Leichte Welskombo für Gummifische von 12-14 cm

Lord Sinclair

Well-Known Member
Grundsätzlich teile ich die Meinung "nur schwer ist fair", wenn es gezielt auf Wels geht. Bei mir persönlich geht es gar nicht um den "Light Tackle Wahnsinn", sondern ich habe einfach ein Problem mit zu schwerem Gerät, meine Schultern sind da leider etwas mitgenommen. Kein Mist - nach meiner ersten Saison Wallerspinnfischen musste ich zur Physio! Seitdem ständig Probleme. Habe trotzdem mit schwerem Gerät weitergefischt. Und letztes Jahr eher zufällig einen großen Wels mit vergleichsweise leichterem Gerät gefangen. Und die meisten Welse am Main haben dann doch eher zwischen 1m und 1,40m...aber schwere Schnur ist definitiv ein Muss...
 

Trollwut

Angeln-mit-Stil
Ich hab mal eine Frage an alle Welsangler mit Großfischerfahrungen, also etwa ab >1,4m
Habt ihr eine konkrete Vorstellung, mit wieviel kg Zug so ein Wels die Combo und eben die Schnur belastet? Ich habe das für Wels nicht.

Neben der Fischgröße eben sehr stark abhängig von der Strömung, das merkt man schnell, wenn man nur mal einen größeren Kunstköder durch unsere großen Ströme bei viel Wasser zieht. Die Donau kann ich sehr häufig beobachten und auch mal was reinschmeißen und den Speed mitzählen. :rolleyes:
Bei richtig starker Strömung bleibt ja nur eines, mit schräger bzw. möglichst senkrechter Wirkrichtung versuchen den Fisch umzulenken u. herauszuziehen.

Ein Maß bekommt wohl jemand nur gut hin und gut geschätzt, der seine Welskombo mal mit dem Eimertest etc. durchprobiert hat, also (gewogenen) Wasssereimer anhängen und hochheben. Ich konnte das für meine stärkste Combo mal auf der Meeresanglermesse mit dem Drillsimulator (schwere Elektrowinde) probieren, war schon sehr interessant und aufschlussreich, wenn man das mögliche größt machbare an Wels an die Rute gelegt bekommt. Was nebenbei bemerkt, versus Thuna nur ein netter Witz ist.

Was wird im Drill ohne sonderliche Strömung erreicht? 5kg, 7kg ?
Kann man es schaffen, den Fisch bei genügend Combopower immer vom Grund und Hindernissen wegzuhalten?

Was wirklich an Zug auf Schnur und Gerät kommt kann ich nicht sagen, da nicht gewogen.
Aber siehe angehängtes Video. Ne Penn Spinfisher 950 SSM, ziemlich geschlossen und eine alte Black Cat Passion. Also diese "Zanderkanthärte-Knüppel-Rute fürs Wallerangeln".
Stellfischen also
Viel Strömung war da nicht, das war schon die zweite (oder dritte - weiß nicht mehr genau) Flucht von dem Fisch. Wenn einer in der Größe irgendwo hin möchte, dann geht der da hin. Mit einer Spinnrute vom Ufer halte ich es für unmöglich den Fisch von Hindernissen oder vom Grund wegzuhalten.
Von der Kraft her geht das sicher - aber mit noch sinnvoll! einzusetzendem Angelgerät sicher nicht.

 

Doanafischer

Well-Known Member
Ja, das funktioniert super. Nimmt man zum Beispiel einen Backstein als Köder und kurbelt den nicht ein, dann fängt man keinen Waller.
Meine Erfahrung ist, dass der Waller wie jeder andere Räuber (auf die man ja meist "normal") spinnfischt, das frisst, was sich am einfachsten ergibt.
Die haben exakt die selben Beuteschamata, können lediglich größere Happen fressen, wenn sich die Möglichkeit ergibt.
Tja, vermutlich hat das den Wallern bei uns noch keiner gesagt, dass sie wahllos in sich reinfressen, was ihnen vor`s Maul kommt. Wie sonst wäre es zu erklären, dass mir auf GuFi`s <10cm so gut wie nie ein Waller geht, während es an den gleichen Stellen auf den Mepps Giant Killer vergleichsweise oft einschlägt. Und das obwohl ich den Mepps vielleicht ein Zehntel der Zeit im Vergleich zum Gummifisch fische. Meiner Erfahrung nach selektieren Waller mit zunehmender Größe bei der Nahrungswahl wie kaum ein anderer Fisch. Ein üppiges Nahrungsangebot vorausgesetzt.
Ein paar wallerverrückte Freunde von mir haben mittllerweile festgestellt, dass in ihrem Flußabschnitt Fische über 1,70m nur auf Köderfische von 25-30cm beißen,
obwohl es vor Grundeln nur so wimmelt. Klar gibt es immer wieder Aal- oder Zanderangler, denen die Spule leergezogen wurde. Aber im Vergleich zum Wallerbestand hier bei uns ist die Zahl verschwindend gering. Nach deiner Theorie müsste das jedes Wochenende 3mal passieren.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Belastungsmäßig wird bei einer normalen Waller–Spinnkombo irgendwo bei 10kg bis Max.15kg Schluss sein.
Jeder der schon mal 10kg mit einer Rute geliftet weiß wie Krumm der stecken dann ist.

Je nach Rutenlänge macht mitunter dein Rücken eher die Grätsche wie die Rute.
Gab mal nen sehr interessantes Video vom Stefan zu seiner Range, da hat er alle mal durchgeliftet mit nicht gerade leichtem Gewicht.

Sei mal dahingestellt ob man die Ruten und das Label mag oder nicht.
Ich möcht aber nicht wissen, was der danach für Kreuzschmerzen hatte. :crazy
 

Sir. Toby

Well-Known Member
Servus,

ich kenne das Video von Stefan.
Da gibts im Netz noch einige von den Videos, Taffi, Mantiko, usw.

Ich habe ja auch nichts davon gesagt, dass die Rute bricht! Es geht eher darum, dass die Rute dann von der Aktion her an der Grenze ist.
Es werden keine Schläge mehr gepuffert und höheren Druck kannst du auch keinen mehr aufbauen.

in der Regel sind 10kg auch mehr als genug. Das muss man erst mal von der Rolle ziehen.
 
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warrior

Well-Known Member
Moin Zusammen,
es geht doch hier nicht um light Tackle Angeln auf Wels, oder habe ich das alles falsch verstanden ???
Leichte Welskombo für Gummifische von 12-14 cm heisst es doch in der Überschrift.
Er sucht eine Rute bis 100g WG und eine 5000er Rolle.
Ich habe zum Meeresangeln mit Kunstködern auch angefangen mit Rutengewichten von 400-450g und darauf eine 650-850g Rolle.
Jetzt bin ich bei 325-380g Rute und 550-650g Rolle. Der Gewichtsunterschied hört sich wenig an, wenn man aber am Tag 8-10 Std wirft, ist jedes Gramm weniger mehr als Angenehm.
Da ich 90% vom Boot aus auf Waller fische, konnte ich auch hier das Gewicht meiner Kombo deutlich reduzieren. Jetzt bin ich aktuell auf 660g zusammen.
Weil ich auch auf der Suche war, um kleine leichte Köder zu werfen, habe ich meine Rute selbst gebaut.
Dafür gibt es leider sehr weinge Blank auf dem Markt und Ruten von der Stange auch wenige. Brauchbare Ruten von der Stange, sind fast unbezahlbar, weil sie nur von namhaften japanischen Herstellern angeboten werden.
 

DenizJP

Well-Known Member
mal ne Frage zu den Montagen.

Geflochtene Hauptschnur + Noknot/Karabine Kombi und daran ein eingeschlauftes 100kg Kevlar. Yay oder Nay?

oder sowas in der Art


und das dann direkt an Hauptschnur mit Noknot.
 
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Nordlichtangler

Well-Known Member
Da ich 90% vom Boot aus auf Waller fische, konnte ich auch hier das Gewicht meiner Kombo deutlich reduzieren. Jetzt bin ich aktuell auf 660g zusammen.
Weil ich auch auf der Suche war, um kleine leichte Köder zu werfen, habe ich meine Rute selbst gebaut.
Dafür gibt es leider sehr weinge Blank auf dem Markt und Ruten von der Stange auch wenige. Brauchbare Ruten von der Stange, sind fast unbezahlbar, weil sie nur von namhaften japanischen Herstellern angeboten werden.
660g finde ich schon in gut in Ordnung, die Rolle braucht davon schon ca. 380-400g.

Ja, die Ruten, die Preise und gerade die Aufbauten.
Ich habe nach einer längeren Episode seit Jahrtausendwende mit den recht wenigen Rutenbauhandelsruten (ein echter schwerer ausgewiesener Welsblank 3m 150g) ab 2012 angefangen, nur noch Fertigruten mit eben quasi immer ungenügendem Aufbau zu beschaffen und dann umzubauen, manchmal geht das ganz leicht, eine gute Beringung und schlechter Griff komplett neu geht auch noch schnell.
Bei schwerer Rutenklase heißt das jedoch fast immer, komplett alles runter und neu persönlich voll optimiert.
Das gilt ja quasi nun auch selbst bei allen 80g Ruten, primär für richtig Hechteln angedacht und auch beworben, die aber mit einer Winzigkeit von Barschrutenaufbau bestückt werden. :eek:

Und es geht bei einem solchen Werkstoff um den Einkaufspreis, Sonderverkauf und günstigst, die eigene Arbeit kommt ja noch drauf.

Sehr schön waren und sind immer noch die ehemals Fenwick und nun Penn Pilk Serien 2.7m 3m, die Light Pilk -120/125g oder eine (Medium?) Pilk drüber -160g.
Eben noch Preiswert zu bekommen, ich hatte 50€ dafür 2,7m und 3m 125g bezahlt.
Gibt noch was, bei ebay habe ich gerade mal den Suchbegriff ausprobiert: (Penn,Fenwick) (Slammer,Squadron,Regiment,Seahawk,Overseas) Pilk

Alles runter und nach 3.75-Methode vermessen, einmal alles abkratzen - wenn der Lack schlecht ist, etwas herumprobiert, Spitze zurückgeschnitten bis echte optimale WG 120g und locker machbare ausprobierte knapp 200g bei rauskamen, das ist etwa fertige 24cm Wobbler-Gummiforelle.
Beim Abbau habe ich beim Wegbrennen der sehr eng+festen Aluendkappe etwas vom Blank freigelegt, nach meinem ersten Schreck ob des Weiß
tauchte zu meinem Entzücken eine obenliegende Glasfaserlage auf. Die den Blank von außen armiert, was sehr gut ist!

Wichtig war nun der kräftige lange+dicke Korkgriff, 25 oder 27mm nach Gusto, ein langer 16cm Vorgriff, und der 20er Fuji RH, eben genau persönlich abgestimmt, damit man auch viele Kilos locker stemmen kann. Es gibt Leute, die greifen auf den Blank davor und quälen sich ...

Kam bei der 2,7m-Type im Endeffekt eine 2,66m Rute raus, und bisher kam da nichts drüber.
Die Spitzen- und Hebekraft im niederen kg-Bereich ist immerhin sogar stärker als bei der ersten Sportex Magnus Spin 2,7m (nominal 150g), die durfte deswegen wieder zurück.
Und der Spaß beginnt mit dieser wie mit ein paar Schwestern wie der Biomaster Select Shad sogar bei irgendwo 30g an der Leine.
 
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Sir. Toby

Well-Known Member
mal ne Frage zu den Montagen.

Geflochtene Hauptschnur + Noknot/Karabine Kombi und daran ein eingeschlauftes 100kg Kevlar. Yay oder Nay?

oder sowas in der Art


und das dann direkt an Hauptschnur mit Noknot.
Ich binde mir die Vorfächer zum Spinnen immer selbst.

So wie im Link abgebildet kann man es aufbauen, muss man aber nicht. Es scheint außerdem gespleist zu sein, grundsätzlich sehr gut, aber nicht nötig.

Vom Köder ausgehend binde ich meine Vorfächer immer wie folgt:

Snap OHNE Wirbe! Ich will möglichst wenig Gewicht direkt am Köder haben. Snap wird mit einem Grinner befestigt.
Als Vorfach nehme ich normales Dyneema Geflech, gerne auch ein beschichtetes wie von Leitner oder Black Cat. Tragkraft um die 100kg
Vorfachlänge so um die 30cm bis 40cm.
dann binde ich mit einem weiteren Grinner einen gut funktionierende!! Kugellagerwirbel ans Vorfach. (Ggf. drehende Seite beachten, wobei das hier nicht ganz so wichtig ist, wie beim Reißleinen Fischen)
Zweite Seite vom Wirbel verbinde ich wieder mit einem Grinner direkt an der Hauptschnur.

Ich habe fertig ;)
 

Sir. Toby

Well-Known Member
Danke für die ausführliche Erklärung - werd ich mal so probieren.
Und nicht nur eins Binden;)

Ich binde mir zuhause immer gleich 10 Stück beim Fernsehen am Abend.
Man reißt ja schließlich auch ab und zu mal eins ab und am Wasser binden ist echt nervig....

Wo wir beim Thema Hänger wären, ein massiver ca 30cm Lager Holzstab oder Hammerstiel ist ein unerlässliches Utensil
 

DenizJP

Well-Known Member
um Hänger zu lösen?

PS: welche Tragkraft sollten hier Snap und Wirbel haben mindestens? Heute im Laden welche gesehen da waren die Wirbel schon sehr groß..
 

Sir. Toby

Well-Known Member
Ja, genau um Hänger zu lösen.

Einfach die Hauptschnur mehrfach um den Holzstab wickeln und ziehen was das Zeug hält, oft löst sich der Köder wieder, manchmal halt auch nicht.

Snaps nehme ich immer ein bis zwei Nummern kleiner als beim stationären Fische.
Meine haben glaube ich um die 70kg Tragkraft.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Einfach die Hauptschnur mehrfach um den Holzstab wickeln und ziehen was das Zeug hält,

Aber nicht ruckartig, sonst bekommt man auch Waller-Geflecht durch die Schockbelastung durchgerissen. Am besten kontinuierlich Zug aufbauen (optional durch langsames Rückwärtslaufen - dann lassen sich manche Hindernisse wie nicht allzu große Äste evtl. sogar samt Köder an Land ziehen).

Zudem darauf achten, dass die Wickel-Windungen am Stock nebeneinander liegen und sich nicht überkreuzen - sonst sägt sich das Geflecht potenziell selbst durch.
 

jkc

Well-Known Member
um Hänger zu lösen?

PS: welche Tragkraft sollten hier Snap und Wirbel haben mindestens? Heute im Laden welche gesehen da waren die Wirbel schon sehr groß..

Ich verwende Ringlocksnaps von Profiblinker aus der XXX-Strong-Serie in 1/0 und 3/0, die sind mit 85 und 101kg Tragkraft angegeben. Was mir aber viel wichtiger ist, sie lassen sich durch verkantete Jigköpfe / Köderösen kaum aufhebeln, was leider bei Duolocks, Crosslock und Coastlocks ein Problem ist. Beide Größen können auch 10/0er VMC Jigs aufnehmen. Wirbel und Sprengringe fangen bei mir ab 35kg Tragkraft an, gerne auch mehr. Durch einen 50kg Rosco Sprengring habe ich schon fast einen Fisch um die 170 verloren, beim Hakenlösen stellte ich fest, dass der Drilling schon zu etwa 95% durch den Sprengring gewandert war; auch da kommt es auf Spannkraft und nicht allein auf die Tragkraft an.

Grüße JK
 

warrior

Well-Known Member
Welchen Vorteil hat das ummantelt Vorfach?
Ich halte es so einfach wie möglich. 0,8-1,0er Monovorfach mittels FG Knoten mit der Hauptschnur verbunden.
Wirbel mit Karabiner weil ich mit Blinker fische, fertig.
 

Trollwut

Angeln-mit-Stil
Habt ihr den Fisch bekommen?
Mit etwas Wurschtelei, jo.
Hatte 2,48m und irgendwas um die 100kg.


Zu dem ganzen Zugthema noch:
Das Problem ist ja auch nicht der konstante Zug, sondern die klassischen "Kopfstöße".
Ich hatte letztes Jahr um Frühjahr einen 2m Fisch in heimatlichen Gefilden, der mich fast umgeworfen hat.
Steinpackung, schlechter Stand, Vollzug, Kopfstöße, Spannungsverlust, Vollzug, etc.
Diese Spannungswechsel sind das Problem
 

DenizJP

Well-Known Member
Habe mir nun die Combo Ehmanns Aircut + Penn Conflict II 5000 gegönnt mit einer 30kg Geflochtenen Daiwa 8 Braid drauf.

Gestern beim Einweihen bzw. Nass machen der neuen Schnur ist mir aufgefallen, dass die Rute und Rolle "schlingert" beim Jiggen und Einholen.

aufgrund von nicht andereen verfügbaren Jigköpfen hatte ich 5" GuFi und 20gr Jigs drauf.




Ist das der "Robustheit" des Materials geschuldet? Oder mach ich was falsch? Ich hatte anfangs gemerkt, dass die Penn Rolle bissel schwierig von dem Fuji Rollenhalter gehalten wird.. aber anschließend saß sie bombenfest.



Werd heute mit Kollegen rausgehen die können ja dann noch mal drüberschauen ^^
 
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