AW: Langeland 2017
So, nun auch von mir ein kleiner Abschlussbericht:
Angelseb und ich waren zusammen mit einer 6 köpfigen Gruppe vom 10.06. bis 17.06 in Bukkemose.
Um das vorweg zu nehmen, was die meisten User interessiert:
Auch aus unserer Sicht haben sich die Dorschbestände wieder stark verbessert/ erholt. Das Level von vor 2 Jahren ist noch nicht erreicht, aber es scheint zu werden. Wenn wir mal rausfahren konnten, haben wir unsere Fische gefangen. Wir haben unser Baglimit in ca. 6 h Angelzeit nie erfüllt, aber im Durchschnitt auch immer nur knapp! 3 bis 4 schöne Dorsche hatte jeder von uns. Die meisten waren zwischen 55 und 65 cm, aber es gab auch ein paar Ausreißer ü 70, wobei der größte Dorsch stattliche 87 cm hatte. Kleine Dorsche gibt es wie schon mehrfach beschrieben in Massen, dass heißt, in 1 bis 2 Jahren sollte es voraussichtlich wieder richtig scheppern.
Da Angelseb schon unsere einzelnen Tage grob umrissen hat, will ich noch etwas auf die Fangmethoden eingehen.
Was mich zunächst etwas wundert ist, wie ein Mitstreiter am Montag/Dienstag, Freitag/Samstag von Spodsbjerg aus in Richtung Dorschgründe aufbrechen konnte. Der Wind aus Westen war ja teilweise so stark, dass das Plattenangeln im Windschatten der Insel kaum möglich war und ca. 2 km von der Küste entfernt war alles weiß auf Grund brechender Wellen... Wir sind keine Schisser, aber ....ist das Wind vor Spodsbjerg abgeflaut?!
Leider hatten wir eine Menge Pech mit Wind, unserer Ausrüstung und unseren Booten wie in den letzten 7 Jahren LL noch nicht dagewesen. Daher haben wir gefühlt nur 2,5 Tage wirklich auf Dorsch angeln können. Trotzdem haben sich die Topköder und Wassertiefen schnell herauskristallisiert:
Wir haben hauptsächlich zwischen 26 und 22 Metern unsere Dorsche verhaftet. Meistens von LL gesehen hinter der Fahrrinne. Topköder waren Gummifische in Motoroil und Japanrot in der Größe von 14 bis 18 cm, sowie Creatures in Motoroil als Beifänger. Wir haben nicht mit dem Phobetor von Zebco geangelt, da dieser in unseren Angelläden nicht mehr vorrätig war und in den Internetshops wahnwitzige Preise aufgerufen werden. Es gibt fast identische Köder die für ca. 80 Cent/Stück zu haben sind.
An einem Flautetag mit Nulldrift liefen zudem silberne Pilker recht gut, diese schienen die müden Dorsche noch etwas aus der Lethargie zu kitzeln.
Von zu kleinen Ködern (u. 12 cm) wie z.B. japanroten Twistern würde ich abraten, bei diesen kommt es gefühlt im Minutentakt zu Bissen von Kleindorschen, man angelt an den Größeren vorbei und killt eine unnötige Anzahl Kleindorsch.
Abschließend ist uns ein weiteres Problem aufgefallen, dass hier auch schonmal angesprochen wurde:
Die Fische legen ihre Netzte meistens mehr oder weniger parallel zur Insel. Diese werden mit 2 Bojen makiert, diese sind allerdings bestimmt 2-3 km auseinander, sodass ein Netzt oder dessen Verlauf garnicht zu erkennen ist. Ich bin bis jetzt davon ausgegangen, dass die Ostsee ansich viele "Hänger" bereit hält, denke aber, dass 95 % der Köder in Netzen hängen. Je nach Drift, sind daher einige Topstellen für uns nicht mehr zu beangeln gewesen.
Positiv muss man erwähnen, dass wir einen Fischer beim Einholen der Netze beobachten konnten. Die Maschen sind so große, dass wirklich nur geschätzt 80+ Dorsche im Netz hingen. Von diesen hatte der Fischer wiederum alle 2-3 Metern einen hängen. Das macht Mut, dass in Zukunft wieder öfter die Metermarke geknackt werden kann!
Petri Heil
P.S. Momentan scheint weniger mehr zu sein! In der Zudrift kam es kaum zu Bissen, hauptsächlich direkt unterm Boot und in der Abdrift, wobei keine oder nur minmale "Pilkbewegungen" ausreichten. Bei aggressiver Führung kam es gefühlt zu keinem Biss....