Um in die Bucht zu gelangen hätte ich aber genau parallel zu den Wellen fahren müssen, was mir aber doch zu unsicher erschien:
Wenn ich sie im 45° Winkel genommen hab, war es schon ziemlich schaukelig und das Boot setze teilweise schon recht unsanft wieder auf dem Wasser auf...
(glaub das waren diese kurzen Wellen; Wellenlänge kürzer als Bootslänge)
Also doch lieber wieder in Richtung Heimathafen, der in der selben Grundrichtung lag.
Doch auch dabei mußte ich mehr und mehr gegensteuern...
Wind und Wellenhöhe nahmen minimal aber stetig zu.
Anstatt näher in Richtung Ufer zu kommen war ich, in alle Richtungen, mehrere hundert Meter davon entfernt und mußte schräg gegen den Wind sogar davon weg steuern.
Es war zwar noch alles im grünern Bereich, aber bei dem Gedanken daran, daß ich noch eine ganze Zeit brauchen würde (und der Motor wieder zicken könnte) war mir schon etwas mulmig:
Zwei Tage vorher hatte ich nämlich (von Land) erlebt, wie innerhalb weniger Minuten aus einem Ententeich "richtiges Meer" (weiße, sich brechende Schaumkronen auf jeder Welle) wurde...
Auf so etwas hatte ich überhaupt keine Lust....
Zum Glück blieb es bei den Bedingungen und das Maschinchen tat brav seinen Dienst).
Ab und zu kamen einige ruhigere Momente, so daß ich wieder in die gewünschte Richtung lenken kommte, um bei der nächsten höheren Welle wieder gegenzulenken.
Vor der Hafeneinfahrt mußte ich dann noch eine 135° Wendung machen, die aber problemlos gelang, dann konnte ich "mit der Welle" einfahren.
Jeder, der ein kleines bisschen Bootserfahrung hat, lacht sich darüber wahrscheinlich jetzt kaputt, aber für mich war es schon ein kleines Abenteuer...|rolleyes
Die Fahrt an sich war ja kein Problem.
Aber zu merken, wie schnell sich (bei strahlendem Sonnenschein) die Bedingungen so verändern können, daß man plötzlich nicht mehr einfach so in die Richtung fahren kann in die man will, sondern die Wellen einem den Kurs vorgeben.
Plötzlich wurde mir bewußt, daß ich, unter Bedingungen wie sie zwei Tage vorher herrschten, nicht mehr gewußt hätte, wie ich mich richtig verhalte...;+
Was, wenn dann auch noch der Motor (kurz) ausfällt und ich parallel zu dem Wellen treibe???
Wo ist die Grenze, die ich der Nussschale zumuten kann?
#c
Eines hab ich heute jedenfalls gelernt:
Auf dem Wasser kann der Moment, in dem die persönliche Grenze überschritten ist, seeehr schnell kommen!
Grüße
Das schöne dabei:
Ich hab nicht mal auf Binnengewässern (erstzunehmende) Booterfahrung...
Paar mal bei ruhigen Bedingungen mit dem Ruderboot unterwegs gewesen und ein paar Kanutouren mit erfahrener Begleitung, aber das war´s auch schon...|rolleyes
Jetzt sitze ich also hier am Fjord und muß mir das wichtigste erst mal selbst aneignen.
Für den Anfang steht mir wenigstens ein absolut hochseetaugliches Gefährt zur Verfügung:
:mEine Nussschale mit 5 PS...|scardie:
Meine ersten beiden Ausfahrten waren kein Problem:
Nach Feierabend, bei spiegelglattem Wasser ein paar Stündchen raus, um mich an das neue Element zu gewöhnen und die ersten Fische zu fangen.
(dabei fiel zwar der Motor immer wieder aus, aber das war nur ein Problem mit der Spritzufuhr, daß schnell in den Griffzu bekommen war)
Heute sah´s dann schon anders aus:
Der Himmel war stark bewölkt, aber es hat (ausnahmsweise) mal nicht geregnet, sondern es schien sogar sonnig zu werden.
Wasser wie auf dem Ententeich.
Also hab ich mich entschieden, eine etwas weiter entfernte, erfolgversprechende Stelle anzufahren.
Dauer ca. eine halbe Stunde.
Der Platz hat leider weniger gehalten, als er versprochen hat.
Dafür wurde das Wetter immer besser und ich hab zu ersten mal seit zwei Wochen mal wieder blauen Himmel und Sonne gesehen!|supergri
Halb so schlimm, daß die Ausbeute etwas mager war.
Hab noch ein paar Driften drangehängt, obwohl mir schon aufgefallen ist, daß es etwas windiger geworden ist und die Wellen ein bisschen höher...
Als das Geschaukel immer mehr wurde, wollte ich mir in einer größeren Bucht einen neuen Platz suchen.
Inzwischen waren schon regelmäßig weiße Schaumkronen zu sehen.
Um in die Bucht zu gelangen hätte ich aber genau parallel zu den Wellen fahren müssen, was mir aber doch zu unsicher erschien:
Wenn ich sie im 45° Winkel genommen hab, war es schon ziemlich schaukelig und das Boot setze teilweise schon recht unsanft wieder auf dem Wasser auf...
(glaub das waren diese kurzen Wellen; Wellenlänge kürzer als Bootslänge)
Also doch lieber wieder in Richtung Heimathafen, der in der selben Grundrichtung lag.
Doch auch dabei mußte ich mehr und mehr gegensteuern...
Wind und Wellenhöhe nahmen minimal aber stetig zu.
Anstatt näher in Richtung Ufer zu kommen war ich, in alle Richtungen, mehrere hundert Meter davon entfernt und mußte schräg gegen den Wind sogar davon weg steuern.
Es war zwar noch alles im grünern Bereich, aber bei dem Gedanken daran, daß ich noch eine ganze Zeit brauchen würde (und der Motor wieder zicken könnte) war mir schon etwas mulmig:
Zwei Tage vorher hatte ich nämlich (von Land) erlebt, wie innerhalb weniger Minuten aus einem Ententeich "richtiges Meer" (weiße, sich brechende Schaumkronen auf jeder Welle) wurde...
Auf so etwas hatte ich überhaupt keine Lust....
Zum Glück blieb es bei den Bedingungen und das Maschinchen tat brav seinen Dienst).
Ab und zu kamen einige ruhigere Momente, so daß ich wieder in die gewünschte Richtung lenken kommte, um bei der nächsten höheren Welle wieder gegenzulenken.
Vor der Hafeneinfahrt mußte ich dann noch eine 135° Wendung machen, die aber problemlos gelang, dann konnte ich "mit der Welle" einfahren.
Jeder, der ein kleines bisschen Bootserfahrung hat, lacht sich darüber wahrscheinlich jetzt kaputt, aber für mich war es schon ein kleines Abenteuer...|rolleyes
Die Fahrt an sich war ja kein Problem.
Aber zu merken, wie schnell sich (bei strahlendem Sonnenschein) die Bedingungen so verändern können, daß man plötzlich nicht mehr einfach so in die Richtung fahren kann in die man will, sondern die Wellen einem den Kurs vorgeben.
Plötzlich wurde mir bewußt, daß ich, unter Bedingungen wie sie zwei Tage vorher herrschten, nicht mehr gewußt hätte, wie ich mich richtig verhalte...;+
Was, wenn dann auch noch der Motor (kurz) ausfällt und ich parallel zu dem Wellen treibe???
Wo ist die Grenze, die ich der Nussschale zumuten kann?
#c
Eines hab ich heute jedenfalls gelernt:
Auf dem Wasser kann der Moment, in dem die persönliche Grenze überschritten ist, seeehr schnell kommen!
Grüße